Hallo liebes Forum,
Natürlich kann ich hier noch nicht „mein Model 3“ vorstellen, in dem Sinne, dass ich Fotos zeige und meine Erfahrungen mit dem Fahrzeug habe. Da wird es aber sicher noch mehr als genug Leute geben, die genau das machen und deswegen geht mein Thread in eine etwas andere Richtung. Ich möchte hiermit ein Projekt vorstellen.
Bestellt habe ich ein Model 3 Performance mit jedem Schnickschnack, Auslieferung wohl Ende Februar. Das ausschlaggebende Kriterium ein Model 3 Performance, anstelle eines Model 3 LR AWD, zu kaufen, war der Track Mode. Zum ersten Mal ist ein bezahlbares Serien-BEV in der Lage auf Jagd in den Kurven von Rennstrecken zu gehen und das sogar über mehrere Runden ohne Leistungseinbruch. Als dann die ersten Zeiten aus den USA veröffentlicht wurden machte sich in mir Ernüchterung breit. 1:46.8 war der „Rekord“ auf dem legendären Laguna Seca Raceway. Das waren einfach 6 Sekunden mehr als der BMW M3. Ein Auto, welches ja, laut EM, auf der Piste langsamer sein sollte als das M3P. Was mich daran so enttäuschte, war die Tatsache, dass BEVs wohl doch noch auf unbestimmte Zeit langsamer bleiben würden als Vebrenner. Zumindest auf dem Rundkurs.
Einige Monate später tat sich aber was. Das kleine Tuning-Unternehmen für EVs Mountainpass Performance fuhr eine Hot Lap mit einem modifizierten Model 3 Performance. Die Modifikationen hielten sich jedoch sehr im Rahmen. Vorne zweiteilige Bremsen, Sportbereifung und ein neues Gewindefahrwerk von KW, in Summe unter $8,000. Das war‘s. Und alles straßenzugelassen. Die Zeit war 1:41.2. Also kaum eine Sekunde langsamer als ein M3 und nur zirka 2 Sekunden hinter einem M4 oder M5, gefahren von Rekordhalter Randy Pobst. Wer sich das Video der Runde des Teslas genau ansieht, wird erkennen, dass man sicher noch eine Sekunde hätte rausfahren können. Das war wirklich mal ein Warnschuss in Richtung Verbrenner. Es zeigt, dass in sehr baldiger Zukunft Elektroautos auf Rennstrecken mit Verbrennern mithalten können.
Nun stellte ich mir die Frage: Wer macht sowas für Europa? Einem Markt, in dem es das amerikanische EV nochmal schwerer hat und aller Stolz (und Geld) von ICE-fokussierten Marken ausgeht. Bisher ist mir einfach noch keine bessere Antwort eingefallen als: „Ich selbst.“
Mein Projekt beginnt damit, das Model 3 Performance „track-ready“ zu machen, dabei aber die Straßenzulassung zu behalten. Ich bin hier in engem Kontakt mit einigen Firmen (Mountainpass Performance, Unplugged Performance, MbDesign, KW) um das was Mountainpass in den USA gemacht hat, in Deutschland nochmal richtig auf die Spitze zu treiben. Die Felgen sind aus Magnesium, die Reifen Pirelli P ZeroTrofeo R. Die Bremsanlage wird eine Brembo in Carbon-Keramik. Auch ein neues Fahrwerk wird das Auto bekommen. Ich bin noch auf der Suche nach Umbaumaßnahmen für die Karosserie. Mehr Abtrieb, weniger Gewicht, bessere Aerodynamik wäre hier das Ziel. Dürfte aber sehr schwer werden. Im inneren wird einiges ausgebaut (reversibel versteht sich). Der Umbau dürfte zwar teuer und zeitintesiv werden, aber für den guten Namen der BEVs ist es mir das wert. Es ist eine Herzensangelegenheit und auch eine Sache, auf die ich „Bock“ habe.
Ziel ist es in dieser Fahrzeugklassen die Konkurrenz auf dem Dragstrip und der Rennstrecke zu schlagen. Ich habe einiges an Dragrace Erfahrung und auch schon einigen Events teilgenommen. An einem richtigen Rundkurs-Rennen hingegen noch nie. Nur ein paar Runden auf der Nordschleife und in der Jugend Kartrennen und einmal Rallye-Sprint. Deswegen bin ich hier noch auf der Suche nach einem erfahrenen Rundkurs-Piloten, der gegebenenfalls Erfahrungen auf Hockenheimring, Sachsenring oder Nordschleife hat. Ich habe zwar schon Kontakte hergestellt, bin aber für jede Hilfe dankbar.
Ich peile mit dem modifizierten M3P vorläufig folgende Werte an (Vergleichswert):
0-100: <3,3 (M5 Competition)
0-200: <13,0 (Carrera 4S 992)
1/4 Meile: <11,5 (Audi RS6 Performance)
Sachsenring: <1:40 (ähnlicher Bereich wie BMW M3 und M4)
Nürburgring-Nordschleife:<8:00 (hier muss man realistisch sein, solange wird der Wagen kaum volle Leistung abrufen können)
Die Rundenzeiten sind etwas „konservativer“ gewählt, weil diese doch sehr stark vom Fahrer abhängen, bis ich den nicht habe, kann ich nicht versprechen den M3 Rekord zu schlagen. Für die Nordschleife braucht man vollen Saft für 20km, was das M3P (Stand: 23.01.2019) noch nicht kann.
Das erstmal als Einleitung meines Projekts. Ich freue mich über jede Hilfe, jeden Tipp oder Kommentar um mein Projekt vom „schnellsten M3 der Welt“ (natürlich etwas überzogen) zu realisieren. Ich werde dann nach der Auslieferung über Fortschritte, auch mit der Genehmigung von After-Market Parts, berichten und versuche dann sobald es wärmer wird (wahrscheinlich April/Mai) die ersten Zeiten mitzuteilen. Bis dahin sollte der Wagen dann auch weitestgehend fertig sein. Man darf weiter gespannt sein.
Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben.
Beste Grüße,
Lars.