Nutzung von seltenen Erden und anderen Rohstoffen im Model 3

Da es immer wieder Thema in verschiedenen Diskussionen ist, können wir hier mal sammeln wo im Model 3 mehr oder weniger seltene Rohstoffe (z.B. Lithium) genutzt werden und inwiefern das ein Problem darstellen könnte.

Nachfolgend die Diskussion zum Gerücht bzw. der Vermutung, dass beim Model 3 aus Effizienzgründen ein Permanentmagnet-Motor mit Neodym zum Einsatz kommen könnte:

Neodym kommt in natürlicher Form nur in chemischen Verbindungen vor, das erschwert den Abbau.
Zudem sind seltene Erden meist durch die stärkere Verteilung aufwändiger in der Gewinnung als andere Metalle.

Das „selten“ bezieht sich daher weniger auf die bestehenden Vorkommen (das angeblich so knappe Lithium gibt es ja auch mehr als genug) als mehr auf die aktuelle Fördermenge. Aber streng genommen hast du schon recht, es ist nicht logisch.

Vielleicht hat Tesla auch schon einen Plan bezüglich des Recycling, falls denn tatsächlich Neodym in der DU genutzt wird.
Eigentlich vertraue ich Elon Musk, dass er sich über genau solche Dinge sehr viel mehr Gedanken macht als die ganzen Unternehmen, wo die Quartalsgewinne über Menschenleben und über dem Erhalt unseres Planeten stehen.

Beginnen wir doch damit dass Lithium kein seltener Rohstoff ist. Laut Wikipedia lagen die 2016 identifizierten Bestände bei über 40 Millionen Tonnen.

de.wikipedia.org/wiki/Lithium

Genau das hatte ich doch in meinem Beitrag geschrieben, dass sich „selten“ nicht immer auf das theoretische Vorkommen bezieht und andersrum die Bestände nichts darüber aussagen ob es auch wirtschaftlich gewonnen werden kann :slight_smile:

Auch betrachten muss man die rezyklierbarkeit. Ist das gut möglich ist das Material nie verloren. Damit wird einiges beim Abbau wieder ausgeglichen.

Ansonsten wird (wie bei jedem Auto) auch Cer bei der Herstellung der Fensterscheiben verwendet.

Im Verbrenner ist übrigens auch etliches an seltenen Erden im Einsatz.
-Zündkerze
-Kat
-Abgassonden

Diesen albernen Begriff kann man halt so toll in Kampagnen gegen Elektromobilität einsetzen. Er suggeriert „mangelnde Verfügbarkeit“. Der kommt von rühen Naturforschern aus dem 18. Jahrhundert, die natürlich noch nicht so genau wussten, was das sein soll und wieviel davon da ist.

Die Volksverblödungsmedien (die ihre Anzeigekunden der Mineralölindustrie behalten wollen, schaut euch mal bei Spiegel an, wie sehr dort der Verbrennerwerbungseiten seit Anfang August „gelitten“ haben) setzen ihn nur zu gerne gegen Elektromobilität ein.

Sicherlich gibt es eine bestimmte Umweltbelastung bei der Darstellung dieser Mineralien, bei anderen Mineralien ist das aber auch nicht anders.

Ja, sorry, habe ich jetzt auch gesehen.

Model S/X ist auch nicht Neodym frei.
Wie viel Neodym wird denn in einem S/X oder sonst in einem PKW verwendet?
Jedes Teil das bewegt wird hat ein Motor mit Neodym. Sitz, Lenkrad, Fenster, Ladeklappe, usw.

Wie viel Lithium (in kg) wird denn für eine 100er Akku Paket ca. verwendet?

Etwa 8 kg, oder ~2% des Gewichts einer Zelle:

researchgate.net/post/What_ … c_vehicles

Ich halte das Thema Recycling für deutlich wichtiger als ob jetzt 2, 8 oder 30 Kilogramm verbaut sind.
Während man Neodym-Magnete recht gut wiederverwenden kann, wie sieht es denn mit kleinen Akku-Zellen aus? Das stelle ich mir etwas komplizierter vor, da alles wieder sauber zu trennen.

kleinzeug wird in der regel geschreddert und dann, unter ausnutzung der unterschiedlichen physikalischen und/oder chemischen eigenschaften der bestandteile, getrennt.

die erste „zweitverwendung“ von auto-akkus wird aber wohl eher die stationäre nutzung sein. ein recycling erst dann, wenn die wirklich hinüber sind.

Aufmachen, die 3 Folien auseinander wickeln, Einschmelzen und neue Folien draus machen.
Für die Metall Bestandteile.
Elektrolyt und separator werden nicht direkt wiederverwendet, hieß es mal.

Nicht wirklich. Kleine DC Bürstenmotoren, welche für solche Aufgaben bis hin zum Scheibenwischer überwiegend eingesetzt werden, haben Ferritmagnete. NdFeB ist da eher die Ausnahme.
Was mir spontan einfällt, ist die Sonnenblende beim X. Da sind zweifelsohne NdFeB Magnete im Einsatz, wenn man sich Größe und Kraft mal ansieht.

In den Lautsprechern (zumindest in der High-End Ausstattung) werden vermutlich auch Neodym Magnete zum Einsatz kommen.

Jep. Das stand bis zur Einbindung der Soundanlage in das neue Premiumpaket auch noch so im Konfigurator, meine ich.

Eine etwas mutige Frage: Kann es sein, dass in einem modernen Verbrenner mindestens so viel Seltene Erden eingesetzt werden wie in einem Model S X 3 ?

Ich habe den Eindruck, dass man da bei Elektroautos einfach nach „dem Haar in der Suppe“ sucht, weil men keine rationalen Argumente dagegen findet. Habe gerade eine Diskussion mit einem Bekannten wegen des „gefährlichen Elektrosmogs“ in E-Fahrzeugen. Von Benzindämpfen, die jeder Benzin-Verbrenner absondert, hatte er aber noch nichts gehört.

Ich finde schon, dass man darüber diskutieren sollte. Wenn es Probleme gibt, sollten auch bessere Lösungen gefunden werden.

Ich frage mich, wie viel kg Neodym oder andere Rohstoffe dieser Gruppe „seltene Erden“ in einem Motor stecken könnten?
Es kommt immer wieder das Argument auf, dass PCs, Displays ja auch „seltene Erden“ beinhalten, nur vermute ich, in Relation zu der Menge in einem Antriebsmotor nicht wirklich relevant.

Sehe ich auch so, man muss darüber unbedingt diskutieren, alleine schon weil man dabei lernt und dann unterscheiden kann welche E-Auto-Hersteller sich mehr Gedanken machen als andere.
Dass alle Verbrenner möglichst schnell von der Straße gehören und in jeder Hinsicht absolut rückständig sind, da sollten wir uns in diesem Forum eh einig sein.