Update: Powerwall mit Nachttarif laden

Offenbar kann man der Powerwall nun Nachttarife beibringen. Theoretisch könnte man die Powerwall ja dann auch komplett ohne PV einsetzen, um nachts aus dem Netz voll zu laden und tagsüber das Haus zu versorgen? (Wie sinnvoll das ist sei mal dahingestellt.)

:arrow_right: Tesla releases Powerwall 2 update to let owners take better advantage of variable energy costs

Hat jemand das Update schon bekommen und kann genaueres sagen? :slight_smile:

Sehr geile Sache. Aber es gibt keine wirklich guten Stromtarife in Deutschland mit denen man das nutzen könnte, oder?

Wärmepumpentarife? (Nachtstrom?)

Kann das neue Feature optional verwendet werden? Sprich, kann man die Powerwall 2 z.B. am frühen Abend mit Heizstrom laden, wenn tags nicht genug Strom von der PV erzeugt wurde? Lassen sich hierfür Zeitfenster einrichten? Ich bekomme meine PW2 im Juni und finde daher das Thema interessant.
Es gibt schon einige günstige Heizstromtarife die sich finanziell lohnen würden allerdings habe dabei noch keinen Ökostromtarif gefunden.

Eine Nutzung der PW ohne PV machen viele in England, da sich das dort offenbar lohnt.

Ah, diese Tarife für Wärmeumpen sind ja sehr interessant.

Ich sehe noch nichts von den im Artikel gezeigten Einstellmöglichkeiten.

Darf man in Deutschland einen Speicher überhaupt aus dem Netz aufladen?
Mein EVU ist da nämlich anderer Meinung. Gegen gelegentliches Nachladen zum Schutz des Speichers z.B. gegen Tiefentladung bei längerer Sonnenflaute sei nichts einzuwenden. Aber nachts voll laden und tagsüber verbrauchen wäre nicht in Ordnung.

Mir wäre eher an einer Funktion gelegen, daß ich dem Soeicher beibringen kann, daß er erst ab 11 Uhr vormittags laden soll.
Oder so anfangen soll, daß er dann um 14 Uhr fertig ist.
Das z.B. entweder per Timereinstellung oder mit manuellem Anstoß (weil die Steuerung ja nichts vom Wetter weiß).

Die Funktion gibt es schon länger aber erst mal (wie immer) in den USA.

Moin!
Wenn man mal realistisch durchrechnet, was die PW2 je kWh kostet, muß der Preis unterschied zwischen Tag ungefähr Nacht schon enorm sein.

Bei 10 Jahren Garantie rechne ich mal mit 15 Jahren Haltbarkeit. Bei 10 kWh je Tag und 200 genutzten Tagen im Jahr sieht die Rechnung wie folgt aus:
10×200×15= 30.000kWh

Bei einem Lieferpreis von 7.000€ für die PW2 ohne Montage ergibt das immer noch 23,3ct je kWh. Dabei sind Ladeverluste noch gar nicht berücksichtigt.

Super Rechnung! Damit kann es sich finanziell erst dann rentieren, wenn die EVU tatsächlich Tarife mit Smart Meter und Stromabrechnung zum Marktpreis anbieten. Bis dahin sollte man die PW mit billigem selbst erzeugten Solarstrom füttern…

Na ja, wer bekommt seinen Solarstrom kostenlos? Die Solaranlage bekommt man ja schließlich nicht geschenkt.
Bei unserer Anlage, die schon ein paar Jahre alt ist, wird uns an der Einspeisevergütung 12 Cent bei Eigenverbrauch abgezogen, wenn wir über 30% Eigenverbrauch liegen. Also kostet mich dann der gespeicherte Strom 12 Cent statt 25 Cent aus dem Netz. Von dieser Differenz muss ich dann die Powerwall über die Jahre finanzieren.
Heizstrom würde ich für 16,5 Cent pro kWh plus Zählergebühr zukaufen können.
Da stellt sich die Frage ob die Powerwall rein nur nach einer gewissen Anzahl an Ladezyklen eines Tages über den Jordan geht oder ob auch die Alterung eine große Rolle spielt.
Wenn die Powerwall durch Alterung sowieso nach 10 Jahren in die Knie geht wäre es egal wenn man dann auch zusätzlich den Heizstrom nutzt auch wenn sich der finanziell nicht so gut rentiert als der eigene Solarstrom.
Gerade im Winter würde sich das ja mit dem Heizstrom lohnen wenn die Solaranlage nicht genug Leistung bringt.

Das sind sehr spannende Rechnungen. Ich habe versucht zu errechnen, was eine Kilowattstunde kostet, wenn ich sie durch einen Speicher schiebe. Berücksichtigt werden soll dabei Abschreibung und Lade / Entladeverluste des Speichers. Egal wie ich rechne komme ich nicht unter 0,1€/kWh - 0,3€ / kWh. Schon bei einem Speicherpreis von 0,1€/kWh muss ich die kWh mindestens 0,1€ günstiger bekommen in der Nacht als am Tag.

Mit PV Strom verhält es sich ähnlich. Erzeuge ich mit eigener PV um z.B. 0,12€/kWh Strom und schicke sie durch einen Speicher mit 0,15€/kWh Speicherpreis, kostet mit der Strom 0,12 +0,15 =0,27€kWh hinter dem Speicher. Effekte, wie die 70% Abregelung der PV (mit Speicher 50%) nicht gerechnet. Die Rechnerei um Speicher ist nicht trivial :wink:.

Da man ja vorher nicht weis wie lange der Speicher hält und auf wieviel gespeicherte kWh man insgesamt auf die Lebensdauer des Speichers und seinen eigenen Gegebenheiten im speziellen kommt kann man wohl erst hinterher genau sagen ob sich die Sache finanziell schlussendlich gelohnt hat.
Ich habe mich daher vorerst für EINE Powerwall entschieden und warte mal ein Jahr ab wie gut die Auslastung ist bevor wir dann eine zweite Powerwall ins Auge fassen.
Ich persönlich ziehe für die Berechnung der Ersparnis die Differenz des Abzugs der Einspeisevergütung zum Einkaufspreis von zugekauften Strom gegen. Damit versuchen wir dann die Kosten für die Anschaffung der Powerwall zu amortisieren. Weiter wesentliche anfallende Kosten fallen mir auch nicht ein.

Ich sag mal so, wenn ich nachts nur 5-7ct pro kWh zahlen müßte, dann würde ich das auch machen.
Nur bei Preisen von mindestens 17ct würde sich das imho nicht wirklich lohnen…

Gibt es denn gesicherte Infos darüber was eine gespeicherte kWh in der Powerwall über die Lebensdauer kostet? Bis jetzt habe ich hier nur wage Aussagen gelesen. :open_mouth:

Tesla gibt Dir 10 Jahre Garantie.
Jetzt mußt Du selber ermitteln, was die PW2 kostet und was Du da an Strom durchsetzen kannst.

Wenn ich von 50% gespeicherten Stroms ausgehe sind das bei uns 2000 kWh x 10 Jahre x 0,13€ dann 2600€.
Da kann ich nur hoffen dass die Powerwall deutlich länger hält. 25 Jahre???

Es gibt offenbar interessante Konstrukte, was die Vergütung von PV-Strom in Verbindung mit Speichern und/oder Eigenverbrauch betrifft.

Bei mir ist das völlig simpel.
Jede eingespeiste kWh wird mit 12.31ct („Alt-Anlage“) bzw. 12.2ct („Neu-Anlage“) vergütet. Der Einfachheit halber wird das einfach prozentual gemäß der Anlagenanteile von alt und neu gewichtet.
EV ist EV (bekommt der Energieversoger so erstmal nicht mit) und es ist solange alles gut, wie ich nicht über 10MWh pro Jahr komme (was derzeit auch nicht vorkommen wird), wegen der EEG-Umlage, die ich da nicht zahlen muß.
Dann habe ich die 70%-Kappung am Übergabepunkt zum EVU (also EV-Leistung schon weg), deswegen auch der Wunsch nach einem Feature, die PW2 erst über die Mittagsspitzen laden zu können. Auch wenn die Modul-Verteilung am Dach so ist, daß die 70% eher nicht gerissen werden, vorkommen kann das wohl schon. Muß ich noch beobachten.

Irgendwelche weiteren Abzüge wegen zu hohem oder niedrigem EV, andere Kappungsgrenzen wegen Speichern usw. habe ich nicht.
Ich habe derzeit nichtmal einen geeichten PV-Erzeugungszähler, weil es das EEG bzw. die Clearingstelle zuläßt, daß darauf verzichtet werden kann, wenn man den EV anderweitig plausibel darlegen kann (es genügt darzulegen, daß man unter 10MWh geblieben ist). Kann ich.

Oben kam die Frage auf, wann sich der Speicher amortisiert hat.
Für die ältere PW1 habe ich das mal im Detail durchgerechnet (und es war an sich schon vorher klar): bei 5kWh täglichem Durchsatz muß das Ding rund 16 Jahre laufen. Dann habe ich bei gleichbleibendem Strompreis (mein Strompreis!) Preisparität erreicht.
Bei der PW2 und mit 10kWh täglichem Durchsatz genügen ca. 7,5 Jahre.

  1. Problem: Den täglichen Durchsatz kann ich bei der PW2 nicht trivial mitplotten. Das geht nur mit Hängen und Würgen aus der App.
  2. Problem: Durch die unabhängigen Steuerungen von PW1 und PW2 ist das Lade- und Entladeverhalten nicht mehr so einfach stringent. Zwar kann ich die Daten der PW1 aus dem Portal abrufen, aber bei der PW2 ist es noch komplizierter. Bei letzterer genügt 2x am Tag in die App reinsehen halt nicht, wenn man es richtig machen wollte.

Bisherige Erfahrungen (~8500kWh Jahresverbrauch):
Im Sommer würden mir ca. 10kWh Speicher wohl genügen, um über die Nacht zu kommen (PW1 leer, PW2 bei 60-80%). Außer man hat ein familiäres Großereigenis und bäckt in der Nacht 5 Kuchen … dann freut man sich über die 20kWh … auch in der Nacht mit Sonne gebacken (ja, rechnerisch, ich weiß, wer gleich kommt…)
Frühjahr/Herbst tun die 20kWh gut, weil die Nächte länger sind (PW1 leer, PW2 bei ~30%).
Wintererfahrung habe ich mit beiden Speichern und der ausgebauten Anlage noch nicht.

Ich habe mal an Tesla geschrieben und dieses Feature angefragt:
[i]
"Eines gefällt mir noch nicht:

Wenn die PW 2 nachts entladen wurde fängt sie am nächsten Morgen sofort an zu laden wenn die PV-Anlage mehr Strom erzeugt als das Haus verbraucht. Das ist insofern unpraktisch als bei unserer (bescheuerten) Begrenzung der Einspeiseleistung es sinnvoller wäre die Ladung der PW auf einen Zeitpunkt der mittags eintritt zu verschieben, nämlich dann wenn die PV mehr Strom produzieren könnte als ich aufgrund der Einspeisebegrenzung einspeisen darf.

Gibt es eine Möglichkeit die PW 2 über das Gateway derart zu steuern?

Oder wäre es alternativ zulässig die PW 2 über den Netzschalter vormittags abzuschalten? Eventuell auch automatisch über eine Zeitschaltuhr?"
[/i]
Antwort von Tesla:

„kurz zu Ihre Fragen: Die Funktion TOU (Time of Use) ist leider für Deutschland noch nicht erhältlich. Das ist genau was Sie brauchen. Habe mit dem Techniker gesprochen und eine Zeitschaltuhr wäre zwar eine Lösung aber keine „saubere“ Lösung.“

@solarmobil verein: Kannst du mir mal bitte vorrechnen wie du bei einem täglichen Durchsatz von 10 kWh pro Tag mit der PW2 auf eine Amortisationsdauer von 7,5 Jahre kommst? Ist der Durchschnitt von 10 kWh pro Tag realistisch?