UBS Vergleicht Batterie und Antriebstechnik M3 / Bolt und I3

Ganz interessant zu lesen…
IsTeslaRevolutionaryor Evolutionary (003).pdf (1.4 MB)

danke vielmals, sehr interessant!

Auf 178$/kWh werden die Batterie Pack Kosten total geschätzt.
Nur 20% der Kosten sollen dabei auf die Batterie Kosten gehen.
80% entfallen auf die Zellen.

Hät ich nicht gadacht, dass die Zellen so viel ausmachen.

Die Zellen wurden doch durch die Reduktion des Kobalt ca. 60$/kWh billiger, 80% von 178$ sind 140$.
Tesla hatte doch für die 18650 Zellen schon vor Jahren 165$ erreicht, weniger 60$ also eher 100$/kwh bei den 2170ern, passt doch - wenn auch noch ein paar Prozent höhere Ah/kg…

Beim Durchlesen der 46 Seiten der UBS Bank zum Model 3 hat sich mir die Frage aufgedrängt worauf sich die angegebenen Preise beziehen und auf Seite 39 wird das Folgende dazu angegeben:

The cost estimates reflect the cost an automaker would pay a supplier.
Tesla fertigt vieles selbst bzw auch die Zellen „in-house“ in enger Zusammenarbeit mit Panasonic

Generally, these costs are calculated by estimating the raw material costs, the amortization of parts tooling, and estimating
labor costs and applying an industry standard mark-up for supplier overhead and profit.

Nirgendwo sind Stückzahlen erwähnt. Und damit ist maximal eine vergleichende Kalkulation, jedoch niemals eine seriöse Preisangabe zu den wahren Produktionskosten eines Model 3 möglich, denn dessen Stückzahlen liegen um ein Vielfaches über denen von Chevrolet und Bmw.
Ich darf hierzu an einen anderen Bericht eines Ingenieurdienstleisters erinnern der sich bei seiner Kalkulation von einer wöchentlichen Stückzahl von 10.000 ausgegangen ist.

In einem Vortrag von Lars Thomsen die Tage, war davon die Rede, dass Tesla für 80USD pro kWh interne Kosten die Zellen produziert.
youtu.be/vsx3Ax4ur3Y?t=28m46s
So gut wie er vernetzt ist glaube ich ihm

Die Kostenschätzung der UBS ist genau das: eine Schätzung! Der UBS Analyst hat eine negative Sicht / Bewertung für TESLA. Kursziel 191 USD. Trotzdem kann er die bekannten Fakten zum M3 nicht ignorieren. Das M3 schlägt im Bereich Batterie und Antriebstechnik die Wettbewerber um Längen und trotzdem bleibt der Ausblick negativ. Basierend auf 2 Faktoren:

  1. das Standardmodell soll keinen Profit abwerfen (im Q2 Call hat Musk ein neues leichteres und preiswerteres Batteriedesign angekündigt. Verfügbar ab Ende des Jahres 2018…)
  2. Die geschätzten(!) Zellkosten sind nicht so niedrig wie von TESLA selbst angekündigt…

Wer auf dieser Basis dem UBS Analysten glaubt und folgt ist selbst schuld.
Für mich ist das Verhalten von EM seine offensichtliche Überarbeitung und sein ‚Genuss‘ von Substanzen eher ein Grund an TESLA zu zweifeln und bei der Erwartung zum Aktienkurs vorsichtig zu sein.

Also eins bleibt doch bzgl des Basismodells bedenklich: Wie will ein UBS Analyst die Produktionskosten eines Autos schätzen welches Tesla bisher noch garnicht baut? Viele Teile könnten anders sein. Ich halte die Analyse daher für nicht besonders aussagekräftig.

Die Zellen beim Kia Niro EV sind sicher nicht mehr von SK Innovation.
Hyundai hat das selbst mal gesagt, dass nun alles LG Chem. ist.

was mir in der Analyse leider fehlt sind Quellen und Unterlegungen wie sie zu den Annahmen der Zellen Kosten kommen.
Laut UBS hat Tesla ja in etwa die gleichen Zellen-Kosten (pro KWH) wie GM mit dem Bolt.

Folgende Gründe fallen mir hierzu ein (-=teurer für Tesla, +=billiger für Tesla)

  • Verpackung der Einzelzellen ist für Tesla teurer, da es mehr Zellen gibt
  • Produktionsaufwand ist höher, weil deutlich mehr Zellen gebaut werden müssen
  • mehr „tote“ Masse in Teslas Zellen, da mehr Verpackung
  • deutlich weniger Cobalt, was der teuerste Rohstoff ist
  • Mangan (verwendet Bolt Zellchemie ist NMC) ist billig, Aluminium (mehr davon in den Panasonic Zellen NCA) ist teurer
  • höhere Energiedichte

Da die Tesla Zellen besser verpackt/geschützt sind hat natürlich auch wieder vorteile, so macht das natürlich den Batteriepack günstiger…

Lustig finde ich, dass Munro auf wesentlich andere Schlussfolgerungen kommt, obwohl sie das gleiche Auto zerlegt haben. Die Antwort liegt natuerlich in den indirekten und Entwicklungskosten, die UBS fuer Tesla hier quasi zwei Mal berechnet: fuer einzelne Teile, als Zuliefererkosten, selbst wenn Tesla die (Sub-)Komponente selbst fertigt und fuer die Entwicklung, Geld was Tesla in der Vergangenheit schon ausgegeben hat und damit Ausgaben, bei denen wir uns trefflich darueber streiten koennen, ob die ueber die zukuenftig geplante Run-Rate oder ueber die (von UBS sehr pessimistisch schlecht) geschaetzte Produktion amortisiert werden sollte…

Tesla ist - bei all den Problemen, die sie sonst haben - extrem Kapitaleffizient. Ich halte hier die UBS fuer zu oberflaechlich / zu ungenau. Tesla hat selbst gesagt, dass sie unter 5k/Woche das Basismodell nicht kostendeckend herstellen koennen. Dass nun die UBS kommt und Tesla das als Problem vorhaelt halte ich fuer ziemlich unehrlich.

Denn gleichzeitig sagt Tesla eben, dass man mit einem billigeren Akku-Design + Run-Rate >5000 Autos / Woche das eben doch Kostendeckend hinbekommt…

Kostendeckend wäre mir zu wenig, die Marge muss positiv sein.

Je größer die Produktion ist, um so größer wird der Gewinn, das werden hoffentlich die nächsten Zahlen zeigen.

Der UBS ist interessant, für mich aber sehr tendenziös, da die UBS eher andere Ziele hat.

Glaub keiner Studie die Du nicht selber gefälscht hast :smiley:

Nein im Ernst. Ich kann Euch versichern wie das läuft.

  • Man legt ein paar Shortpapiere neu auf. So in den letzten Tagen geschehen.
  • Man erstellt eine Studie und finanziert die Breite Veröffentlichung in den Medien. Zum Beispiel durch einen schönen Apéro

Er voilà, die Shortpapiere gehen weg wie warme Semmel.

Da ist keine Bank besser als die Andere. Am Schluss gewinnt immer die Bank :open_mouth:

Zweifelt die UBS die 18000$ an die bei der Munro Analyse herauskamen?

Nur mal so als Basis:
18000
-25kwh*178$/kwh laut ubs (je mehr desto günstiger ist das Basismodell)
-1000 für normale Sitze, interior, Audio, Spiegel…
Kommt man auf unter 12k, selbst bei gleichem Aufschlag für PK/Abschreibungen sollte doch eine bequeme marge drin sein?

Munros wird aktuell wegen des pos. Berichtes sogar verklagt… von wem?

Ach Leute hört auf, was UBS mit dieser „Analyse“ bezwecken will ist doch mehr als offensichtlich.
Jede Diskussion darüber ist reine Zeitverschwendung.

So und ich hol mir jetzt den neuen Turbo Put Optionsschein auf Tesla von UBS. :smiley:

Laut einem Video von Lars Thompson, das im übrigen sehr sehenswert ist (wurde auch schon mal wo verlinkt) youtube.com/watch?v=vsx3Ax4ur3Y
liegt der derzeitige Produktionspreis pro kWh bei konkurnzlosen 80 USD. Da er sehr gut vernetzt ist und viele Insider-Informationen besitzt, glaube ich ihm.

Also ich will ja nicht behaupten, ich hätte Erfahrungen bei der Konstruktion eines Batteriepacks, aber ich sehe die folgenden Vorteile von Tesla mit der Wahl der Zellen:

  • sie werden vollautomatisch in gigantischen Stückzahlen gebaut. Wir reden ja von über 1 Mrd Zellen pro Jahr. Da kann man alle Skaleneffekte perfekt ausnutzen
  • ja, es sind sehr viele Zellen pro Batteriepack (knapp 4500 für LR), aber die Packs werden inzwischen automatisch gefertigt
  • generell sind natürlich die Zylinderzellen sehr roboterfreundlich. Die Packs aus Pouch-Zellen werden wohl noch in Handarbeit gefertigt.
  • ja die Zelle hat einen Metallmantel, der wiegt. Aber die Vorteile für die Zellkühlung sollten auf der Hand liegen. Man kann natürlich auch die Eigenstabilität der Zellen für die Statik des Packs ausnutzen. Sieht man ja bei den Tear-Downs das da drumherum viel Plastik ist, da nur noch die Zellen zusammengehalten werden müssen.

Daher denke ich, das da Tesla das beste Konzept hat.

Peter

Leider sagen die Nr. 2 und die Nr. 1 von Tesla dass sie die 100$ auf Zellebene im Moment noch nicht geknackt haben.
youtu.be/OFVTIPV7Urs?t=1081

Aber auch ich bin sehr optimistisch dass es zukünftig sehr deutlich unter die 100 geht.

Gruß

Bernhard

Hallo ereboos,

bei meiner Antwort im Aktienthread hatte ich nicht gesehen dass Du das Thema Batteriekosten hier schon angesprochen hast. Da sind wir uns ja komplett einig dass die UBS da dünn aufgestellt ist.
Zu Deinen obigen Punkten hier ein paar Anmerkungen von mir:

  • Tesla hat im Endeffekt weniger „tote“ Masse als der Bolt weil die Tesla-Chemie deutlich leistungsfähiger ist => Tesla speichert mit weniger Masse mehr Energie
  • der Aluminiumanteil der Kosten bei NCA-Kathode ist praktisch vernachlässigbar. Aluminium macht nur etwa 5-Atom% aus - in Gewichts% ist das fast nix mehr da Nickel und Cobalt schwerer sind. Mit 2-3 EUR/kg ist Alu auch nicht wirklich teuer. Nickel liegt bei >10 und Cobalt bei >70.
    Der Alubedarf durch die Alufolie (Anode) ist der dominierende Anteil.
  • die Produktionskosten sehe ich bei Tesla geringer weil man ein Standardformat in unvorstellbaren Stückzahlen produziert. In keinem anderen Auto dieser Welt ist ein identisches Bauteil 4416 mal verbaut. Abgesehen von Schweißpunkten :laughing:

Ja die Studie ist als Anregung interessant. Aber die Zahlen - und um die geht es dabei hauptsächlich - sind für den Müll.

Gruß

Bernhard