Batterieladen

Hallo Tesla Fans,
seit 15 Monaten habe ich ein Model S P 85 und bin nach wie vor begeistert. Es ist wie Fahren 2.0. Andere Autos sind für mich kein Thema mehr.
Obwohl ich Ingenieur bin (allerdings keiner vom Elektrofach) verstehe ich von dem Auto nicht viel. Es ist für mich ein Wunder.
Z.B. verstehe ich nicht, daß beim Aufladen an der Wallbox, die Stromstärke auf 10 A begrenzt ist (oder max. 32 A) und das Display anzeigt, daß man nicht so oft aufladen soll, um die Batterie zu schonen. Am Supercharger können aber problemlos 300 A und mehr fließen.
Ganz verwirrend wird es, wenn der Tesla im Schiebebetrieb die kinetische Energie rekuperiert und damit die Batterie aufläd. Da können gleich mal 90 A fließen - zwar kurzfristig aber ständig, d.h. z.B. 2 - 3 mal pro Minute, bis zu einem Zeitraum von 1 - 2 Minuten (bei Paßstraßen ist es länger), oder 100 mal pro Stunde.
Hmm, wer kann mir das erklären?
Gruß vom Ammersee

Bei der Meldung geht es darum, dass man nicht ganz voll laden soll. Stelle den Regler mal nur auf „daily“ und nicht auf „trip“ und Du bekommst die Meldung nicht mehr. Die Batterie stresst mehr die 100% Ladung als die Ladeleistung.

VG
Ralf

Hallo Jochen,

Kann es sein, das du das Ladelimit auf 100% gesetzt hast? Dann kommt öfters die Meldung:

Die 10 A hast entweder du selbst eingestellt, dein Model S merkt sich anhand der GPS Position welche Stromstärke du wo eingestellt hast. Oder die Box ( oder Kabel) können nicht mehr als 10 Ampere.

Grüße
GC

Ein Problem ist auch, das die Leute in den SeCs immer auf 100 % laden (wohl um sicherzustellen das die Kunden nirgends liegen bleiben).

Und das bleibt dann eingestellt bis man es selbst ändert. Für Neulinge sicher verwirrend.

Hier wäre es gut wenn sich das für die nächste Ladung wieder automatisch auf 80-90 % stellt (wie beim Roadster).

Cheers Frank

Meiner war <90% als ich ihn abholte.

Danke für die Statements.

ich lade immer nur 90 % auf - trotzdem kommt die Meldung „nicht so oft aufladen“.
Meine Wallbox kann 32 A. Die Software ist auf 32 A eingestellt. Trotzdem geht das Limit vor dem Aufladen immer wieder auf 10 A zurück. Ich stelle dann wieder auf 32 A. Mich wundert das hier so restriktiv vorgegangen wird, während am Super Charger das Gegenteil passiert.

Generell war meine Frage: Wird die Batterie am Super Charger und beim starken Rekouperieren nicht wesentlich mehr gestreßt, als beim Aufladen
mit 32 A? Wenn man ständig am Super Charger aufläd, ist dann die Batterie nach 8 Jahren (Garantie) nicht deutlich schwächer, als wenn man schonender aufläd - und hält sie das überhaupt aus? Das kann zwar noch niemand sagen, da ja noch keine Erfahrungen mit 8 Jahren Laufleistung vorliegen, aber aus physikalischen Gründen müßte es theoretisch so sein. Der Roadster kommt mit 7 Jahren auf dem Buckel der Garantieschwelle schon sehr nahe. Wer weiß eine kompetente Antwort?

Gruß vom Ammersee

Das Auto regelt von selbst von 32A runter auf niedrigere Stromstärken, wenn der Ladestand kurz vor 100% ist. Damit ist auch klar, dass die Meldungen daher kommen, dass 100% eingestellt ist.
@Jochen: Wie andere vor mir bereits geschrieben habt, solltest Du den Schieberegler auf 80-90% stellen. Nur wenn Du eine längere Fahrt vor Dir hast und die maximale Reichweite brauchst, musst Du auf 100% gehen.

Wenn das Auto die Stromstärke auch bei Ladezuständen <95% von selbst herunterregelt, gar auf 10A, würde ich den Elektriker kommen lassen. Denn dann gibt es irgendetwas, was das Auto eine schlechte Installation annehmen lässt - die Folge sind schrittweise heruntergeregelte Stromstärken.

Jochen, kannst du bitte mal die Meldung „nicht so oft aufladen“ fotografieren und hier posten?
Vielleicht kommt dann etwas Licht ins Dunkle, weil diese Meldung hier niemand kennt (jedenfalls nicht mit diesem exakten Wortlaut).

Nun, die Batterie „mag“ keine repetitiven 100% Ladungen sowie keine hohen Temperaturen. Daher schützt das Auto/Tesla/System die Batterie davor: entweder mit Reduktion der Leistung aktiver Kühlung ( merkt man sehr schön am SuC) und zusätzlich wird der Fahrer mit der genannten Meldung gewarnt häufige hohe SOC zu vermeiden.
Meines Wissens tritt die Reduktion bei der AC- Ladung erst >98%SoC auf, am SuC bereits früher.
Edit sagt: bei der Rekuperation sieht man das Verhalten sehr schön z b. auf der Passstraße, da hier oft lange rekuperiert wird ( 60kW): ist die Batterie zu heiß oder zu voll wird die Rekuperations-Leistung reduziert ( hatte ich mal im Sommer bei 89% SOC vom Arlbergpass runter).

Vielleicht steht der Schieberegler auch einfach ausversehen bei 91%? :smiley:

Ist jemandem bekannt wie sich die ständige Rekuperation auf die Lebensdauer des Akkus auswirkt? Mir wäre für diese Energie ein kurzzeitig Pufferspeicher lieber. Ich meine immer wenn ich vom Pedal gehe verliere ich einen Zyklus…

Verstehe was du meinst: aber EINMAL kurz Rekuperieren (60kW) hat mit einem „Vollzyklus“ rein gar nichts zu tun! Gegen hohe Ladestände (>95%) und Temperaturen, was für die Batt. am wenigsten zuträglich ist, „wehrt“ sich das Auto schon selbst. :smiling_imp: (wenn die Batterie (fast) leer ist ist rekuperieren/laden eh das beste was Du machen kannst!)
Also entspannen!

1 Zyklus = 1x aufladen von leer auf voll
1x kurz und hart Rekuperieren = 1s mit 60kW = 16Wh = 1/5300 Zyklus

Im Übrigen müsstest du die nicht rekuperierte Energie ohnehin irgendwann wieder nachladen. Dem Auto ist es egal, ob du die Energie mit dem Ladegerät oder per Rekuperation zuführst.

Angenommen, du fährst mit einer Batterieladung und Rekuperation 500km weit und lädst dann auf. Dann ist ein Zyklus für die Aufladung und 0,1 Zyklus für die Rekuperation „verbraucht“ = 1,1 Zyklen.

Nun rekuperierst du gar nicht und kommst mit einer Ladung nur 450km weit. Dann lädst du auf = 1 Zyklus und fährst nochmal 50km zum Ziel. Dort must du nochmal 10% nachladen, um wieder eine volle Batterie zu haben. Macht auch wieder 1,1 Zyklen.

Wenn du durch Rekuperation 10kWh zurückgewinnst, kannst du 50km weiter fahren. Gewinnst du die 10kWh nicht zurück

Danke für das Verständnis :slight_smile:
Es ist mir schonklar, dass etwas Rekupulieren nicht einen gesamten Ladezyklus weniger bedeutet. Vermutlich ist entspannen und geniessen das Beste was ich tun kann. Mal schauen wie das Ganze in 8 Jahren aussieht.

Sehr gut, da niedrige Ladezustände - die sind entscheidend für die Akku-Lebensdauer - bis zum Fahrtende vermieden werden.

Bezüglich „Zyklus verlieren“:
Die neuen Lithium-Ionen-Batterien sind da extrem weniger kritisch als die alten NiCd-Akkus in zB Taschenlampen. Auch da ist inzwischen laut Wikipedia nicht klar ob es wirklich so schlimm war wie allerseits kommuniziert.

Wäre es für uns Otto Normalverbraucher nicht sinnvoll, gar nicht mehr von „Zyklen“ zu reden oder zu denken, wenn es um LiIon geht? Für mich überwiegt inzwischen in der Vorstellung nicht mehr das „Zyklus“-Konzept, sondern ich stelle mir den Akku als einen Speicher vor, der in seiner Lebenszeit eine Energiemenge von x MWh aufnehmen und wieder abgeben kann, wobei x größer wird, wenn man sich selten in Ladebereichen nahe 0% und nahe 100% bewegt. „Zyklen“ kommt da irgendwie kaum noch vor.

Oder ist das dann auch wieder zu sehr vereinfacht?

Keine Sorge, das ist nicht vereinfacht. Es ist eher noch komplizierter. Die meisten können sich unter MWh noch weniger vorstellen. :wink:
LGH

TeeKay, das mit den Teilzyklen stimmt so nicht ganz. In Wirklichkeit wirken sich Teilzyklen noch viel geringer auf die Lebensdauer aus als Vollzyklen.
Soll heißen: wenn eine Batterie nach 1000 Vollzyklen nur noch 50% ihrer Kapazität hat, und man lädt/entlädt immer nur 10%, dann wird sie nicht nach 10000 Ladungen bei 50% sein, sondern erst nach ca. 100000 Ladungen. Das Verhalten ist bei Teilzyklen nichtlinear zu Gunsten der Lebensdauer.