Wir sind mit unserem Model S von Norddeutschland aus über Dänemark und Schweden nach Estland gefahren. Hier mal ein kleiner Bericht, den ich auf die einzelnen Tage aufteile.
Meine Frau kommt aus Estland und wir möchten ihre Mutter zu ihrem Geburtstag in Tartu (Estland) besuchen. Die Strecke hat für uns einen Erinnerungswert, denn diesen Weg sind wir vor 24 Jahren schon vor unserer Hochzeit gemeinsam gefahren - damals noch nicht als Paar. In den letzten Jahren sind wir eigentlich immer nach Estland geflogen, aber dieses mal möchte ich auch mal mit dem Tesla die Reise machen.
Zum einen bin ich gern mit dem Model S unterwegs. Zum anderen läuft der Leasingvertrag im August aus - und ich bin noch viel zu wenig Kilometer gefahren.
So eine Fahrt nach Estland bringt da schon ein wenig
Geplant ist also die Fahrt ab Timmendorfer Strand über Dänemark und Schweden nach Stockholm. Dort dann mit der Fähre nach Tallinn - und weiter nach Tartu.
Los geht es auf der A1 in Richtung Puttgarden zur Fähre nach Rødby. Der erste Schock kam schon im Vorfeld. Die Fähre mit einer Fahrtdauer von gerade einmal 45 Minuten soll über 100 € kosten! In Kombination mit der nächsten Fähre von Helsingør (Dänemark) nach Helsingborg (Schweden) sind es 140 € für eine Strecke. Demnächst soll ja der Fehmarnbelttunnel gebaut werden - und eigentlich bin ich strikt dagegen. Aber bei diesen Preisen denke ich mir, dass Scandicline vielleicht doch ein wenig Konkurrenz ganz gut tut. Zum Vergleich: Die Fähre von Stockholm nach Tallinn kostet für eine Strecke ca. 270 € - und da ist bei der 16-Stunden-Fahrt auch eine Außenkabine mit dabei.
Aber was soll’s - lässt sich nicht ändern. Der Akku ist voll und nach der ersten Fähre wird der SuC Køge in Dänemark angesteuert. 12 Stalls und überdacht - 3 Teslas stehen dort schon und laden - und es gibt einen kleinen Snack bei Burger King.
Zu den Fahrtdaten sei noch gesagt: Wir waren ganz gut vollgeladen - also nicht nur zwei Personen, sondern auch noch einiges an Gepäck.
Fahrzeit: 2h 2m
Kilometer: 202
Temperatur: 1-2 Grad
Verbrauch: ca. 260 Wh/km
Ankunft in Køge bei 32%
Ladezeit: 42 Minuten
Abfahrt bei 86%
Dann Weiterfahrt zur Fähre nach Helsingør - 81 km und eine knappe Stunde Fahrzeit. Wir verpassen eine Fähre anscheinend ganz knapp und müssen fast eine halbe Stunde warten. Nicht weiter schlimm - wir haben ja nichts mehr Spezielles vor.
Nach der Fähre geht es in Schweden weiter - bis zum SuC Lagan bei Toftaholm. Damit verbindet uns tatsächlich wieder etwas - das sehr nette Hotel (etwas altmodisch, aber durchaus romantisch) hatten wir kurz nach unserer Hochzeit für eine Mini-Hochzeitsreise aufgesucht. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, dass dort mal ein Supercharger steht. Der SuC ist übrigens relativ weit weg von der E4 und es gibt dort nur das Hotel. Ich vermute mal, dass die sich schon aktiv darum bemüht haben.
Fahrzeit 2. Etappe insgesamt: 2h 40m
Kilometer: 241
Temperatur weiterhin 1-2 Grad, aber jetzt auch teilweise leichter Regen, die Straße ist nass
Verbrauch: ca. 255 Wh/km
Ankunft in Toftaholm bei 5%
Ladezeit: 50 Minuten
Abfahrt bei 81%
Im Hotel haben wir einen Kaffee getrunken und ein Sandwich gegessen. Und da wir auf der Heimfahrt dort übernachten wollen, haben wir noch kurz gefragt, ob wir für den Samstag eine Woche später einen Tisch zum Dinner reservieren können. Als die Dame mitbekommen hat, dass wir mit dem Tesla da sind, fragte sie, ob wir denn die „Tesla offer“ nehmen möchten - das sei eine Übernachtung mit Dinner für zwei Personen inklusive. Vorher hatten wir über Booking.com gebucht (für 135€). Der Preis für das 3-Gang-Menü liegt dort bei ca. 60 € (pro Person). Und der Tesla-Angebotspreis bei 190€ mit allem. Schöne Sache - also booking.com gecancelt und direkt gebucht. Ist mir ohnehin immer lieber - aber auf der Homepage von denen hatte ich vorher das Zimmer nur für 160 € gesehen. Also ein prima Abschluss der Ladepause mit Vorfreude auf die Übernachtung und das Abendessen eine Woche später.
Dann Weiterfahrt zum nächsten SuC Ödeshög. Dort gibt es eine Überraschung - denn es sind dort bereits 4 Stalls mit CCS ausgerüstet. Auch im Ausland tut sich also etwas. Angesichts der Tatsache, dass es noch kaum Model 3 in Europa gibt, habe ich die Priority-Aufschrift mal übersehen und habe ich einfach dort hingestellt.
Danach durfte ich meiner Frau dann erklären, warum es jetzt CCS gibt und wie das funktioniert und ob denn unser geplantes Model 3 trotzdem bei uns zu Hause laden könnte, weil wir doch zu Hause nur so einen Stecker wie an den (alten) SuC haben. Gar nicht so einfach, das jemanden ohne allzu viel Technikinteresse zu erläutern
Fahrzeit: 1h 33m
Kilometer: 154
Verbrauch: 273 Wh/km
Wetter: 0 Grad, etwas Schneefall!
Ankunft in Hödeshög mit 27%
Ladezeit: 44 Minuten
Abfahrt bei 85%
Wir wollten dann nur noch ca. 30 Kilometer weiter zu unserem gebuchten Hotel. Dort sollte es auch eine Lademöglichkeit geben, aber ich war doch zu misstrauisch und habe ich lieber so lange geladen, dass es bis zum nächsten SuC reicht.
Und war wohl auch ganz gut so. Das Hotel lag mitten auf einem Golfplatz (bei Mjölby) und schien vollkommen verlassen zu sein. Die Rezeption war geschlossen - aber immerhin stand eine Telefonnummer an der Tür. Angerufen und einen Code bekommen - über den ich den Schlüssel erhalten habe. Immerhin. Aber da das schon nicht ganz einfach war, wollte ich nicht mehr nach Ladestation fragen. Nach einem kleinen Rundgang nehme ich an, dass man sich an einer Starkstromsteckdose anstöpseln hätte können - aber da unsere Ladung ja ausreicht, verzichte auf erneute Anrufe und Experimente.
Insgesamt sind wir ca. 600 Kilometer gefahren - bei allerdings recht hohem Verbrauch. Das kalte und nasse Wetter fordert seinen Preis. Aber dafür wird mir wieder bewusst, was für einen Luxus wir mit der SuC-Infrastruktur von Tesla haben!
So - das war der erste Tag, die nächsten Tage folgen dann demnächst.