Traktionskontrolle im Vergleich Model S - Roadster

Ich habe mir zwar schon einige Threads zum Thema Traktionskontrolle beim Model S durchgelesen, aber so ganz schlau bin ich aus den Antworten noch nicht geworden.

In den letzten Wochen hatte ich die Gelegenheit einen P85+ (21 Zöller) und einen P85 (19 Zöller) zu fahren - habe selber ja einen Roadster. Bei beiden ist mir auf regennasser Fahrbahn trotz aktiver Traktionskontrolle ein deutliches Durchdrehen der Räder aufgefallen, beim P85+ auch bei trockener Fahrbahn, beim P85 da etwas weniger.

Nun habe ich gelesen, zu Beginn war die Traktionskontrolle beim S zu sensibel eingestellt, dies wurde durch spätere Updates verändert. Da ich aus Reflex bei den durchdrehenden Rädern immer sofort den Fuß korrigiert habe, kann ich nicht sagen, ob hier mal eine Steuerung eingegriffen hätte.
Beim P85+ habe ich sofort gedacht, die Traktionskontrolle ist defekt, aber beim P85 verhält es sich nun ähnlich.

Im Vergleich zum Roadster sind hier aber Welten um sofern man geradeaus fährt (bei Lenkbewegungen kommt auch er in’s Rutschen). Aber selbst bei Nässe spürt man beim Roadster keinen Schlupf, was ich sehr faszinierend fand.

Ist das beim Model S normal ?

Ja, es ist halt sehr schwer und die Traktionskontrolle lässt Schlupf zu um bei dem brutalen Drehmoment nicht zu weit runterregeln zu müssen. Es ist viel Masse zu beschleunigen. Drum ist beim MS die Bandbreite wie lange die Reifen halten auch so groß. Wer ständig mit Schlupf losfährt hat sie gern in weniger als 10tkm durch, wer das im Stromfuß hat kommt schneller weg und ein vielfaches weiter mit einem Reifensatz. Beim Roadster kann gut eine konservativer ausgelegte Traktionskontrolle aktiv sein, der ist aber auch leichter und trotzdem gleichzeitig langsamer.

Versuchen wir’s mal mit Zahlen auszudrücken.

Gehen wir mal von einer Reaktionszeit meinerseits von 1 Sekunde aus. In dieser Reaktionszeit hatte ich einen gefühlten Schlupf von > 100%, danach habe ich immer sofort den Fuß vom Pedal genommen, man merkte auch ein leichtes Ausbrechen des Hecks.

Hätte das Model S hier später deutlich runtergeregelt auf sagen wir 10% - 20% Schlupf ?

Den Roadster hätte ich beim Beschleunigen vom Stand weg bis ca. 70 - 80 km/h als vehementer eingestuft, im oberen Drehzahlbereich wird er aber spürbar schwächer. Hier schiebt das Model S dann besser an, den Eindruck haben mir die Mitfahrer bestätigt.

Ganz anders wird es dann bestimmt beim PD Modell sein, aber den Vergleich hatte ich noch nicht :wink:.

Fahr mal den S85, der ist harmonischer abgestimmt. Aus dem Stand bei voller Beschleunigung dreht da auch bei nasser Fahrbahn nichts durch (außer es gibt einen Wechsel des Fahrbahnbelags, z.B. rutschiger Gulli).
Es ist meines Erachtens eine Besonderheit von den P-Modellen, die Du beobachtet hast.

P85D kein durchdrehen. Krallt sich mit den Nägeln in den Asphalt und los gehts…
In der Tat ganz anders als der von mir probegefahrene P85+.

Klar, fast die doppelte angetriebene Kontaktfläche, wäre schlimm wenn nicht :wink:

Ja, wenn Schlupf festgestellt wird und die Traktionskontrolle an ist regelt die Leistung runter bis kein Schlupf mehr auftritt. Der Moment kann aber unerfahrene Fahrer schon erschrecken bzw. überfordern. Wird das Lenkrad dann verrissen kann es übel werden, ist aber in der Drehmomentregion bei Heckantrieb nichts Besonderes.

An der Hinterachse schiebt aber der selbe Motor an wie beim P85(+). Da sind die Verhältnisse nicht anders als beim Hecktriebler. Es wird nur besser geregelt.

Gruß

Bernhard

Bleib beim leichten Ausbrechen einfach voll auf dem Strompedal!
DerWagen fängt sich von alleine wieder.Musst halt nur das Lenkrad festhalten.
Macht Spaß.
Meine Tochter durfte das eine Woche nach bestandener Führerscheinprüfung testen. Das hat sich ihr ins Hirn gebrannt. Seit dem ist Tesla ihr erste und der letzte Gedanke an einem Tag. :mrgreen:
Achso. Straße war feucht. Da macht es noch einmal etwas mehr Spaß.

LG
Frank

Nein, das ist leider falsch. Die Kraftvektoren an allen Rädern sind halb so lang und damit über einen längeren Zeitraum noch im Bereich der Haftreibung der Räder. Ein richtiger Allrad Quattro von Audi regelt da garnichts ab in einem ganz großen Bereich, die Traktion ist fast doppelt so hoch, erlaubt es damit auch schneller bei Straßen mit geringerer Haftreibung loszufahren und am Kurvenausgang schneller wieder einen Beschleunigungsvektor zu addieren wenn noch Seitenführungskräfte aufgebracht werden müssen. Sobald alle Kraftvektoren an einem Rad in der Addition länger werden als die Haftreibung es zulässt kommt Gleitreibung (Schlupf). D.h. die Hinterachse die nur einen Teil der Kräfte bei der Beschleunigung im D abbekommt bleibt ganz ohne das es was mit Regelung zu tun hat länger in Haftreibung.

kammscherkreis.gif

Zusammenfassend würde ich sagen: Leute freut euch auf den Tesla Roadster II mit Allrad! Im Jahr 2019 dann.

Ich stimme nicht zu. Die Kraftvektoren sind nicht halb sondern solange der Motor in Heck dieselbe Leistung hat, sind die Kraftvektoren in die hinteren Reifen gleich in P85 als in P85D (angenommen sind die achsen gleich übersetzt)

Und ‚richtiger‘ Allrad Quattro ist eine Utopie. Ich kann viele andere bessere Systeme als Audi nennen (hier ein Allrad Entwickler)

Wahrscheinlich lassen in die P Modelle ein bißchen mehr Schlupf zu, bewusst in so eine Art Sport tuning Variante.

In den Zusammenhang lesenswert: Wilhelm Hahne, Mythos Allrad
classic.motor-kritik.de/classic/ … 121501.htm

Wenn das so ist möchte ich dafür sofort einen Button haben um das auf non-P zu stellen. Ich fände nahe null Schlupf sehr viel besser, allein weil die Regelbarkeit ja auch ein technologischer Vorteil ist. Ich hab das Problem zwar nie, aber im Demo-Modus fänd ichs besser! Dann lass ich lieber ein Zehntel liegen, merkt eh keiner :laughing:

Ja, ich auch sofort, wie gesagt, ich bin von der Traktionskontrolle des Roadsters sehr begeistert, muckt nur bei Lenkbewegungen ein wenig auf :stuck_out_tongue:.
Der spezielle Kalibriermodus mit „New Tires“ läßt die Feinfühligkeit ja schon vermuten, wobei man dies sicher auch alleine mit ein wenig Software auch ganz ohne den Menüpunkt hinbringen könnte.

Ich liebe an meinem P85+ das gewisse „Heckwuseln“… Und das obwohl ich aus der Audi-Quattto-Fraktion komme… Anfangs ahnte ich es nicht, dass ich auf den E-Hecktriebler so sehr abfahre…, ich hatte sogar Sorge, dass ich unglücklich werde ohne Allradantrieb… Heute fehlt mir der Allradantrieb ernsthaft nur im Winter… Mich würde mal sehr interessieren wie der Roadster zum P85+ von 0-80 aussieht… Wer das mal mit mir testen mag - bin jederzeit bereit dafür…[emoji56]

Gerade der Winter ist die letzte Unbekannte für mich. Bisher nur Front oder Allradler gehabt. Alle anderen Bedenken haben sich schon mehr als erledigt, wird hier hoffentlich nicht anders! Bin gespannt und das ADAC Fahrtraining hat gezeigt: ein guter Reifen ist ganz schön wichtig!

PS: Wann kauft man die nochmal am sinnvollsten?

…nur der vollständigkeit halbern…
auch ein „normaler“ 85er geht mit dem hintern weg, wenn man in der kurve „vollstrom“ gibt
geschätzt einen halben meter versetzt der dicke, ziemlich unabhängig ob nass oder trocken :smiley:
…ist aber gut beherrschbar und wird sofort wieder eingefangen - die geräuschkulisse: spannend… :unamused:
:sunglasses:

Einen halben Meter versetzt er ? Das ist für mein Gefühl (zu) viel. Ich schaffe gefühlt maximal 20-30 cm, eher 10 cm (P85+ mit Michelin PS2 in 265) dann fängt er sich wieder ein (trocken). Messen kann man es ja schwer, höchstens mal von hinten filmen. Aber selbst dann anhand Video schwer zu ermitteln.

@Leto liest Du hier mit ? Was sagst/meinst Du ?