Autobahnkomfort Model 3 versus Model S?

Liebe Leute, liebe Admins,

sollte diese Frage bereits hinreichend beantwortet sein, dann bitte ich um einen Link zum entsprechenden Beitrag. Ich war offenbar zu doof, ihn zu finden. :unamused:

Jetzt die lange Version:

Ich brauche ein Auto, das auf der Autobahn bei 120-160 km/h zügig vorankommt und dabei komfortabel ist. Komfortabel heißt innen leise, also sowohl wenig Windgeräusche als auch wenig Abrollgeräusch von den Radkästen und sanftes Abrollen über Fahrbahnunebenheiten. Keine unnötigen Härten und keine Schaukeleien. Meine vorherige E-Klasse aus dem Hause Mercedes war da in allem echt klasse und der EQC kann das wahrscheinlich auch sehr gut, aber ich will keinen Mercedes kaufen müssen, der wieder andere Nachteile hat.

Bis vor kurzem hatte ich ein Model S 70D von 2015, der mir innen etwas zu laut war. Windgeräusche produzierte der Wagen nicht viel, aber aus den Radhäusern drang sehr viel dumpfes Rauschen in den Innenraum, zudem war der Federungskomfort des Stahlfederfahrwerks im Vergleich zu dem erwähnten Mercedes miserabel.

Jetzt bin ich hin- und hergerissen, ob das Model 3 nicht doch besser sein könnte als das alte Model S von 2015. Wer von euch kann denn Vergleiche ziehen und weiß vielleicht auch aus eigener Erfahrung recht gut, auf was ich hinauswill?

Von den reinen sonstigen Eckdaten her nehmen sich glaube ich ein Model 3 LR und ein Model S 100D nicht so viel. Der Akku des S100 ist eine ganze Ecke größer und man kommt auf Strecken, die mit einem Ladestop zu bewätigen sind, mit beiden Fahrzeugen ungefähr gleich schnell ans Ziel. Wenn man nicht mit 80% geladenem Akku losfahren kann und zweimal laden muß, dann könnte das Model 3 schon etwas schneller sein, aber das wäre zu verkraften, wenn das Model S einfach das komfortablere Autobahnauto wäre.

Oliver von 163 Grad tauscht gerade seinen 2015er 85D gegen ein Model 3 und hat glaub ich einen vergleichbaren Anspruch - aber sein Model 3 ist noch nicht da. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf seinen Vergleich!

Welche Erfahrungen mit dem Autobahnkomfort machen die anderen alten Hasen so? Tesla-Björn hat ziemlich viel Geld in Sound proofing gesteckt, das muß ich auch nicht unbedingt haben.

Und zuguterletzt: fehlt eigentlich den Model S (speziell ab Facelift) ohne Premium-Paket irgendwas an Innengeräuschdämmung oder sind die diesbezüglich alle gleich?

LG
Julia

Ich habe auch gerade mein S gegen ein Model 3 getauscht. Windgeräusche sind kaum welche aber Abrollgeräusche zwischen 120-160 kmh sind schon deutlich lauter. Man möchte gar nicht viel schneller fahren. Im S bin ich auch öfter mal 200 kmh gefahren.

ABER bei Ladegeschwindigkeit, Reichweite und Verbrauch ist das Model 3 unschlagbar.

Dein großes ABER ist genau der Punkt, der mich zwischen S 100D und 3 LR schwanken läßt …

Ehrliche Antwort…mach eine Probefahrt, wenn Du so empfindlich bist wegen der Geräusche kann Dir im Prinzip keiner helfen ausser Deinen eigenen Ohren. Ich finde das M3 sehr komfortabel, aber es ist kein Model S mit adaptivem Fahrwerk…

Ansonsten ist das Model 3 ein echt schönes Auto - klar weniger Platz ansonsten aber gefühlt alles im Innenraum eine Nummer moderner.
Mit der Bedienung vom Autopiloten habe ich eine Weile gehadert - weil der Spurwechsel nur mit FSD geht und die Schilderkennung nicht will und ohne kleinen Bedienstick wie im S dann umständlich ist aber man gewöhnt sich auch so dran.

Ach, eine Sache fällt mir noch ein - wenn man Musik sucht, sieht man nix vom Navi. Ist auch ein bisschen nervig - ich fahre immer ohne Navi-Ton ansonsten mag es keine Rolle spielen.
Der separate Tacho hat mir schon besser gefallen.

Das S ist eindeutig leiser und auch per oben genannter Definition „sehr viel komfortabler“. Hatte ein S und fahre jetzt 3, trauere aus diesem Grund doch den S nach. In allen anderen Punkten führt aber das 3.

Es ist eben ein Abstieg von bspw E-Klasse auf C-Klasse, das muss man sich einfach bewusst sein.

Julia,

das Model 3 ist kostenoptimiert gebaut worden, das Model S viel weniger so.

Nicht vergessen, das Model 3 hat keine Heckklappe, und dein liebes Rennrad dort herein zu bekommen mag zwar möglich sein, wird aber auf Dauer irritierend.

Auf das Model Y warten? Bis die Reife des Model S erreicht ist wird Zeit dauern, und die Basis ist immer noch das „Economy“-Model 3.

Tief einatmen, ruhig bleiben und entweder ein Model S nehmen, oder ein günstiges Angebot bei Mercedes anfordern um mit ein EQC zurück in die Familie zu kehren. Ich bin sicher, daß es Sonderkonditionen für Verkäufer und Kunden gibt, wenn eine Altkunde von Tesla zurück gewonnen werden kann.

@Granada, wenn es finanziell in den Rahmen passt, mach mal eine Probefahrt mit einem MS Raven. Ist zu unserem ehemaligen MS85D von 2015 ein großer Fortschritt sowohl was Federungskomfort als auch Lautstärke angeht. War mit dem 85D auch sehr zufrieden aber rückblickend halt doch weniger komfortabel als der neue Raven.

M3 haben wir nach der Probefahrt gleich wieder verworfen, da wahren wir vom Fahrkomfort des 85D schon zu verwöhnt.

Gruß Mathie

Also ich finde mein Model 3 (seit Ende März und 30.000 Kilometern) Klasse und möchte es nicht missen, aber in Punkto Lautstärke (Abrollgeräusche, Rumpeln bei Schlaglöchern und Querfugen, Windgeräuschen) ist es absolut kein Highlight. Im Gegenteil. Gut, ich kann meine Hörgeräte runterdrehen, aber das ist ja nicht Sinn der Sache und meine Lebensgefährtin kann sich dieses Tricks nicht behelfen. Sicher könnte ich alles mögliche und unmögliche versuchen, dass Ding leiser zu machen, aber wenn ich es mache, ich wäre gff noch genervter, weil es wenig bringt und viel Einsatz und Geld kostet. Insofern würde ich dir für deine Wünsche ein Model 3 nicht empfehlen.

Bei mir auch:
Model 3 besser, schneller, neuer
Aber viel lauter und unkomfortabler auf Langstrecke. Hier auf der A7 nach Hamburg ganz besonders zu spüren da der Strassenbelag mies ist.
Habe aktuell 19", zuvor 20", die waren noch mal hoppeliger.
Aus meinem S85 bin ich auch nach 10h entspannt ausgestiegen.

Für Langstrecke das S Raven mit dem neuen Luftfahrwerk.

Ich danke euch schonmal bis hier für die vielen Rückmeldungen und erlebten Vergleichen zwischen Model 3 und Model S!

Vom Raven hatte ich auch schon vernommen, daß das Fahrwerk besser geworden sei, dann war ich allerdings aufgeschreckt durch kürzeste Wortmeldungen, daß das Model S Raven innen lauter geworden sei. Da hilft mir dann natürlich alles bessere Fahrwerk auch wieder nix, wenn’s dafür mehr lärmt als vorher.

Was den Finanzrahmen angeht ist der natürlich endlich, aber ich habe noch nie Neuwagen gekauft, daher würde ich ggfs. auf einen jüngeren gebrauchten Raven warten.

Ich habe ganz aktuell einen S100D bei G-Electric gefunden, also immerhin einen Österreicher und damit kein Importchaos. Da habe ich mal um eine ausführliche Testmöglichkeit angefragt und wenn er mir gefällt, dann bleibe ich dem Model S treu. Einen Raven kann ich mir dann gebraucht immer noch kaufen, wenn sie mal in die Jahre gekommen sein werden. :slight_smile:

Ich kann dir hier nur aktuell einen Vergleich zwischen Model X Raven und Mercedes EQC anbieten und zwar im Geschwindigkeitsbereich bis 120km/h, beide auf denselben Straßen gefahren.
Raven mit 22" war vom Abrollgeräusch der Reifen her vernehmlich lauter, dagegen lieferte der von mir gefahrene EQC einen hochfrequenten Pfeifton der nicht für jeden wahrnehmbar ist. Für mich war er so störend dass ich ihn wie einen Tinnitus mit einem Schweregrad an der Grenze von 1 auf 2 klassifizieren würde. Das Fahrwerk des Raven war punkto Federungskomfort deutlich bessser und hat speziell bei kurzen Stößen trotz 22ern besser gefedert.
Wie schon einige geschrieben haben kann ich dir auch nur empfehlen eigene Erfahrungen zu sammeln denn jeder setzt seine Prioritäten anders (und es gibt noch ausreichend individuelle Einflüsse wie unterschiedlich laute und komfortable Bereifung etc)

Ich empfinde das Model 3 auf der AB nicht so souverän und komfortabel wie das Model S.
Empfehle aber ebenfalls eine Probefahrt, damit Du für Dich ganz persönlich eine Entscheidung treffen kannst.

Da will ich energisch widersprechen!
Ok! Abrollgeräusche und Windgeräusche sind klar prägnant da bin ich von meinem M3 von Mercedes E-Klasse kommend auch nicht zufrieden.
Aber was Schlaglöcher und Querfugen betrifft: Mein M3 ist dabei fantastisch! Rumpeln tut schon mal gar nichts, und der M3 bügelt die weg als wären die nicht vorhanden. Bestes Auto ever in der Beziehung! Erst bei den typischen hohen Speedbumps von Verkehrsberuhigung merkt man vielleicht den Nachteil des recht straffen Fahrwerks.
Habe 18 Zöller und fahre mit vorgeschrieben Luftdruck. Tendenziell vielleicht 0,1-0,2 bar niedriger da es immer kälter wird.

Ich hab gerade mit G-Electric in Hallein geplaudert und würde mir den S100D am kommenden Samstag (Nationalfeiertag hierzulande) gerne mal genauer anschauen fahren. Am liebsten würde ich mir für die 800km hin und zurück ein Model 3 ausleihen, dann hätte ich einen direkten Vergleich, aber ecar-rent hat am Feiertag zu. Mal weiter suchen … oder fährt jemand am Samstag von Wien nach Salzburg und retour? Ich mag nicht schon wieder den Panda dafür nehmen müssen. :unamused:

Ich empfehle auch allen dringend eine längere Probefahrt.

Hatte 4 Wochen ein Model S100D (2018) ausgeliehen und bin über 3000km gefahren. Alles prima, man gewöhnt sich schnell an die Größe.
Danach 2 Tage Model 3 und danach nochmal 3 Tage Model S Raven.
Nach dem Raven war die Entscheidung klar, der war nochmal deutlich angenehmer zu fahren als das „alte“ S aus 2018.
Lauter war er auch nicht.

Für MICH war der Fahrkomfort auf Langstrecke entscheidend: Geröuschkulisse, Federung und die Sitze gefielen mir besser.
Außerdem die Aufteilung der 2 Bildschirme, auch wenn es im Vergleich zum Model 3 schon fast altbacken wirkt :wink:

Komme vom Audi A6, wenn ich vom A4/BMW3/Golf o-ä. gekommen wäre, würde wohl das Model 3 besser passen.

Sind beide tolle Fahrzeuge, ohne Frage.
Nehmt beim Vergleichen also das Model S Raven-Modell, das fährt meiner Meinung nach nochmal deutlich schöner als ein Vor-Raven.

Und es kommt auf das Fahrprofil an. Bei Kurz- Mittelstrecken und viel Stadtverkehr ist das Model S eher „oversizend“.

Oliver

Habe gestern und heute 1600km Paris und zurück absolviert.
Mit dem Model 3 P und 19"
Zuvor 4x mit dem M S 85

Auf Langstrecke ist das S komfortabler, ohne wenn und aber. Selbst ein 2014er S85
Das 3 hat ein zu festes Fahrwerk, es hoppelt, es ist anstrengend. Die 20" nochmal schlechter
Ich spreche von der Langstrecke und vom Komfort…in anderen Bereichern hat das 3 die Nase vorn.
Allerdings ist das S wie alle Schiffe, groß und nicht wendig.

Ladeleistung und anderes sind im 3 doppelt so gut. Die Ladepausen, die Reichweite und die Geschwindigkeit sind deutlich besser.
Zum S85 möchte ich daher nicht zurück, der Komfort im 3 fehlt aber deutlich.
Ein S Raven mit großem Akku und vielleicht mal aktueller Ladekurve wäre auf Europareisen mein Favorit.

Meine referenzstrecke Innengeräusch bei 100km/h
S85 mit zusätzlicher Dämmung 59db
M3 LR Dual Motor Aero orig sommerreifen 62db
M3 LR Dual Motor Aero Michelin Winterreifen 59 dB.
Dass die Reifen einen solchen Unterschied machen lässt den Schluss nahe, dass die Dämmung nicht so dolle ist.

Moin ihr!

Es gibt ja im Prinzip zwei Threads zum Thema mit etwas unterschiedlichen Ansätzen, aber eigentlich eh gleich. Im einen sinniere ich über einen möglichen Nachfolger zum verkauften S70D und hier fragte ich etwas spezieller nach dem Autobahnkomfort von Model 3 und S im Vergleich.

Gestern hatte ich die Gelegenheit, ein Model S Raven long range relativ ausführlich probezufahren und es stimmt: wer Wert auf Autobahnkomfort legt, wem das alte Fahrwerk schon immer zu rumpelig war und der Lärm aus den Radhäusern bei 130 zuviel, der kommt am Raven nicht vorbei.

  • der Raven rollt viel sanfter über Bodenwellen ab, das ist endlich als komfortabel zu bezeichnen
  • bei 130 dringt über die Radhäuser eindeutlg weniger Lärm in den Innenraum als früher - allerdings ist das Glasdach lauter als das Blechdach.
  • die Lenkung arbeitet präziser als sie es in meinem 70D je tat, das kann aber auch am unterschiedlichen Alter der beiden Fahrzeuge liegen
  • wer es versteht, auf der Autobahn ein gleichmäßiges Tempo hinzulegen, der wird mit weniger Verbrauch als bisher auskommen.

Während der Probefahrt habe ich ausführlich mit dem Verk#ufer geplaudert und war nicht immer zu 100% darauf konzentriert, sparsam zu fahren. Die Fahrt bestand zu 40% aus Stadtverkehr in Wien, zu 30% Überlandverkehr von Vösendorf aus nach Laxenburg und 30% über die Südautobahn zurück, trotzdem lag der Verbrauch des Performance-Modells bei 17,5kWh/100km - da wäre ich mit meinem 70D bei eher 19 gelandet.

Aufgefallen ist mir noch, daß das Performance-Modell selbst im „Lässig“-Modus relativ giftig am Strompedal reagiert, da muß man für einen sparsamen Gasfuß sehr gefühlvoll agieren. Fast schon gruselig ist das obere Ende der Leistungsentnahmeanzeige bei 500kW, das erinnert mich an die Kindheit als wir bei den Autos durch die Scheiben auf die Tachos gestiert haben („Boah, der geht 220!“).

Der Verkäufer meinte, das Fahrwerk reagiere in seiner Abstimmung auf die Felgenauswahl im Service-Menü. Dort waren 21-Zöller eingetragen, obwohl der Wagen auf 19ern stand und angeblich wäre der Fahrkomfort nochmal etwas anders, wenn das korrekt gewesen wäre. Kann das jemand nachvollziehen?

LG
Julia