Model 3P versus Ferrari 458

Heute Morgen konnte ich endlich mein Model 3P abholen. Zuerst über die Autobahn ins Büro, aber am Abend über meine Standardstrecke mit einem kleinen Pass dazwischen nach Hause…

Ich habe nicht schlecht gestaunt, was da abgeht, wenn man das Strompedal ganz durchdrückt. Die Beschleunigung ist enorm und fühlt sich wesentlich stärker an wie in meinem Ferrari 458. Es gibt ja verschiedene YouTube Videos, in denen ein Model 3 gegen einen Ferrari 458 fährt und jeweils (relativ knapp) gewinnt. Gefühlt beschleunigt das Model 3 noch wesentlich schneller als der 458, auch wenn die reinen Messwerte recht nahe beieinander liegen.

Am Abend nochmals raus mit dem Model 3 mit den beiden erwachsenen «Kindern». Kommentare waren «wie im Europapark» oder «Raketenstart». Nach zweimal Vollstrom hat der Sohn aber gemeint, nun sei es OK für ihn und er würde lieber wieder mit dem Ferrari fahren. Das sei wesentlich intensiver und besser…

In den Kurven liegt der Tesla ebenfalls erstaunlich gut, auch wenn er (verständlicherweise) niemals das Niveau von einem echten Sportwagen erreicht. Muss er aber auch nicht, er ist ja als Familien- und nicht als Sportwagen konzipiert. Auch die Lenkung finde ich erstaunlich gut und präzise. Auch hier kommt er nie an das Einlenkverhalten meines 458 heran, aber macht seinen Job erstaunlich und beeindruckend gut! Und kostet natürlich nur einen Bruchteil vom Ferrari.

Ich hätte nie gedacht, dass man für vergleichsweise wenig Geld so gute Fahrleistungen erhält.

Sehr beeindruckend!

Nun müsste nur noch Homelink nachinstalliert werden (das bei den neuen M3 nicht mehr dabei ist), der Heckspoiler noch kommen und montiert werden und die beiden Lackschäden ausgebessert werden. Da klemmt es leider doch noch stark und trübt die Freude am neuen Auto doch merklich.

Gönn dir

Neid ist die höchste Form der Anerkennung :wink:

Herzlichen Glückwunsch zum M3P

Hätte noch einen Absatz zum Unterschied der Geräuschkulisse erwartet :wink:

Ist es vielleicht das, was dem Sohnemann gefehlt hat. Für die einen ist es Lärm, für die Anderen „Bella Machina“.

Viel Spass mit beiden.

Stimmt, wie konnte ich nur die «Geräuschkulisse» vergessen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir beim M3P gar nicht aufgefallen ist, dass hier nichts tönt (resp. anders tönt). Ich habe gar kein Problem damit, dass das M3 kein Motorengeräusch hat. Es wäre erst schlimm, wenn Tesla einen Soundgenerator einsetzten würde. Dann wäre ich weg. So ist es aber authentisch und passt zum Auto.

Natürlich hat der 458 einen wirklich guten Sound! Wobei er mir manchmal fast etwas zu laut ist. Wenn man auf einer Passstrasse Radfahrer überholt, fallen die jeweils fast vom Rad… Wenn man ganz alleine ist, ist der Sound genial. Aber wenn noch andere Leute in den «Genuss» des Soundes kommen, stört es mich, da dies nicht alle Leute cool finden.

Der Sound und auch das Schalten des Getriebes inkl. Zwischengas beim Runterschalten machen übrigens sehr viel vom Fahrgefühl aus. Daher fühlt sich der Ferrari viel intensiver und letztendlich «besser» an. Beim Tesla wird die krasse Beschleunigung viel unspektakulärer wahrgenommen (OK, es drückt einem wirklich krass in den Sitz) währenddem es beim Ferrari mit viel mehr «Drama» zu und her geht, das wesentlich zum Erleben beiträgt. Daher bin ich auch sehr gespannt, ob und wie sich der neue Tesla Roadster dann in der Sportwagen-Gemeinde etablieren kann. Nur eine extreme Beschleunigung ist nicht einmal die halbe Miete bei einem Sportwagen.

Nachdem ich gestern so über das M3P und meinen 458 geschrieben habe, hatte ich heute Morgen irgendwie trotzdem mehr Lust auf den Ferrari und bin mit diesem ins Büro gefahren. Sorry Tesla, dass Du in der Garage warten musst, aber ich sehe ja über die App, wie es Dir geht.

Beim bergauffahren und überholen ist der M 3 auch schneller wie mein 911 er .
du brauchst nicht zu schalten und bist so viel schneller vorbei

Ja, überholen geht extrem einfach und schnell. Gestern ist ein BMW Cabi vor mir her gegondelt. Als es 80 wurde, bin ich kurz aufs Gas (sorry, Strom) gestanden und bevor der BMW überhaupt gemerkt hat, dass es nun 80 ist, war ich schon vor ihm. Ich (und wohl auch der BMW-Fahrer) haben recht gestaunt, wie zackig und einfach das geht. Ist wirklich beeindruckend!

Respekt!

Diese Haltung werde ich nie verstehen. „Drama“ hat (für mich) nichts mit Spaß an einem Sportwagen (oder an einem Motorrad) zu tun, sondern vorwiegend mit Selbstdarstellung und Selbstbestätigung der Fahrer dieser Karren. Vielleicht würde ich deshalb auch niemals einen Ferrari oder eine Harley kaufen und nicht mal geschenkt einen Ferrari fahren (und ich bin die Dinger schon gefahren). Am 11er hat mir immer am meisten gefallen, dass vor allem die älteren Modelle vergleichsweise unspektakulär und undramatisch im Auftritt sind und es trotzdem immer eine tolle Fahrmaschine war. Leider hat das über die Modelljahre auch immer mehr abgenommen z.B. mit solchem peinlichen Schwachsinn wie Klappenauspuff, softwaregesteuerten Fehlzündungen, absurd lächerlicher Bereifung und Schwellern mit der Breite eines LKW.

Was ich wiederum verstehen kann und teile ist der Spaß an der manuellen Kontrolle eines Fahrzeugs über Kupplung, Schaltung usw. und auch das optimale „Ausquetschen“ eines Verbrenners. Nur dafür tut es auch ein MX-5, u.a gerade weil er wenig Leistung hat. Den würde sich die prestigegeile Fraktion aber natürlich niemals anschaffen, weil damit kann man so überhaupt nicht angeben und macht halt auch überhaupt kein Drama.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Tesla Roadster 2.0 eine geniale Spaßmaschine werden wird.

Das sind wohl die Urinstinkte … wenn der Löwe lauf brüllt, oder die Krieger beim Angriff brüllen …
Ein „brüllendes“ Auto soll den Anderen zeigen: Ich bin hier der Chef :wink:
Da ist natürlich was dran … aber der lautlose Überraschungsangriff eines Pumas ist auch beeindruckend :smiley:

Ach keine Sorge, das geht vorbei bzw. dieses Denken stirbt, mit Ausnahme vielleicht der Oldtimerszene, aus. Ich war mal Fan vom Volvo und Audi 5 Zylinder. Mittlerweile habe ich kaum mehr als ein mitleidiges Lächeln übrig dafür. :laughing:

Mit dem Siegeszug der Elektromobilität werden Lärmgrenzwerte ohnehin nochmals deutlich strenger werden. Wenns nicht die Hersteller regeln, dann eben die Städte und die Gerichte. Und dann können Puristen zwischen Auspuffsound aus der Konserve im Innenraum oder leisen aber echten Elektronen, im Zusammenspiel mit Antriebsmöglichkeiten (z.B. Torque Vectoring) von denen die Oldtimer nur träumen können, wählen.

So ein MX-5 ist auch nicht so leise. Aber nichts gegen diverse andere Saug-Drück-Knall-Blas Maschinen. Da haben die Hersteller, als ihnen nichts mehr eingefallen ist, wie man die Autos noch sinnvoll weiter entwickeln könnte, sich heftig bei der Tuning Szene der 90er bedient. Ein RS6 z.B. war auch einmal eine unscheinbare Rakete, bis auf Reifen und Außenspiegel. Heutzutage ist das Ding ein Schaut-her-ich-bin-Protz-Knall-laut-Teil ohne jedes Unterstatement.

Das geile am Tesla ist, dass man auch nachts wenn die Leute schlafen noch mit Vollstrom aus der Ortschaft rausknallen kann, OHNE dass man jemanden stört und selbst Spaß dabei hat.

Hallo Elsi,

Du hast ja schon einige Deiner Eindrücke im Vergleich zum Ferrari beschrieben. Vielen Dank dafür!

Mich würde jetzt interessieren welchen Einfluss das Model 3 bzw. die Elektromobilität allgemein auf deine zukünftigen Kaufentscheidungen im Sportwagenbereich hat? Gehst Du für Dich davon aus, dass EVs den Verbrenner im Sportwagen verdrängen, oder wirst Du die „Emotionen“ des klassischen Antriebs auch in Zukunft haben wollen? Wäre Dir der Ferrari bei einem heutigen Neukauf immer noch so viel Geld wert oder hat der Reiz etwas nachgelassen?
Wie sieht das aus wenn du mit einem echten elektrischen Sportwagen (z. B. Tesla Roadster II) vergleichst? Der dürfte von den Fahrleistungen und von der Querdynamik dem Verbrener überlegen sein. Wären dann die Verbrenneremotionen immer noch ausschlaggebend?

Ich stelle die Frage, weil mich ehrlich interessiert ob der Verbrenner im Supersportwagensegment vielleicht noch eine Nische findet.

Danke im Vorraus für deine Antwort.

Gruß

Bernhard

Hallo Bernhard

Sorry, dass ich erst jetzt antworte. Habe ganz übersehen, dass da noch was gekommen ist in «meinem» Thread…

Ja, Deine Frage beschäftigt mich auch ziemlich und ich vermute, dass die Suppe weniger heiss gegessen wird wie sie gekocht wird…

Zuerst ein paar Beobachtungen aus meinem persönlichen Umfeld:

  • Ich habe hier in CH den (inoffiziellen) Ferrari Drivers Club gegründet, der rund 20 Mitglieder hat. Als ich den Kollegen erzählt habe, dass ich einen Tesla gekauft habe, wurde ich beinahe «gesteinigt»…
  • Ich habe gerade heute wieder einmal im Deutschen Maserati Forum gelesen (ich habe noch einen Maserati 3200). Da bin ich über einen Beitrag zu E-Autos gestolpert: „Das kommt noch lange nicht, löst die Umweltprobleme nicht, Strominfrastruktur nicht gesichert, und und und“
  • Ich bin Mitglied im Iso/Bizzarini Club (das sind Italienische Autos aus den 60er und 70er Jahren). Die Leute mit den Klassikern interessieren sich kaum für moderne Autos und als ich beim letzten Treffen von meinem M3P erzählt habe, hat das keinen interessiert

Was ich damit sagen will, ist dass es eine ganze Reihe von Leuten gibt, die einfach nicht an Elektroautos interessiert sind und der Wechsel wohl viel länger dauern wird als die meisten hier im Forum denken. Bei den Sportwagen wohl noch mehr wie bei den anderen Autos. Und die Besitzer/Fans von Oldtimern werden wohl noch länger brauchen.

Nun zur anderen Seite:
Ich habe zwei Kollegen aus unserem Ferrari Club «genötigt» mit meinem M3 zu fahren. Der erste hat sich nach 10 Minuten Fahrt überlegt, selber einen Tesla zu kaufen (er hätte allerdings seinen SQ3 eingetauscht und nicht seinen Ferrari) und der zweite war ebenfalls schwer beeindruckt. Nicht nur von der Beschleunigung, sondern vom Fahrverhalten überhaupt. Was der Bauer nicht kennt…

Ich selber bin ein Mensch, der bei den Autos gerne die Vielfalt hat. Nur weil ich mein M3 genial finde, werde ich sicher nicht aufhören, (Benzin-) Sportwagen zu fahren und zu kaufen. Der 458 liegt einfach genial auf der Strasse (sorry Tesla) und mein alter 512 TR ist einfach eine andere Liga zum fahren (wenn auch um Faktoren langsamer). Ich denke nicht, dass ich mich hier so schnell von solchen Autos verabschieden werde.

Können elektrisch angetrieben Sportwagen die heutigen Benzin-Sportwagen verdrängen? Hast Du schon mal Videos über Rimac angeschaut? Der hat einen Elektromotor an jedem Rad und macht echtes Torque Vectoring. Damit erschliessen sich Möglichkeiten, die bei Benzinautos nicht in der Art möglich sind. Natürlich ist das Ding unbezahlbar, aber es zeigt auf, was möglich wäre.

Stellt Euch vor, Porsche bringt einen Elektro-Sportwagen, der 10 Sekunden schneller ist auf der Nordschleife als alle anderen Porsches. Die einen würden immer noch klagen, dass der Sound fehle und die anderen würden wohl nachdenklich werden. Mir persönlich sind die Rundenzeiten ziemlich egal, mich interessiert vor allem das Fahrfeeling. Aber einige Leute würden hier wohl ziemlich aufspringen.

Mein Fazit:

  • Eine Ablösung bei den Sportwagen dauert wohl länger wie viele denken
  • Wenn Elektro-Sportwagen über mehr Performance verfügen wie Benziner (und das kann ich mir sehr gut vorstellen), dann würde sich wohl sogar der eine oder andere Hard-Core Sportwagen-Fan einen Umstieg überlegen. Mehr Performance heisst aber nicht, bessere Beschleunigung, sondern bessere Rundenzeiten und besseres Fahrfeeling.
  • Was macht denn Tesla aus? Die haben nicht einfach ein «normales» Auto genommen und einen Elektro-Motor eingebaut, sondern den Begriff «Auto» neu definiert. Das müsste wohl bei den Sportwagen ebenfalls so stattfinden.
  • Ob das der neue Tesla-Roadster hinkriegt, bin ich noch etwas unsicher. Bei den Sportwagen zählen vor allem das Image, Historie und die Rennerfolge (siehe Ferrari, Porsche usw.). Das macht es neuen Anbietern sehr schwer, in dieses Segment einzusteigen und ich vermute, das war letztendlich auch einer der Gründe, wieso Audi den R8 nicht mehr weiter produziert. Mag ein gutes Auto sein, aber wenn ich zwischen Audi und Lambo wählen kann, dann nehme ich den Lambo.

PS: Ich habe mir soeben überlegt, meinen Post ganz zu Beginn in diesem Thread im Maserati-Forum zu posten und zu schauen, wie die Reaktionen ausfallen…

Hallo Elsi,

EXAKT dieselben Erfahrungen, 1:1, habe ich im Porsche 993- Club in D auch gemacht! :wink:

(Meinen Luftgekühlten habe ich mittlerweile verkauft und vermisse ihn nur ganz selten mal)

Was für eine traumhafte Sammlung, der 512TR wird immer der Traum meiner (Autoquartett)-Jugend bleiben.

Lass mich raten: Als echter Pferdchenfreund hast Du keinen Bullen im Stall? Denn wenn neben dem TR noch ein LP400 stünde müsste ich mal zum Sabbern bei Dir vorbeikommen.

Vielen Dank für Dein Feedback!

Das ist auch gut so. Die Welt und die Menschen sind extrem unterschiedlich. Und wer einen 993 fährt, der interessiert sich einfach kaum für ganz moderne Autos, geschweige denn Elektro-Autos.

Insofern sind wir beide (und sicher noch ein paar andere) Ausnahmen, die den Spagat von coolen Benzin-Sportwagen zu modernen Tesla machen können und wollen.

Aber jedem das seine.

PS: So ein 993 würde mich auch schwach werden lassen…

Vielen Dank für die Blumen!

Korrekt vermutet! Die Bullen sind weniger meins. Noch auffälliger als ein Ferrari und too much für mich. Ein Freund hat einen Miura, den ich mal fahren durfte. Das Auto ist der absolute Hammer!!

Besonders als Turbo WLS

Hätte nicht gedacht, dass wir hier im Tesla-Forum mal eine Diskussion über Porsche, Lambo und Ferrari führen :laughing: :laughing: :laughing: