Drosselung beim 90D vs P85D bei freier Autobahn

Sorry, dieser Thread ist meinem Schreibeiffer ausgeliefert gewesen, wer nur das Topic des Threads beantwortet haben will scrollt gleich ganz nach unten…

Eigentlich könnte der Thread auch heissen, was begrenzt die Dauerleistung beim Tesla Model S?

Hallo liebe Tesla Freunde,

ich hatte diese Woche Gelegenheit einen 90D ausgiebig zu testen, und auch einen P90D (Ludicrous) konnte ich kurz testen. Die Erfahrungen mit ersterem möchte ich hier in einen neuen, separaten Thread posten, das Kommentar von mir zum P90D L kommt zum Thread „Upgrade auf Ludicrous“.

Viel wurde in diversen Foren geschrieben über die Drosselung beim P85D. Teilweise recht erbost, ist ja auch verständlich, denn die American Style Ankündigungen versprachen die Eierlegende Wollmilchsau und enthielten keine Disclaimer bezüglich der vmax und Motor-Leistungsdaten „700PS…“ …und wir alle kamen ja irgendwann mal aus der mittlerweile veralteten „Verbrenner-Welt“, wo Vollgas bis der Tank leer ist, zumindest was das Fahrzeug selbst angeht, normalerweise kein Problem darstellt. Denn darin, Lärm und Hitze zu produzieren und diese auch wieder zu vernichten, d.h. Energie zu verschwenden sind Verbrenner ja richtig gut…zum Preis eines hohen Luftwiderstandes.

Ich fahre selbst einen P85D, und habe auch das Fading beim Beschleunigen auf der Autobahn bei längeren schnellen Etappen bemerkt. Dennoch ist das Model S mit Sicherheit das beste Auto der Welt, und 5 Jahre allen anderen Herstellern voraus.

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Leistung begrenzen können, da wären:
a) Batterie (Ladezustand und chemische Leistung, thermische Grenzen wg. Optimierung der Langlebigkeit)
b) Inverter / Leistungselektronik (offenbar das geringere Problem, auch wenn die Inverter ebenfalls warm werden können sind sie effektiv der geringere „Flaschenhals“ in der Leistungskette)
c) Kontaktoren / Kabelführung (ja, auch bei 1300A glühen die Kontaktoren schon! Zur Erinnerung: es ist die hundertfache Stromstärke einer Haushaltssteckdose) Und ja, der Saft muss auch durch das ganze Fahrzeug bis zum hinteren Motor geführt werden, die Leitungen kann man aber aus Gewichts und Kostengründen nicht beliebig dick machen…
d) Motoren bzw. Drive units (Jungs, wir haben kein Getriebe, sondern nur eine feste Übersetzung. Bei 250km/h drehen die Dinger mit 15000 min^-1 oder mehr…) und auch wenn der Wirkungsgrad der Motoren über 90% liegt, kommen bei 400kW elektrischer Leistung einige kW Wärmeleistung zustande, die auch irgendwohin müssen…so ein heißer Fön in der Hand hat meist knapp 1kW, bei 20 oder gar 30kW Wärme geht was…alles klar? (vgl. die Gasheizung in meinem Betrieb hat eine Wärmeleistung von 27kW und heizt alle Räume plus Warmwasser)

Die ersten drei durch Hitze, die letzten zusätzlich auch mechanisch wg. extrem hoher Drehzahlen.

Der P85D hat ja hinten den großen Motor, und vorne den kleinen (neuen und effizienteren) Motor. Der P85D wird mit 99% iger Sicherheit durch den hinteren, großen Motor thermisch limitiert. Es treten dort extrem hohe Drehzahlen auf, die in Verbindung mit den thermischen Ereignissen eine Limitierung der Top Speed haben. Je heißer der Motor bei Beginn der „High Speed Orgie“ schon war, desto früher wird dem Bodenblech-Treten eine dynamische Grenze gesetzt. Und so komisch es klingt:
Seid froh, dass die Leistung in euren MS runtergeregelt wird, denn wenn nicht würde unser geliebtes Model S mit hoher Wahrscheinlichkeit irreversibel beschädigt werden. Solche Ereignisse sieht man auch bei Verbrenner-Autos von diversen „getunten“ Fahrzeugen die in Rauch aufgehen…doch unser MS ist glücklicherweise äußerst intelligent und weiss genau, wann es genug ist.

Der 85D (und auch 90D) hat zwei von den kleinen neuen, effizienteren Motoren, die mit hohen Drehzahlen besser klar kommen als die großen Motoren.
Dazu wurden so viele Beiträge geschrieben die widersprüchliche Informationen beinhalteten, dass ich nicht länger glauben wollte was ich las, sondern es selbst erfahren wollte.
Auch und gerade deshalb, und anbetrachts der Tatsache, dass die Leistungsunterschiede von 85D zu P85D oberhalb von 100km/h kleiner sind als erwartet wollte ich das unbedingt mal ausgiebig selbst testen.

Ergebnis: Oben rum (>100km/h) geht der 90D gefühlt mindestens genausogut wie ein P85D, subjektiv vielleicht sogar einen ticken besser. Warum erscheint mir das plausibel? Weil der zweite kleine Motor hinten leichter ist als ein großer Motor, und dazu noch etwas effizienter. Wenn die Batterie also leistungsbegrenzend wirkt, kommt es drauf an wieviel kinetische Energie aus der begrenzt verfügbaren batterieelektrischen Leistung erzeugt wird, und da die zwei kleinen effizienter sind als ein großer und das bei geringerem Gewicht…

Andererseits, der knallharte Punch untenrum (<54-70km/h) fehlt dem 85D oder 90D natürlich, hier macht sich einfach bemerkbar, dass die kleinen Motoren nicht das ultra starke Killer-Drehmoment von 967Nm auf die Achsen stemmen können wie beim extrem potenten P85D. Eventuell kommt einem der Zug „oben raus“ auch deshalb beim 90D stärker vor als beim P85D, weil der Mensch subjektiv nur Veränderung feststellen kann, und die Sinne durch das ausbleiben des „Tritts in den Rücken“ noch nicht desensibilisiert worden sind. (kleiner Vergleich: drei verschieden temperierte Wassereimer: 10°, 25° und 40°C. Man halte die linke Hand in 10°, die rechte in 40°, und nach ca. 15 Sekunden hält man beide Hände gleichzeitig in den Eimer mit 25° C. Die linke Hand fühlt: „warm“, die rechte fühlt: „kalt“, dabei hat das Wasser identische 25° C…)
Dazu kommt vielleicht nochmal eine winzige Schippe mehr Batterieelektrische Leistung aufgrund der 90er Batterie, statt der 85er.
Wer also nicht auf krasseste Beschleunigungswerte jenseits der 10m/s² steht, sondern mit weniger zufrieden ist, der nimmt lieber den 90D als den P85D. (ich dagegen stehe auf genau das :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )

Nun also zurück zum Test des 90D auf freier Autobahn: Kann der wirklich konstant 250km/h? Ist der wirklich so viel besser beim Umgang mit Dauervollgas als der P85D? Die Antwort kurz und knackig: nein!

Die erstaunlichen Beobachtungen meiner Tests (4° C Aussentemperatur, keinerlei Sonneneinstrahlung da mitten in der Nacht auf der leeren, sehr ebenen AB):

  • der 90D regelte trotz niedriger Außentemperaturen genauso herunter wie der P85D.
  • diese Leistungsbegrenzung geht runter bis auf ca. 115kW Spitzenleistung, d.h. die Anzeige ist deutlich näher an der 75kW Marke als an der 150kW Marke…dummerweise kann man die Anzeige seit FW 7.0 viel schlechter ablesen als früher. (ich will die alte Anzeige in der Mitte zurück!!!)
  • die vmax wird definitiv runtergeregelt, denn P=F*v und mit immer weiter sinkender Leistung sinkt zwangsläufig auch die Geschwindigkeit. Die erreichbare vmax war dann noch bei ca. 218km/h (also NICHT schneller als beim P85D!!!)
    -bei einem weiteren Versuch, wo nicht von vmax nach unten geregelt wurde, sondern durch häufiges Beschleunigen mit heißem Antriebsstrang „von unten“ nach oben beschleunigt wurde, hat der 90D große Mühe, überhaupt die 200 zu erreichen, war bei 189km/h äußerst zäh…kann aber auch an einer (wenn auch sehr geringen) Steigung gelegen haben.
  • am Typ II Supercharger (spezifiziert auf 135kW) erreichbare maximale Ladeleistung waren ebenfalls NICHT besser als beim 85kWh Akku, bei 33% SoC max. 104kW, bei 36% schon runter auf 90kW. Bei 0km Reichweite gingen dann 114-115kW in den (nicht mehr heissen) Akku rein, also keine Steigerung der Ladeleistung relativ zum 85kWh Akku.
  • Nach dem Laden auf 90% beim SC bin ich dann nochmal etwas „spazieren gefahren“ auf der Landstraße und Innerorts, um die Temperaturen zu senken. Darauf dann wieder auf die AB und gemütlich 100km/h bis zur 3spurigen leeren Geraden. Voll drauf und bis 251km/h (Tacho) beschleunigt. Die vmax hat der 90D dann ca. 2-3km gehalten, dann war die Gerade zuende…tagsüber wäre an sowas nicht zu denken.

Fazit:
-Der 85D oder 90D ist ebenfalls vmax limitiert wie der P85D, und nicht vmax 250km/h standfest. Im Sommer sicher noch viel weniger als bei nahe 0 Grad. Manche beschweren sich dass der P85D auf 230km/h begrenzt sei…der 90D regelte auf 218km/h herunter.
-Unser Dual Motor MS (außer 70D) kann 250km/h schaffen, nur nicht immer und in jeder Situation
-Wer wert darauf legt 250km/h zu fahren und die möglichst lange zu halten, der sollte sein MS nicht unbedingt heissfahren bevor es auf die Bahn geht. Am besten recht voll laden und dann ein bischen Zivil und gemütlich fahren, dann ist die thermische Kapazität unseres MS am größten. Kühle Außentemperaturen helfen natürlich ebenfalls.
-Zum Dauervollgas taugt unser MS stand heute definitiv nicht. Zumindest nicht für 250km/h. Bei Heckmotor MS könnte das anders aussehen, doch die schaffen auch keine 250…
-Es ist sehr zu begrüßen, dass das Model S auf maximale Reichweite und ausgefeilte Aerodynamik mit kleinen Kühlluftöffnungen hin entwickelt wurde, denn in 99% der Alltagssituationen ist die Kühlung völlig ausreichend, und der Mehrwert der hohen Reichweite dank cw 0,24 überwiegt deutlich.
-Wer keinen Wert darauf legt, Porsche, Ferrari & Co an der Ampel weit hinter sich zu lassen darf auch ruhig den zahmeren 85D oder 90D nehmen, obenrum gibt sich das (stand heute) nicht viel.

Überrascht das? Nicht wirklich. Warum? Deutschland ist mit seinen unbegrenzten Autobahnen eine weltweite Ausnahme. Nur hier darf man ungestraft so schnell fahren wie man will bzw. es das Auto hergibt. Wenn man sich nicht die Nacht um die Ohren schlägt ist es aufgrund des dichten Verkehrs nicht möglich so zu ballern das das MS limitiert. In USA, dem Land von Raketen-Pa ist das Anwendungsszenario komplett anders, dort beschwert sich im öffentlichen Straßenverkehr niemand über mangelnde Standfestigkeit. Für die Rennstrecke wurde das Model S nicht entwickelt.

Noch ein paar Gedanken zum Thema:
-Im Gegensatz zu Ferrari (und seltener auch mal ein Porsche) fackeln unsere Model S nicht von alleine ab wenn wir sie laden oder heiß parken (sorry, musste sein :laughing: ). Sie sind technisch relativ ausgereift und so intelligent gesteuert, dass weder Batterie noch Antriebsstrang durch Überlastung zerstört werden.
-Tesla hat momentan die beste Zellchemie der Welt, besser als Nissan und besser als Renault
-Wenn in ein paar Jahren bessere Batterien kommen, die obenrum nicht mehr limitierend wirken, wird der P85D als z.B. theoretischer P150D noch viel Luft nach oben haben, was die Höchstleistung angeht, dann sind auch die 700PS bzw. 772PS möglich, denn der starke Motor hinten kann viel mehr als er uns jetzt zeigen „darf“.
-Es wäre wünschenswert, sämtliche Temperaturen die das MS misst auf dem riesigen 17" Display aufrufen zu können, vgl. „Mäusekino“ bzw. „Playstation“ beim Nissan GT-R, meinem ehemaligen Traumwagen bevor das MS P85D kam…
-Ich will die Option haben den „alten“ Leistungs- Anzeiger in der MITTE zu haben, links ist suboptimal und rechts mies, beim Navigieren geht nur rechts! Die Skalierung ist ebenfalls mies, mich interessiert ob es nun 20 oder 30kW sind, nicht nur grob ob 200 oder 300kW.
-Batterien werden billiger und besser werden, und zwar wesentlich billiger und signifikant besser.
-Die Effizienz-reserven des Verbrenners sind dagegen so gut wie ausgereizt und bieten kaum noch Potenzial. Hybrid wird ebenfalls eine Übergangslösung sein (bin über meinen Prius III auf elektro aufmerksam geworden…), aber günstige Autos wie das Model 3 werden Hybridautos in ein paar Jahren den Rang ablaufen, weil sie einfach geiler sind.
-Ich hoffe die Bundesregierung der BRD ist schlau genug, Elon zu erlauben bzw. attraktive Konditionen zu bieten eine Batteriefabrik in Deutschland zu bauen.

Vielen Dank an jeden der die Elektromobilität unterstützt, und die Welt ein Stückchen besser macht!

-Tesla hat momentan die beste Zellchemie der Welt, besser als Nissan und besser als Renault

hast du auch Quellen für diese Behauptung?
Dass Tesla die geringsten Kosten fuer ihre Akkus haben ist bekannt, aber die Zellchemie ist soweit ich das
mitgekriegt habe nicht besser, sondern angeblich sogar schlechter als zB die vom i3 (max. Leistung in Coulomb und Zyklenfestigkeit).

Achtung nicht flasch verstehen, da das Model S 85 kwh Akku hat und der i3 nur 22kwh, muss der Tesla Akku auch gar nicht so viele
Zyklen durchhalten wie der i3 Akku, denn selbst wenn er nur die Haelfte halten wuerde waren die gesamte Lebensdauer
in km immer noch weit hoeher, dazu kommt, dass der Tesla Akku nicht so oft in den Extrembereichen (max und min Ladung) beansprucht wird usw.
Und das Thermomanagment ist beim Tesla eh topp…

Toller Bericht!
+1

Danke für den Beitrag. Sehr ausführlich und verständlich.
Mein 85er Hecktriebler macht ohne Probleme 202 (abgeregelt) auch bei 5% restakku und ständigen bremsen u. Beschleunigen, auf 150km Autobahn.
Früher war es zu wenig, jetzt Update ich nicht mal auf 225, die ich haben könnte.
Es ist das beste Auto der Welt.
Weil es schnell genug ist, es kann auch extrem gut beschleunigen, hat mehr stauraum wie meine alte e-klasse Kombi und meine alte m-klasse, ist schön leise,
Ist super innovativ im bedienkonzept uuuuuuuuunnnnnnnnnnnnddddddddddd
Schont unsere Liebe Erde.
Die Summe der Eigenschaften macht unser Auto zu dem überlegendem Auto.
Nicht zuletzt auch und Vorallem wegen dem SUC Netz.
Da kann mein super tolles Auto auch mal den Anker werfen wenn ihm zu heiß wird. Mach ich ja auch wenn meine 10 und 7 jährigen Söhne beim Fußball den alten Herrn an die Leistungsgrenze bringen. :sunglasses:

Danke für den Bericht, dachte bis jetzt, dass der 90D länger die Vmax halten kann.
Frage mich nur immer noch, warum mein P85D mit V6.x nach Auslieferung im Juni problemlos über einen längeren Zeitraum mit Vmax fuhr, ohne dass der Motor und oder Akku zu heiß wurde. [emoji27]
Gruß Klaus

Danke für die ausführliche Schilderung!

Habe noch mit 6.2 versucht eine Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit bei meinem 85D zu provozieren. Ist mir nicht gelungen, obwohl ich beim Verbrauch einen 10km-Schnitt von 620Wh/km hatte. Bin dabei zwischen 200 und 240 km/h gefahren. War also einer mittleren Leistung von rund 140kW entspricht. Die Begrenzung war bei ca. 160kW, der Akku war vielleicht bei 20-30%, wenn ich mich richtig erinnere.

Hier noch der Link zu meinem damaligen Posting VMAX beim P85D - #200 von Mathie

Weißt Du, was Du für einen Durchschnittsverbrauch hattest, als der 90D die Höchstgeschwindigkeit reduzierte?

Gruß Mathie

Wenn bei V7 nicht nur die Heizung, sondern auch der Kühlkreislauf reduziert wurde, könnte dies ein Grund dafür sein, dass jetzt der Motor zu warm wird.
Gruß Klaus

Hab paar Fotos, aber hatte leider keine kamera montiert…werd mal gucken ob ich daraus was brauchbares destillieren kann, aber ich glaub eher nicht. Ob schwankend 200-240km/h oder 250 ist ein riesiger Unterschied, da die Leistung proportional zu v³ ist. Der Luftwiderstand wächst quadratisch zur Geschwindigkeit, und dazu wächst die Leistung bei konstantem Widerstand nochmals linear zu v.

Toller Bericht,

für mich auf eine Kaufhilfe das 85/90D die richtige Wahl wäre. Ist denn die 90er Batterie die Gleiche wie beim 85 er nur mit größerem Ladefenster?

Wenn Du Dich da mal nicht täuschst! 250km/h zu halten, sollte je nach äußeren Bedingungen mit etwa 160 - 180kW möglich sein.

Mein Ziel war ja, die Beschränkung zu provozieren, bin also auf den rund 50km ohne Tempolimit gefahren was ohne Eigen- und Fremdgefährdung möglich war. Solange ich unter 240 km/h war entweder volle Reku mit guten 60kW (plus nötigenfalls Reibungsbremse) oder volle Beschleunigung mit anfangs jenseits 300kW am Ende noch 160kW, was so ab 220km/h richtig zäh wird. Um 240 zu halten waren, wenn ich mich recht erinnere, so um die 150kW nötig, schneller bin ich wegen WR nicht gefahren.

Meine Hochrechnung von einer mittleren Leistung von rund 140kW über den 10km-Verbrauch ist übrigens für die thermische Belastung der DUs deutlich zu niedrig, da Reku mit 60kW den Verbrauch zwar mindert aber natürlich trotzdem Wärme im Generator, also der DU erzeugt.

Ach so, da es Dir so wichtig war zu betonen, dass die Geschwindigkeit beim Luftwiderstand in der dritten Potenz eingeht, die mittlere Gegenwindkomponente betrug ungefähr 7km/h, habe ich extra recherchiert. :wink:

Mit V7 hatte ich noch keine Gelegenheit die „Vollgasfestigkeit“ zu überprüfen. Evtl. hat Tesla die Leistungsregelung ja bei beim P und nicht-P „harmonisiert“. Geht ja auch gar nicht, dass so ein oller 85D einem P90D auf der Autobahn einfach davonzieht. ;->

Gruß Mathie

Das hängt davon ab, wie du „beste“ definierst. Billigste vielleicht, aber beste sehe ich anders. Der i3 und der Renault Zoe laden bis 80% (der i3 wohl noch länger) mit maximaler Ladeleistung von rund 2C durch, während der Tesla schon bei weniger als 40% auf rund 1C runtergeht.

In dieser relativen Betrachtung hast Du recht.
Allerdings ist 1C beim Tesla (85kWh-Akku) = 85 kW, während 2C beim i3 (22 kWh-Akku) = 44 kW sind. Absolut betrachtet ist die Ladeleistung beim Tesla also immer noch fast doppelt so hoch wie beim BMW.

Wenn Tesla die etwa 1,4C bis 80% halten würde, dann wäre diese nach etwa 30 Minuten erreicht.

Vielleicht könnten die neueren Akkus schon mehr, aber Tesla hält sich noch zurück mit dem Update der Ladekurve.
Kann man ja bei passender Gelegenheit auch als Update medial ausschlachten. :wink:

Unser P85+ wurde mit ver. 5.5 ausgeliefert und war viel weniger in den Limitierungen
Seit 5.9 und erst recht seit 6.1/6.2 wurden die Limitierungen drastisch erhöht!

ja, aber die Zellchemie ist nicht besser, sondern schlechter. Mit dem groesseren (und billigerem) Akku (ueber)kompensiert Tesla aber die Nachteil der schlechteren Zellchemie.

Da BMW auf den Akku keine 8 Jahre Garantie gibt, ist nicht klar, ob die Beschränkung der Ladeströme auf eine schlechtere Zellchemie oder auf eine vorsichtigere Ladestrategie zum Schutz der Akkus zurück zu führen ist.

Auch bei den non-Ds, interessant! Bei den non-P Dual-Drives scheint es ja mit v7 erhebliche Einschränkungen zu geben, zumindest wenn ich die Erfahrung von ChrisHN mit V7 mit meinen mit V6.2 vergleiche.

Ob Tesla Sorge hat, dass „ze crazy Germans“ sonst die schönen Autos innerhalb der Garantie kaputtfahren?

Gruß Mathie

Ich finde den Begriff „beste“ in diesem Zusammenhang auch zu eindimensional. Es gibt ja viele Parameter (Schenlladefähigkeit, Ladezyklen, Degradation, Hochstromfestigkeit bei der Entnahme, Preis, Gewicht, Temparaturstabilität etc.) die bei einem Akku die Qualität definieren und selbst in einem sehr teuren Akku (und der Preis ist ja eine dieser Dimensionen) könnte man nicht alle Parameter gleichzeitig optimieren.
Insofern habt ihr vielleicht beide Recht. Natürlich kann man den BMW Akku „schneller“ (im SInne des Faktor C) laden, bei einem Fahrzeug hat es aber durchaus eine Berechtigung statt des Faktors C auf die Ladefähigkeit in km/min zu schauen, und da ist der Tesla (bei relativ leerem Akku) dann wieder vorne.
Das Thema ist vielschichtig und Schwarz-Weiss Malerei hilft dabei nichts.

Oliver

Besser oder schlechter worin? Es gibt bei den meisten komplexen Problemen kein einfacheres besser oder schlechter, sondern es ist eine Optimierungsaufgabe. Mir fallen auf die Schnelle schon einige Optimierungsziele für Fahrbatterien ein: Zyklenfestigkeit, Energiedichte, Entladestromfestigkeit, Preis, Schnelladefähigkeit, ökologische Aspekte der Zellchemie und der Rohstoffe, Sicherheit etc. pp

Wie glücklich, wer da einfach so vom Hörensagen und vielleicht auch der Nutzung des einen oder anderen Produktes für relativ kurze Zeit im Vergleich zum Lebenszyklus eines Autos sicher erkennen kann, welche Zellchemie besser ist. Ich kann das nicht!

Gruß Mathie

+1
Tja, da haben sich unsere Beiträge überschnitten. Zustimmung.