Von DeC zu DeC: Spanien, Portugal, Gibraltar und Andorra

Ich bin wieder da. :wink:
Bin zwei Wochen durch Spanien und Portugal gefahren. 7012 km von FFM und retour. Und vor Ort 390 km Fahrrad gefahren, das war neben Portugal und Spanien vom Auto aus anschauen auch ein Grund für den Ausflug - um den durch das Supercharging-Fastfood angesetzten Speck wieder ein bissl zu reduzieren. :laughing: Ohne Destination Charger wäre ich nicht durchgekommen, daher hier meine Pics und Kurzberichte.

Los geht es mit dem Hotel Aire de Bardenas - der Hammer schlechthin. Am Rande der einzigen Halbwüste in Europa, der Bardenas Reales. Die Preise sind gesalzen, aber schaut euch mal auf der Website die „Cubes“ oder auch die „Balloons“ an. Bild aus „meinem“ Cube heraus beigefügt. Am nächsten Tag bin ich dann 73 km durch die Wüste geradelt, und danach durfte ich nochmal in den Pool springen obwohl ich kein Zimmer mehr hatte. Welche eine Wohltat.



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SuC Burgos ist, Stand heute, der letzte SuC im Norden von Spanien gen Portugal. Auf dem Weg nach Portugal habe ich daher am ca. 200 km entfernten DeC Valbusenda Hotel Bodega & Spa in Toro übernachtet. Ich habe während der Fahrt dorthin x-Mal den Touchscreen rebooted, weil Spotify dauernd ausgefallen ist, und er nur bei jedem 5. Versuch wieder gescheit hochfuhr, sonst kam immer die Meldung „Touchscreen reagiert nicht, bitte rebooten“ (sinngemäß). Wie ich inzwischen dank ServiceHelpEU weiss, liegt dies an meinem per USB angeschlossenen Handy. Stöpsel ich das Handy ab, funktioniert der Reboot 1A. Egal, ich wollte sagen: Zu dem Zeitpunkt als ich in die Tiefgarage einfuhr war der Touchscreen gerade nicht bedienbar, und ich konnte die Luftfederung daher nicht auf „Sehr hoch“ stellen… ich dachte… wird schon gehen… und dann: Krrrrraatz. Aua.



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Der prädominante Ladesäulenbetreiber in Portugal heisst MOBI.E, die Ladekarte gibt es kostenlos, aber ich hab mich wie immer etwas spät darum gekümmert, so dass ich das Angebot von MOBI.E, die Karte zu einem portugiesischen Hotel statt zu mir nach Deutschland zu schicken, gerne annahm. Ich dachte mir, am Pena Park Hotel in Ribeira de Pena muss ich bestimmt eh vorbei um zu laden, lasse ich sie mir dort hin schicken. Mit dem Hotel klärte ich ab, dass dies kein Problem darstellte. Ich sagte, ich würde in einigen Tagen gerne ein Zimmer buchen, wüsste den genauen Termin aber noch nicht, müsste aber jetzt schon einen Brief empfangen. Kein Problem. Nur, als ich spontan vorbeischaute, war der Brief noch nicht da. Er war zwar erst 2 Werktage unterwegs, aber ich dachte mir, im Inland reicht das doch bestimmt. Fehlanzeige. Laden durfte ich kostenlos, ohne ein Zimmer zu haben.

2 Tage später kam ich nach meiner Radtour von einem anderem Ort wieder zum Pena Park Hotel, der Brief war immer noch nicht da. Dieses Mal buchte ich aber ein Zimmer um dort zu übernachten und wieder zu laden. 65 EUR. Für Tesla-Fahrer jedoch ein „special offer“: Jeder, der ein normales Zimmer bucht, wird automatisch kostenlos auf eine Suite geupgraded. Da sag ich nicht nein. Übrigens, die Ladekarte von MOBI.E kam endlich irgendwann im Hotel an, da war ich aber schon wieder auf der Rückfahrt an der Grenze zu Frankreich. :laughing: Das Hotel schickt mir die Karte aber kostenlos zu mir nach Hause nach. Sehr nett. All dieser Service, 2x Laden inkl., eine Suite, für nur 65 EUR. Kann man nicht meckern!



Weiter Richtung Süden kam ich am Lisotel Hotel & Spa in Leiria vorbei. Es war zu früh am Tag, um dort zu übernachten. Ich lud knapp 1,5 Stunden nach, um dann weiter Richtung Lissabon zu fahren. Zahlen musste ich nichts, dafür etwas an der Bar konsumieren. Einen O-Saft und ein Wasser. Und versprechen, dass ich, falls ich nochmal wiederkommen würde, das nächste Mal im Hotel übernachten würde.



Alle DeC-Hotels in Lissabon waren entweder ausgebucht oder mit 500+ EUR / Übernachtung zu teuer. Da fuhr ich also bis nach Cascais ganz im Westen von Lissabon, und übernachtete im Sheraton Cascais Resort, welches noch Zimmer frei hatte. Eine riesige Anlage. Der Page hatte mitbekommen, dass gleich ein Tesla ins Hotel kommt, und wollte auf Teufel komm raus mein Gepäck tragen und hat mich währenddessen mit Tesla-Fragen gelöchert. Er meinte, er würde gleich danach in die Tiefgarage gehen um sich das Auto anzuschauen. Im Nachhinein hätte ich ihm eigentlich eine Testfahrt und einen Beschleunigungstest anbieten sollen, aber mein Fahrrad war hinten drin verstaut… und ich wollte Bier trinken. Also, der nächste Tesla-Fahrer der dort vorbeischaut: Bitte nachholen.


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Nun, als nächstes wollte ich mal durch die Algarve fahren, aber mangels MOBI.E-Ladekarte und mangels DeC - es gibt dort noch keinen einzigen - und mangels Lust mich nach CEE32 durchzufragen, habe ich dies leider sein gelassen. Also wieder gen Spanien, Sevilla, da kam ich kurz vor der Grenze am Alentejo Marmoris Hotel and Spa im, übrigens sehr schönen, 9000-Seelen-Nest Vila Vicosa vorbei. Ich rief, wie üblich, nicht vorher an um zu fragen, denn wenn ich erstmal da bin können sie mich nicht mehr so einfach wegschicken :laughing:. Als ich da war, war man einigermassen froh drum, denn ich sollte mal die Installation testen. Die gäbe es erst seit 2 Wochen und irgendwas lief noch nicht so ganz rund. Also angestöpselt und beide DeCs lieferten nur 20A von 32A. Dann den NRGkick zur Gegenprobe angeschlossen - volle 32A/22 kW. Also wohl ein Dipswitch in den DeCs falsch gesetzt. Der Hotelmann war happy, dass er mit dieser Information zu seinem Chef gehen konnte, und ich war happy, dass ich als Gegenleistung kostenlos laden durfte (mit dem NRGkick in diesem Fall). Win-win nennt man das wohl… :smiley:



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Vor der Einreise nach Portugal hatte ich mir an einer Tankstelle zum Glück eine IBIL-Karte (IBIL = Ein Ladesäulenbetreiber in Spanien) geholt und - extrem umständlich - per Kreditkarte via Web - mit 60 EUR aufgeladen. Somit konnte ich auf dem Weg von der Grenze Portugal-Spanien bis zum ersten SuC in Spanien ein paar Mal an einem IBIL-CHAdeMO nachladen, das war ganz angenehm. Aber, noch ist die DeC-Reise nicht zu Ende. Wenn man schonmal in der Gegend ist, kann man sich auch noch Gibraltar anschauen und im The Rock Hotel, das derzeitige einzige Hotel mit DeC auf Gibraltar, übernachten. Ich kam nach Mitternacht an und telefonisch schickte man mich auf den Parkplatz gegenüber des Hotels. Dort waren auch wirklich zwei DeCs installiert, jedoch beide ohne Strom. doh Ich rief nochmal an, und der Nachtportier meinte, direkt neben dem Hoteleingang sei auch noch einer. Also nix wie hin. Was dann folgte waren wohl die nervenaufreibensten 15 Minuten meiner bisherigen Autofahrerkarriere. Ein Lieferwagen stand auf dem Ladeplatz. Dann ein Platz frei. Und dann ein Kleinwagen daneben. Das Terrain abschüssig, kaum Platz, und es ist dunkel. Ich muss beiden Autos links und rechts irgendwie Platz lassen und trotzdem irgendwie an das Ladekabel kommen, und so nah an die Wand wie möglich um nicht den Weg zu versperren. Naja, hin und her und hin und her und irgendwie ging’s dann, aber ich war „pissed“. Warum schalten die nicht einfach die wunderbar zugänglichen DeCs auf dem großen Parkplatz ein… am nächsten Tag sprach mich der Haustechniker von sich aus an und entschuldigte sich dafür. Die Installation sei ganz neu. Ich wäre der erste Gast. Es gäbe nur einen Tesla auf Gibraltar, und zwar den vom Gouverneur, aber der läd natürlich zu Hause.



Froh, wieder im SuC-Gebiet zu sein, kam mir noch ein Einfall: Nimm’ doch auf der Rückreise noch ein Land mit, und übernachte in Andorra. Gesagt, getan. Der Valet-Service im Hotel Roc Blanc parkierte das Auto in der Tiefgarage und stöpselte auch ohne jegliche Instruktionen den DeC-Stecker ein. Das Model S hat keinen Internet-Empfang in Andorra, so dass ich nicht verifizieren konnte, dass das Auto auch wirklich lud (Ich hätte auch einfach in die TG nachschauen gehen können fällt mir jetzt gerade erst ein :laughing:), aber am nächsten Tag stellte sich heraus, dass alles glatt ging. Raus gefahren bin ich am nächsten Morgen selbst. Achtung: Die letzte Kurve vor der Ausfahrt ist sehr eng und das Licht in der TG ging plötzlich einfach aus… fast hätte es mich erwischt.




Das war’s! Hier endet die DeC-Reise.

Noch zwei offtopic-Anekdoten seien gestattet? 1. Als ich gerade aus Andorra draussen war, hielt mich - als einzigen - der französische Zoll mitten auf einer Landstraße an. Woher komme ich etc… da ich nicht auf Anhieb wusste wo ich vorletzte Nacht übernachtet hatte, muss ich wohl suspekt gewirkt haben. Also alles ausräumen, auch das Fahrrad, grmbl. Eine der zwei Zollfrauen durchsuchte mein Gepäck und fand Hotelrechnungen, u.a. von Gibraltar, dies deckte sich also mit meiner Erzählung. Jedoch muss ich trotzdem wie ein Drogendealer oder Schwarzgeldschmuggler ausgesehen haben, denn der Zollmann fängt plötzlich an, die Kofferraumverkleidung abzunehmen… dann die Auflage der Kofferraumklappe, und und und… am Ende schraubt er sogar den Diffusor ab! Ich fass es nicht. Aber er macht nur die Schrauben ab, um sie daraufhin wieder anzubringen. :laughing: Vielleicht wollte er nur mal an einem noch unbekannten Fahrzeug üben? Ich weiss es nicht. Aber ich habe mitbekommen wie er wohl immer mal wieder über „American…“ geschimpft hat. Hehe.

Und die letzte: Nach dieser Aktion fahre ich gemütlich die kleinen Landstraßen der Pyrenäen hinunter, und kurz darauf bemerke ich so eine komische Vibration im Fussraum. Bei geringerer Geschwindigkeit deutlicher zu spüren. Bei jeder Radumdrehung, meine ich. Mit Fenster unten hört man auch was klackern bei jeder Umdrehung. Ich halte insgesamt 3 Mal an, kann aber nichts finden. 30 Minuten später auf der AB fahre ich dann mal 150 und denke mir, vielleicht verschwindet es dadurch :laughing: Und plötzlich sagt der Instrumentcluster: Reifendruck niedrig… rechts ranfahren… 3.2 bar… 1.8 bar… 0.8 bar… 0.0 bar… alles innerhalb von ca. 10 Sekunden. Das Auto fährt aber noch ganz normal. Ich rechts ran und den Rest könnt ihr euch denken. Loch vorne rechts drin, Abschleppen, es ist Samstag 14 Uhr in Südfrankreich, ich sehe mich schon bis Montag irgendwo rumgammeln bis ein Reifenhändler aufmacht. Doch, absolutes Glück im Unglück: Der Abschleppdienst hat in seiner Werkstatt 245/45 R19 XL 102Y da. Der Hammer. Ich fass es nicht. Nach insgesamt 4 Stunden bin ich wieder auf der Straße. Wow. Mein erster Liegenbleiber. Und ich dachte, es würde wegen leerer oder defekter Batterie passieren. Naja, das kommt auch noch irgendwann. :wink: Ein letztes Bild:


Bis zum nächsten Mal!

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Danke! Toll geschrieben, sehr spannend und informativ.

Danke univ, für Deinen schönen Bericht.
LGH

@univ: Ein toller Reisebericht, vielen Dank dafür

Freut mich! :slight_smile: