Erfahrung Probefahrt Model 3

Ich hatte gestern eine erste Probefahrt mit einem gemieteten Model 3 gemacht. Ich hatte den Wagen von 7 Uhr bis 22:30 Uhr.

Mir sind einige Sachen aufgefallen und vielleicht habe ich nur einiges falsch gemacht. Daher dachte ich ich teile meine Erfahrung, vielleicht gibt es ja jemanden der mich korrigieren kann.

Zum Hintergrund: Aktuell fahre ich einen Opel Astra Diesel, 160 PS, Baujahr 2010. Der M3 Mietwagen war ein Long Range in Schwarz. Ich bin 1,88 groß.

1.) Sitze: Die Sitze im Astra empfinde ich als sehr gut. Die Sitzfläche kann vergrößert werden, das hat mir bei dem M3 gestern gefehlt. Ich hatte das Gefühl, dass der Oberschenkel nicht genügend aufliegt. Meiner Frau hat die Kopfstütze nicht gefallen, weil sie nach vorne geformt ist.

Die Frage ist hier natürlich: Was ist nur Umgewöhnung und was empfindet man auch nach Wochen noch als schlecht.

2.) Beschleunigung: Die war natürlich extrem und hat entsprechend Spaß gemacht. Meiner Frau hingegen war sie schon zu extrem und so sind wir im „Chill“ Modus weitergefahren. Das war dann perfekt.

3.) Geräusch: Motergengeräusche sind sehr gering, Windgeräusche bis 150 km/h ok. Darüber wird es dann etwas lauter. Bei 200 km/h empfand ich es als störend. Aber das ist eh keine Geschwindigkeit die ich längere Zeit fahre.

4.) Multimedia: Gut und schlecht, hier habe ich auch die meisten Fragen:

Navi: Kann man sich eine „Navigations Sicht“ einstellen, also eine Art 3D, so dass man das Auto von schräg hinten sieht, statt aus der Vogelperspektive?

Spotify: Bei manchen Liedern war die Schrift „grau“, bei manchen „schwarz“. Bei den „schwarzen“ wurde automatisch das nächste Lied abgespielt. Bei den „grauen“ musste man von Hand auf das jeweils nächste klicken

Allgemein: Der Bildschirm ist super. Sehr scharf. Was mir aber denke ich fehlen würde ist Apple Car Play. Ich denke das wäre die beste Variante für mich, da ich zum Beispiel auch Podcasts höre. Wie würde ich das mit dem M3 machen? Klar, man kann sein Handy anschließen, aber das soll ja eigentlich unten liegen, da möchte man nicht dauernd hinschauen um zum nächsten Podcast weiterzuspringen. Also doch wieder das Handy mit einem Halter auf Augenhöhe befestigen (wie bei meinem 9 Jahre alten Astra)?

Autopilot/ACC: Den ACC fand ich meistens gut. Allerdings hat er nicht automatisch die Geschwindigkeit angepasst, wenn man zum Beispiel zwischen 100 km/h und 70 km/h Zonen gewechselt ist. Ich hatte dann immer in der Mitte den vorherigen „Max“ Wert stehen. Nehme an ich habe da etwas falsch eingestellt.

Den Spurhalte Assistent empfand ich grundsätzlich auch als gut/spannend. Allerdings gab es auch 2 Bremsungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Auch muss ich wohl mein Überholverhalten ändern, da er 2 mal gemeckert hat wenn ich vor einem LKW einscheren wollte.

Fazit: Ich fand vieles toll, oben stehen die Sachen welche ich nicht so gut fand in der Hoffnung dass ich etwas falsch eingestellt habe oder mich zu blöd drangestellt habe und jetzt korrigiert werden kann.

Das leise fahren, die Beschleunigung sind Klasse. Das Soundsystem ist genial. Meine 4 jährige Tochter fand es spannend, dass das Auto „von alleine fährt“.

Vielleicht hilft dieser Erfahrungsbericht jemandem und vielleicht kann mich jemand auf meine Fehler aufmerksam machen. Ich werde noch einen Kona testen und mir wohl auch den ID3 auf der IAA anschauen.

  1. für mich sind die Sitze etwas zu eng, habe mich noch nicht daran gestört, und auch die Kopfstütze fand meine Frau zum schlafen zu hart.
    Ich denke das legt sich über die Zeit trotzdem. Es ist halt anders, aber nciht soo schlecht als das ichs nicht ertragen könnte.

Navi: Wenn du navigierst schwenkt die sicht in eine mehr 3d sicht runter. Wenn du nicht navigierst bleibt die Karte für die beste übersicht fast 2d. Ich find das ziemlich gut und schön gelöst. Das Navi ist sehr genau was rechtzeitigen Spurwechsel angeht, das find ich gut.

Ich denke alles was Dir aufgefallen ist hat Hand und Fuß: das ist nicht 100% rund. Aber vielleicht doch besser als der Wettbewerb (find ich jedenfalls)

Zu 2): Du kannst auch im Normalmodus genauso sachte und passagierfreundlich wie im Chill-Modus fahren. Du musst nur Deinen rechten Fuß besser im Griff haben :smiling_imp: Wir haben noch NIE den Chill Modus angehabt, sind gleich bei der Abholung mit der Normaleinstellung gefahren, und alles ist gut. Wenn ich Spaß haben will bitte ich die Mitfahrer/innen, ihren Kopf an die Kopfstütze zu legen, dann sind sie vorgewarnt und es ist dann für Mitfahrende nicht mehr so unangenehm.

Das mit dem Navi hat mich erst auch gestört, aber da er bei Spurwechseln präzise anzeigt wohin du fahren musst, ist es im Grunde sogar besser und übersichtlicher als die andere Perspektive.

Das wird wohl am Ende „subjektiv“ bleiben und somit jeder anders empfinden. Ich selbst und über meine diversen Beifahrer habe das immer nur als „Begeisterung“ erlebt.

In dem Fall hast Du ja schon Deine Lösung…

Ich „oute“ mich jetzt mal… ich bin mein Auto noch nie schneller als 150km/h gefahren, kann da also selbst nur auf Sekundärerfahrungen zurückgreifen…

An dieser Stelle bin ich irritiert, das ist bei mir (SR+) der Standard (wenn wirklich Navigation an ist).

Apple CarPlay (und die Konkurrenz Variante von „The Drood“) sind aktuell nicht vorgesehen. Es gibt wohl Überlegungen zu „MirrorLink“, kenne aber den Stand nicht.
Ansonsten gibt es noch „Fremdlösungen“ zum Einblenden von CarPlay, erscheint mir aber auch nicht in allen Punkten „gar“…

Macht er in der Tat nur dann, wenn nicht nur „Tempomat“, sondern auch das selbstständige Lenken eingeschaltet ist (und auch erst NACH dem VZ, also deutlich zu spät). Ich selbst gehe davon aus, daß das mit dem FW-Update am Ende des Jahres deutlich besser werden wird…

Das teile ich mal auf…
Ja, gibt es, hier wird hoffentlich ebenfalls mit der FW zum Ende des Jahres noch weitere Besserung eintreten.

Naja… Hier wird vermutlich „Dein“ Auto sich haben „regelkonform“ verhalten und dem LKW-Kutscher nicht in seinen Sicherheitsabstand fahren „wollen“…
„Er“ (der Kutscher) müsste zu Dir ja nach vorne den halben Tachowert (40m auf AB, 30m auf LS) einhalten. Wenn Du nun unter diesem Wert einscherst (also zu früh), dann verkürzt Du verkehrswidrig seinen Sicherheitsabstand und der Tesla „Meckert“…

Ich hoffe, das hilft ein klein wenig, den „Rest“ schneide ich jetzt mal weg… :wink:

Interessant, bisher nix davon gehört. Hast Du mal nen Link zu mehr Infos? Danke!

Ich hatte letzte Woche auch eine Probefahrt. Ich fand die Fahrgeräusche recht hoch im Vergleich zu einem Mercedes, geht das nur mir so? Auch die Federung war sehr „straff“ und der Wagen holperte über jede Unebenheit. Ich fahre aktuell gerade einen kompakten Hyundai i30, der hat auch ein straffes Fahrwerk und ich fand das Model 3 vergleichbar. Allerdings ist das kein Vergleich zB zu einer Mercedes E-Klasse, der federt wesentlich souveräner. Etwas schade, finde ich.

Vom Autopiloten war ich auch etwas enttäuscht. Das Model 3 hat in nur einer Stunde Testfahrt drei „Phantombremsungen“ ausgelöst. Das ist für mich nicht das gepriesene „entspannte Fahren“.
Er bremste in der Ortschaft vor am Straßenrand parkenden Autos, vermutlich weil der AP dachte, da will einer einfädeln. Er bremste wenn rechts oder links ein Hinderniss besonders nah an die Spur ragte und eine Kurve in diese entsprechende Richtung ging. Nach einer Woche Recherche auch hier im Forum kenne ich die Ursachen für die Bremsungen. Es ist halt ein sehr vorsichtiges System und „beta“, wie der Verkäufer nicht müde wurde zu erläutern. Dennoch kenne ich es von normalen Tempomaten so, dass sie quasi ein „Gaspedal am Lenker“ waren, und das vermisste ich schon sehr. Ich gehöre nun zu denen, die gern einen „dummen“ Tempomat im Funktionsumfang wünschen würden, z.B. als Einstellung „0“ bei der Entfernungseinstellung (rechter Regler am Steuer).

Ebenfalls fand ich den Spurhalteassistent mindestens sehr gewöhnungsbedürftig. Erstens muss man ständig am Lenkrad rütteln. Zweitens hat es mich sehr durcheinander gebracht, wenn ich die Hände am Lenkrad hielt und mich auf den Verkehr konzentrierte: Steuert der Wagen gerade selber oder „bin ich dran“? Ich fände es fast sicherer, wenn ich NICHT gezwungen wäre, die Hände so häufig am Lenkrad haben zu müssen, so dass ich nicht so durcheinander kommen kann. Wie beim Tempomat: Ist er an, weiß ich das instinktiv, weil mein Fuß eben nicht auf dem Gaspedal ruht. Insofern bin ich mir nicht sicher, ob ich diese Funktion überhaupt nutzen möchte, oder ob ich dadurch nicht sogar durch eigene Verpeiltheit meine persönliche Unfallgefahr erhöhe.

Davon abgesehen sehe ich den Tesla nach wie vor als Favourit, ich wollte keinen Benziner mehr kaufen. Als Alternative käme der Hyundai Kona in Betracht, allerdings habe ich nach wie vor den Eindruck, dass das Model 3 jeden Euro seines Mehrpreises im Verhältnis dazu gerechtfertigt hat. Mehr Leistung, größer, und die tolle Nav-Software, die einen im Fernverkehr zuverlässig von Ladesäule zu Ladesäule bringt. Das bietet m.W. kein anderer Hersteller.

Zudem habe ich mich gefreut, dass die Preissenkung so pünktlich mit meiner Probefahrt zusammenfiel. Mal schauen ob ich noch zugreife doch doch lieber auf einen „Gebrauchten“ warte.

Das Model 3 ist auch nicht das Vergleichsobjekt zur Mercedes e-Klasse. Schau Dir das Model S an, da sollte der Vergleich besser ausfallen.

Der Autopilot ist aktuell nicht für Ortschaften freigegeben. Du darfst das als mündiger Bürger gerne ignorieren, aber Fehlverhalten ist quasi vorprogrammiert.

Saegur, ich will einfach nur einen Tempomat, wie es jeder Mittelklassewagen hat. Das kann doch nicht so schwer sein.

Ich vergleiche den Model 3 sehr wohl mit einer E-Klasse, denn der Preis ist vergleichbar. Den Tesla S vergleiche ich auch gern mit einem Mercedes S. Demnach ist es für mich objektiv schon so, dass Tesla hier nicht so gut ist. Die Stärken des Tesla liegen halt in anderen Bereichen. Vielleicht holt Tesla ja irgendwann mal auch bei Fahr- und Federkomfort auf.

Die Federung gibt deutlich Rückmeldung von der Straße, ist aber nicht unbequem. Unser Mazda 3 hat die Schläge deutlicher spürbarer an den Fahrer weiter gegeben, da bin ich um versenkte Gullideckel navigiert, was mit dem Model 3 nicht notwendig ist.

Was die Fahrgeräusche angeht kann ich nur für das M3P sprechen, da sind die Reifen auf den meisten Untergründen überraschend leise und er wird nur auf der Autobahn bei starkem Wind und hohen Geschwindigkeiten lauter. Grundsätzlich ist aber eine normale Unterhaltung immer möglich, daran solltest du das Fahrgeräusch messen und nicht an der subjektiven Wahrnehmung. Wie laut ein Verbrenner ist und wie stark er vibriert, das merkt man meist erst in dem Moment wenn man den Motor abstellt.

bei den phantombremsungen sehe ich es so, dass sie - wie du geschrieben hast - eher lästig sind. allerdings muss ich nach 20 tagen model 3 sagen, dass ich es mittlerweile zu 90% vorhersagen kann, wann eine solche erfolgen wird und dementsprechend den fuß leicht aufs gaspedal stelle um eine solche zu verhindern - so funktioniert das ganz gut.

ist so wie bei jedem neuen auto - man braucht etwas zeit, bis man sich am die „Eigenheiten“ gewöhnt

1 „Gefällt mir“

Der Preis ist nicht vergleichbar. Du musst das Gesamtpaket vergleichen. Ansonsten müsstest Du auch sagen: Die e Klasse hat dafür ein rückschrittlichen Antrieb.

Du sagst aber: Der Preis ist gleich, deswegen erwarte ich Geräuschisolation und Fahrlage wie bei einer e Klasse. Das ist selektiv und nicht fair.

Wenn Du darauf Wert legst musst du die e Klasse mit dem Model S vergleichen.

Ja, mit Tempomat oder AP fahren geht nur mit dem rechten Fuß dauerhaft in Habachtstellung über dem Fahrpedal. Und mit beiden Händen am Lenkrad. Das mindert jedoch massiv die Entlastung, welche diese Fahrassistenzen eigentlich bieten sollten…
Bei querenden Brücken und starken Schatten den Fuß gar richtig draufstellen, und bei leichten Hindernissen am Fahrbahnrand oder beim Überholen von LKW zugleich auch das Lenkrad fester halten hilft, die plötzlichen Bremsanfälle und Lenkungsverreißer im Griff zu behalten.

Ich weiß ja nicht wo ihr herum fahrt, aber ich fahre jeden Tag 40km zur arbeit 35km davon Autobahn.
Habe das M3 seit 2 Wochen und hatte am Arbeitsweg noch NIE eine Phantombremsung.
Fahre auf die Überholspur 145 Autopilot und nach 25km ohne irgendwas zu tun (ausser alle 20-30 Sekunden dem Lenkrad leicht Druck zu geben, was vom GESETZGEBER vorgeschrieben wird und nicht von Tesla kommt) fahre ich dann ab und auf die andere Autobahn auf, wo ich ebenfalls ausser gelegentlichen Spurwechseln weder das Lenkrad noch Gas oder Bremse bediene.
Es ist fast wie Zug fahren.

In der Stadt/Ort ist der Autopilot kritischer zu sehen, ist aber auch logisch, da es viel mehr Unbekannte für den AP gibt. Hier weiß ich wann ich AP fahren kann und wann ich selber fahren muss (z.B. auf engen Straßen oder an geparkten Autos vorbei).

Wenn euch das stört dann ist das jammern auf sehr hohem Niveau, meine Arbeitskollegen fahren Audi im selben Preissegment, der fährt maximal auf der Autobahn ab 60kmh von alleine.

Leider kann ich alle Deine Punkte bestätigen, und natürlich kann man Autos im gleichen Preissegment miteinander vergleichen und das M3 ist leider in manchen Punkten deutliche schlechter als ein Golf oder eine E-Klasse.

Was hätte eine etwas bessere Geräuschdämmung (sagen wir mal auf Golf Niveau) in der Produktion gekostet? … 100,00€? Mir unverständlich weshalb Tesla einen so entscheidenden Vorteil der E-Mobilität (leises Fahren) so schlecht umgesetzt hat.

Phantombremsung hatte ich auf 5.500 km auch noch nie. Nur mal nerviges Gepiepse, wenn das Auto meint, es wird etwas eng.

Im Ortsgebiet hatte ich sehr wohl bereits Phantombremsungen, aber ist ja auch klar da sieht die Kamera so viele Dinge. Dass da hin und wieder etwas als Auto, Radfahrer oder Fußgänger erkannt wird ist logisch. Sollte aber auch kein Problem sein, entweder muss man aufmerksam fahren mit AP im Ort oder hald im Ort manuell fahren.

Die Phantombremsungen treten leider auch beim adaptiven Tempomaten in der Stadt häufig auf. Und da hoffe ich auf baldige und massive Verbesserung, da ich im heutigen Stand den Tempomaten nicht mehr in der Stadt einsetze. Und damit weniger Fahrunterstützung habe als in meinem BMW Cabrio Bj 2008.

Bremst der BMW auch wenn wirklich ein Kind/Fußgänger/Fahrrad/Auto vor dir rausfährt/springt? Vermutlich nicht oder nicht so gut wie das M3.
Aber die Diskussion ist eh sinnlos, die einen können nicht damit leben, dann sollen sie ein anderes Auto fahren oder die Funktion nicht benutzen.
Wer halbwegs den Überblick behält und Situationen erkennt in denen das Auto Phantombremsungen machen könnte und dort früh genug eingreift, fährt entspannter als mit jedem anderen Auto.

Was mag das jetzt heißen? Ist das M3 in der Golf-klasse oder in der E-Klasse oder ist ein Golf auch in der E-Klasse?

Zum Thema Vergleichbarkeit: Natürlich gibt es eine E-Klasse/A6/5er ab 47k€. Ich empfehle jedem, sich mal in eines dieser „Basis“-Fahrzeuge zu setzen. Das einzige was dann noch bleibt, ist das geringere Abrollgeräusch …

Bye Thomas