Erfahrungen mit vollbelegten Superchargern

Hallo Freunde,

in Deutschland ist es ja bislang (leider) noch so, dass das Laden aufgrund der geringen Belegung der Supercharger völlig entspannt ist - d.h. man ist zwar meist nicht alleine (meine Erfahrung) aber man hat eigentlich immer die volle Ladeleistung zur Verfügung, geschweige denn muss man mit Wartezeit rechnen.

Am Wochenende machte ich jedoch eine überraschende neue Erfahrung (siehe Foto): als ich am Samstag Abend in Neuberg (mit warmer Batterie) einfuhr, waren bereits 5 von 6 Stalls belegt und nach 10 Minuten waren alle 6 belegt! Ich hatte ca. 120km SoC und bekam die erste Viertelstunde nur 20 kW - dann gings plötzlich schlagartig auf 60kW - ohne dass ein anderes Fahrzeug weggefahren ist. Kann mir das nicht ganz erklären, hätte eher einen kontinuierlichen Anstieg der Ladeleistung erwartet.

Gibt es weitere Erfahrungen an ‚vollen‘ Superchargern - z.B. aus dem nachbarlichen Holland, wo deutlich mehr Model S bei weniger SC unterwegs sind als in D?

Fazit: so locker und entstpannt wie derzeit wird es an der Superchargern in D nicht bleiben! Angesichts der (noch?) schwachen VK-Zahlen in D und des weiteren Ausbaus des SC Netzes wird es aber noch eine zeitlang so oder so ähnlich bleiben.

Ich denke das war eine Ausnahme (siehe auch hier: Wer musste am Supercharger auf den Ladebeginn warten?) , weil die Fahrer gleichzeitig von einer Veranstaltung zurückgefahren sind.

Ich erkenne z.B. beatbuzzer und Eberhard :wink:

Ich glaube es war „Tesla and Coffee“ in Frankfurt.

Ich selbst treffe nur ganz selten mal ein zweites Model S an einem Supercharger.

P.S.: wieso ist es denn eigentlich in Neuberg „abends“ hell? Bei mir ist es z.Zt. abends dunkel :smiley:

Hier mal ein Bild aus Zwolle (NL) aus dem September, etwa 2 Wochen nach der Eröffnung.


6 von 8 belegt

Gerade zum Ende der Woche ist wohl viel los, hatte Björn ja von Norwegen auch so berichtet.
Ich hatte als 5. keine Leistungsreduktion feststellen können. Mag aber auch sein das der Erste schon voll war, er ist nämlich wenig später abgefahren.

Der Sprung in der Ladeleistung erklärt sich damit, dass von den 12 Chargern in einem Supercharger Stack immer 3 auf einmal zwischen den beiden ladenden Autos umgeschaltet werden.

@ YELLOW: also ich korrigiere Abend auf Spätnachmittag :smiley: :slight_smile:

… allerdings wurde es dunkel bis ich wieder wegfuhr, weil ich lange mit der sehr netten holländischen Familie sprach, die zu viert mit voller Ausrüstung auf dem Weg nach Saalbach-Hinterglemm zum Skiurlaub unterwegs war :astonished:

ansonsonsten dachte ich immer, dass zwei und nicht drei Stalls versorgungsmäßig zusammengeschaltet sind.

Als direkter Anwohner in Neuberg bin ich oft dort am Supercharger und fast immer ist mindestens ein anderer Tesla am nuckenln!

Jupp das war unsere Rückfahrt. Also 4 abziehen weil Sonderfahrt dann bist du bei 1 Normalbelegung :laughing:
Ankunft, die selben Wagen nur diesmal von vorne

Mit deiner beschriebenen Erfahrung hast du schon festgestellt, dass es zwar nicht mehr 2super entspannt" bleiben wird, aber eben auch nicht „schercklich“ - dank des Lastmanagements zwischen jeweils 2 SuC Auslässen (Stalls).

Was für die Zukunft vielleicht nicht schaden könnte, wären Displays o.ä. an den Superchargern an denen die jeweilige Ladeleistung der verschiedenen Stalls angezeigt wird, dann könnte man sich immer den besten verfügbaren raussuchen ohne durchprobieren zu müssen.

Cheers

Frank

Das ist richtig. In der Regel hängen 2 Stalls an einem Supercharger. Die Ausnahme sind Supercharger-Stationen mit einer ungeraden Anzahl Stellplätze.

Hat aber nix mit den 3 Ladern zu tun, von denen ich schrieb. Wieso?

Ein Supercharger besteht aus einem Schaltschrank voll mit 12 Model S Ladegeräten plus Kühlung. 12 mal 11kW ergibt etwa die 135kW, die so ein Supercharger zieht. Wenn ein Auto lädt, bekommt es so viel Leistung wie die Batterie verdauen kann, bis zu 118kW wurden berichtet. Kommt ein zweites hinzu, werden sofort 3 Lader von den 12 umgeschaltet. Das zuerst angekommene Auto bekommt maximal 90kW, das neu hinzugekommene bis zu 30kW. Nähert sich das erste Auto dem Punkt auf der Ladekurve, wo es weniger als 60kW zieht, werden weitere 3 Lader umgeschaltet, und die Ladeleistung beim zweiten Auto spring auf 60kW. Das hast du beobachtet.

Dass immer 3 Lader gleichzeitig umgeschaltet werden, kommt aus den USA. Dort hängen die US-Lader einphasig am Drehstrom (480V). Die gleichzeitige Umschaltung von 3 Ladern (an unterschiedlichen Phasen) verhindert Schieflast.
Die EU-Lader können von Haus aus 3 Phasen verdauen. Ich weiß aber nicht, ob solche Lader auch in den EU Superchargern stecken, und ob sie dort alle drei Phasen gleichzeitig verwenden. Wenn dem so wäre, könnten die Supercharger eventuell in der Zukunft einzelne Lader zwischen den Ladeplätzen umschalten. Dann würden wir jeweils 3x einen Anstieg um 10kW sehen, wo du einen Sprung auf 60kW gesehen hast. Die abgegebene Leistung bei voll belegten Superchargern wäre höher.

danke @VOLKER für die Erläuterung - super!

@ SEGWAYi2: hier die komplette Mannschaft 20 Min. später, links die Holländer, rechts ich.

Als erste schnelle Lösung würde ich eine große und leicht lesbare Kennzeichnung der zusammengehörigen Ladesäulen empfehlen.
Also immer zwei Ladesäulen mit einem „A“, zwei mit „B“, zwei mit „C“ und zwei mit „D“ kennzeichnen, damit man schon aus 10m Entfernung erkennt welches Ladesäulenpaar noch 2 freie Plätze hat.

Oft ist die vorhandene Kennzeichnung zu klein, verdeckt durch das Fahrzeug oder fehlt ganz.

Tesla wird wohl irgendwann die Anzahl der Ladegeräte erhöhen müssen. Alles über 30 Min. für 80% ist ein Bruch mit der Langstreckentauglichkeit. Es wird nicht bei typisch leeren SuCs bleiben und jeder Einzelfall ist für FahrerInnen die mit 30 Minuten Halt rechnen eine Katastrophe. I.d.R. sind das ja keine zeitunkritischen Spassfahrten der Fahrt selbst wegen.

Ja und jetzt im Winter sind die 30 Min bis 80% eh eine Illusion. Die letzten Male habe ich für 80-90% immer >60 Minuten gebraucht…

ich rechne damit, dass mittelfristig:

a) noch mehr Tesla SuC gebaut werden
b) erheblich mehr ‚Schnelladestationen‘ anderer Hersteller/Betreiber aus dem Boden schießen werden (warum nicht an jeder Autobahnrasttätte 10 Stück?)
c) die Tesla Software Überblick über die Stall-genaue Belegung der SuC verschaffen wird.

Und a) ist schon das Wichtigste:

Bei mehr Superchargern müssen sich nicht alle an den bisherigen drängeln und man kann auch mal einen auslassen, dann wird die Verteilung lockerer etc.

Frank

Ähnliches Phämomen hatten Eberhard und ich dort. Wir waren an 2A und 2B, Eberhard steckte kurz vor mir ein. Meiner blieb dafür die ganze Zeit bei ca 70A und regelte auch als Eberhard schon Richtung 90% hatte nicht höher.
Sei doch froh, dass Du gleich um die Ecke wohnst und nicht angewiesen bist :stuck_out_tongue: :blush:

@segwayi2: Das Bild ist aber unvorteilhaft, sieht aus als ob mir grad übel war beim aussteigen :laughing:

Wenn das Auto/der Akku richtig warm gefahren ist auf Langstrecke (dort wofür die SuC da sind), gibts keinen Unterschied zwischen Winter und Sommer. Da bringt der Winter eher einen Vorteil, weil nicht so stark gekühlt werden muss. Der Kompressor im Auto geht teilweise sogar gar nicht an.

Auf meiner Urlaubsfahrt im Dezember bei -4°C und Schneetreiben habe ich auch keinen Unterschied zu der Sommerurlaubsfahrt feststellen können!

Am sinnvollsten wäre es aus meiner Sicht, wenn das Model S, sobald man sich z.B. auf 100 m Entfernung einem Supercharger nähert, automatisch auf dem Touchscreen eine Übersicht der vorhandenen Stalls und deren Belegung anzeigen und den aktuell günstigsten Stall vorschlagen würde.
Ich gehe mal davon aus, dass die Supercharger eine Online-Verbindung haben, und selbst wenn nicht, könnten die gerade ladenden Model S ihren Ladestatus (aktuelle Ladeleistung usw.) über ihre eigene Online-Verbindung an Tesla melden. Somit wäre es leicht zu ermitteln, welcher der noch freien Stalls gerade welche Ladeleistung abgeben kann bzw. bei welchem diese als nächstes ansteigen wird.

Es wäre selbst möglich, wenn ein Model S mit noch recht vollem Akku ankommt, sodass es sowieso nur wenig Ladeleistung aufnehmen kann, diesem bewusst passend dazu einen Stall zuzuweisen, dessen Schaltschrank bereits durch den zweiten zugehörigen Stall recht stark ausgelastet ist, um einen Stall mit weniger stark ausgelastetem Schaltschrank für das nächste ankommende Model S mit wirklich leerem Akku freizuhalten.

Es muss natürlich auf dem Touchscreen ein Button „Stall blockiert, anderen Stall vorschlagen“ vorhanden sein, falls der vorgeschlagene Stall durch ein illegal parkendes Fahrzeug oder ein anderes Hindernis blockiert ist.

Weiter könnte es nützlich sein, dass wenn man während des Ladevorgangs am Supercharger das nächste Ziel ins Navigationssystem eingibt, das Model S automatisch vorschlägt, wie voll der Akku dafür geladen werden sollte (die Berechnung ist ja in Firmware 6.1 bereits realisiert) und auch angibt, um welche Uhrzeit das Fahrzeug voraussichtlich entsprechend weit geladen sein wird, damit man die Pause besser planen kann. Die voraussichtliche Ladezeit zu berechnen sollte kein Problem sein, die Ladekurve ist ja bekannt und wird zumindest bei betriebswarmem Akku auch keinen nennenswerten Abweichungen unterliegen.

Zudem könnte man ähnlich wie im vorigen Post beschrieben online erfassen, ob bei voll belegtem Supercharger weitere Fahrzeuge darauf warten, dass ein Stall frei wird. Falls dies der Falls ist, wäre eine automatische Benachrichtigung der Fahrer, deren Fahrzeuge den Soll-Akkufüllstand zum Erreichen des nächsten Ziels erreicht haben, per Tesla Smartphone App sinnvoll, damit diese entsprechend bescheid wissen und den Stall für das nächste Fahrzeug freigeben können.

Beides zusammen würde wahrscheinlich dazu beitragen, dass die Supercharger nicht unnötig lange belegt werden, was gerade in Zukunft bei stärkerem Andrang die Situation zusätzlich verbessern könnte.

Warum benachrichtigen? Das MS kann doch bald selber wegfahren. :smiley:

Ach so, damit man weiß, wo er steht. Aber das wiederum sieht man ja in der App… :wink:

Der Autopilot sollte bei Ankunft am Supercharger automatisch den richtigen Ladeplatz anfahren :wink: - für alle Fahrzeuge ohne Autopilothardware (oder in Ländern mit Anti-Autopilot-Gesetzgebung) könnte ja bei Annäherung an den SuC ein Navigationshinweis im Cockpit erscheinen …„Bitte fahren Sie Ladeplatz xyz an“.