Moin,
mehr als eine Woche nach Übernahme meines Model 3 Long Range RWD komme ich jetzt endlich dazu, davon zu berichten
Ganz kurz die Vorgeschichte: Reserviert eine halbe Stunde vor dem Unveil; erste Bestellung (die „günstigste“ Version, also AWD, weil ich nicht länger warten wollte/konnte) Anfang März; überrascht vom schnellen Auslieferdatum Ende März - unmatch case, Wunschlieferung Mai; Mitte April dann überraschend die Bestellbarkeit des LR RWD - sofort gewechselt; mitte Mai dann Zuteilung meiner VIN und Lieferdatum (17.5. - unrealistisch, verschoben); finales Lieferdatum Donnerstag, 23.5.; am 17.5. habe ich die Rechnung überwiesen, am 21.5. kamen die Papiere…
Es kam der Donnerstag: Ich hatte in weiser Voraussicht diverse Termine in der Zulassungsstelle geblockt, unter anderem dieser passende Termin, gleich der erste um 7:30. Als ich zehn Minuten vorher aus dem Aufzug stieg, erwartete mich schon eine laaaange Schlange Wartender. Als dann die Tür um Punkt 7:30 geöffnet wurde, konnte ich dank Termin an der Schlange vorbei zum Anmeldeterminal und bin auch gleich drangekommen.
Die Anmeldung (mit Wunschkennzeichen) ging völlig problemlos, die freundliche Mitarbeiterin hat mir zum Tesla gratuliert und hat keine fehlenden Daten auf dem COC beanstandet. (Es war nicht das erste Model 3 hier in Bremen-Nord, wenn auch möglicherweise das erste LR RWD)
Zufrieden über das Erklimmen der vorletzten Hürde wollte ich eine Stunde später den Zug in Richtung Hamburg besteigen. Begrüßt wurde ich am Bahnsteig aber mit dem Hinweis „voraussichtlich 5 Minuten Verspätung“. Tatsächlich waren es 7 Minuten, die in der Folge auch nicht mehr aufgeholt wurden, so dass ich (zusammen mit einem halben Dutzend Leidensgenossen) am Bremer Hbf wie irre durch die Gänge zum richtigen Gleis rannte, nur um Zeuge des tatsächlich in dieser Sekunde abfahrenden Zuges zu werden. Vielen Dank auch, Nordwestbahn!
Naja, keine Katastrophe. Mein Auto würde schon nicht ohne mich wegfahren. Wie sich herausstellte, fuhr der nächste Zug schon 40 Minuten später, und die restliche Anreise verlief nach Plan: Ankunft HH-Harburg, ab ins Taxi („Kattwygweg? Aha, Tesla abholen? Glückwunsch!“) und dann am Pförtnerhäuschen eines riesigen Geländes angekommen. Das war schon eine etwas bizarre Erfahrung, aber meine freundliche Tesla Delivery Expertin (sie wusste tatsächlich fast so gut Bescheid wie ich - manches natürlich besser als ich, als Neu-Teslaner) meinte noch, dass bis Ende des Jahres ein schönerer Ort für die Auslieferungen bezogen werden solle. Ach ja: Zugriff per Tesla App war schon auf dem Weg mit dem Taxi freigegeben, das half mir beim Auffinden der Halle
Noch ein paar Minütchen warten mit leckerem Kaffee, dann ging’s zur Auslieferung: Es wurde sich viel Zeit gelassen, alle Fragen ausführlich beantwortet. Die (kleine) Halle war mit vier Model 3 bestückt, es liefen zwei Übergaben. Aber ich hatte natürlich nur Augen für meinen. Und ich hatte nichts zu meckern: Alles war dabei (wenn auch leider nur ein 4m-Typ 2 Kabel), ich konnte keine Mängel feststellen - aber ich bin auch nicht der Typ, der mit der Lupe zu Werke geht.
Das Auto ist bombastisch, innen wie außen, und fährt sich einfach genial. Das hatte ich natürlich schon geahnt und erhofft (bislang nur einmal ganz kurz das Model 3 Performance Probegefahren), aber nach diesen nun gerade mal neun Tagen bin ich immer noch ganz ihn und weg. Besonders überrascht war ich von der für meine Begriffe abartige Beschleunigung - das hatte ich mit „nur“ Hinterradantrieb nicht erwartet, insbesondere nicht bei schon hoher Geschwindigkeit. Es ist einfach mit weitem Abstand das beste Auto, das ich je fuhr, und alle Irritationen im Vorfeld sind null und nichtig. Ein wahr gewordener Traum! Und wenn ich mir die leuchtenden Augen und das breite Grinsen der Leute so ansehe, die ihn bislang fahren durften, dann erwächst vielleicht auch in diesen ein ebensolcher…
Vielleicht noch einige Eindrücke, die ich gesammelt und so hier noch nicht gelesen habe – ich habe ja nun den direkten Vergleich mit meinem Firmen-e-Golf, den ich kurz vorher abgegeben habe:
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Ich hatte befürchtet, dass die Rekuperation mir nicht stark genug wäre. Ich hatte irgendwo gelesen, dass das Model 3 weniger stark rekuperiert als der e-Golf (in der höchsten B-Stufe). Dieses Gerücht kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil: Er rekuperiert stärker, nahezu perfekt, und sehr schön „rund“ - also sich perfekt abgestuft aufbauend, nicht abrupt. -> Check
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Das Model 3 soll ja auch lauter sein als der e-Golf. Auch das kann ich subjektiv nicht bestätigen. Lauter ist er natürlich wenn ich jenseits der 140 fahre, was der e-Golf gar nicht kann. -> Check
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Materialanmutung finde ich Top, mir allemal mehr als zufriedenstellend. -> Check
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Ach ja, einen Makel konnte ich dann doch entdecken: Der Stoßfänger am rechten Frontscheinwerfer schließt nicht ganz bündig ab. Fällt praktisch nicht auf, mich stört es nicht. Würde es als den obligatorischen Tesla Schönheitsfleck bezeichnen -> Check
Hier noch zwei, drei Bilder, die ich gerade erst gestern geschosse habe (vorher war ich zu sehr mit fahren beschäftigt):
Und noch ein Bild mit Symbolcharakter, vor dem nahegelegenen Egerland Autoumschlagsplatz:
Der Norwegen-Urlaub kann kommen!