Wertentwicklung Model 3

Hallo zusammen,

wenn ich mir die aktuellen Leasingangebote anschaue frage ich mich, warum die Leasingraten derart hoch sind (Leasingfaktor z.B. ~1,3 - XLeasing).
Bisher habe ich eher gelesen, dass der Wertverlust bei E-Fahrzeugen geringer sein sollte wie bei Verbrennern.
Wie schätzt ihr die Wertentwicklung eines Model 3 über die nächsten 3-4 Jahre ein?

Viele Grüße
Sebastian

Servus,

ich denke, dass es eine Mischung ist aus mangelnden Erfahrungswerten (komplett neues Modell auf diesem Markt) und den Risiken, die durch die schnelle Entwicklung in einer neuen Nische (ist ein iPhone auf Rädern ähnlich schnell technisch obsolet wie ein iPhone) und dem Herstellerrisiko (Tesla ist seit 15 Jahren nächstes Jahr pleite). Gewürzt mit einer Prise deutscher kaufmännischer Zurückhaltung und allgemeiner deutscher Angst vor neuem entsteht halt ein hoher Absicherungsbedarf.

Das wird sich die nächsten Jahre einpendeln müssen.

Ciao
Volker

Das ist im jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Und genau deshalb werden die Leasingangebote auch hoch sein.

Grundsätzlich sollten Elektroautos aus vielerlei leicht zu erklärenden technischen Gründen deutlich wertstabiler als Verbrenner sein. ABER falls es in wenigen Jahren einen Durchbruch in der Akku-Technik geben sollte (Stichwort: „Serienreife von Feststoff-Akkus“), würde dies die bestehende Flotte mit ihren Li-Ionen Akkus deutlich im Wert mindern (obwohl dies weder ihren Nutzen noch die Lebensdauer negativ beeinflusst).

Einen anderen technisch plausiblen Grund kann ich nicht erkennen.

Quelle

mfg

Das liegt nicht nur an dem eingerechneten Restwert. Dieser wird von Tesla bei S/X mit 50% vom LP nach 3 Jahren und 20tkm/Jahr eingepreist. Nach 4 Jahren sind es 45% und nach 5 Jahren 41%. Wie es beim Model 3 ist weiss ich nicht. Dieser Wertverlust liegt in der Tat deutlich unter dem von Verbrennern . Diese weisen in dieser Preisregion nach 3 Jahren und 20tkm/Jahr einen Wertverlust von 60% aus.

Viel wichtiger (und das macht den Unterschied zu den dir bekannten Leasingfaktoren aus) sind die Rabatte, die in den Leasingraten eingepreist werden. Bei Tesla ist es eben 0%. Bei ABM, eher 15-20%, bei Auslaufmodellen schon mal bis 40%. Da kann Tesla trotz des geringeren Wertverlusts, niemals mithalten. Egal ob Leasing/Finanzierung oder Barkauf: Ohne Rabatt wirds einfach teuerer.

Die Langzeitqualität eines Model 3 ist noch keinem bekannt. Bezogen auf die verwendete Technik und seiner weit fortgeschrittenen Technologie gehe ich von einer sehr langen Nutzungsmöglichkeit aus.

Für mich macht es wenig Sinn, das Model 3 nur kurze Zeit zu halten/zu fahren. Ich rechne mit noch vielen Software-Updates und bei Batterielebensende mit einer Austauschmöglichkeit der Li-Version auf eine Feststoff-Batterie.

Tesla wird die jetzige Generation Batterien einem 2. Leben im Stationärbetrieb und Recycling danach zuführen. Speicher für diese Zwecke sind so gut wie noch nicht vorhanden bezogen auf den Bedarf.

Bis das Model 3 moralisch verschlissen ist, vergehen noch Jahrzehnte und die verbauten Komponenten sollten das aushalten.

Das beantwortet nicht unbedingt die Leasingfrage direkt. Ich lease aus den o.g. Gründen nicht und habe auch keinen Verkaufsplan. Beim Model S war das anders: Technik ziemlich am Anfang und Fahrzeug zu schwer für Langzeithaltbarkeit, insbesondere Fahrwerk. Ausreichend für die Garantiedauer, danach wird es im fünfstelligem Bereich richtig teuer. Ist meine Erfahrung von teueren V8-Fahrzeugen mit wirklich solider Konstruktion. Allerdings beinhart am Speedlimit.

Das hängt auch am Rabattniveau von Tesla.
Als ich meinen Firmen-V90 geleast habe, gingen da erst mal 15.000 € Rabatt von Volvo weg. Auf Basis des dann erheblich niedrigeren „Kaufpreises“ hat dann Volvo Leasing (= Santander Bank) eine Rate kalkuliert. Auf den Listenpreis kommt man dann auf einen Leasingfaktor von 0,8. Wenn man den Leasingfaktor allerdings gegen den „echten Einkaufspreis“ der Leasinggesellschaft rechnet, ist er schon gar nicht mehr so prickelnd.

Solange Tesla den Leasinggesellschaften keine ähnlich dicken Rabatte einräumt, kalkulieren die Stumpf mit dem Listenpreis…die wollen ja auch von was leben.

Jetzt muss ich mal dumm hier fragen: Wenn am Ende des Leasings der tatsächliche Wert des Fahrzeugs über dem vereinbarten Restwert liegt, ist es dann sinnvoll das Auto für den vereinbarten Restwert zu kaufen und weiter zu fahren? Oder verstehe ich das falsch? Damit ist die Rate zwar hoch, am Ende der Laufzeit steht man aber trotzdem gut da, solange man das Fahrzeug kauft?

Beim Leasing hat man üblicherweise kein Recht das Fahrzeug zu einem vorab definierten Preis zu kaufen.

Das kommt darauf an, ob man Restwert- oder km-Leasing macht.
Ich hatte bisher nur km-Leasing bei Firmenwagen und war froh drum. Die Fahrzeuge waren nie den kalkulierten Restwert wert…