Neues Model 3 in Hildesheim/Auslieferungsbericht

Mein bestelltes Model 3 ist am 23.12. in Hamburg ausgeliefert worden. Was hier viele interessieren dürfte, sind eventuell festgestellte Mängel. Zunächst also dazu. Grundsätzlich fand ich die Auslieferungsqualität viel besser als von mir befürchtet. Man kann also sagen, dass Tesla da voran kommt. Lack, Räder, Spaltmaße waren in Ordnung, aber sicher breitere Spaltmaße als bei meinen Vorgängerfahrzeug BMW530d aus 2016. Folgende Mängel konnte ich noch feststellen:

  • Radinnenverkleidungen hinten beidseitig lose und standen deswegen ab
  • 2 kleinere Falten/Knicke im Polster hinten
  • beide linken Türen „hängen“ und müssen nachjustiert werden. Sie schließen nur mit Nachdruck
  • Campingkabel fehlt, soll nachgeliefert werden
  • Gummidichtung im hinteren Fenster wirft zwei dicke Blasen.
  • Aufladezustand 40% (funktioniert mit 100% wohl nur bei prominenten Youtubern)
    Insgesamt kann ich mit der Auslieferungsqualität zumindest bis zum nächsten Service gut leben.

Ansonsten kann ich mich bezüglich des Autos den Lobeshymnen hier nur anschließen. Deswegen lasse ich das jetzt mal weg. Was mir nicht gefällt ist, dass das Auto gegenüber dem was ich kenne bei hohen Geschwindigkeiten laut ist und zwar sehr laut. Ich habe es probeweise auf 220 km/h hochgezogen und empfand das Fahrzeug als wesentlich lauter als meinen 5er. Bei gemäßigten Alltagsgeschwindigkeiten ist das aber weniger ein Thema. Bei geringen Geschwindigkeiten sowieso nicht.
Der Begriff „Teslastandard“ als Erklärung für schlechte Qualität wurde mir gegenüber auch erwähnt. Wie diletantisch ist ein Vertrieb, der so ein Wort als Synonym für mangelnde Qualitätsstandards im Vergleich zu deutschen Herstellern prägt?

Ich habe noch drei kurze Fragen:

  • Wie gut sind die Radinnenhäuser gegen Rost geschützt? Die losen und passungenauen Innenverkleidungen scheinen mir keinen ausreichender Schutz zu bieten.
  • Mein Wagen steht unter einem Carport. Der Verlust an Reichweite nur durch das stehen erscheint mir sehr hoch. Ich habe es noch nicht nachgemessen, aber es könnten so 10-15 km pro Nacht sein. Der Wächtermodus ist zuhause nicht eingestellt. Zur Zeit sind hier zw. -2 und 6 Grad Celsius. Kann jemand kurz berichten, ob das normal ist?
  • Ist es normal, dass die schwarze Keykarte auf der Beifahrerseite nicht geht?

Das Auto macht viel Spaß und ich bin trotz der oben erwähntem Mängel der Meinung, dass ich das richtige Produkt erworben habe. Der Spaßfaktor ist riesig. Es muß nur noch die Alltagstauglichkeit (bezogen auf den Service) und Langzeitqualität (Rost etc.) nachweisen.

Grüße und allzeit gute Fahrt!
Mios

Die Karte geht nur auf der Fahrerseite, das ist so richtig.
Der Reichweitenverlust entsteht durch die aktuell niedrigen Temperaturen, nicht unbedingt durch Stromverbrauch.
Rost durch die Radverkleidungen ist nicht der richtige Ansatz. Es kann/wird rosten an Stellen mit Steinschlag, oder durch schlechte Rostvorsorge an Kanten, Ecken und Schweißstellen. Das gilt dann für viele Bereiche am Fahrzeug.
Mercedes ist immer ein gutes Negativbeispiel, da hat es gerne an Ecken von Türen und dem Kofferraumdeckel gegammelt, Pfusch ab Werk.
Hinter den Verkleidungen wird sich Schmutz sammeln, wie bei allen Fahrzeugen, das ist für evtl. Rostnester ideal, da ständig feucht.
Werden wir in ein paar Jahren sehen was passiert.

Die Radhausinnenverkleidung ist keine wasserdichte Abschottung des Radhauses, bei keinem Kfz, sie dient also nicht als Rostschutz sondern hält von den Rädern hochgeschleuderten Dreck vom Blech ab, mehr nicht. Wenn du den Wagen gezielt besser schützen willst, dann kannst du z.B. eine entsprechende Versiegelung aufbringen lassen (siehe z.B. [url]Hohlraumversiegelung bei einem Tesla Model 3 - YouTube oder hier [url]Tesla Model 3 Frunk und Unterboden zerlegen - Rostschutz und Hohlraumversiegelung - YouTube).
Bei ausgeschaltetem Wächtermodus sind 10 - 15km/Tag zu viel Verlust, da sind eher 2km/Tag normal (guckt du hier [url]- YouTube). In dem Video gibt es auch einige Infos, wie man den Stromverbrauch im Stand (Vampirverlust genannt) beeinflussen kann. Ansonsten stimmt natürlich, was hier schon geschrieben wurde. Am besten mal eine Zeit lang beobachten.

Ansonsten empfehle ich dir Tronity (siehe meine Sig). Das hilft auch bzgl. der Verbräuche einen guten Überblick zu bekommen und auch bzgl. Vampirverluste.

Da zu den anderen Fragen schon unzählige Themen im Model 3 Bereich zu finden sind gehe ich nur kurz auf diese Frage ein: Es gibt für Model 3 mit Lenkrad links nur in der linken B-Säule den Transponder. Für rechtslenker Model 3 nur in der rechten B-Säule.

Also lautet die Antwort: Ja, das ist normal für ein linkslenker Model 3 :smiley:

Das möchte ich mal als Beispiel hervorheben, warum in Foren die Fahrzeuge immer schlechter erscheinen als sie sind!

Der Akku-Verlust entsteht auch durch das Abkühlen des Akkus. Du muss mal drauf achten, wenn Du wieder losfährst (und der Akku sich erwärmt) - da geht am Anfang dann keine Reichweite weg.

Das Thema „Lautstärke“ hat mich bei meinem M3P, den ich seit dem 20.12.2019 habe, auch schon reichlich beschäftigt.
Das ist aus meiner Sicht der einzige erhebliche Kritikpunkt.
Ich habe mittlerweile nahezu alle möglichen Maßnahmen ergriffen, den Fahrgeräuschen Herr zu werden, aber leider musste ich zur Einsicht kommen, dass man niemals das Niveau eines BMW oder Mercedes erreichen wird. Auch mein Zweitfahrzeug (VW Sharan MY2014) ist in Bezug auf Wind- und Abrollgeräusche erheblich leiser. Wer behauptet, ein Model 3 sei leise, muß schwerhörig sein.

Neben den Windgeräuschen sind die Abrollgeräusche trotz intensivster Dämm-Maßnahmen nicht signifikant leiser geworden. Das scheint ein konstruktives Problem zu sein, da beim Model 3 die Entkopplung der Achsträger von der Karrosserie offensichtlich nicht vernünftig gelöst wurde. Man kann die Hohlräume (von denen das Model 3 ab Werk genügend ohne jegliches Absoprtionsmaterial hat) dämmen wie man will - die Einkopplung von Schwingungen über die Achsen in die Karrosserie bekommt man damit leider nicht in den Griff.
Ich werde beizeiten mal ein paar Bilder meiner Maßnahmen hier online stellen. Wer will, kann auch gerne bei mir in Ahrbergen (bei Hildesheim) vorbeikommen und sich das ansehen/anhören :slight_smile:

Grüße
Robin

Da stimme ich 100% zu!

Lautstärke: Die nachträglich verbauten Goloho Dichtungen haben eine spürbare Verbesserung der Geräuschkulisse gebracht. Nichts oder nur gaaaaanz wenig, den Kofferraum oben zu verkleiden mit Akustik Dämmstoff.
Was ich noch machen werde, ist die Spalten am Glasdach verschließen, allerdings nicht mit den fertigen Gummischnüren aus dem Zubehör, sondern werde individuelle anfertigen.
Der Tesla Owners Club Schweiz hat meines Wissens mal was zur Geräuschreduktion gemacht, vielleicht da mal schauen.
Reichweitenverlust: Hast Du die Scheeflocke angezeigt oder schläft Dein Auto nachts nicht? Bitte beides überprüfen.
Generell: Stelle von km auf Prozente um, ist aussagekräftiger.

Ganz leise wie der BMW wird der Tesla bei hohen Geschwindigkeiten nie. Nach Verbau der Dichtungen konnte ich feststellen, dass der Tesla bis ca. 150 leiser ist, als der Volvo, den ich vorher hatte, drüber war dann der Volvo leiser.

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Auto.
Vielleicht eine Vorstellung im entsprechenden Thread noch machen, um rot zu werden.

Es reicht auch hier ein Bild mit teils sichtbarem Kennzeichen im nicht-Tesla-Umfeld.

Als Beispielgeber muss ich dir leider recht geben. Man möchte keine Selbstverständlichkeiten unter „Eingeweihten“ endlos wiederholen. Gut aber, dass Du den Finger in die Wunde gelegt hast. Man sieht sehr schön den Effekt bzw. die Außenwirkung.

Herzlichen Dank für die Informationen!

Danke, ich suche mal den Thread…

Ich möchte mich bei Allen für das Interesse und die Antworten auf meine Fragen herzlich bedanken. Ich werde morgen ein Bild einstellen, um „Rot“ zu werden.
Einen schönen Abend!
Mios

Gerne mehr darüber, das ist auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt an dem Auto. Bin davor viel 5er G30 gefahren, denn dieser wäre meine Alternative zum Model 3 gewesen, der war um vieles lauter. Der Tesla Model 3 ist das mit Abstand lauteste Auto das ich jemals besessen habe leider.

Gilt aber alles nur für flottes Landstraßentempo bzw. Autobahn, bis 120 kann man mit der Geräuschkulisse leben, darüber ists wirklich sehr sehr laut.

Bin davor auch ein Auto mit sehr prägnanten Motorgeräusch gefahren, das war aber angenehmer und vorallem nur unter Last, da konnte man sich unerhalten auf Langstrecke bei 180 Tempomat. Im Model 3 ist die Unterhaltung ab 150 km/h schon ein eher lautes reden.

Das hier ist schon der richtie Thread. Tacker einfach ein Foto hier rein.

Kurz zu meinem sogenannten Vampirverlusten:
Ich habe den Batteriestand im kalten Zustand sowohl am Abend, als auch morgens verglichen. Die Werte sollten nicht durch unterschiedliche Batterietemperaturen beeinflusst werden. Auf 24h hochgerechnet waren es 1,6% bzw. 9,6 km Reichweitenverlust. Das erscheint mir wenig und ich führe das darauf zurück, dass ich den Vergleich jeweils bei kalter Batterie gemacht habe. Abkühlungsverluste, die später bei Erwärmung der Batterie kompensiert werden, gehen so nicht ein. Ich habe mir das aus den Beiträgen dieses Forums zusammengereimt. Die Kundigen unter euch können sicher sagen, ob die Vorgehensweise halbwegs korrekt ist. Abgesehen davon sollte man den Vergleich vielleicht über mehrere Tage durchführen. Mir reicht aber zunächst das die Reichweitenverluste durch den Vampierstrom im Rahmen sind und mein erster Eindruck falsch war.
Ich wünsche Allen ein erfüllendes Wochenende!