Die Besonderheiten des Model 3

Mir sind beim Model 3 einige Besonderheiten im Automobilbau aufgefallen. Damit meine ich nicht, dass es ein Elektroauto ist, auch nicht dass Autonomie-Hardware verbaut wird oder das viel diskutierte aufgeräumte Cockpit. Ich meine eher in anderen Bereichen der Konstruktion.

durchgängiges Glasdach
Letzhin hab ich von der Dach eines Bürogebäudes die unten vorbeifahrenden Autos beobachtet. Aufgefallen ist mir, dass der grösste Anteil der Fahrzeuge ein Blechdach haben. Dort wo ein Glasdach vorhanden ist, ist es meistens einfach in ins Blechdach gefrästes Loch. Das Glasdach ist bei den meisten Autos als „Add-On“ konzipiert, nicht als integraler Bestandteil des Fahrzeugs. Man sieht klar, das Auto ist für Blechdach gebaut und hat da jetzt halt noch ein Loch drin. Und offenbar ordern die wenigsten Kunden dieses Add-On. Auch Fahrzeuge, die mit Schiebedach oder Glasdach zu haben wären wie der Skoda Octavia sieht man meist mit Blechdach rumfahren.

Dass das Glasdach nur „Option“ ist sieht man bei den meisten anderen Modellen auch daran, dass das Glasdach, wenn es denn eins hat, meist vor dem Kopf der Fondpassagiere aufhört. Damit hat man bei den meisten Limousinen-Autos hinten auch nicht das gleiche Kopffreiheitsgefühl wie im Fond des Model 3 - auch nicht bei Kombis. Cool gelöst beim Model 3 finde ich. Wieso machen das die anderen nicht auch so?? Damit meine ich vor allem jene anderen, welche die gleiche Bauform haben, also auch mit Limousinen-Kofferraum statt Fliessheck-Heckklappe. Davon gibt es ja einige Modelle. Ist Glas soo viel teurer als Blech mit Innenraumverkleidung im Automobilbau?

Bzgl. Crashverhalten scheint das Glas ja keinen negativen Einfluss zu haben, im Gegenteil, das Model 3 hat ja den besten Crashwert überhaupt.

Beim Model 3 scheint das Grunddesign völlig auf Glas ausgerichtet zu sein. Drum scheint es nun auch schwierig zu sein, statt Glas ein Blechdach bei der Standardversion zu verbauen? Das war ja ursprünglich der Plan für M3 Std. Stattdessen hat M3 Std. auch das Glasdach.

Nebenaggregate

Besonders finde ich die starke Fokussierung auf den „versteckten“ respektive tiefen Verbau aller Komponenten und Nebenaggregate. Quasi alles (Kühlung, Inverter, etc.) ausser dem AP-Computer ist tief unten verbaut, so dass der Frunk sehr gross ausfällt.

Dass Verbrenner nicht so gebaut werden können ist klar. Ich frage mich nur, wieso dies bei anderen „reinen“ Elektroautoneukonstruktionen wie dem Leaf oder dem Ampéra-e, aber auch dem e-tron, nicht so konsequent gemacht wurde. Wer hat Ideen?

Wir haben einen Leaf (ZE.1) und wenn man was genauer schaut sieht man das das ein umgebauter Verbrenner ist. So mit Mitteltunnel und Teile die immer im Wasser stehen weil die Abwärme vom Verbrennungsmotor fehlt.

Ich denke NUR Tesla baut bisher E-Autos. Alle andern bauen um. Was ja nicht schlecht sein muss. Der Leaf ist ein super E-Auto!

Es hat nur einen (scheinbaren) Vorteil, wenn der Hersteller weiterhin auch noch andere Motortechnologien verbauen will.

Ansonsten gibt‘s nur Nachteile.

Oh ja, das Glasdach. Gestern hatte ich eine „offizielle Besichtigung“ meines M3. Sie setzt sich rein. Der Innenraum wusste zu gefallen. Beim Touchscreen sah man etwas Skepsis. Dann schaute sie nach oben und rief deutlich lauter: „Wie geil ist das denn?!“. Sprang aus dem Wagen, schaute von oben sah, dass das Glasdach bis komplett nach hinten ging und war restlos begeistert.

Ja, das ist eine lässige Eigenheit. Viele „normale“ Autos mit Blechdach wirken auf mich wie „dunkle Höhlen“, vor allem wenn sie noch ein schwarzes Interieur haben.

Ich denke, dass ist genau die Stärke von Tesla gegenüber den konventionellen Autobauern: seit mit dem Design oder der Technik; man baut seit Beginn und exklusiv nur Elektroautos und hat dementsprechend alles von Anfang von Grund auf entsprechend ausgelegt und entwickelt.

Wenn man sich anschaut, was die etablierten Autohersteller so auf den Markt bringen sind das teilweise zwar auch gute E-Autos, aber unter dem Strich sind es halt doch nur umgebaute Verbrenner. Ich behaupte allerdings: wenn z.B. AUDI es schafft den A1 oder A3 in ein reinrassiges E-Auto umzubauen wird Tesla zumindest in Europa unter Zugzwang kommen. Design und Technik hin oder her.

Ich wage zu behaupten, wenn es irgendein beliebiger Hersteller es schafft geile e-Autos in Stückzahlen anbieten zu können, kommen die Verbrenner unter Zugzwang.
Der e-Auto-Markt expandiert mit Steigerungsraten die den Herstellern Tränen in die Augen treiben - da ist noch Jahrelang genug Platz für viele Anbieter.

Also der BMW i3 ist definitiv ein von Grund auf konstruiertes BEV - ok, ok es gibt ihn mit REX. Aber die Basis ist in dem Fall kein Verbrenner. Aber wie’s aussieht kommt BMW davon ab und liefert in nächster Zeit auch nur Umbauten :frowning:.

Ja, das Grundkonzept des i3 hat mir auch gefallen, schade ist die Weiterentwicklung des i3 „quasi eingestellt“ worden und auch preislich ist er heutzutage nicht mehr konkurrenzfähig.

Die Hersteller machen das aus nem Einfachen grund… es spart geld.

Einfach ne bestehende Karosse nehmen… diese minimal… wenn überhaupt… modifizieren… und beides als Verbrenner und E Plattform verkaufen.

Das glasdach von unseren M3 is geil… definitiv… aber wenn ich die Option gehabt hätte nur das Glasdach bis hinter denn Kopf vom Fahrer, und dafür Heckklappe wie beim MS hätte Ich diese definitiv genommen.

Das ist der Hauptgrund, weshalb Tesla - keine Kompromisse, keine alten Zöpfe, keine jahrezehnte alten Königreiche auf die das Produkt Rücksicht nehmen muss. Alles andere (i3 als Ausnahme wurde genannt) sind Kompromisse, und kommen daher vom Endergebnis nicht mal in die Nähe dessen was ein Tesla als Gesamtpaket auf die Beine stellen kann.

Anderes Beispiel, gleiche Ursache: nur Tesla kann eine Ansage machen wie „ab sofort gibts keine Service-Intervalle mehr - fahrt ihr mal, wir melden uns schon wenn irgend was sein sollte“. Bei allen etablierten OEMs würden am nächsten Tag die eigenen Service-Netzwerke mit Mistgabeln vor dem Hauptquartier stehen…

Der war gut :mrgreen:

Naja… es sind alles Tesla Angestellte… die bekommen Lohn von Tesla… und dann sagt Tesla… ihr müsst weniger arbeiten, bei gleichem Lohn. Entlassen wird wohl niemand, da überfordert…
Andere Hersteller… selbständige franchise Unternehmen denen der Arbeitsplatz genommen wird… schwierig zu vergleichen…

Unterm Strich nicht so schwierig zu vergleichen:

  • Tesla macht aus der Unterkapazität eine Tugend - weil sie es technologisch können
  • der Rest steckt in der Sackgasse der Geschäftsmodelle des letzten Jahrhunderts

Für mich als Kunde, der an TCO interessiert ist: Thema erledigt

Mistgabeln sind es zurzeit wohl noch nicht. Aber Händler haben sich schon geweigert Reifen bei direkt verkauften Flottenfahrzeugen zu wechseln. War glaube ich LIDl und BMW.