Wintereigenschaften Model S ohne Allrad

Viele von uns haben ja nun die Möglichkeit, das Model S erstmals auf richtig schönen, glatten Winterstrecken zu „erfahren“.

Mein Eindruck:

Fahren auf Schnee und rutschigen Straßen ist vollkommen unspektakulär. Das ESP mit dem ASR erstickt auf glatter Straße jede Unsicherheit im Keim - restriktiver als jeder Mercedes und viel sanfter als auf nasser Straße, da früher einsetzend.
Da der aufheulende Motor fehlt, bekommt man eigentlich nur mit, dass es langsamer vorwärts geht und das Warnlämpchen leuchtet. Ansonsten wie auf Schienen. Auch provozierte Ausweichmanöver quittiert das Model S mit den Pirelli-Winterreifen gutmütig und wie fast jedes andere Auto mit massiver ESP-Hilfe ab der Gegenlenkbewegung.

Noch interessanter und heute in allen Situationen getestet ist die hervorragende, extrem sensible Rekuperationssteuerung. Selbst bei spontanem Lastwechsel in glatter Kurve zuckt nicht mal das Heck. Ein absolut sicheres Fahrgefühl.

Interessant die Beobachtung des Nachregelns bei beiden Situationen auf der Leistungsanzeige.

Da können Elefanten ans Pedal, auch die werden im Rahmen der physikalischen Grenzen keine kritischen Reaktionen des Model S hervorrufen.

Letztes Jahr war ich ja mit den Pirellis nicht sehr zufrieden (Und noch ein Winterfahrbericht). Nun habe ich die Nokian gekauft und sie fühlen sich besser an auf schnee, wenn auch schlechter auf normalen untergrund. Ich konnte gestern ohne problem auf schnee und mit Steigung anfahren. Und auch mit 5-10 cm neuschnee war es kein problem anzufahren. Beides war letztes jahr noch unmöglich bis Glückssache. Es ist natürlich schwer zu sagen ob es gestern einfach weniger rutschig war oder ob wirklich die reifen so einen Unterschied machen, aber bisher fühle ich mich viel besser auf Schnee als letztes jahr.

Das ist ein wichtiges Thema für mich und unsere derzeitige Mercedes E Klasse bleibt bei Schnee in der Garage. Danke für die Info!

Gibt es andere die die Einschätzung teilen können mit den Nokian Reifen? Wie halten die sich denn wohl im Rollwiderstand?Besser? Schlechter?

Gruß Andreas

Fahre seit Jahren im Winter mit Nokian. Im Schnee nach meiner Einschätzung sowohl auf dem 4x4 wie auch auf dem TESLA problemlos (auf beiden Nokian WR 3). Bei Nässe im Grenzbereich (den man da ja nicht aktiv aufsuchen sollte) gewisse Schwächen. Laufleistung gut.

Gibt es eigentlich im Model S einen „ECO Modus“ wie zum Teil bei anderen (batteriekapazitätstechnisch limitierten) Elektrofahrzeugen - ein Modus der die Pedalkennlinie ändert (à la P85+ zu S85)? Ich war gerade mit einem NIssan e-NV200 im Schnee auf dem Berg unterwegs und empfand den ECO-Modus mit zurückhaltendem Ansprechen, gerade mit groben Winterschuhwerk, als recht angenehm und gefühlt sicherer.

Ich hatte damals bei der Bestellung des MS etwas Entscheidungsprobleme ob ich die Pirellis oder die Nokian bestellen soll. Auf Grund des Profilbildes habe ich mich für die Nokian Hakkapelitta R2 entschieden. Und seit einigen Tagen kann ich sagen, das diese Entscheidung goldrichtig war! Diese Reifen sind der Hammer und ich kann sie jedem empfehlen. Sowohl auf vereister wie auch schneebedeckter Strasse ist Anfahren, bremsen und Spurhalten jederzeit möglich. Auch in wirklich steilen Abschnitten problemlos.
Auf trockener Strasse schwimmt jedoch das MS in schnellen Kurven. Die Geräuschentwicklung ist mittelmass da gibts lautere und leisere Pneus.

Das Fahrpedal ist sehr präzise und fein dosierbar. Daher keine Probleme auf rutschigem Untergrund. Und wenn man doch mal zu viel Strom gibt fängt das Auto dies problemlos auf. Ich fürchtete mich auch etwas von der Rekuperation besonders in Kurven. Dies ist allerdings tatsächlich unproblematisch. Ich versuchte mehrmals bei schneller Kurvenfahrt und einem kurzen Einlenken mit gleichzeitigem entfernen des Fusses vom Gaspedal das Heck zum ausbrechen zu zwingen.
Aber alle Versuche bliben im absolut harmlosen Bereich. :stuck_out_tongue:

Der Nokian Hakka R2 ist auch ein „nordischer“ Winterreifen, die meisten Hersteller bieten in den nordischen Ländern andere Modelle an als auf dem kontinentalen Markt. Diese sind mehr auf Schnee und Eis optimiert, die üblicherweise in Deutschland verkauften sog. Winterreifen eher auf Nässe und Matsch.

Test dieser nordischen Winterreifen gibt es z.B. beim norwegischen NAF [url]https://www.naf.no/forbrukertester/dekktester/vinterdekktest-2014/[/url].

Ich hatte mich letztes Jahr für Pirelli IceControl entschieden, diese waren beim letztjährigen Test auf nassem Eis bei den nicht-Spikesreifen am besten. Ich war erstaunt, wie gut die Reifen selbst auf Eis funktionierten (hatte die Jahre zuvor immer Spikes). Auf das Model S kommen dann aber wieder Reifen mit Spikes…

Meine Freundin war heute im S85 mit AP1 Tempomat (grösster Abstand, 6) bei tiefen Temperaturen und Regen unterwegs. Ohne aktivem Autopilot. Die Geschwindigkeit lag bei unter 80km/h, 100km/h wurden dort vom Gros der Automobilisten gefahren. Der Wagen war bei Ankunft vereist, es war aber per se kein Eisregen. Auf einem Stück Autobahn geriet der Tesla auf einer eisigen Stelle ins „Schwimmen“, pendelte seitlich hin- und her. Ob der Tempomat vom Wagen deaktiviert wurde, oder sie es durch manuellen Eingriff machte weiss sie nicht mehr. Meine Freundin hielt das Lenkrad ganz locker - und der S85 fing sich wieder ein. Die Weitwinkelaufnahme der Dashcam sieht weniger furchteinflössend aus, als sich der Kontrollverlust angefühlt hat. Meine Freundin sah sich schon der Schallschutzwand. Gut gemacht, Teslahelferlein.

Ich würde bei Winterwetter den Tempomaten lieber nicht nutzen, den Autopiloten sowieso nicht.