Mittwoch 7.5 Stuttgart: Vortrag "Was bewegt uns in Zukunft"

Der Vortrag kann Spannend und ggfs Einseitig sein:

Die Vorteile liegen ja auf der Hand: Man benötigt weiter das existierende Tankstellennetz.

Mittwoch, 7. Mai, 19 Uhr:

Was bewegt uns in Zukunft?

Elektroauto oder Brennstoffzellenfahrzeug - bremsen sich beide Technologien
aus? - Vortrag von Prof. Kaspar Friedrich, Inst. für Techn. Thermodynamik,
Stuttgart im Gr. Sitzungssaal im Stuttgarter Rathaus, 3. Stock. Eintritt frei!

Siehe auch: www.stuttgart.de/event/show/149739

Leider weiss ich nioch nicht ob ich Zeit habe.

Sehr interessant!

ich werde mich mal mit den Zahlen bewaffnen. Wird ne interessante Diskussion.

Volker

Was soll denn das aktuelle Tankstellennetz helfen bei einer Brennstoffzelle? Wenn die z.B. mit Wasserstoff betrieben wird. Habe ich nicht verstanden. Alles was eine Brennstoffzelle antreiben könnte ist schwerer zu transportieren zum „Aufladepunkt“ als Strom, oder?

Das muss man auch nicht verstehen, aber:

  • Die Tankstellenpächter und die Infrastruktur dahinter sind glücklich, da Kunden nach wie vor kommen (Lobby)
  • Die Autofahrer sind glücklich, weil Sie sich nicht kompliziert umstellen müssen (Mehr als 15% Änderungen bzw. Neuerungen an einem Produktnachfolger ist viel zu kompliziert und deswegen Mist)
  • Die Autohersteller sind glücklich, da Sie weiterhin Hightech und somit teuer produzieren können. (Lobby)
    Aber warten wir mal den Vortrag ab.

Cool, dann lösen wir doch alle Probleme auf einmal für EVs: Supercharger mit Zapfsäulenoptik und Stecker als Zapfhahn-Nachbildung. Und schon ist alles wieder wie vorher. Kreativ könnte man über Superstrom, Normalstrom und E10 Strom nachdenken. Zum Preis von 10€ pro 100km Reichweite (200km Rated Range) preiswert und doch ein gutes Geschäft :ugeek:, besser als Benzin… Und etwas mehr Zeit zum Shoppen…

Sorry, das ist jetzt wieder zu einfach. Der zukunftsweisendere Vorschlag ist, den Supercharger über eine Brennstoffzelle zu betreiben. Damit es dann im Auto nicht zu einfach wird, könnte ja optional ein RE mit Brennstoffzelle angeboten werden… :mrgreen:

Ich war da, DL1SCI auch, dazu haben sich noch Sales Leute von Tesla und BMWi in die Veranstaltung geschmuggelt :slight_smile:

Es gab eine Einleitung durch den Leiter des Referats für Koordination und Planung der Stadt Stuttgart, Dr. Michael Münter.
Stuttgart sei ganz vorne dran mit 200 Ladesäulen (mehr als Berlin, mehr pro Kopf als alle anderen überhaupt) und mit 10% aller in D zugelassenen E-Fahrzeuge in Stuttgart (ich vermute da hat car2go seinen Anteil - fahren die Smart ED in anderen Städten auch mit Stuttgarter Kennzeichen herum?)

Dann kam der Referent Prof. K Andreas Friedrich dran, DLR / Institut für Thermodynamik Stuttgart.
Er hat erst mal die Grundlagen E-Antrieb und Brennstoffzelle dargestellt, Energiebilanzen und viele Metriken hingeworfen.

Ein Knacker war eine Folie mit einer Studie, die von Annahmen startet (USA hat 52% Kohle im Stromnetz und das Netz macht 35% Verluste) und zu dem Schluss kommt, dass E-Autos genau so viel CO2 verursachen wie Benzin/Diesel. Ich meine, so eine Studie kann man doch nicht präsentieren, die auf Basis offensichtlich falscher Annahmen so einen Schluss zieht? :imp: :imp: In der Mäulesmühle hätte er dafür keinen Salat mehr gekriegt.

Insgesamt waren seine vergleichenden Schlüsse immer so, dass der Brennstoffzellen-Antrieb nicht rundheraus abfällt sondern noch so eben konkurrenzfähig bleibt zum E-Antrieb. Bis auf das Thema Kosten (Fahrzeug/H2) das hat er ausgespart :smiley:. Wir haben ihn unter 6 Augen nochmal gefragt, da sagte er H2 kostet 9 Euro das Kilo (reicht für 100km) das sei ein politischer Preis, die Untergrenze sieht er bei 4-5 Euro das Kilo.

Das Publikum war freundlich interessiert, es gab einige E-Fahrer die ihre praktischen Erfahrungen berichtet haben. Ich hatte den Eindruck, dass eine gesunde Skepsis gegenüber Brennstoffzellenantrieb da ist, und dass den Leuten die Nachteile durchaus bewusst sind.

Auch den Referatsleiter der Stadt Stuttgart haben wir nach der Fragerunde angesprochen. Warum die Ladesäulen notorisch zugeparkt sind in Stuttgart. Ja da könne man nichts machen, Abschleppen im Parkverbot gehe nicht.
Wir haben widersprochen, dass in anderen Städten durchaus abgeschleppt wird, z.B. Berlin. Da war er interessiert wie die das machen.

Frage ans Forum: Können wir (vielleicht im Rahmen des TFF e.V.) unsere Wünsche an die Politik an einer Stelle (Essentials) sammeln? Kennzeichnung und Beschilderung von öffentlichen Ladesäulen, Parkregelung, Kennzeichen für E-Fahrzeuge usw? Zusammen mit Fakten und Belegen zur Umsetzung. Ich hab schon mal eine wohldiskutierte Liste gelesen, aber wo war dir nur :frowning:
Ich würde mich auch bereit erklären, so einen Artikel zu pflegen.

Kleiner Nachtrag zu oben von Volker,

Ja es stimmt, das Ganze war ziemlich gefärbt. Allerdings hatte Professor Friedrich betont nur die technischen Aspekte darzulegen. Dabei hat er die Elektromobilität von heute verglichen mit einem Produkt welches wohl frühestens erst in 3 bis 4 Jahren in ähnlicher Stückzahl zur Verfügung stehen wird. Auf meine Frage, wo bis dahin die Batterietechnik sein wird, meinte er, nicht sehr viel weiter wie heute. Nun darüber liesse sich schön diskutieren. Die letzten Roadster hatten ja schon 10% Batteriezuwachs…

Am Aufbau des geplanten Tankstellennetztes (Bund finanziert) sieht man ganz deutlich, wie die Industrie den Bund lenkt. Hut ab von deren Lobbyarbeit.

Allerdings glaube ich auch, dass es in Zukunft beide Technologien geben wird. Wegen den unterschieldiche Zielgruppen und vor allem auch, da gebe ich ihm recht, bezüglich Ländersituationen und Infrastruktur. Darauf wurde jedoch nicht tief eingegangen. Seine Aussage, daß noch bis 2050 Verbrenner eine Da-seins-berechtigung haben werden, kannte ich schon von Mercedes Benz aus aus einer früheren Präsi an anderer Stelle. Ich glaube jedoch, dass diese Aussage nur für den Lastverkehr gelten wird.

Ich habe Fotos von der Präsi. Wenn jemand eine Kopie möchte, bitte PN an mich.