mein Model X mit Sonnen-und Schattenseiten

Hallo Leute,

nun habe ich jetzt mein Model X 100 seit über einem halben Jahr und bereits über 26Tausend Km absolviert und möchte meine Erfahrung mitteilen.
Es ist ein schwarzes Model X mit 6-Sitzen und FSD, aussen schwarz und innen weisse Sitze mit Free Supercharging.
Ich habe mir hier im Forum noch die 22Zoll Turbinenfelgen gekauft und sie schwarz lackieren lassen als Winterreifen nehme ich die mitgelieferten 20Zoll Felgen die ebenfalls schwarz lackiert wurden.
Neben dem Model X habe ich noch einen Fiat Pickup mit dem ich unter der Woche auch ab und an unterwegs bin.

Zu meinem Fahrprofil:
Ich fahre in der Woche an 3-5Tagen eine Tagesstrecke von 180-300km(Hin-und Zurück) je nach Terminen ab
70% Autobahn
10%Landstraße
20%Innenstadt(München)

Die Gründe warum ich mich für ein Model X entschieden habe waren
-das Platzangebot (habe 2 Kinder und wir verreisen gerne mit dem Auto)
-das Superchargernetzwerk (bin E-Auto Neuling und wollte mich dem ganzen Ladekarten/Ladesäulenbetreibern nicht rumschlagen)
-laufende Updates durch Tesla
-Reichweite im vgl zu anderen E-SUVs
-Optik vor allem im Innenraum :slight_smile:

In diesem halben Jahr haben wir folgende Reisen unternommen:

  1. Reise: nach Kroatien, Zadar (Einfach 700km)
  2. Reise: zum Gardasee, Desenzano del Garda (Einfach 500km)
  3. Reise: nach Frankreich, Nizza und Umgebung (Einfach 900km)
  4. Reise: nach Ungarn, Budapest (ca. 600km)
  5. Reise: nach Spanien, San Sebastian (Einfach 1.600km)

Aufgrund der bereits gelaufenen km und dem täglichen Einsatz habe ich für mich folgende Vor- und Nachteile ausgemacht

Vorteile:
-sehr angenehmes und komfortables Fahrfeeling egal wieviele km man gefahren hat man kommt relativ entspannt an das Reiseziel das liegt aber auch wahrscheinlich daran, dass man alle 150-200km eine Pause einlegen muss
-die Beschleunigung - macht immer noch spaß
-sehr viel Platz (2Kinder, 2große Koffer, 2kleine Koffer, große Kühlbox, Badesachen und sonstiges ohne Probleme reinbekommen)
-das sehr gut ausgebaute Superchargernetzwerk - man kann auch ohne E-Vorkentnisse einfach losfahren das Fahrzeug übernimmt die ganzen Ladestopps und „sagt“ auch wann man wieder weiterfahren kann
-das Entertainment Angebot im Fahrzeug (Netflix, Youtube) ist schon der Hammer und bei weiteren Reisen eine super Zeitvertreib
-das futuristische Design innen
-das Superchargernetzwerk: das ist in meinen Augen der grösste Schachzug von Tesla gewesen so ein Netzwerk aufzubauen. Man fährt hin steckt an und das Fahrzeug ladet egal in welchem Land man sich gerade befindet. Ohne irgendwelchen Anmeldungen oder Karten.

Nachteile:
-die Flügeltüren, diese sind im Alltag eigentlich nicht zugebrauchen. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis sie auf und zu gehen. Bei einer Drehtüre einfach die Türe aufgemacht, die Sachen „reingeschmissen“ und Türe zu. Mich nervt es auch manchmal wie die Leute dann einen anschauen und stehenbleiben…für mein Geschmack zu viel Aufmerksamkeit. Ich habe mir angewöhnt meine Tasche, Jacke usw in den Kofferraum einzulegen.
-die Verarbeitungsqualität: in der zweiten Reihe Gurt defekt, rechte Flügeltüre schließt nicht richtig, Fahrseite Fensterscheibe geht an trockenen Tagen nicht hoch, Seitekamera locker, undichte Heckleuchten, Lackfehler)
-Reichweite: das ist für mich das größte Manko. Wie ich weiter oben beschrieben habe fahre ich an machen Tagen 180 bis 300km Gesamtstrecke. Dabei fahre ich gerne auch manchmal 170km/h wenn es geht aber die meiste Zeit so 130km/h auf der Autobahn. Mein Verbrauch hat sich bei 26kw/100km eingependelt. Es kommt aber jetzt im Winter vor, dass ich nachladen muss um überhaupt wieder nach Hause zu kommen.

Fazit:
Ich liebe zwar mein Model X und fahre wirklich gerne damit aber die Einschränkungen sind mir im Alltag doch zu groß. Bei meinem Verbrenner mache ich mir keine Gedanken wie schnell ich fahre bzw. fahren muss - er schafft immer seine 550km.
Auch das Laden am Supercharger entspricht nicht dem was theoretisch möglich ist: entweder ist der Akku noch zu kalt oder es sind soviele Fahrzeug da, dass man nicht mit der maximalen Ladegeschwindigkeit laden kann. Im stressigen Berufsleben nervt es mich tierisch, dass ich erstmal schauen muss ob ich laden muss oder wo die nächste Ladestation ist und dann von dort zu Fuss zum Termin zu rennen oder auf Langstrecke alle 150-200km(Winter) eine Ladepause einlegen muss… die Leute die sagen "man muss ja nach 3Stunden eine Pause einlegen…"können von mir aus auch eine Pause einlegen aber ich will das selbst bestimmen wann ich eine Pause einlegen muss und das ist beim Verbrenner nicht so oft der Fall und vor allem nicht so lange wie bei einem E-Auto.

Ich würde nach meiner jetzigen Erfahrung und Fahrprofil bei den momentan verfügbaren E-Fahrzeugen kein E-Fahrzeug kaufen und würde auf ein Fahrzeug warten welches mit 80% (10-90%) real mind. ca. 500km kommt auch im Winter.
Ich bin mir aber sicher, dass in den nächsten 1-2Jahre einiges geschehen wird und die Reichweiten zumindest bei Tesla steigen werden bis dahin fahre ich mein BlackArrow

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Vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag, der mir doch zu denken gegeben hat.
Da ich auch selber in München wohne - könnten wir einmal zu Deinen Erfahrungen telefonieren? Leider kann ich keine PM schreiben, aber evtl. geht es, wenn Du mich anschreibst?

Vielen Dank & Gruß
felu

Interessant, ich fahre den X 90 D und bin in einem Jahr gute 45 Tkm gefahren. Bin immer überall angekommen und nie stehen geblieben. Bin sogar öfter mit Anhnger unterwegs.
Mein Plan ist in diesem Jahr auch mit Anhnger nach Kroatien zu fahren. Sogar noch etwas sdlicher als Zadar. Hat es auf der Strecke bei Dir zu 100% mit dem Laden am Supercharger gepasst und war völlig problemlos?

Sorry, wenn das jetzt komisch klingt aber:
Ich denke das E Autos für dein Anforderungsprofil momentan nicht geeignet sind - egal welche Marke. Bzw. hättest du zum Kilometerfressen eher ein MS nehmen sollen. Ich versteh es voll mit dem Platz für Familie etc. und das ist der Grund weshalb ich das MX genommen habe. Aber hab mir vor dem Kauf sehr genau angeschaut wie die Reichweiten im Worst-Case sind und da ich ungeplant selten über 200km am Tag fahre. Auch die typischen Urlaubsorte hab ich mir mit Abetterrouteplanner angesehen und da komme ich überall mit einem Stopp hin.

Die Fehler die du geschrieben hast kannst du sicher bei Tesla reklamieren und das sollte repariert werden. Zumindest bei uns in Salzburg scheinen da alle sehr gemüht zu sein die Kunden zufrieden zu stellen.

Für die Zukunft sollten aber größere Akkus kommen mit 120/ 150kwh Kapazität und die Effizienz der Motoren wird nochmal besser werden. Passt dann vielleicht besser für deine Bedürfnisse :slight_smile:

Laut dem Hacker @greentheonly wurde schon in der Software ein Code gefunden für neuere Akku. Leider ist die Kapazität noch nicht bekannt:

teslamag.de/news/tesla-hacker-s … el-x-26670

Gruß

Kurt

Guter Bericht und sehr direkt und ehrlich geschrieben, danke dir :slight_smile:

Ich fahre nun seid 2 Jahren genau das gleiche Model x und das mit der Reichweite stimmt schon etwas, wenn man wie ich nur bis 20% Akku fährt und nur bis 70/80% lädt.

Aber ich finde diese Pausen, die man einlegen muss, gar nicht so schlimm. Klar, wenn man einen Termin hat und die Zeit um Nacken hat, kann es anders sein aber hier sieht man eigentlich nur, das der Umstieg von Verbrenner auf E-Autos noch lange nicht abgeschlossen ist.

Einfach Ladestationen und damit meine ich keine Schnelllader. Einfach neben einer Strassenlaterne eine Haushaltssteckdose, würde viele typischen Stopps schon abdecken.

Finde es eher schlimmer, wenn man in einer Stadt ist, das Auto lädt mit 22 kw und man bekommt die Meldung, das Auto ist voll geladen, bitte umparkieren.

Das Model X deckt einfach so vieles ab und kombiniert so viele Autos in einen, das ich mir momentan kein besseres E-Auto vorstellen kann.

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Danke für den Bericht. Ich kann das alles gut nachvollziehen. Ich denke auch das mit einem 200er Akku zumindest die negativen Punkte was die Reichweite angeht gegessen sind. Wie schon oben geschrieben wird es wohl bald einen Zwischenschritt dahin geben, aber um wirklich einschränkungsfrei zu fahren müssen es schon weit über 150kwh sein. Ich habe gut Hoffnung das es irgendwann auch kommen wird, Roadster und Cybertruck machen es ja vor.

S & V werden sicherlich von Grund auf renoviert werden müssen. Dann sieht man weiter.

@felu kein Problem, ich schicke dir gleich eine PN dann kannst du mir deine Nummer schicken und wir telefonieren dann :slight_smile:

vielen Dank für euer Feedback, die Mängel (zumindest die meisten) wurden bereits bei einem Servicetermin behoben.

Mir ist klar, dass die meisten nicht soviel fahren wie ich aber ich war eben der Meinung, dass meine Tagesfahrleistung locker mit einem X 100 machbar ist ohne, dass ich auf Geschwindigkeit oder Wetter aufpassen muss.

Ich denke, wenn die E-Fahrzeuge nicht bei 80%Akkunutzung (im Bereich von 10%-90%) keine 500km schaffen werden sie den Durchbruch nicht schaffen. Die allererste Frage die ich zuhören bekomme ist immer „Wie weit kommst Du damit?“ und die zweite „wie lange musst du laden?“
Egal ob man die genannten 500km wirklich braucht oder nicht aber im Endeffekt muss das E-Fahrzeug den Verbrenner in allen Bereichen übertreffen oder zumindest gleich sein damit ein Umdenken bei der Bevölkerung stattfindet.

Ich sehe das Model X als meinen Einstieg in die E-Mobilität und bin auf die nächsten Jahre gespannt was da alles noch rauskommt. Wenn in 1-2Jahren dann größere/effektivere Akkus rauskommen werde ich wechseln und hoffe, dass ich nie wieder einen Verbrenner kaufen muss :slight_smile:

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@Administratoren kann ich auch einen roten Namen haben? Danke!

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Das alte Problem! Für das „Autobahn-Ballern“ sind E-Autos (leider, oder auch nicht) nicht gemacht.
Seit ich elektrisch fahre (2015), sind auf der Autobahn Geschwindigkeiten 130-140 völlig ausreichend. Es überholt einen auch nicht mehr der LKW beim Tanken an der Raststätte, den man vor einer halben Stunde doch schon mit Tempo 200 hinter sich gelassen hat. :smiling_imp:
Mit 130-140 muss ich nicht alle 1,5-2 Stunden anhalten und knapp 300 km Autobahn (im Winter) schaff ich immer von 90 auf 7-8% runter.
Ich bin zufriedener beim Autofahren, seit ich Tesla fahre.
Entspannter sowieso.

Die Falconwings finde ich beim Personentransport/ Kindereinstieg sehr gelungen. (Ok, ab und zu etwas zuviel Aufmerksamkeit erwirkend, das stimmt).
Nur um etwas hinten reinzuschmeißen, benutze ich die nicht.
Dafür habe ich den elektrischen Frunk :stuck_out_tongue:

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Ist angeleiert.

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Mein X wird beim Verbrauch auch ab 150 - vor allem im Winter - schon extrem hoch. Und von Ballern kann bei 160 spätabends nicht wirklich die Rede sein. Macht längere Fahrten schon kompliziert. Nutze mein X daher vor allem für meine lokalen Fahrten bis 200km. Darüber meine Alternativen.

Ich hab nichts gegen ballern…aber ob 160 oder 135 ist auch egal, aber nicht in der Reichweite.
Aber schon klar: kann man als Einschränkung verstehen.

Wir dürfen eh nur 120 km/h fahren und in Italien dann etwas mehr und es reicht, wenn man sich für ein E-Auto entschieden hat und dessen Vor- und Nachteile auch hinnimmt. Für die meisten sind es mehr Vor- als Nachteile.

Wer mal das Model X auf die 240 km /h gebracht hat, der weiss auch, das von anderen Verkehrsteilnehmern nicht viel passieren darf, wenn man mit fast 3 Tonnen angeballert kommt.

Hi,

wir haben auch den MX.

Einige Deiner Negativpunkte sind mir auch aufgefallen, allerdings gehe ich damit etwas anders um.
Zu den Flügeltüren: Ja, im Alltag nur für mich lasse ich sie auch lieber zu und platziere meine Sachen wo anders.
Wenn die Kinder dabei sind nutzen wir die Flügeltüren. Wenn Kinder einsteigen dauert das auch ewig - also kommt es auf die paar Sekunden bei der Tür nicht mehr an.

Zu dem Verbrauch mit 26kWh: Das ist so bei den großen Felgen. Kennst Du diesen Beitrag? greenspeed.de/wissenswertes/aus … everbrauch
Darin wird dargestellt, wie sich die 22" Felgen auf den Verbrauch auswirken.

LG

PS: Die positiven Aspekte überwiegen doch :wink:

Eine bessere Reichweite bietet bei Tesla das MS LR oder M3 LR. Der X ist doch sehr hoch geraten und dann mit 22er Schlappen…
Wenn ich den Tag mit einer Strecke von 200 KM oä starte, dann mit über 90%, meistens mit 97 oder 98, wenn ich gleich nach dem Aufstehen auf 100% schiebe. Dann fahre ich abends auch schon auf ca 5% runter. Wenn ich nur 20/80 fahren würde, könnte ich den Oldie auf Langstrecke vergessen. Im Täglichen bleibe ich zwischen 10 und 90, das sollte eigentlich funktionieren.
Das voraus geschickt wünsche ich viele gute Erlebnisse mit dem X.

Genau so klappt es mit unserem MX100D (auf 20" Rädern) seit ca. 2 Jahren problemlos - inzwischen knapp 70’000 km unterwegs…
Gruß, Alexander

PS: Fakt ist - wenn ich unser Model 3 und Model X an der gleiche 11kW Ladesäule lade, werden momentan folgende Werte angezeigt:

  • M3 LRDD: ca. 69 km/h
  • MX 100D: ca. 49 km/h

… was ja auch vollkommen logisch ist. Mit dem M3 fährst du mit gleicher Energiemenge weiter, als du es mit dem MX kannst (gleichen Fahrstil und Begebenheiten vorausgesetzt).

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