Fahrwerk

Wurde das Fahrwerk eigentlich bei der Umstellung auf Allrad überarbeitet ?

Klar, wie willst Du bei unveränderten Fahrwerkskomponenten die Antriebskräfe auf die Vorderräder bringen? WirelessTorque???

Was meinst Du also genau?

Gruß Mathie

Ich kenne nur den 85er mit Hinterradantrieb.

Hier hat mich das Fahrwerk bei schnell gefahrenen engen Kurven nicht überzeugt.

Wäre interessant zu wissen ob das jetzt besser geworden ist.

Um darauf zu antworten, müsstest Du schon ein bisschen präziser werden. Was hat Dich in welchem Fahrzustand nicht überzeugt?

Gruß Mathie

Das Fahrwerk wurde schon beim S85 überarbeitet, nennt sich Autobahnupdate :sunglasses:

Da wir nur Leihtesla fahren weiß ich nicht genau welches Baujahr/Baumonat

Der Wagen drückte stark nach aussen. (Vielleicht den 2,2 Tonnen geschuldet ?)

Es war auch ein Wanken zu bemerken.

Enge Kurven ca. 80 km/h.

Im August hat mein Verleiher den 70er im Angebot.

Werde das dann selbst testen.

Seit wann hat der Roadster Allrad und wiegt 2,2 Tonnen???

[Mod Note: Thread vom Roadster- ins Model S Forum verschoben.]

Ein Bekannter, der Fahrlehrer ist, bestätigte meinen Eindruck. (Er fährt einen i3)

Zitat:

Ich hatte vorige Woche einen Tesla Model S85 zur Verfügung und bin damit von Graz nach Wien und zurück gefahren und bin noch ein paar Kilometer auf den bergigen Landstraßen bei mir daheim herum gekurvt. An diesem einen Tag konnte ich den Tesla durchaus ein wenig kennen lernen, ich habe viel am Infotainment System ausprobiert, das Navi genutzt, per SuperCharger und per 22kW Typ 2 Säule (Smatrics) geladen und bin eben über 500km damit gefahren.
Da ich den i3 nun schon seit einem Jahr und 13.000km habe und das ja mein Alltagsauto ist komme ich natürlich gar nicht drum rum die beiden Fahrzeuge zu vergleichen.
Um es vorweg zu nehmen: Mir gefallen manche Dinge, beim Tesla besser, manche beim i3. Und genau auf die möchte ich ein wenig eingehen.

Beginnen wir mit dem Fahrwerk und Fahrverhalten:
Der Tesla ist eine Sänfte, der i3 ist ein hartes Brett. Irgendwas dazwischen wäre für mich perfekt, obwohl ich grundsätzlich auf harte Fahrwerke stehe. Nur bei unseren immer schlechter werdenden Straßen hier ist die harte Federung vom i3 schon fast kontraproduktiv. Dafür macht er riesen Spaß den Berg rauf auf guten Bundesstraßen wo er eine Kurve nach der anderen frisst.
Der Tesla hat mir eben sehr gut auf den nicht so guten Straßen gefallen, auf der Autobahn kam er mir bei 130 km/h etwas schwammig vor, speziell bei kurzen, aber scharfen Lenkbewegungen, ähnlich denen bei einem Ausweichmanöver (nur eben nur angedeutet) war diese Schwammigkeit sehr deutlich zu spüren. Das hat mir nicht so gefallen, aber es war auch überhaupt nicht tragisch. Und bei schneller durchfahrenen Kurven im niedrigeren Geschwindigkeitsbereich merkt man halt sehr schnell das hohe Gewicht und den Drang zum Untersteuern. Das gefällt mir wiederum beim i3 besser. Der ist da einfach das sportlichere Auto und geht schneller durch Kurven.

Der Tesla rollt viel, viel weiter als der i3. Aber klar, das Auto ist ja auch fast doppelt so schwer. Daran musste ich mich erst gewöhnen und da hab ich mich die ersten 100km öfters verschätzt und bin so nicht ganz effizient gefahren.
Was mir beim i3 dagegen besser gefällt (und das war die größere Umstellung) ist, dass er bis zum Stillstand rekuperiert. Der Tesla hört mit der Reku bei 10 km/h oder auf und man muss dann mit der hydraulischen Bremse eingreifen. Also kein echtes One-Pedal-Feeling. Das liebe ich beim i3.
Allerdings hat das Verhalten vom Tesla sicher auch Vorteile, im Besonderen den, dass die Bremsen dadurch regelmäßig benutzt werden und nicht zu rosten beginnen. Das ist auch nicht unwichtig. Allerdings würde man bei der großen Masse des Model S ohnehin öfters die Bremse brauchen, somit, glaube ich, würde es auch anders gehen. Das ist natürlich Gewohneitssache, gefällt mir dennoch beim i3 besser.

Insgesamt bin ich auf den 515km den Tesla aber mit einem Schnitt von 17,4 kWh auf 100km gefahren und bin immerhin großteils auf der Autobahn zwischen 120 und 140 km/h gefahren. Also sparsam ist der Wagen auf jeden Fall, gerade auf Langstrecken. In der Stadt, wo der Verbrauch beim i3 üblicherweise sinkt, stieg er beim Tesla dagegen. Wieder eine Sache des Gewichts, ganz klar. Ich denke aber auf den Strecken wo ich mit dem i3 mit 9 kWh/100km fahre müsste es mit dem Tesla auch so mit 12-13 kWh/100km möglich sein. Das konnte ich nicht testen, aber ich schätze ihn auf ca. 30% Mehrverbrauch was absolut in Ordnung ist. Also er ist sicher kein Energievernichter wie man da und dort mal liest.

Der Wendekreis ist schlecht beim Tesla. Schlechter als beim 5er BMW (E61) meines Vaters. Das würde deutlich besser gehen, für das hat man ja Heckantrieb.

Bedienung/Infotainment:
Der Tesla ist zunächst mal irrsinnig cool mit dem großen Display in der Mitte und den ganzen Einstellmöglichkeiten. Gefällt mir natürlich. Allerdings kam auch bald etwas Ernüchterung auf. Vor allem aus diesen Gründen:

Ich bin im Tesla viel, viel mehr abgelenkt wenn ich irgendwas umstellen möchte (fängt bei der Lüftung an und geht über alle anderen Einstellungen). Ich muss einfach auf das Display schauen um zu wissen wo ich hindrücke. Davon werde ich kein Fan und halte es für gefähhrlich. Ich liebe Kmöpfe im Auto. Beim i3 ist das ganz gut gelöst, da die wichtigsten Funktionen mit Knöpfen zu bedienen sind und das i-Drive mit dem Drehregler auch insofern für mich ungefährlicher wirkt, weil ich eben nicht für eine Hand-Augen-Koordination zum Display schauen muss, sondern eben nur um zu schauen was gerade ausgewählt ist und durch weiterdrehen des Drehreglers ich intuitiv dann schon zum richtigen Menupunkt komme. Perfekt ist es auch nicht, aber ich finde man ist deutlich weniger abgelenkt, als beim Tesla, auch weil das Display im i3 in Richtung Windschutzscheibe steht und ich beim Tesla meinen Blick senken muss um etwas zu sehen, somit also nicht mal aus den Augenwinkeln mehr das Verkehrsgeschehen beobachten kann.

Dafür kann man im Tesla DEUTLICH mehr Einstellungen vornehmen. Das ist genial und so würde ich mir das auch im i-Drive des i3s wünschen. Das grenzt schon an Perfektion beim Amerkikaner.

Was ebenso sehr fein ist, ist die Internetanbindung. Auch wenn die bei mir am Land sehr langsam war, was suboptimal bei der Navigation ist. Da habe ich übrigens auch Bedenken: Wenn es keine Offline Navigation gibt, was macht man wenn man mal wirklich in einer Gegend ohne Netzabdeckung oder bei einem Netzausfall ein Navi braucht? Sicher, wird nicht oft vorkommen, aber da hätte ich dann schon gerne ein Offline Navi im Auto - optimalerweise mit Online Option.

Ich bin kein Fan von Tempomathebeln, das ist eine persönliche Sache von mir, ich weiß. Aber wie oft ich die Hebel Blinker und Tempomat verwechselt habe… Kenn ich aber vom E61 BMW meines Vaters, dort passiert mir das auch dauernd. Ich werde auch in Zukunft nur Autos mit Tempomatbedienung am Lenkrad kaufen. Finde ich einfach um Welten besser und praktischer, auch weil man das Lenkrad zum bedienen nicht loslassen muss.
Und was auch eine Sache der Gewohnheit ist, ist die Tatsache das „D“ beim Tesla (für mich unlogisch) nach unten zu ziehen ist und beim i3 nach oben bzw. vorne (wenn man es als Drehbewegung sieht). Da hab ich mich öfters mal „verschaltet“ :slight_smile:

Platz:
Der Tesla ist natürlich groß und hat genial viel Kofferraum Volumen. Wir haben 2x 25kg Säcke Pferdefutter gekauft, das sind richtig große Säcke. Die gingen beide in den vorderen Kofferraum locker rein. Im hinteren Kofferraum war unser großer (wirklich groß) Kinderwagen und der hat gerade mal den Kofferraum halb ausgefüllt (und dann gäbe es ja unter der Ablage im Kofferraum nochmals Platz für flaches Gepäck). Also Platzprobleme wird man in dem Auto selten bekommen mit dem Gepäck.
Der i3 im Vergleich ist mit dem Kinderwagen im Kofferraum voll. Da geht zwar noch die Wickeltasche und ein kleiner Rucksack rein, aber das war es dann. Für mehr muss ich schon einen Sitz umlegen, was auch Ladungssicherung bedeutet. Übrigens ein Thema das beim i3 schlecht gelöst ist. Es gibt kein Gepäcksnetz und man muss im Grunde jede Ladung verzurren im Kofferraum da es dir sonst bei einem Unfall um die Ohren fliegt. Das fällt beim Tesla weg. Der vordere Kofferraum ist beim i3 mit dem Ladeequipment ausgefüllt. Klarer Pluspunkt erwartungsgemäß für den Tesla.

Platz im Auto: Ich bin 1,87m groß und fühle mich im i3 wohler. Durch den fehlenden Mitteltunnel hab ich mehr Kniefreiheit. Beim Tesla ist es wie in den meisten anderen Autos dass ich bei optimaler Sitzposition mit dem rechten Knie wo anstoße. Nicht schlimm, aber überraschend. Wobei ich die Ablage in der Mitte vom Tesla schon sehr praktisch finde.
Die Kopffreiheit ist beim i3 sogar auch etwas größer. Das hat mich gewundert. Ich war beim Tesla ganz unten mit dem Sitz, es war noch genügend aber nicht mehr viel Platz oben rum. Beim i3 sitz ich minimal tiefer und bin aber nicht ganz unten mit dem Sitz.
Die Lordosenstütze fehlt beim i3 komplett ist beim Tesla dafür sehr gut verstellbar und sehr fein.

Hinten hab ich im Tesla keinen Platz. Da stehe ich mit dem Kopf sehr deutlich oben an und könnte nicht angenehm reisen. Müsste den Kopf auf die Seite legen. Beim i3 geht sich das besser aus. Also Leute über 1,80m sollten im Tesla nicht hinten sitzen.

Leider ist auch die Kopfstütze beim Tesla nicht verstellbar. Obwohl das „Leider“ würde ich in Klammer setzen. So vergisst sie wenigstens niemand einzustellen und sie passt universell. Wenn ich so nachdenke sehe ich das sogar als Plus!

Sonstiges:
Das Licht der Scheinwerfer, besonderes das Abblendlicht ist grauenhaft gewesen beim Tesla. Erinnerte an meinen 93er Clio, mein erstes Auto. Da gehört nachgebessert. Das Fernlicht ging einigermaßen. Ist das überhaupt Xenon Licht beim Tesla? Ich hab gar nicht geschaut. Aber ohne Übertreibung: Das Halogen Licht beim i3 ist deutlich besser. Jedenfalls mein Halogenlicht mit besseren Leuchtmitteln als den originalen. Das originale war auch nicht gerade der Burner. Aber das ist nun zu lange her um es vergleichen zu können.

Die vielen Lademöglichkeiten beim Tesla sind genial. Man kann wirklich quasi überall anstecken. Und auch die Anzeigen der Ladeleistung usw. gefallen mir sehr. Was ich seltsam fand, ist dass nach öffnen der Ladeklappe der Anschluss nach wenigen Sekunden wieder verriegelt. Den Sinn dahinter verstehe ich nicht und lästig war es auch. Im Auto die Klappe aufgemacht, ausgestigen, das Typ2 Kabel aus dem Kofferraum geholt, und schon war es wieder verriegelt und ich musste mich wieder ins Auto beugen. Naja. Möglicherweise kann man das wo einstellen? Gefunden hab ich nix.

So das war es, ich hoffe ich habe nichts meiner Eindrücke vergessen. Mein Fazit: Der Tesla ist ein tolles Auto, auch wenn die Türen oder Fenster ein wenig gescheppert haben (solche Geräusche erwarte ich mir nicht in einem Auto dieser Preisklasse, ja eigentlich in keiner Preisklasse.) aber gut, da ist mein i3 auch nicht perfekt. Bei der rechten Tür oder Fenster macht der bei Schlaglöchern auch Geräusche, ebenso wie manchmal das Handschuhfach.
Für mich passt der i3 dennoch deutlich besser, weil ich kein Autobahnauto brauche und somit der i3 genau passt. Wenn man viel und oft weite Strecken zu bewältigen hat und ein Auto mit viel Platz für Gepäck und Ladung haben möchte dann ist der Tesla sicherlich keine falsche Wahl.

Ups falsches Forum erwischt. Tesla S… :confused:

Hatte meine 24h Probefahrt in einem P85 ohne Autobahn-Update, da störte mich das schwammige Gefühl auf der Autobahn und ich hätte diesen Wagen nicht bestellt, da er jenseits 160 keinen Spaß machte - Eben typisch Ami.

Unser 85D fährt auch bei Höchstgeschwindigkeit stabil und ist für sein Gewicht bei niedriger Geschwindigkeit im Alltag sehr agil und gutmütig neutral, nennenswertes Unter- oder Übersteuern ist mir nicht aufgefallen. Habe allerdings keinen Handlingparcours durchfahren, sondern Alltagsfahrt in der Stadt.

Gruß Mathie

Bei mir war es auch kein Handlingkurs, aber eine Fahrt am Land mit vielen engen Kurven.

(Bergauf und Bergab…)

Das haben wir hier in Berlin nicht und die einzige weitere Fahrt, die ich bis jetzt habe, war ein schneller Business-Trip über die A24 nach HH.

Ich würde erwarten, dass der D auch in den Bergen deutlich agiler ist, als ein S85 ohne Autobahnupdate, kann dies mangels Bergen aber nicht verifizieren.

Gruß Mathie

Mod Note: Thread vom Roadster- ins Model S Forum verschoben.

Hm, Herr Fahrlehrer meint also der i3 sei das deutlich sportlichere Auto und geht schneller durch die Kurven. Das bezweifle ich aber mal ganz stark, Serienbereifung des i3 unterstellt. Ausser einem Gewichtsvorteil hat der i3 keine Vorteile, sondern nur Nachteile, z.B. was den Schwerpunkt, die Gewichtsverteilung, das Fahrwerk und die Reifen angeht. Im Slalomtest wird deshalb meines Erachtens das Model S deutlich höhere Geschwindigkeiten erreichen.

Zustimmen kann ich dagegen in dem Punkt Rekuperation bis auf Null. Das finde ich beim i3 besser als beim Model S.

Der Fahrlehrer hatte einen S85, du den P85+. Da gibts ja auch noch einmal deutliche Unterschiede.

Aber sag dem Fahrlehrer, dass der Tesla zwei Navigationssysteme hat: Online (großes Display) und Offline (neben dem Tacho). Das sieht er aber erst, wenn er offline ist und die Zieleingabe von Google Maps gegen die vom Offline-Navi getauscht wird.

Bei einem Auto interessiert mich vor allem das Fahrgefühl. (Die Spielereien am Screen sind mir fast egal.) :slight_smile:

Werde den 70er (ist auch 100 kg leichter als die 85er) im August testen und berichten. (Dann bekommt der Verleiher einen.)

Die 100 kg wirst Du nicht spüren, das sind nur 5% vom Gesamtgewicht. Je nach Ausstattung kann der sogar schwerer sein als ein 85er ohne Pano.

Das Fahrgefühl finde ich perfekt. Aufgrund des niedrigen Schwerpunkts und der Gewichtsverteilung fährt sich zumindest der P85+ wie auf Schienen. Hohe Geschwindigkeiten ab ca. 180 mal ausgenommen, da liegt ein Panamera für mein Gefühl geringfügig besser. Habe aber auch noch nicht das Autobahnpaket.

Letztlich ist es ja aber ein „Gefühl“ und das ist subjektiv. Da hat jeder auch andere Vorstellungen. Da muss jeder das finden was ihm gefällt.

Im Herbst bekommt der andere Verleiher auch den 85D.

Also bald weiß ich mehr. :wink:

Ich finde das Fahrwerk superklasse! Und ich habe jedes Mal das Gefühl, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dass es kein besseres Fahrwerk geben könnte…

Ich wünsche mir nur zusätzlich eine variable Luftfahrwerkseinstellung: „sportlich, ausgeglichen, weich“

Der P85D ist im Vergleich zum S85er (BJ Mitte 2014) deutlich straffer und präziser.