Model X & Wohnwagen (Hanau -> Colmar und zurück)

Hallo zusammen,

nachdem ich hier schon unseren Ausflug nach Potsdam im Sommer dokumentiert habe mache ich das gleiche für den Ausflug nach Colmar.

Gefahren bin ich meist mit Abstandstempomat auf Stufe 1 hinter einem LKW, der gerade in der Nähe war. Der Unterschied im Verbrauch ist enorm, ich habe sogar deutliche Unterschiede festgestellt ob die Reisegeschwindigkeit 89 oder 84 km/h beträgt. Da kommen schnell mal 20-30 km Reichweite zusammen. Im Winterbetrieb nicht zu vernachlässigen.
Der Wohnwagen ist ein Knaus Südwind 450 FU mit 1.500 Kg zGG.
Reifendruck PKW kalt 2,9 Bar; am Wohnwagen kalt 4,1 Bar. Ich habe 19-Zöller mit Winterreifen drauf. Marke und Modell ergänze ich noch.
Die streckanabhängigen Details können den Screenshots von TeslaFi entnommen werden, ich denke das ist somit ausreichend gut dokumentiert.
Gestartet sind wir in einem vorgeheiztem Auto, der Tesla hing nachts am Strom und hat geladen und morgens auch geheizt.

Nun zur Reise:
Die Strasse war trocken und angenehm fahrbar, auf dem Heimweg hatte es auch mal stärkeren Regen. nennenswerte Besonderheiten gab es Freitags auf dem Hinweg keine, ausser dass wir auf der A5 ohne Stau bis ans Ziel kamen :smiley:
Sonntags war es ähnlich, allerdings fehlten mir da einige LKW die ich ja gerne im Windschatten ausnutze. Aber wir sind auch so heimgekommen.

Hanau → Hirschberg
Gestartet mit ca. 80% war das erste Ziel Hirschberg. Sind zwar nur gute 90 Km, aber für den nächsten SuC reicht der Akku eh nicht (bzw. wollte ich das noch nicht ausreizen). Da fehlt mir persönlich der SuC bei Bruchsal sehr :neutral_face: Der Verbrauch ist gegenüber dem Sommer schon höher, ich schätze mindestens 10% …

Hirschberg → Herbolzheim
Die knapp 170 Km nach Herbolzheim waren leicht zu fahren, Achern konnten wir bequem auslassen. Wer die Grafik genau liest wird feststellen, dass ich ab ca. 11:40 Uhr einem anderen LKW gefolgt bin, der 5 km/h langsamer war als der Vorgänger. Das hat sich sehr positiv auf den Verbrauch ausgewirkt. Ich werde das im Sommer nochmal testen, vielleicht gehen doch noch mehr als 250 Km Reichweite.

Herbolzheim → Turckheim Campingplatz
Jetzt kommt der absolute Wahnsinn, das hätte ich so extrem nicht gedacht.
Vom SuC bis zum Campingplatz waren es knappe 60 Km, aber fast nur Landstrasse und gerade auf französischer Seite sehr viele Kreisverkehre. Also immer wieder anfahren und bremsen. Mein Wohnwagen ist (noch) so eingestellt, dass er sofort mitbremst sobald das Zugfahrzeug langsamer wird. Bei unserem Diesel merk ich das schon, wenn ich mit Motorbremse arbeite und die Wohnwagenbremsen leise quietschen. Da geht also viel Energie verloren … muss wohl doch noch mal mit meinem Wohnwagenschrauber diskutieren.
Fakt ist, wir sind mit 87% gestartet und mit 60% angekommen, also 27% Akku für knappe 60 Km.

Weiterführend kann ich sagen, dass wir am Samstag dann auf den „Col de la Schlucht“ gefahren sind, gute 1.100m über dem Meer. Herrlich weiß alles und die Sonne brach gerade aus den Wolken, sah klasse aus. Runter nach Colmar brauchte ich fast keine Eigenenergie, die hatte ich ja auf dem Weg nach oben schon investiert :stuck_out_tongue:

Einziger Wehrmutstropfen war dann im Parkhaus in Colmar, beide Ladesäulen (bzw. die einzigste Säule mit 2 Ladeports) war nicht zum arbeiten zu bewegen und ich musste am Sonntag dann Plan „B“ bemühen. Darüber und über die Folgen nachts berichte ich im Folgepost :slight_smile:

Liebe Grüße
Rainer

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Schöner Bericht, DANKE. Vielleicht ne klitzekleine Ergänzung zum Windschattenfahren: ich mache das genauso, hab ich hier auch irgendwo beschrieben. Die besten Ergebnisse habe ich komischerweise mit einem Siloauflieger erreicht.

Und jedesmal abgesteckt? Ich bin im April und Mai mit 2t Autoanhänger an den Gardasee und Dolomiten gefahren. Zusammen gute 3500km und Verbrauch im Schnitt 35kwh/100km. Hilpoldstein, Schweitenkirchen, Innsbruck, Brenner, Trento konnte ich den Anhänger dran lassen nur am Irschenberg nicht.
Gefahren bin ich aber immer um die 100-105kmh. Das Windschatten fahren nervt weil sich die lkws wegen 2kmh immer selber überholen müssen :neutral_face:
Nur am Brenner rauf musste ich etwas langsamer machen. Trento 80% und Brenner bis auf 3%.
Ich hab jetzt mir 22zoll gekauft und denke das bei der Geschwindigkeit es nicht wirklich auffällt das die Reifen breiter und schwerer sind :unamused:

Hallo zusammen,

ich hatte über Weihnachten und die letzten Tage zu viel zu tun, um die Fahrt zu komplettieren, was ich jetzt vollende :slight_smile:

Zuerst zu den Anmerkungen:

Leider ja :astonished: Bisher habe ich nur sehr wenige Supercharger gefunden, wo ich ohne andere zu behindern angekuppelt laden kann. Und das auch nur, wenn da frei ist … aber das ab- und anhängen geht doch flott … ich brauch da keine 5 Minuten für

So, nun aber zu der Rückfahrt. Die war insbesondere Interessant, da diese am Sonntag war, also ohne große LKW-Beteiligung.
Hier die Details:

CP Turckheim → SuC Achern
Da ich auf der Hinfahrt die Erfahrung gemacht habe, dass es energetisch unsinnig ist viele Kreisverkehre zu passieren sind wir nicht über den SuC Herboltzheim gefahren sondern haben gleich den SuC Achern angefahren. Eigentlich wollte ich diesen gar nicht nutzen, da die Platzsituation wegen dem Wohnwagen … ich sag mal weniger günstig ist.
Vor Ort war es dann auch nicht ganz so einfach einen geeigneten Platz für den Wohnwagen zu finden, zumal am Sonntag viele LKW dort stehen müssen. Wir hatten Glück und fanden noch eine kleine Lücke, wobei wir beim Abstellen des WW von einem Fahrer eines weißen Kleintransporters neugierig beobachtet wurden. Dieser war auch noch anwesend, als wir nach einer halben Stunde wieder von dannen gezogen sind.
Ich wüsste gerne, was ihm so durch den Kopf ging …

Gestartet sind wir mit 76%, da ich morgens noch in Mülhausen am SuC nachladen musste. Wie schon geschrieben hatte ich in Colmar keine Lademöglichkeit. :cry:
Das hatte aber den Vorteil, dass Akku und Auto schon vorgewärmt waren und diese Energie nicht erst aus dem Akku entzogen werden musste.

Trotzdem ist der Verbrauch mit 401 Wh/km (und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von „nur“ 69 km/h) deutlich höher als auf der Autobahn hinter einem LKW.

SuC Achern → SuC Hirschberg
Auf der Autobahn dann von Achern nach Hirschberg gab es nichts nennenswertes, der Verkehr lief gut, leider fand ich keinen LKW an den ich mich hätte „anhängen“ können. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 88 km/h konnte ich trotzdem noch einen guten Verbrauch von 390 Wh/km erreichen. Allerdings sind wir auch von ca. 135 Höhenmeter auf knappe 100 Meter über NN „runter“ gefahren. Das merkt man doch …

SuC Hirschberg → zu Hause
Der letzte Abschnitt verlief ebenfalls unspektakulär, keine LKW zum „anhängen“, moderate Geschwindigkeit … Höhendifferenz nahezu null … Somit haben wir bei einer Geschwindigkeit von 87 km/h im Schnitt einen Verbrauch von 448 wh/km erzielt. So schön wie das Fahren ohne LKW ist, im Windschatten reist es sich sparsamer :stuck_out_tongue:

Du hast den Verbrauch bei TeslaFI offensichtlich noch nicht kalibriert, deine tatsächlichenn Verbrauchswerte sind deutlich höher als angegeben.

TeslaFI kriegt von der API nur die Prozentwerte, nicht die kwh/km. Am beispiel deiner letzten Teilstrecke hast du 46% verbraucht. Der unkalibrierte Wert von TeslaFI ist 440wh/km. Rechne es doch mal selber um, 46% Akku fuer die gefahrene Strecke entspricht bei der nutzbaren Akkukapazität 98,4kwh ~485wh/km.

Du kannst diesen Wert irgendwo in dem TeslaFI Einstellungen hinterlegen damit die errechneten Werte der Realität entsprechen. Macht für andere interessierte Leser dann mehr Sinn als geschönte Zahlen.

das ganze geht auch nachträglich, dann kannst du deine Screenshots ja aktualisieren.

Wie viel m Abstand sind das beim X? Ich finde 1 irgendwie minimal zu wenig…

Super, danke. Fazit: es geht schon aber mit Einschränkungen. Mit 150er Akku ist es dann problemlos :wink:

Im Anhängerbetrieb vergrößert das Auto bei aktiviertem TACC automatisch die Entfernung. Ich schätze Stufe 1 im Anhängerbetrieb entspricht ca. Stufe 4 im Normalbetrieb.

@redmonster:

warum hast du nicht bei Lidl in Sélestat geladen ? Kein CHAdeMO-Adapter dabei ??

Den hatte ich gar nicht auf dem Schirm, naja und zeittechnisch hätte es sich kaum was gegeben. Sieht man auf den Bildern nicht, aber ich war auf dem CP bei 30% (in Mülhausen dann 13%) und hab auf 90% geladen. Da hätte ich bei 50kw ca. 90 Min gestanden. So hab ich zwar 120 Min. gebraucht, aber Akku und Auto waren schön warm :wink: und nach Sélestat hätte ich ja auch fahren müssen.

Edit: Laut goingelectric hat der beim Lidl nur 20 kw, also völlig sinnlos in dieser Situation.

Hab das mal in TeslaFI korrigiert (wurda Faktor 1,2 draus) und ändere bei Gelegenheit mal die Screensshots.
Werde das aber mal gegenchecken, ob der Korrekturfaktor im Sommer bzw. bei Solofahrt auch so krass ist. Wenn es da Abweichungen hat fänd ich das doof …

Aber Danke für den Tipp, irgandwann hab ich da schonmal nachgegrübelt, es aber aus den Augen verloren.

Laden in Colmar war eine Katastrophe. Ich hatte hintereinander drei Parkhäuser probiert und alle drei Ladesäulen funktionierten nicht.
Mehr Ladesäulen waren in goingelectric.de auch nicht eingetragen.
Beim Abendessen bin ich auf die Idee gekommen und habe bei chargemap.com gestöbert und siehe da:
Im Parkhaus Hauptbahnhof stehen 6(!) ladepunkte mit jeweils 7 kwh.

Interessant! Deckt sich ja mit den meisten Aussagen hier, daß weniger das Gewicht, als mehr noch die Stirnfläche bzw. Aerodynamik für den Verbrauch verantwortlich ist.

Ich habe beim Test des XP100D mit meinem Wohnwagen (2.5t Tandem) auf 131km (MG - SC Moers - MG) im Schnitt 47,3kWh/100km laut Anzeige gebraucht.

Für die Unwissenden.

Derzeit fahre ich einen Volvo XC90 T8 Plugin Hybrid. Ich habe diesen vor allem gewählt da ich immer wieder mit unseren 2 t Wohnwagen (2,45 m breit) unterwegs bin. Eigentlich finde ich aber das Modell X deutlich interessanter. Ich scheue mich aber da ich bedenken habe mit der Wohndose nachher alle 200 km am SC zu hängen.
Mit dem Volvo fahre ich meist Tempomat 90-95 kmh (darüber explodiert der Verbrauch von 12 l auf 15 l). Wie weit würde ich etwa mit einem Modell X in diesem Fall kommen? Sind da realistisch min 300 km drinnen? Werde aus den vielen Angaben nicht recht schlau. Bin halt noch nicht so drinnen im E Auto fahren.

Das mit den 300km würde wohl nur bei 50km/h klappen. Langstrecke mit Wohnwagen ist schon sportlich und erfordert viel Zeit. Du hast ja den Wohnwagen dabei, wo ist das Problem? :laughing:
Aber mal realistisch, bei einem Verbrauch von deutlich über 40kWh/100km und bei 100% Ladung nur ca. 90kWh Akkuinhalt kannst du dir selber ausrechnen wie weit das reicht.
Geht, aber nur mit viel Zeit und Ruhe. Da ist jeder SuC auf der Strecke gefragt und der Wohnwagen muss wohl auch meistens ab.

MfG Peter

Schade. Dann hatte ich die Zahlen richtig interpretiert.
Dann muss man wohl auf Wohnwagen wie den Dethleffs Prototypen warten.

Wie brauchen mit unserem Trigano Silver um 30 kWh/100 km mit unserem X 90 und fahren bis 200 km am Stück, dann ist eh wieder Zeit für eine Pause, allerdings fahre ich durchgehend 100 bzw. was erlaubt ist. Klar wäre mir auch ein 150er Akku sehr recht, aber wir kommen auch mit dem 90er gut zurecht.

Im April wird unser 1.8t Adria geliefert. Nach alldem was ich bis anhin gelesen hab geh ich von rund 40kWh/100km aus, sprich rund 200km Reichweite bei 90km/h (X100D) schneller muss nicht sein. Im Sommer ist dann der erste Tripp rund um Frankreich geplant, bin jetzt schon nervös :smiley:

Das glaubt dir niemand dass du langfristig mit 300wh/km auskommst. Ev auch einen falschen Faktor bei TeslaFI eingestellt? :wink:

Na ja, der Trigano ist relativ schmal und hat ein Faltdach. Ist also auch vergleichsweise niedrig. Da kann sich der Mehrverbrauch beim X schon in grenzen halten.