Veganes Leder?

Die Tesla Protagonisten sprechen bei den Sitzbezügen immer von „veganem Leder“
Was muss ich mir darunter vorstellen?

  • werden die aus den Blättern des Südbolivianischen Sitzbezugsbaums (lateinisch „ficus-Sitzbezugiensis“, aus der Familie der Couchpflanzen), die es dank Genmanipulation nun auch in schwarz und braun gibt, von Hand zusammen gehäkelt?

  • oder ist das nur eine Marketing-optimeirte Bezeichnung für „Plaste“

Weiß da jemand mehr?

Ja von genetisch optimierten kindersklaven - au weia :unamused: . Noch nie was von Kunstleder gehört?

Viele wissen ja nicht einmal das Alcantara auch Plastik ist. Aber gegen Plastik ist ja primär nichts einzuwenden. In vielen Bereichen ist es ja sehr nützlich. Immerhin besser als Erdöl zu verbrennen. Aber nicht alle Kunststoffe sind auf Basis von Erdöl. Mein 3 D Drucker verwendet massgeblich PLA, das wird aus Stärke gemacht.

Für die Sitze werden jede Menge Polyester geschlachtet und gehäutet, taxonomisch werden diese aber nicht mehr zu den Tieren gezählt…

Ich dachte es sei Polyurethanschaum, also das Zeug aus dem auch Damen Leggings gemacht werden.

Es könnte auch so sein:

Auf die ‚Schnelle‘ habe ich das gefunden:

(Artikel von Jan. 17)
Kork, Pilz, Ananas

utopia.de/ratgeber/veganes-lede … toff-sein/

Veganes Leder heißt doch blos, dass die Tiere vor der Schlachtung ausschließlich vegan ernährt wurden.

:smiley: , das ist es.

Siehe auch hier Liste der Teile aus Deutschland im Model 3

… und hier:
welt.de/motor/article161699 … vegan.html

Für mich ist beim Tesla-Leder eigentlich nur dieser Punkt relevant:
„Selbst Experten können die synthetischen oder auf pflanzlichen Fasern basierenden Produkte mittlerweile kaum noch von echtem Leder unterscheiden.“

puh, Danke für die vielen Infos.

  • diese armen possierlichen Polyester! die müssten unter Naturschutz gestellt werden!

  • Gott sei dank habe ich mir das M3 nicht aus umweltpolitischen Motiven gekauft, sonst müsste ich mir jetzt wohl ernsthaft Sorgen um meinen Footprint machen, wenn die Sitze erst von DE nach USA und zurück transportiert werden, und das auch noch mit NOX und Feinstaub Schiffsdieseln…

  • also doch nur ne geniale Wortschöpfung „VEGANES-LEDER“ - Das klingt ja sowas von Öko, da pupse ich dann ja gleich doppelt so gerne rein :laughing:

Bei all den spaßigen Wortspielen hier hatte ich mir eigentlich unter dem Titel mehr Praxiserfahrungen zu den Sitzbezügen erhofft. Kunstleder hat ja landläufig einen schlechteren Ruf als Tierleder. Mich würde daher interessieren, ob die Sitzbezüge hinsichtlich Pflege und Komfort vergleichbar mit Tierleder sind?

Wie sind Teslas Sitzbezüge in Bezug auf Mikroplastik zu bewerten?
Bei jedem Gebrauch nutzt sich die Sitzefläche etwas ab, deshalb wäre mir ein kunststoffreies Material lieber, aber welche Alternativen gibt es (außer Leder)?

Leder ist selbstverständlich nicht frei von Kunststoffen:
Zum einen werden chemische Gerbstoffe verwendet.
Außerdem gibt es weder tiefschwarze, noch hochweiße Rohleder. :laughing:
Schließlich sind alle Automobilleder noch lackiert (in der Regel PUR Lacke) und damit sitzt man auf der gleichen Oberfläche wie bei hochwertigen Kunstledern.

Wir hatten mal einen Fernsehsessel mit einem Bezug aus sog. „Stoffleder“.
Was genau das war, weiß ich nicht, aber der Verkäufer sagte, daß es eigentlich Soff ist, der sich wie Leder anfühlt. Hat sich auch wirklich so angefühlt wie feines Leder, war auch ganz angenehm.

Problem: Nach 2-3 Jahren hat die Oberschicht angefangen, sich abzulösen. Nach einem weiteren halben Jahr hat der Sessel ausgesehen wie die Skrreea in Star Trek - Deep Space Nine. D.h. die Skrreea sehen dagegen ja noch gut aus …

Beim Aufstehen hatte man jede Menge kleine Fitzelchen der Oberschicht an der Hose kleben.
Wir haben den - nicht ganz billigen - Sessel dann entsorgt. Auch deshalb, weil das Möbelgeschäft auch praktisch kein Entgegenkommen zeigte. 500 Euro Nachlaß auf den Standardpreis bei einem neuen Sessel sollte es geben (d.h. ist ca. der „Hauspreis“ bei anderen Geschäften).
Jetzt haben wir einen Ohrensessel mit strapazierfähigem Baumwollbezug … hat nur 150 Euro gekostet … und wenn der nach 2-3 Jahren kaputt geht, tja … wobei, den haben wir jetzt auch schon wieder gut 3 Jahre und er zeigt keinerlei Abnutzungs- oder Auflösungserscheinungen.

Wie auch immer, wenn ich die Möglichkeit habe, Stoffsitze zu nehmen, werde ich solche nehmen.
Eine Ausstattung wählen, nur um Leder (oder Nachbildungen) zu bekommen, werde ich nicht mehr machen.

Willst Du ernsthaft das Material eines Fernsehsessel mit dem vergleichen, was inzwischen technisch möglich ist und was bei Tesla verwendet wird?
Glaub mir ich weiß wovon ich rede, das vegane Leder ist absolut TOP. Ich habe auch beruflich mit Tapezierern und solchen Materialien zu tun. Ich hätte es (nicht nur aus Umweltgründen) wesentlich lieber. Damals gab es aber nur Leder und Stoff und meiner skeptischen Frau zuliebe habe ich mich fürs Leder entschieden.
LGH

Möbelleder hat rein gar nichts mit Autoleder zu tun. Billiges Textil PUR aufgeschäumt noch weniger.
Im Auto ist das Leder lackiert, man nimmt nur die lackierte Schicht wahr. Das eigentliche Leder ist eher ein Untermaterial, ein Träger.
Weder Farbe, noch Optik, noch Geruch sind wirklich Leder.

Wenn man wertige Materialien vergleicht, ist Synthetik, also Plaste (profan) besser. Kunstleder gibt es schon ewig. Es ist prinzipiell haltbarer und pflegeleichter als Leder. Zumal die meisten Leute Leder nicht pflegen und dann verschleißt es schnell.

Helle Farben, wie so ein strahlemannweiss bei Tesla sind problematisch. Bei Leder lackiert ist die Oberfläche sehr anfällig, spez. Jeans ruinieren das sofort. Auch Abrieb scheuert die Oberfläche schnell runter. Helle Lederfarben sind immer ein Problem. Bei schwarzem Leder sieht man den Schmutz einfach nicht.

Gegerbte Leder, bei denen die Farbe im Leder ist, gibt es seit min 50 Jahre nicht mehr im Automobilbau.

Gutes Kunstleder ist angenehm und leicht zu reinigen, keine Pflege notwendig. Billiger und besser als tierisches Leder.
Leder ist retro. Die meisten Holzarten im Armaturenbrett ebenfalls. Das passt nicht in ein halbwegs modernes Auto.

klar ist das Zeugs top! auch wenn es manch einer nicht wahr haben will, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das vom Menschen hergestellte „Leder“ inzwischen strapazierfähiger als ne Original-Haut ist.

Kleiner Schwank am Rande: Das größte Qualitätsmerkmal für Mercedes waren für mich in meinem C 250 die Fußmatten! Erst jetzt, nach rund 350.000 km zeigen sich sichtbare Abnutzungsspuren unter dem Gasfuß. Bei meinen Autos von billigeren Marken war das schon nach <50.000 Km der Fall. Es gibt also doch Qualitätsunterschiede im Detail bei den Premium Marken.
Leider ist mir nun Tesla dazwischen gekommen, sonnst wäre es, nur wegen der Fußmatten, wieder ein Stern geworden!

Nun noch eine Denksportaufgabe für unsere Umwelt-Fetischisten hier:

  • ich behaupte mal Öko-mäßig wäre ne original Kuh-Haut besser. Da die Veganer immer noch in der Minderheit sind, werden sicher mehr Kühe „zwangs-entkleidet“, als Leder-Autositze benötigt werden.

  • wenn diese Häute nun gem. den „Vegan-Fahrern“ entsorgt werden sollen, ist A. arme Tier nur halb verwertet worden und es wird B. egal mit wie geringer Umweltbeeinträchtigung, die niemals jedoch „0“ sein kann, ein Kunstprodukt produziert.

Was ist nun besser?
vorhandenes entsorgen und komplett neu und künstlich machen?
oder vorhandenes gerben und verarbeiten?

da bin ich doch jetzt auf die Posts gespannt :smiley:

Das weiße Kunstleder ist durchgängig weiß, nicht nur auf der Oberfläche.