Gemeinsam 258 km weit: E-Mobil-Test von ams und TFF e.V.

Pressemitteilung TFF e. V. vom 15. September 2014
Gemeinsam 258 km weit:
E-Mobil-Test von auto motor und sport und TFF e. V.

Die Fronten schienen verhärtet: auto motor und sport veröffentlichte im Juli recht überschaubare Reichweiten von E-
Autos und stieß damit auf erhebliche Kritik erfahrener Praktiker wegen der Erhebung der Daten. Engagierte
Mitglieder des TFF e. V. (Verein zur Förderung der E-Mobilität) initiierten daraufhin am 23.8. einen Crowd-Test in
Hilden und kamen zu erheblich größeren Reichweiten. Der folgende Disput um die jeweiligen Testmethoden schien
zu keinem brauchbaren Ergebnis zu führen, erregte aber breites öffentliches Interesse.

Deswegen wurde am 12. September auf Initiative von auto motor und sport ein zusätzlicher Reichweiten-Test für E-
Mobile auf einem Hochgeschwindigkeitsoval in Süddeutschland durchgeführt, natürlich mit zuvor gemeinsam
festgelegten Kriterien und ohne Hochrechnungen. Zugunsten der Realitätsnähe bei begrenzten Kapazitäten
konzentrierte man sich bei den Testfahrzeugen auf Tesla Model S und BMW i3.

Im strömenden Regen und 13°C wurde bei konstant 120 km/h auf der zertifizierten Prüfstrecke gefahren. Bis beim
Tesla Model S die Reichweitenanzeige 0 km meldete, wurden 258 km zurückgelegt. Mit der Reserveladung der
Batterie wurden weitere 9 km mit konstant 120 km/h bis zum Ende des Tests gefahren.

Der als Vergleichsfahrzeug getestete BMW i3 kam unter den gleichen Bedingungen 66 km weit. Diese im Vergleich
zu vorherigen Prüfungen geringere Reichweite des BMW i3 ist nach Meinung der Experten den Wetterbedingungen
geschuldet: Regen kostet Kraft und damit Reichweite.

Die Testbedingungen am 12. September 2014:

  • 100 % Batterieladung
  • Fahren bis die Geschwindigkeit von konstant 120 km/h nicht mehr gehalten werden kann
  • Wetter: Außentemperatur 13°C, strömender Regen während des gesamten Tests
  • Fahrlicht, Klimaanlage und Heizung waren eingeschaltet

Übersicht Reichweiten-Tests

PM_Tabelle_Fahrzeuge_15_9_2014.png

Jeder Praxistest führt zu spannenden Ergebnissen. Aber diese Ergebnisse sind stark abhängig von Einflussfaktoren
wie z. B. Wetter, Straßenzustand, Beladung und Fahrweise. Der gemeinsame Test von auto motor und sport und
TFF macht deutlich, wie wichtig realitätsnahe Bedingungen sind und wie fruchtbar eine Diskussion mit
unterschiedlichen Standpunkten sein kann.

Der TFF wird deswegen mehr Publikumsveranstaltungen durchführen, damit E-Mobilität in der Praxis erfahren und
getestet werden kann.

Eberhard Mayer, Vorsitzender TFF e. V
[email protected]
Tel.: +49-179-5499559
.

Ulrich Hopp, stellvertretender Vorsitzender TFF e. V.
[email protected]
Tel.: +49-172-2634678

Genau so muss das aussehen…

+1 !

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Na ja, ich hätte noch die Temperatur angegeben, auf der die Klimaanlage eingestellt war.
Außerdem die Herstellerangaben bei 120km/h möglichst unter gleichen Bedingungen.
Und zum Verstaendnis noch einen locker geschriebenene Absatz, wie sich nach Meinung des TFF e.V. diese Zahlen erklären lassen. :smiley:

Ach ja, und die Ausstattung der Fahrzeuge.

Es bleibt leider die Aussage: Die Reichweite ist(zu) abhaengig von vielen Faktoren. Der unerfahrene Leser folgert: Unzuverlaessig und damit nicht praxistauglich. Es muss viel staerker betont werden, dass gerade das MS relativ unabhaengig von unbeeinflussbaren Faktoren immer 300 bis 400 km im Alltag schafft. Etremwerte interessieren nicht!!!

+1

Das wäre aber nicht richtig, das MS kann man in unter 300 km leerfahren und es ist eben aufgrund des effizienten Antriebes sehr von Strecke und Fahrweise abhängig. Wir sollten auch nicht das Gegenteil von blochern. Des Pudels Kern ist eben das ein Antrieb > 90% Vortriebs-Effizienz mehr auf Umgebungsvariablen reagiert als einer mit <20%, das können wir nicht wegdiskutieren.

Ich finde die Pressemitteilung erstklassig.

Weil Sie, NICHT einseitig geschönt wurde, wie es die AMS gemacht hat. Das zeigt Größe, das endlich mal jemand bei den Fakten bleibt und gerade nicht versucht das Ergebnis mit anderen Tests oder Formulierungen zu schönigen.

Es zeigt, das EV-Reichweiten abhängig von Umwelteinflüssen sind und es zeigt auch, dass das Model S das einzige EV auf dem Markt ist, was damit besser umgeht und zur Zeit leider das einzige EV (neben Roadster) mit urlaubsfahrttauglichen Reichweiten ist.

Der Nachtest auf dem Boxberg hat aber auch gezeigt, dass bisher gültige Test-Methoden (von Verbennern) für EVs unbrauchbar sind und die ams sich dort in Zukunft hoffentlich noch weiterentwickelt.

Gefallen hat mir von allen Beteiligten die schlichtende und konstruktive Arbeit. Denn wir wollen ja schließlich keine Entlassungen, oder gar den Untergang einer Zeitung. Wir wollen die Wahrheit und die Weiterentwicklung der Elektrombilität.

Man hat heute keinen Grund mehr zu warten, wenn man sich ein neues Auto anschaffen will, da die Elektroautos etliche Vorteile mitbringen, die Verbenner nie erreichen könnten (Luftqualität in Lebensräumen, ruhige Fahrweise, kein Schaltruckeln, kaum Verschleissteile, Kompatibilität mit Digital-Life, Standklimaanlage!, Bechleunigung!, u.v.m.), trotzdem sind auch die heutigen Elektroautos eben noch nicht ausentwickelt und man darf sich auf zukünftige Modelle freuen. Bei der Neuanschaffung muss man aber -zum Glück- nicht mehr auf die veraltete Verbrenner-Technik greifen.

Was der TFF e.V. hier leistet, ist vor allem Aufklärung und Vertrauen schaffen.
Das hilft der Sache und bringt die Dinge weiter, statt mit vorgefertigter Meinung, die Wahrheit in die eine oder andere Richtung zu verbiegen (wie es die ams teilweise noch tut und auch wir hier im Forum leider manchmal versuchen).

Nochmals: Danke an die Teilnehmer und danke Eberhard für diese PM. Weiter so!

Gruß Jürgen

Ich hätte denen vielleicht noch die falsche Berechnungsmethode um die Ohren gehauen - ein Seitenhieb muss sein.

Was ich nicht verstehe:
Wenn die Bedingung „Fahren bis die Geschwindigkeit von konstant 120 km/h nicht mehr gehalten werden kann“ lautete, warum ist dann nicht 267km (258km + 9km) als ermittelte Reichweite im Ergebnis genannt?

In den Text gehört doch eine Bemerkung hinein, dass bei strömendem Regen der Verbrauch sowohl bei Verbrennern als auch bei EVs um bis zu 30% steigt. Siehe den Beitrag von Wissi am 14.9.2014, 20:10 hier viewtopic.php?f=7&t=4376&start=200#p59828.

Dann ist aus meiner Siecht die Welt bzgl. Reichweite wieder in Ordnung und entspricht meiner Erfahrung bei starkem Regen (bei dem ich aber die Geschwindigkeit reduzieren und so auch den Reichweitenverlust großteils kompensieren würde).

Finde die Pressemitteilung gut!

Wenn man die gesamte Kette betrachtet: Fehlerhafter AMS-Artikel - Crowd-Reaktion Hilden im Schulterschluß mit anderen EV-Fahrern und mit großem Presse-Echo - Nachtest mit ca 50% mehr Reichweite trotz Regen - dann kann man als Teslanaut (= ca 600 PKW Minderheit) gegenüber ca 40.000.000 zugelassenen Autos in D zufrieden sein.

Außerdem freue ich mich auf die angekündigten „Publikumsveranstaltungen …, damit E-Mobilität in der Praxis erfahren und
getestet werden kann.“

Darf ich für das nächste Mal einen Tipp geben? Die wichtigste Aussage kommt in den ersten Absatz. Denn wenn der Leser durch die Überschrift in den Artikel gezogen wird, liest er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch den ersten Absatz. Das gilt für die folgenden Absätze nicht. Muss sich ein Leser erst durch drei Absätze quälen, bis die relevante Nachricht erreicht ist, erreicht die Nachricht viele (die meisten) Leser gar nicht mehr. In meinen News-Artikeln habe ich oft Verweilzeiten der von Suchmaschinen kommenden Leser von weniger als 30s. Steht die Message nicht am Anfang, nimmt sie keiner mit. Die ganzen Erklärungen, warum, weshalb, wieso, wo, wer, können in die folgenden Absätze gepackt werden. Wer sich dafür interessiert, liest sie, wer nicht, hat trotzdem das wichtigste aus dem ersten Absatz mitgenommen.

Einstieg mit allen wichtigen Infos
Wie weit fährt ein Elektroauto unter extremen Bedingungen? 267km! Der TFF e.V. (Verein zur Förderung der Elektromobilität) führte zusammen mit der Zeitschrift Auto Motor und Sport im strömenden Regen und bei 13°C den Härtetest durch. Das Tesla Model S wurde mit konstant 120 km/h auf der zertifizierten Prüfstrecke gefahren. Bis beim Tesla Model S die Reichweitenanzeige 0 km meldete und die Reserveladung aufgebracht war, wurden 267 km zurückgelegt. Insgesamt sind also auch unter härtesten Bedingungen 267km möglich - mehr als genug, um von einer 135kW-Schnelllade-Station (Tesla Supercharger) zur nächsten zu gelangen und dort das Auto in 30min wieder fit für die nächsten 200km zu machen.
Danach kanns weitergehen mit „Die Fronten schienen verhärtet“ - als Erklärung, wie es überhaupt zu dem Test kam.

Ursprünglicher Einstieg
Die Fronten schienen verhärtet: auto motor und sport veröffentlichte im Juli recht überschaubare Reichweiten von E-
Autos und stieß damit auf erhebliche Kritik erfahrener Praktiker wegen der Erhebung der Daten. Engagierte
Mitglieder des TFF e. V. (Verein zur Förderung der E-Mobilität) initiierten daraufhin am 23.8. einen Crowd-Test in
Hilden und kamen zu erheblich größeren Reichweiten. Der folgende Disput um die jeweiligen Testmethoden schien
zu keinem brauchbaren Ergebnis zu führen, erregte aber breites öffentliches Interesse.

@TeeKay: gefällt mir sehr gut, ich werde darum bitten Dich bei den nächsten PM mit einzubinden !

Gut, besser, am besten. Danke TeeKay für den verbesserten Ansatz.

Ich hätte hier vielleicht nur „ein“ Härtetest geschrieben und nicht die höchste Steigerungsform von hart gewählt. Man könnte sonst den Eindruck gewinnen, Tesla-Fahrer kennen nichts härteres als 13 Grad und Regen und nur einen harten Test. Unsere Freunde in Ö, Ch und N hören sonst mit dem berühmten Grinsen gar nicht mehr auf…

Gut, von mir aus auch harte Bedingungen. Es ging mir eher darum, das wichtigste in den ersten Absatz zu packen. Was man nun als härteste Bedingungen definiert, dürfte Ansichtssache sein. Weder Österreicher, noch Schweizer, noch Norweger fahren jedenfalls 250km am Stück 120km/h - denn dann sind sie entweder verarmt (Norwegen, Blitzer) oder haben das Land bereits durchquert (die beiden anderen). :slight_smile:

Pah, St. Gallen - Genf sind 358km auf der A1 :stuck_out_tongue:

Wien - Innsbruck 477km

Eisenstadt-Bregenz quasi einmal Ost nach West 693km