Am 27.12. war es so weit: wir konnten in Hamburg unser Model 3 LR AWD in Empfang nehmen. Nach über einem Jahr (sehr zufriedener) Fahrt mit dem Model S sind wir also auf das Model 3 umgestiegen…
Da ich nicht sonderlich viel von Autos verstehe und mich gerne auf Expertenmeinungen verlasse, haben wir Ove Kröger gebeten, uns zu begleiten - zu Recht, wie sich noch zeigen sollte.
Die Eingangskontrolle zum BLG-Gelände ließ in einem zunächst das Gefühl aufkommen, der Mitarbeiter wäre einer „DDR Grenzkontrolle“-Reenactment-Gruppe entsprungen (ich übertreibe, meine Taschen wurden zumindest nicht kontrolliert). Aber dafür waren die Tesla-Mitarbeiter umso entspannter und freundlicher.
Nach kurzer Wartezeit mit netten Gesprächen konnten wir auch unser Model 3 in Empfang nehmen. Auf den ersten Blick machte es auf mich einen guten Eindruck. Aber hier zeigte sich, dass es gut war, Ove dabei zu haben. Auf einen Fehler hatte mich Tesla bereits aufmerksam gemacht: Am Dach müsse ein Lackschaden noch beseitigt werden. Ich wäre froh gewesen, wenn es bei diesem geblieben wäre.
Insgesamt zeigte sich, dass der gesamte Lacke nahe an einer Katastrophe war, Lacknasen, Einschlüsse etc. Insbesondere die Kofferraumklappe glich eher einer Kraterlandschaft. Bei einem oberflächlichen Blick fällt es nicht auf, aber je mehr man hinschaut, desto deutlicher wurde es.
Im Bereich des Frunks war an zwei Stellen am Rand der Lack komplett weg.
Die Hintertüre links sitzt viel zu tief, was auch Auswirkungen auf die vordere Türe hat. Sie schließt schlecht und beim Fahren entstehen wirklich beeindruckende Windgeräusche.
An der Radschale hinten links steht die Verkleidung ab, was aber wohl von der schief sitzenden Stoßstange herrührt. Interessant: Vorne sind die Spaltmaße perfekt, hinten genau das Gegenteil. Auch das „Quarter Panel“ hinten rechts weist einen beeindruckenden Spalt auf…
Seitens Tesla wurden alle Mängel - teilweise nach einer engagierten Diskussion durch Ove - aufgenommen und eine Nachbesserung zugesagt - ok, andernfalls hätte ich das Model 3 auch nicht abgenommen.
Eine Kontrolle des Unterbodens samt Anbringen der Wachs-Versiegelung an den bekannten Stelle durch Ove zeigte, dass eine Schraube einer Verkleidung etwas locker war.
Aber genug des Jammers, die Heimreise war wirklich super. Ich gebe zu, die Geräuschentwicklung ist schon deutlich wahrnehmbarer als beim Model S aus 2016, aber das Fahren machte auf mich einen sportlicheren und spritzigeren Eindruck. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, in einem schlechteren Auto zu sitzen, eher das Gegenteil - insgesamt macht das Model 3 auf mich einen moderneren Eindruck. Auch der Autopilot überzeugte. Für unser Fahrprofil (Kurzstrecken, viel Innenstadt mit engen Parkmöglichkeiten, nur 2 - 3 Mal im Jahr längere Autobahntouren) also genau die richtige Entscheidung.
Bei der Auslieferung war noch Version 9 installiert und ich warte sehnsüchtig auf das Update. Noch hat sich nichts getan, der Wagen hängt brav im WLAN, wurde diverse Male neu gestartet - aber er meint weiter, seine Software wäre aktuell. Mal sehen…
Heute habe ich dann noch die Winterreifen montiert sowie den Innenraum etwas aufgewertet. Der Wochenendeinkauf (nebst Nutzung der kostenlosen CCS-Ladestation hier am Discounter) war auch kein Problem. Trotz der Mängel sind wir also sehr zufrieden.