Model 3 im Außendienst/Vertreter

Hallo zusammen, bisher hatte ich hier die Frage gestellt nach einem Model 3 SR+ für einen Pendler. Und die Antworten waren zahlreich und hilfreich.

Nun stellt sich aber mir die Frage, wer von euch ist im Außendienst tätig und absolviert dann an einem solchen Tag 300-400 km und pendelt dabei zwischen diversen Kundenterminen. Und wie kommt ihr mit dem Wagen dabei klar? Also wie ist dann u.a. euer Ladeverhalten? Wie hilfreich und gut ist das Navi an Tesla, z.b. Im Vergleich der deutschen Mittelklasse Konkurrenz? Usw…

Und überhaupt, kommt das Auto beim Kunden positiv an. Stichwort Smalltalk zum Anfang.

Hallo
Meine Meinung:
Für Außendienst nicht das optimale Auto.
Tagesentfernungen mit einem Vielfachen der Realreichweite sind mit den Ladestops nervig und Schnelllader werden nicht immer am Weg sein. Wenn bei einem Kunden dann mit 10% ankommst fängt der Stress an.

MMn ists Ideal wenn man einen Termin hat vl. Auch weiter weg dann ist der Supercharger am Heimweg kein Stress

Ich mache das ohne Probleme mit M3P. Voll geladen losfahren, dann Kafffepause am Supercharger machen und gut ists

Sind Deine Routen fest - oder aendern die sich staendig? Und sind die jeden Tag gleich oder 3-4 Tage kuerzer und dann 1-2 Tage die Woche laenger?

Wenn es halbwegs planbar ist (Ausnahmen gibt es immer) auf jeden Fall mit A-Better-Route-Planner mal mit spielen (Winter+Regen nicht vergessen). Das gibt Dir ne relativ realistische Einschaetzung, was geht und was nicht. Wenn’s von der Reichweite fuer einen Tag ohne Laden geht, sehe ich da kein Problem.

Ich würde dir gerne was anderes schreiben, aber das klappt im Leben nicht. Ich fahre zwar mein SR+ im Sommer mit 115 und jetzt im Winter mit 145 Wh aber das wird zu knapp. Wer vier Stunden am Tag fährt kann nicht noch zwei Stunden irgendwo laden.

Ich möchte aber auch noch kurz auf das Fahrzeug als Türöffner kommen. Ale die ich bis jetzt mit meinem SR+ getroffen habe sind sehr interessiert. Kinder winken einem vor einem vor den Schulen zu und Füßganger heben den Daumen beim Überqueren der Ampel.

Das ist auch kein Ziel zukünftig mit dem LR AWD.

Jepp, und die Schülerlotzen am Zebrastreifen: ‚Boah, geil ein Tesla‘
Hört man gut weil Auto leise.

Die vielen Negativantworten der „grauen“ finde ich interessant. Ich bin drei Jahre lang über 60.000 km im Jahr mit meinem S85 gefahren und der lädt deutlichst langsamer als das M3. Das hat gut funktioniert. Was Du etwas mehr brauchst ist Planungszeit, zumindest am Anfang.

Allerdings wenn Du viel unterwegs bist würde ich Dir unbedingt zu einem LR raten um die Anzahl der Stopps zu verringern. Die kurze Ladezeit kann man immer sinvoll verbringen, sei es zum Essen, Biopause, Emails, vorbereitung auf den Termin. Ich bin gerne mit meinem Tesla beruflich unterwegs.

Das kann ich auch so unterschreiben . Bin pro Jahr 40.000 km im MS75D pro Jahr gefahren und es war nie ein großes Problem . Da man seine Routen ohnehin plant klappt das Nach etwas Übung relativ gut - auch ein Außendienstler braucht seine Pausen . In der Zeit am SuC laden und gut ist . Ansonsten lernt auch man auch bei regelmäßigen Zielen die Parkzeit als Ladezeit zu nutzen und kommt manchmal sogar mit gut geladenem Akku heim .

Bei mir waren es jetzt 31.000 km in 8 Monaten.

Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft mich das Laden genervt/gestört hat und es besser gewesen wäre, einen Verbrenner zu fahren.
Simuliere mal mit ABRP deine Touren. Wichtig - kalkuliere schlecht. Also plane ggf. Regen und höheren Verbrauch/niedrigere Temperaturen ein. Dann siehst du deine Ladepunkte gut, die Schätzung mit ABRP kommt bei mir gut hin. Ich rechne beim Planen immer etwas Puffer rein, den ich selten brauche in der Realität.

Also es geht dabei tatsächlich um eine LR Variante. AWD oder RWD, will hoffen das RWD irgendwann mal wieder kommt. Also ABRP hat ganz gut geholfen und bei verschiedenen Temperaturen und Strecken es zu simulieren. Leider bin ich immer viel im Saarland unterwegs und dies ist die reinste Supercharger Wüste. Müsste demnach immer auf andere Anbieter zurückgreifen.

Wie kommt ihr allgemein mit dem verbauten Navi klar?

Warum sprichst Du Deine Kunden nicht direkt auf eine Lademöglichkeit bei denen vor Ort an? Toller Türöffner und es wird in 2-3 Jahren völlig normal sein.
Wir fahren nun seit 2013 elektrisch in der gewerblichen Personenbeförderung und mal ehrlich, sind wir nicht alle Menschen mit Bedürfnissen, die auch Essen, Trinken und Toilettenbesuch notwendig machen?
Ein wenig Entschleunigung tut gut, nicht nur der Gesundheit!

Das Navi ist super. Aktuelle Verkehrsdaten werden angezeigt und berücksichtigt. Ortsangaben aus Terminen können als Ziel genutzt werden und Supercharger lassen sich wählen.
Manko: Man kann nur ein Ziel und kein Zwischenziel angeben.

Neben Superchargern gibt es genug andere Schnellladesäulen. Bestimmt auch im Saarland. :wink:

Moin!
Ich hab so etwas jetzt schon 3 Jahre lang mit einem S85D gemacht. Bin nicht täglich unterwegs, aber so 1-3 Touren >300km in der Woche waren es immer. Egal ob ich beruflich nach Paris, in die Schweiz oder nach Dänemark mußte, die Zeit am SuC konnte ich stets nutzen um Mails zu beantworten oder mal in Ruhe zu telefonieren.
Gerade bei den langen Tagen mit >800km lernt man dann auch die Pausen zu schätzen. Teilweise habe ich die kurzen Pausen am SuC auch genutzt um mich auf die Kundentermine vorzubereiten.

Grundsätzlich muß man sagen das der Wagen mir mehr Türen geöffnet hat, als sonst möglich gewesen wäre.

Ja das Problem ist dabei, dass ich nicht selbstständig bin und durch meinen AG diverse Compliance Richtlinien einhalten muss. Und da will ich mich nicht durch eine vermeintlich kostenlose oder kostengünstige Aufladung angreifbar machen. Aber nun gut die öffentlichen Ladesäulen sollen nun nochmals ausgeweitet werden, wenn es nach den Plänen unserer Regierung geht.

Fahre bisher mit meinem Audi Diesel auch gut und gerne mal 160-180. Das werde ich wohl mit dem M3 nicht mehr machen können um auf ordentlichen Reichweiten zu kommen, verstehe ich das auch richtig? Also trotz der guten Effizienz?

Ja, das macht weniger Sinn, aber ist durchaus auch möglich. Ich bleibe bei 130km/h. Aber man gewöhnt sich daran und amüsiert sich über die Schnellfahrer. Der Autopilot macht einen viel ruhuger und ausgeruhter bei Ankunft. Du wirst es nicht bereuen. :slight_smile:

Kauf auf jeden Fall den LR. Das ist voellig klar. Warum solltest Du keine 160-180 machen koennen? Schau Dir mal das Video hier von NextMove an: youtube.com/watch?v=-5DK41BxdPE
Er beschreibt da, wie er den E-Cannonball mit dem Model 3 gewonnen hat. Der ist ganz schoen geheizt.

Meine personeliche Erfahrung ist, dass ich zwar ab und an mal gerne schnell fahre aber in aller Regel gerne im Autopilot-Bereich (also bis 150km/h) bleibe. Ist einfach entspannter…

Wenn(!) Ionity funktioniert, ist das billiger und schneller als Tesla Supercharger (derzeit, wer weiss, wann die das aendern).

Dem will ich mal flink „widersprechen“. Super ist die Größe, was Funktion angeht hinkt es dem typischen HansHans weit hinterher.

Die Zieleingabe funktioniert gut, was die Suchvorschläge angeht. Allerdings kann man die eingegebene Adresse nicht mehr ändern. Tipp: erst Hausnummer eingeben, dann Straße und dann hat man auch meist einen passenden Suchvorschlag.

Die Darstellung von Verkehrdaten beschränkt sich auf eingefärbte Strecken je nach Verkehrslage. Warum und weshalb? Wer weiss. Andere Navis informieren kompakt über alle Störungen auf der Route, Tesla nicht. Aber man kann natürlich einfach mal die Route „abscrollen“. Alternative Routen stehen nicht zu Auswahl, Teilabschnitte sperren bzw. Sperren vorraus eintragen ist nicht möglich. Zwischenziele (außer SuC) auch nicht. Die dynamische Routenführung klappt super, allerdings wird man darüber nicht infomiert. Plötzlich ist die Ankunftszeit anders. Wunderbar ist der Ladeplan auf langer Strecke, aber es gibt Ecken auf dieser Welt, da möchte man nicht mit 10% ankommen. Ein SoC am Ziel ist nicht einstellbar. Es werden nur SuC berücksichtigt.

Tesla hat es leider versäumt, sich hier postiv abzusetzen.

Und über die Macken der Entertainmentsystems habe ich dann noch kein Wort geschrieben.

Ich fahre immer die gleichen Strecken, nach all den Jahren weiss ich, wann es sich wo und warum stauen wird und welche Umgehung man lieber sein lässt (Gruß an die B1 ABK Breitscheidt) und wie ich Schleichwegfallen umgehe. Ich komme damit also klar. Also, Basis Funktion super, Komfort Funktionen nicht super, aber ggf. verzichtbar, dass muss dann jeder für sich entscheiden

Normal schreibe ich ja nicht so viel in einem Forum, aber vielleicht kann ich mit meinen Eindrücken etwas helfen.

Ich bin das arme Schwein was hier bei uns in der Firma den neuen Tesla probieren muss / soll / darf.

Unser Chef plant gerade 10x Model 3 AWD Long Range für den Außendienst und Support unserer Kunden anzuschaffen :unamused:
Das erste Model 3 fahre ich nun seit ca. Anfang Oktober.

Inzwischen habe ich damit 9800 Kilometer runter. Meine Strecken sind jede Woche anders. Eine typische Woche könnte so aussehen bzw. fahre ich gerade genau diese Strecke.

Tag 1
Berlin -> Düsseldorf (1 bis 3 Termine vor Ort)
Laden: 2x bis 3x Supercharger von Berlin nach Düsseldorf (Tesla & Ionity)
Laden: zusätzlich hatte ich die Möglichkeit in der Nähe vom Kunden zu laden. Da meine Termine in der Regel 1-2h dauern lohnt sich das. Es waren 700Meter Fußweg. Meine Frau freut sich das ich mich sportlich betätige :smiley:
Abends weiter Richtung nächsten Termin (Hotel suchen)
Nochmal Supercharger (Ionity) weil im Hotel keine Lademöglichkeit war :cry:
Düsseldorf > Mannheim (Hotel)

Tag 2
Mannheim > Heidelberg (1 bis 3 Termine vor Ort)
Laden: Supercharger (Tesla & Ionity)
Abends weiter Richtung nächsten Termin (Hotel suchen)
Laden: Supercharger (Tesla & Ionity)
Heidelberg > Stuttgart (Hotel)

Tag 3
Stuttgart (1 bis 3 Termine vor Ort)
Abends weiter Richtung nächsten Termin (Hotel suchen)
Laden: Supercharger (Tesla & Ionity)
Stuttgart > Konstanz

Tag 4
Konstanz (1 bis 3 Termine vor Ort)
Laden: Auch in Konstanz konnte ich öffentliche Ladestation während der Termine nutzen
Abends weiter Richtung nächsten Termin vorbei dies dann wieder die Heimat ist, da ich am 5 Tag in der Regel immer wieder nach Hause fahre.
Laden: Supercharger (Tesla & Ionity)
Konstanz > Nürnberg (Hotel)

Tag 5
Nürnberg > Berlin (Firma / zu Hause)
Laden: Supercharger (Tesla & Ionity)

Für mich armes Schwein was nun gezwungen wurde von einem Cadillac CTS-V auf ein Tesla Model 3 zu wechseln, bedeutet es folgendes:

Die Ladepausen am Supercharger während langen Fahrten stören mich überhaupt nicht (bei Strecken wie Berlin > Köln oder Berlin > München etc… hätte ich sowieso Pausen gemacht. Das Laden vor allem beim Ionity geht sehr schnell keine 20 Minuten und ich kann in der Regel weiter. Schaffe es immer gerade so auf Toilette zu gehen oder schnell paar Anrufe zu tätigen oder eine eMail zu schreiben.

Generell stoppe ich lieber einmal mehr fahre aber dafür wie ich will von der Geschwindigkeit. Liegt auch daran, da ich öfter mal am Laptop was machen muss. Dies erledige ich dann beim Laden (perfekt).
Ich fahre immer mit dem Verkehr mit 120 bis 170. Wenn es der Verkehr zulässt auch 200 oder schneller.
Das ganze läßt sich sehr gut mit abetterrouteplaner berechnen.

Wenn es geht lade ich beim Termin öffentlich sofern die Ladestation im Umkreis von knapp 700 Metern ist. Manchmal passt es.
Ist keine Ladestation beim Termin muss ich am letzten Charger eben voller Laden, damit ich in der Stadt einen entsprechenden Aktionsradius habe. Danach gehts ja dann irgendwann wieder auf die Autobahn und das Superchargen geht von vorne los bis zum Ziel.

Von der Zeit verliere ich ca. 25 bis 35 Minuten gegenüber meinen Verbrenner (sofern man mit dem Verbrenner auch Pausen macht). Beim Cadillac musste ich aber auch alle 350km Tanken :mrgreen: Das stört mich nicht, da ich eh lange Unterwegs bin, spielt es für mich keine große Rolle. Es ist eher positiv zu sehen, bei den langen Strecken die ich fahre. Eine Pause mehr schadet der Gesundheit sicher nicht.

Bei den Kosten spart mein Chef natürlich erheblich. Wartungsintervalle bei Verbrennern, Verbrauch Laden / Tanken, Bremsen etc… Ihr kennt das. Ich glaube wir haben in der Firma monatliche Kosten für alle Firmenwagen von ca. 10.000 € mit den Teslas geht das ganze auf 2000 € wahrscheinlich runter. Jedenfalls die Prognose. Enthalten Sind auch die Wartungskosten der Werkstätten. Mein Cadillac CTS-V musste alle 16.000 KM zur Durchsicht, welche 850 € mind. gekostet hat.
Für 10 Außendienstler haben wir 14 Fahrzeuge. Weil immer mal 2-3 Fahrzeuge in der Werkstatt sind. Geplant wegen Wartungsintervall oder außerplanmäßig wegen Defekte.

Fazit ist also für mich. Der Tesla erfüllt seinen Zweck. Er spart ein Haufen Geld. Verlängert die Reisezeit nicht erheblich.
Wichtig ist man ist gut vorbereitet. Ladekabel diverse Adapter und Verlängerungen. Die 10 Stück Ladekabel aller Anbieter :astonished: und dann kann es losgehen.

Achja und immer vor der Reise mal schnell den abetterrouteplaner öffnen.

@Megar: Eine tolle, sehr anschauliche Beschreibung. Danke!