Eine Fahrt im Nebel

Hallo Alle,
nun fahre ich den Tesla seit Mai diesen Jahres und habe bereits einige Erfahrungen gesammelt. Eine neue Erfahrung möchte ich in diesem Fahrbericht gerne beschreiben.

Man muß beim Tesla zwischen dem Autopiloten und dem autonomen Fahren unterscheiden. Anfangs habe ich das autonome Fahren nur mal angetestet aber das war mit dann doch meist suspekt. Ich habe auch das selbstständige Überholen getestet, funktionierte ganz gut, aber irgendwie war mir das zu ungeheuer, also ließ ich‘s wieder sein.

Schön langsam habe ich mich jedoch daran gewöhnt und kann sagen, so schlecht funktioniert das Ganze gar nicht!. Und wenn man das Steuerrad festhält und den Steuerungen des Wagens nur nachgibt, dem Wagen also nicht unkontrolliert das Kommando übergibt, dann stellt sich bald ein ziemlich gutes Gefühl ein, denn dann hilft der Wagen schon beim Fahren. Er hält den Straßenverlauf selbstständig, paßt die Geschwindigkeiten an die erlaubten 100Km/h an und das spart eine Menge an unnötiger Kosten speziell in Österreich.

Meine letzte Fahrt, vom Autobahnkreuz Inntal bis zum Brenner hoch, überließ ich auf diese Weise der Steuersoftware. Ab und an verlangt der Wagen, trotz Hände am Steuer, eine kleine Rüttelbewegung, um zu testen, ob der Fahrer tatsächlich noch am Steuer ist, aber abgesehen davon, war das ein sehr angenehmes Fahren.

Natürlich kann man dem Wagen die Kontrolle nicht ganz überlassen und einige Male mußte ich schon eingreifen, aber ein wirklich autonomes Fahren, habe ich von dem Tesla auch nicht erwartet. Der Wagen hat ja schließlich noch keine LIDAR Ausstattung und orientiert sich nur über die Videokameras, die verbaut wurden, da ist das mit der exakten Orientierung schon nicht so ganz verläßlich.

Dennoch…, das Fahren war sehr entspannt.

Vor einer Woche, ich war gerade auf dem Weg von Bernau nach Waldkirchen, lag dicker Nebel über dem Land. Jetzt das autonome Fahren zu aktivieren, war mir doch etwas zu gefährlich, man sah kaum 50 Meter weit und ich war mir nicht sicher, was die Frontkamera als Mittelstreifen alles so erkennen würde. Nebelfahrten sind anstrengend, weil man ständig darauf achten muß, wo denn nun die Kennzeichnungen auf der Straße sind. Man reduziert also die Geschwindigkeit noch weiter, fährt länger und ermüdet noch mehr.

Auf halber Strecke probierte ich es dann doch und schaltete das autonome Fahren ein…, immer mit den Händen am Lenkrad…, versteht sich. Und siehe da, die Software erkannte den Straßenverlauf präzise. Auch Abstände zum vorausfahrenden Fahrzeug wurden zuverlässig erkannt. Schneller fahren sollte man dennoch nicht, aber das Fahren war wesentlich entspannter und ermüdete nicht so sehr.

Als wirklich eigenständiger Fahrmodus ist diese Option wohl nicht geeignet, aber als Hilfe, sehr wohl, jedenfalls war das meine Erfahrung.

Nach diesem Erlebnis denke ich darüber nach, die Option Autopilot-Upgrade, doch noch zuzulegen. Leider habe ich keine Informationen gefunden, welche die zusätzliche Wirkungsweise dieser Software beschreibt.

Hallo,

Schöner Bericht.
Nur eine ganz wichtige Begriffsklärung liegt mir hier am Herzen:
Das Auto kann nicht autonom fahren!
Der Autopilot ist ein Assitenzsystem und man sollte in diesem Zusammenhang den Terminus „autonom“ dringend unterlassen, da das bei den Leuten immer wieder für Verwirrung sorgt.

Trotzdem danke für das Teilen deuner Erfahrung - das empfinde ich genauso!

Viele Grüße,
sr80

Ja…, danke für die Richtigstellung.

Der Wagen hat eben diese zwei Modi, Autopilot…, den Begriff finde ich ebenfalls etwas irreführend…, und autonomes Fahren, was ja nicht wirklich ein autonomes Fahren zulässt, wie du richtig festgestellt hast. Solange Tesla keine Lidar-Technik verbaut, kann das wohl auch nichts werden, das mit dem autonomen Fahren.

Du meintest sicher: „um nicht so schnell zu ermüden“ :exclamation:

Zur Richtigstellung:

Man kann die Modelle mit Autopilot im Modus TACC (Traffic Aware Cruise Control) und Autopilot fahren.

TACC kontrolliert nur den Abstand zum Vordermann und die Geschwindigkeit während der Autopilot noch die Spurhaltung und den Spurwechsel als Assistenzsysteme mit hinzunimmt.

Der „Autopilot“ ist ein Level 2 System und keinesfalls mit Autonomie zu verwechseln.

Fahrzeuge, die keinen Autopilot besitzen, haben einen ganz normalen Tempomat.

Es gibt im Moment keine wirklichen autonomen Ausstattungsmerkmale in Teslas in Europa.

hallo, was ich fragen möchte: fährt er mit eingeschaltetem „Autopilot“ auch im Nebel die erlaubte Geschwindigkeit ?
das wäre dann doch einwenig halsbrecherisch …… meine Meinung

was mit noch aufgefallen ist:
„Autopilot“ eingeschaltet, dann eine Anzeige für Geschwindigkeit 100, Auto fährt aber weiter mit 120 ……
was habe ich da „falsch“ eingestellt ?

Stefan

Tut mir leid, das kann ich nicht sagen, denn ich fuhr stets unterhalb der erlaubten Geschwindigkeit. Aber ohne Nebel auf der Autobahn hält der Wagen die Geschwindigkeit, ja, man kann sie auch nicht überschreiten. Was ich allerdings noch nicht eruiert habe ist: erkennt er die Verkehrsschilder oder bekommt der Wagen die Informationen über Google. Letzteres wäre nicht so prickelnd.

Nichts! Der AP reduziert / erhöht die Geschwindigkeit auf Autobahnen nicht! Der AP1 tut dies auf Landstrassen. Schilderkennung beim AP1 erfolgt sowohl per Kamera als auch durch die in den Karten hinterlegte Höchstgeschwindigkeit.

hmmm, in diesem Fall ist AP also nicht oder nur teilweise zu gebrauchen ….
für mich ein nogo, wenn ich auf eine Geschwindigkeitsreduktion jedesmal manuell eingreifen muss …
und das passiert nicht wenig ….

Nun ja, ganz so schlecht finde ich diese Option nicht, bei Nebel entlastet sie einen schon. Gerade hier in der Po-Ebene hat man im Frühjahr und im Herbst von Mantua bis hinter Verona ständig Nebel…, und zwar richtigen Nebel.

Naja du musst ja nur 1x am AP Hebel ziehen und schon hat der AP die erlaubte Höchstgeschwindigkeit übernommen…

ok, das werde ich nächstes Mal probieren …
Stefan

Passend zum Thread ein neues Video von verygreen: Tesla autopilot in moderate to dense fog

Die Lidar Technik ist für das autonome Fahren überhaupt nicht notwendig. Gerade Lidar leidet sehr im Nebel. Man kann also davon ausgehen dass diese teure Technik in autonomen Autos gar nicht verwendet wird.

genau so ist es. Tesla positioniert sich (im Gegensatz zur gesamten Konkurrenz) gegen Lidar: Sie wollen autonomes Fahren
nur mit „passive optical“ - also Kameras - und Radar umsetzen.

Radar ist aktiv und nicht optical.

Das hat er doch geschrieben?

Was sehen denn Kameras im dichten Nebel? :unamused:

Sie brauchen als Ergänzung den Radar, und Fahrzeuge mit Lidar haben auch das Radar als Ergänzung.

Aber mit Radar als einzigen funktionierenden Sensor im Nebel kommt man derzeit auch nicht sehr weit.

Die Entwicklung bei Lidar bleibt auch nicht stehen.

Nicht Radar oder Lidar ist derzeit die Lösung sondern Beides.

Jetzt schon, nachdem er klärende Satzzeichen gesetzt hat :wink:

Satzzeichen können Leben retten: Komm wir essen Opa. :mrgreen: