TCO/Gesamtkosten Model 3

Hat sich jemand bezüglich der Gesamtkosten vom Model 3 bereits Gedanken gemacht? In welchem Bereich schätzt ihr die Cent/km?

Da hat Horst Lüning ein Video zu gemacht. Die Angaben dort könnten einen Anhaltspunkt bieten.

Da der (noch unbekannte) Wertverlust die größte Rolle beim TCO spielen dürfte und er von weiteren Rahmenbedingungen abhängt, wie z.B. Jahresfahrleistung, und persönlichen Energiekosten, Versicherungsprämie, …, gibt es aus meiner Sicht nicht genau den einen TCO.
Das muss man selbst für sich ausrechnen und dafür Annahmen treffen.

Den genauen TCO kann man erst nach dem tatsächlichen Fahrzeugverkauf bestimmen. Besonders niedrig im Vergleich zu einem Diesel gleicher Klasse wird der wohl nicht ausfallen (zumindest bei den Stromkosten in Deutschland).

Gibt es eigentlich von Tesla schon eine Aufstellung der Servicekosten für das Model 3, ähnlich wie bei Model S/X?
Fährt Tesla hier die gleiche Schiene, also werden Garantieleistungen gewährt, ohne dass die regelmäßigen Wartungen zur Bedingung gemacht werden?

Das Video von Horst Lüning habe ich bereits gesehen, aber guter Tipp für andere Interessierte. Er hält im Video Kilometerkosten von 20ct/km für möglich.

Als nutzdauer könnte man 10 Jahre annehmen und eine Jahreslaufleistung von 20.000 km, denke das entspricht etwa dem durchschnitt, damit wäre der Restwert etwa bei null.

Bei uns in Südtirol gehen die Energiepreise von 7ct/Kwh (Sonderkonditionen) bis etwa 20ct/Kwh, aber selbst bei 25ct/Kwh macht das keinen großen Unterschied. Bei 20.000 km sind das pessimistisch 4000 Kwh pro Jahr und somit etwa 400€-1000€. Bedenkt man einen Wertverlust von 4000€ pro Jahr sind das nur 10-25%.

Ich habe gehört, dass Tesla die Servicecenter als Kostenpunkt anführt deshalb würde ich annehmen, dass sie versuchen die Fahrzeuge so wenig wie möglich im SeC zu haben.

Ich zahle 28 Cent für Wasserkraft. Zudem mit Ladeverlusten werden aus meinem 220er Schnitt schnell 250Wh/km. Also 4km mit einer 28 Cent kWh wird das M III leicht aber nicht dramatisch unterbieten. In 10 Jahren Restwert 0 ist O.K. wenn die Preise da sind kann gerechnet werden. Jetzt alles Spekulationen die vom Fahrprofil, Ladeverhalten, etc. abhängig sind.

Wenn ich etwas Zeit habe könnte ich eine Excel Tabelle erstellen für die Kilometer Kosten vom Model 3 und zum vergleich einen Verbrenner, wäre möglicherweise für viele Interessierte nützlich. Sowas gibt es für die USA ja bereits. Wie würdest du das Ladeverhalten einfließen lassen?

Was in diesen Berechnungen oftmals vergessen geht, sind die Steuern. Je schneller sich die Stromer durchsetzen werden, desto schneller wird die Politik die fehlenden Einnahmen aus den Abgaben der Verbrenner kompensieren müssen. In der Schweiz sind dies rund 50% des Treibstoffpreises.

Ein Beispiel mein Ford Focus:
Verbrauch 6.6 Liter auf 100km
Preis Benzin MW 10J ca. 1.60.-

bei 200’000km 10J ergeben sich rund 21’000.- Energiekosten davon gehen 10’500.- als Abgabe zum Staat.

Irgendwann werden die Kosten auch die Stromer bezahlen müssen. Günstiger wird man dann nur noch fahren, wenn der Einkaufspreis Stromer/ Verbrenner gleich oder kleiner ist. Aber davon sind wir noch weit entfernt bei den Klein- oder Mittelklassenfahrzeugen. Ich glaube auch nicht, dass ich mein M3 >10J behalten werde und so die Kosten senken kann.

Diese Befürchtung hatte ich anfangs auch aber das wird schwer für den Staat. Er kann nicht die Stromkosten so extrem anheben, das würden große Firmen mit viel Energieverbrauch nicht mitmachen und außerdem gibt es beim Strom viele Herstellungsmöglichkeiten, dann würden sich beispielsweise die Solarstrom Erzeuger durchsetzen, da diese fast jeder selbst nutzen kann. Und die Fahrzeugsteuern so stark anheben können sie auch nicht, wie würden darauf die ganzen wenig Fahrer reagieren?

Ich persönlich gehe in den ersten 2-3 Jahren nach der Einführung in Deutschland von nahezu null Wertverlust aus, da das Fahrzeug so extrem nachgefragt ist. Gebrauchte dürften den Erstbesitzern regelrecht aus den Händen gerissen werden. Das Gleiche konnte man bei den ersten Model S beobachten und wird sich beim Model 3 noch verstärken, da man sich hier auf einem niedrigeren finanziellen Niveau bewegt.

Es gibt aus USA bereits diverse Videos zum Verbrauch des Fahrzeugs bei Highway Tempo als auch bei Kälte und so kalkuliere ich etwas pessimistisch mit etwa 200 Watt pro Km. Das macht bei 0,25 Euro pro Kwh 1000 Euro Stromverbrauch im Jahr bei einer Fahrleistung von 20.000 Km/ Jahr. Ein Diesel mit 6 Liter auf 100Km ist da in jedem Fall teurer rein von den Spritkosten.

Ich gehe weiter davon aus, dass es total dumm wäre aktuell einen Diesel zu kaufen, da hier in den nächsten Jahren mit massivem Wertverlust zu rechnen ist.

Für mich steht daher fest, der TCO eines Model 3 ist in jedem Fall besser als ein Vergleichbarer Diesel aller Audi A4, Mercedes C Klasse oder BMW 3er.

Was Steuern angeht:
Zunächst werden dann die fossilen Energieträger stärker besteuert, dann kommt die PKW Mauterhöhung dran und/oder eine deftige (Zulassungs und oder jahres)steuer für alle PKW bei entsprechender Marktdurchdringung.

Was nicht heißt, das es dann nicht doch immer noch die günstigste Option ist.

Das kann in Deutschland und Europa aber noch gut 20 Jahre dauern, wegen der ganzen EV Weltmarktführer…

In der Schweiz ist eine Pauschalbesteuerung ab 2020 vorgesehen. Vielfahrer haben dann einen Vorteil. Road Pricing wäre eine weitere Möglichkeit die Steuerausfälle zu kompensieren.

Das halte ich beides für falsche Annahmen. Warum sollte der Restwert nach 10 Jahren 0,-- Euro sein? Dafür gibt es überhaupt keinen einzigen Anhaltspunkt. Ebenso, warum soll nicht von der durchschnittlichen Fahrleistung in Deutschland ausgegangen werden, die beträgt aktuell 14.200 km/Jahr. Selbst BMW geht bei seinem Micker-Akkus im i3 von einer Lebensdauer im Auto von 15 Jahren aus, Tesla sagt, die Lebensdauer des Akkus wäre so lang, wie der Wagen lebt, also ca. 15 bis 20 Jahre.

Schauen Sie mal bei Mobile.de nach Audi A4 Bj 2007, also 10 Jahre alt. Rest egal. Die fangen (Unfallfrei) bei 3.300,-- Euro (400.000 km) an, bei max. 200.000 km sind wir zwischen 4.400,-- und 9.900,-- Euro. Wird beim Model 3 also genauso sein, da gleiche Preis- und Größenklasse.

Interessante Tabelle, wenn auch noch ohne Model 3:
:arrow_right: adac.de/_mmm/pdf/E-AutosVer … 260562.pdf
(via electrive.net)

Der Preis hängt auch davon ab ob bezahlbare Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten vorhanden sind. Da sind wir heute noch bei Tesla weit entfernt.

So alte Verbrenner werden nur deswegen gekauft weil man vieles selbst reparieren kann, oder eine günstige Hinterhofwerkstatt die Reparatur machen kann.

Die erste Stufe beim Wertverlust erreicht heute ein Model S wenn die 4Jahre/80.000km erreicht sind. Aber den richtigen Wertverlust gibt es nach 8 jahren, wenn die Garantie für Batterie und Antriebsstrang weg fällt. Wenn man sich die heutigen Schadensfälle ansieht dann ist MX/MS bei einem Schaden an einem von beiden fast ein wirtschaftlicher Totalschaden, die anderen teuren Reparaturen (Lader, MCU, usw.) sind dabei gar nicht berücksichtigt.

Wenn die Qualität des M3 nicht deutlich besser ist und/oder die Kosten für Ersatzteile realistischer werden als heute, dann ist es nach Ende der Garantiezeit auch nicht mehr viel wert. :unamused:

Meines Wissens arbeitet Tesla die Batterie und den Motor wieder auf und man bekommt überarbeitete Teile. Das wird nicht wirklich teuer sein …

Richtig, das ist aber auch z.b. beim Toyota Prius so, das ein DU(Getriebe) oder Akku in der Werkstatt tauschen nicht bezahlbar ist.

Machbar ist aber gebrauchte Teile aus Unfallwagen einbauen und „Car Guru“ hat gezeigt dass das auch bei Tesla geht. Und mit der größeren Stückzahl beim Modell 3 mittelfristig sicher auch.

Und Bremsscheiben, Beläge, Radlager sollte nun wirklich jede Werkstatt machen können.

Vergessen darf man auch nicht die Technologiesprünge der Fahrzeuge und deren Preiszerfall. Diese werden in den nächsten Jahren enorm gross ein. Daher gehe ich vom Recyclingwert nach 10 Jahren aus. Das Model S profitiert vom Mangel an Alternativen. In 3-4 Jahren hat ein Models S 2012/13 noch einen Nostalgiewert. Würde schon heute keinen 2012/13er mehr kaufen. Ein grosser Preiszerfall wird das M3 „normal“ haben. 500EPA Reichweite wird in den nächsten Jahren die Standard-Reichweite werden. Die der Batteriealterung und der heute noch hohe Amortisationspreis von ca. 50’000.- kommt der Standard-Version sicher nicht entgegen.

Das kam jetzt so überraschend, da habe ich doch fasst meinen Monitor vollgeprustet. Wie definierst Du „nicht wirklich teuer“? Einen „Tank“ nebst einem überholten Austauschmotor (2l-Klasse) einen kannst Du für 2.500€ bekommen (von einem reinen Gebrauchten ganz zu Schweigen). Da sind bei Tesla gerade mal popelige Querlenker drin.

Ich sehe es wie egn: Nach Ablauf der Garantien wird es übel. Und solange keine „Hinterhofwerkstatt“ mit Ersatzteilen" auf Herstellerniveau" einen Tesla reparieren kann, wird das auch nicht besser werden. Exklusivität (hier im sinne von Reparatur- und Ersatzteilmonopol) hat eben Konsequenzen.

Mglw. wird Tesla aber ohnehin nichts anderes Übrig bleiben als sich zu öffnen. Wenn in 3 Jahren die 10fache Anzahl an Fahrzeugen hier herumfahren, werden die Wartezeiten an den paar SeCs spaßig.

Bye Thomas

Viele können Nachtstrom verwenden oder Strom aus eigener PV Anlage. Dann liegen die Kosten etwa bei 0,16 € pro Kilowattstunde in Deutschland. Und zur Zeit gibt es viele Einzelhändler mehrerer Branchen, die Elektro Autofahrer gerne als Kunden zu sich anlocken. Und Strom umsonst abgeben. Das senkt die Kosten noch weiter. Das könnte schon noch ein paar Jahre so weitergehen.

man muss sich auch vor Augen halten, das der Technologie Sektor unfassbar schnell wächst und quasi ein Model S oder ein iPhone X schon veraltet sind, bevor es ausgeliefert wird.

Das ist bei Diesel/Benzin Auto’s nicht ansatzweise so stark der Fall. Ob ich nun ein A6 mit 3.0L Benziner im Jahre 2013 oder 2018 kaufe, so viel im Verbrauch/Technik/Antrieb tun die sich nicht. Da geht’s nur um ein paar Prozente.

5 Jahre sind Technologie Sektor Welten.