Seit einem Monat sind meine Frau und ich nun stolze Besitzer eines Model 3. Eigentlich wollte ich schon viel früher von der Abholung in Hamburg und den ersten Kilometern berichten, aber irgendwie war ich (evtl. auf Grund der vielen Eindrücke, die ich erst verarbeiten musste 
) noch nicht in der Lage, dazu ein paar Zeilen zu schreiben. Mit dem zeitlichen Abstand ist das vielleicht auch gar nicht so schlecht, sonst wäre das eine äußerst lange und deutlich blumigere Geschichte geworden 
Wir sind natürlich stilecht, zumindest soweit wie es ging, elektrisch zur Abholung gefahren: Mit dem Zug nach Hamburg und anschließend mit der S-Bahn bis nach Wilhelmsburg. Die zweistündige Zugfahrt von Flensburg aus war wenig spektakulär, die paar Stationen mit der S-Bahn waren schon aufregender – aber nur, weil die Nervosität deutlich stieg, je näher wir dem Ziel kamen Als Nordlichter sind wir einiges an Wind gewöhnt, aber nach dem Ausstieg in Wilhelmsburg wurden wir fast weggepustet. Zum Glück haben wir vorher noch ein Taxi erreicht und beim Einstieg die Adresse genannt. Der Fahrer musste gar keine Nachfrage stellen oder im Navi nachschauen – er wusste wohl sofort, was Sache war. Gut, die Nummernschilder ragten auch etwas aus der Tasche raus 
und wir waren wahrscheinlich nicht die ersten, die dort im Hafengebiet ein Auto abholen wollen. Am Betriebsgelände von BLG angekommen und um 25 € ärmer, sind wir zunächst zum Sicherheitsdienst, um uns für das umzäunte Gelände Besucherausweise zu holen. Dann sind wir zu Fuß weiter und das Herzklopfen nahm deutlich zu, als wir die recht unscheinbaren Tesla-Halle erblickten. Kaum drin angekommen, wurden wir sehr freundlich begrüßt und nach Ablage der Jacken mit Kaffee und Wasser versorgt. Man, war ich nervös, als ich die Schilder aus der Hand gab – jetzt konnte es ja nicht mehr lange dauern, bis wir zu unserem Auto geführt werden würden! Und tatsächlich, kurz danach war es auch schon soweit…mit einem breiten Grinsen und großen Augen sind wir erstmal um unser Auto „geschlichen“. Irgendwann sind wir dann eingestiegen und die junge Delivery Specialist (in) hat uns die wichtigsten Funktionen erklärt und unsere Fragen beantwortet.
Auch war sie sehr geduldig, als wir das Auto auf Schäden untersucht haben, die uns später als „Gebrauchsschäden“ hätten angelastet werden können – sprich, wir haben auf Lackschäden u.ä. geprüft. Da sind auch ein paar Punkte angefallen, aber letztendlich nix Wildes. Mit anderen Fehlern wollten wir uns bei der Abholung auch gar nicht belasten. Erstens trübt man sich dadurch selbst die Freude deutlich ein und es sind alles Dinge, die man im Nachhinein regeln kann (ja ich weiß, auch wenn das dauert). Bei meinen früheren Fahrzeugen war ich da sehr pingelig aber hier war und bin ich zu meiner eigenen Überraschung sehr entspannt. Es sind einfach andere Dinge an dem Auto vieeeel wichtiger.
Dann machten wir die obligatorischen Fotos, bevor wir losfuhren. Die ersten paar Meter aus der Halle raus zu fahren fühlten sich sehr unwirklich an…beim Sicherheitsdienst noch Lieferschein unterzeichnet und Ausweise abgegeben und hinter der Schranke schnell auf den Parkplatz, meine Frau musste unbedingt eine rauchen . Ich wollte gar nicht aussteigen (wen wunderts?) und habe erstmal per Whatsapp das eine oder andere Foto verteilt. Die Glückwünsche ließen auch nicht lange auf sich warten
Danach fuhren wir irgendwann tatsächlich so richtig los und nach ein paar Metern fragte ich meine Frau, ob sie denn das Handy auch fest in der Hand hätte. „Ja, wieso?“ – das o von „wieso“ war kaum ausgesprochen, da bin ich aufs Spaßpedal gelatscht 
. Was soll ich sagen: WTF! Woah! Geil!
Den Rest der Fahrt bin ich aber sehr behutsam gefahren, auf der Autobahn habe ich lediglich mal ein paar Zwischenspurts probiert. Irgendwann hatten wir dann „unser“ Lied bei Spotify gefunden und hörten diesem andächtig zu. Uns wurde, getragen von der Grundstimmung des Liedes ohne Worte gleichzeitig bewusst, dass da gerade ein langgehegter Traum für mich in Erfüllung gegangen ist. Ich wurde von meinen Emotionen übermannt, meine Frau wiederum von meinen und nach wenigen Momenten konnten wir aber auch schon wieder lachen. Wenn ich das jetzt so beim Schreiben wieder durchlebe, bekomme ich eine Gänsehaut…
Ja…wir wollten natürlich auch mal direkt das Superchargen ausprobieren und haben einen Stopp in Busdorf eingelegt. Als wir auf das Gelände fuhren, trauten wir unseren Augen nicht: Ein schwarzes Model 3 war dort am Laden! Vier Wochen nach der ersten Deutschland-Auslieferung holen wir unser Auto ab und treffen ein paar Stunden später ein M3 am Supercharger. Im danebenliegenden BurgerKing haben wir dann „Ausschau“ nach dem Fahrer gehalten und dann irgendwie auch erkannt, wer es ist. Wir haben uns dann sehr nett ca. ne halbe Stunde unterhalten, bevor es weiterging. Zuhause angekommen, traute ich mich aber noch nicht, in die Garage zu fahren. Es war mir einfach zu dunkel und zu eng 
Total k.o. von der ganzen Aufregung sind wir dann auf die Couch geplumpst. Dennoch war an Schlaf nicht so schnell zu denken, der Kopf war voll von Eindrücken…
Nun sind es doch mehr als nur „ein paar“ Zeilen geworden. Aber es war schön, den Tag einfach nochmal zu erleben! 
