Über meinen Frust, den Energiemonitor betreffend, habe ich mich schon oft genug ausgelassen, jetzt hat Tesla mit dem Tripmonitor nachgelegt.
Der Tripmonotor zeigt, wenn man ein Ziel ins Navi eingegeben hat, eine abfallende Kurve an, die den geschätzten Energieverbrauch für die eingegebene Strecke darstellt. Es wird der momentane Ladezustand als Prozentwert am weißen Punkt auf der Kurve angezeigt, die gefahrenen Kilometer am unteren unteren Rand des Diagrammes senkrecht unter dem weißen Punkt, und rechts der prospektive Ladezustand der Batterie am Ziel ebenfalls prozentualiter dargestellt. Die Kurve ist nicht gerade, da ganz offensichtlich die Landschaft, d.h. Steigungen und Gefälle mit einberechnet werden. Wo die Kurve steiler abfällt ist demnach eine Steigung, wo die Kurve flacher oder gar steigend verläuft ist ein Gefälle.
Das ist von der Idee her eine gute Sache und ein riesiger Fortschritt verglichen mit dem Energiemonitor. Es gibt Strecken, wo die Anzeige erstaunlich genau voraussagt, selbst wenn man mit verschiedener Geschwindigkeit unterwegs ist (z.B. Villach nach Graz über Packsattel). Nachteilig erscheint mir die frühe Einfärbung des Graphen mit gelb, wenn das Ziel mit weniger als 20% Ladezustand, bzw. rot, wenn das Ziel mit weniger als 10 % Restenergie erreicht werden soll. Die Meldung „Drive slowly to reach destination“ (oder ähnlich) kommt viel zu vorsichtig früh. Plötzlich ist sie wieder da, die längst vergessene Reichweitenangst.
Ein paar Kuriositäten hat der Tripmonitor auch zu bieten. Fährt man z.B. durch einen längeren Tunnel steigt die prozentual dargestellte Energiemenge am Ziel regelmäßig steil an, in den vielen Tunneln von Udine nach Tarvis um bis zu 7%. Nach dem Tunnel sinkt die Anzeige dann oft rasch wieder auf den Wert von vor der Tunneleinfahrt, manchmal seltsamerweise bleibt sie aber auf einem anderen Wert. Die Unschärfe hier kann mehrere Prozentpunkte ausmachen, was mit der früh einsetzenden Einfärbung und der o.a. Meldung doch Nervosität erzeugen kann.
Bei einigen Tunnel wäre der Tripmonitor ganz eindeutig lieber über den Berg gefahren und ist dann überrascht, wieviel Energie sich sparen läßt, wenn man durch den Berg durchfährt. Folgendes Foto von der Durchfahrt des Gleinalmtunnels, die Delle in der Mitte.
Interessant ist auch das Verhältnis von grauer zu grüner Kurve. Die graue Kurve tritt quasi „unter“ der grünen hervor, wenn die Fahrweise oder das durchfahrene Geländeprofil eine Abweichung von der ursprünglichen Schätzung ergibt. Die zugrundeliegende erste Schätzung scheint übrigens die typical Fahrweise zu sein mit 190 W/km auf der Autobahn. Der Wert der angepassten grünen Kalkulation kann dann sich während der Fahrt weiter verändern, ohne dass unmittelbar klar ist, warum. Es können da vermutlich sogar Staumeldungen eine Rolle spielen, von denen der Fahrer noch nichts weiß.
Ein neues Feature ist mir noch beim Navi links vom Tacho aufgefallen: Bei mehrspurigen Abzweigungen geht einkleines Fensterchen auf und zeigt in blau die Fahrbahnen an, auf denen man zum Ziel kommt. Oder war das schon immer so?