Während wir darauf warten, dass einer der dummen, schwerfälligen und egozentrierten Autohersteller auf das Supercharger-Netzwerk aufspringt, geht Fastned den umgekehrten Weg. Wie geil ist das denn?!
Wenn man mal kurz drüber nachdenkt, ist das eigentlich ein absolut logischer, geradezu zwingend notwendiger Schritt. Gemessen an den Kosten so einer Schnellladestation verursacht der zusätzliche Stecker nur geringe Mehrkosten – und Tesla-Fahrer sind vermutlich die attraktivsten Kunden für so einen Betreiber: Sie sind gerne und viel auf Langstrecken unterwegs und generieren mit Abstand die größten Umsätze pro Ladevorgang. Wer tatsächlich an ein Geschäftsmodell auf Basis von Schnellladestationen glaubt, kommt im Jahr 2016 gar nicht darum herum, einen Tesla-Stecker anzubieten!
Ich verstehe gerade nicht, was daran so „Wow!“ ist?
Deren Ladesäulen sind doch „handelsübliche“ Triple-Lader mit Typ2, CCS und CHAdeMO.
Jeder Tesla-Fahrer kann an deren Ladesäulen mit Typ2 22kW AC laden.
Um 50kW DC nutzen zu können, muss man sich selber einen CHAdeMO-Adapter besorgen.
„Wow!“ wäre es, wenn alle Fastned-Säulen die 50kW DC auch über das angeschlagene Typ2-Kabel liefern würden, oder an allen Säulen ein Tesla-Adapter vorgehalten würde, dann bräuchten sich die Tesla-Fahrer keinen CHAdeMO-Adapter kaufen.
Und morgen melden alle anderen, die CHAdeMO-Säulen betreiben das gleiche?
Sorry, kann mich mal bitte jemand aufklären, was hier jetzt so besonderes ist?
Genau das ist nach meinem Verständnis gemeint. Bzw. hoffentlich noch besser: Das Gefuddel mit dem Adapter entfällt hoffentlich und man steckt einfach nur den Stecker in den Ladeport! Jeder Tesla-Fahrer, an jeder Fastned-Station, immer 50 kW.
Okay, jetzt habe ich verstanden.
Das ist ja wirklich mal ein genialer Schachzug, der auch eine Pressemeldung wert ist.
Ich würde mich freuen, wenn das Beispiel die Runde machen würde und jetzt nach und nach auch alle anderen Anbieter einen Adapter an ihren Ladesäulen anketten.
Das geht ja technisch nicht. Typ 2 ist ja AC. Tesla hat ja den Typ 2 modifiziert um auch DC laden zu können - das macht aber niemand sonst. Insofern kann man über AC an öffentlichen Säulen ja nur 11 bzw. 22 kW erwarten - je nach dem, ob man single oder dual charger on board hat.
Dem Tesla Standard wird sich keiner ausserhalb des SuC Netzes anschließen. Es ist absolut folgerichtig so zu handeln, weil die „Ausrüstungskosten“ verschwindend gering sind und ich damit eine komplette Kundenschicht in diesem Bereich neu erschließe - nämlich alle Teslanauten ohne eigenen Adapter - das sind schon einige…
5000 Tesla Model S in Holland sind also offensichtlich eine ausreichende Dichte, diesen Schritt sinnvoll erscheinen zu lassen. Denn aus schierer Begeisterung für Tesla hätte Fastned das wohl nicht in Erwägung gezogen.
Wenn man diese Dichte mal auf Deutschland umbricht… Ich habe jetzt weder Zeit noch Lust Zahlen zu recherchieren und zu rechnen, aber wir haben da noch ein „klein wenig“ dran zu arbeiten.
Aber ich finde das klasse, denn so ein Schritt erzeugt auch für andere Anbieter einen gewissen Zugzwang. Und davon (von Zugzwang) kann gar nicht genug da sein.