Fahrzeichenerkennung -> Tempomat

Hat schon jemand irgendwo Details gefunden wie das mit der Fahrzeichenerkennung und dem Tempomat funktionieren soll? Im Prinzip eine sehr gute Idee (habe mich schon gefragt, warum das nicht macht wenn man sowieso schon Fahrzeichenerkennung hat), aber nutzbar würde es für mich nur, wenn man dann auch so eine Art „Offset“ einstellen kann. Sogar vollautonome Fahrzeuge erlauben schließlich ein zu schnelles Fahren [url]http://www.autonomes-fahren.de/google-autos-zuweilen-schneller-als-erlaubt/[/url] :wink:

Verkehrszeichenerkennung und Darstellung in der Tachoeinheit finde ich super, denn die habe ich auch jetzt schon in meinem VW Touran.
Allerdings habe ich zur Zeit noch ein ungutes Gefühl, wenn das Auto dann selbständig die „erkannte“ Geschwindigkeit (evtl. zzgl. Toleranz) fahren will.
Beispiel: A2 Bielefeld Richtung Dortmund, Höhe Gütersloh.
Dort ist eine Tank+Rast-Anlage, in dessen Ausfahrt Tempo 30 angeordnet ist.
Die Schilder stehen jedoch so ungünstig, dass meine Verkehrszeichenerkennung das Schild auch für gültig erklärt, obwohl ich auf dem rechten Fahrstreifen auf der Autobahn fahre. :open_mouth:

Das nächste Problem sind verwitterte Verkehrszeichen, bei denen plötzlich 80 mit 30 (oder umgekehrt) verwechselt wird.
Ja, ich weiß, Paragraphenreiter würden jetzt sagen, dass das Schild sowieso ungültig ist, da es nicht mehr den Vorschriften für Verkehrszeichen entspricht.
Das ändert jedoch nichts an der potentiell gefährlichen Situation, wenn das Auto selbständig die erkannte Geschwindigkeit fährt.

Da auf Autobahnen die Geschwindigkeit stufenweise herabgesetzt wird, hilft hier eine einfache Plausibilitätsprüfung durch den Autopiloten. Hat dieser zuvor keine 120 - 100 - 80 - 60 Schilder erkannt, kann 30 km/h nicht gelten, aber warnen darf er natürlich.

Ich stelle mir das für die Zukunft so vor:

In solchen Fällen gibt es einen Plausibilitätscheck, z.B. Überprüfung via GPS, ob die Karte eine hinterlegte Geschwindigkeit hat oder ob es eine Ausfahrt gibt. Simple Dinge wie 80 in der Innenstadt, weil das 30-Schild nicht erkannt wurde, lassen sich so vermeiden. Geschwindigkeitsregelungen ändern sich ja normalerweise nicht ständig um mehrere zehn km/h. Verkehrsbeeinflussungsanlagen kann man mit ihrem üblichen Intervall ebenfalls in der Karte hinterlegen.

Desweiteren kann man den Verlauf der Geschwindigkeitsanzeigen der letzten Kilometer überprüfen. Eine fallende Vorgabe von „keine Beschränkung“ auf 130 -> 100 -> 80 -> 60 -> 30 wenn es auf eine ultragefährliche Autobahnbaustelle zugeht, wäre plausibel. Von „keine Beschränkung“ auf 30 oder von 100 auf eine 30 statt 80 bei verwittertem Schild wäre nicht plausibel.

Außerdem wird sowieso das Verhalten der anderen Autos in der Umgebung beobachtet. Auch daraus kann man Schlüsse ziehen - Auto 100m vor einem verändert Geschwindigkeit nicht, Auto 100m schräg rechts hat stark abgebremst - Ausfahrt.

Natürlich muss der Fahrer darauf hingewiesen werden, wenn das System sich nicht entscheiden kann. Moderate Bremsung, Warnsound und Anzeige im Display „Geschwindigkeit prüfen“. Der Fahrer bremst dann oder tippt kurz aufs Gas, dann weiß das Auto dass es weiterfahren darf. Es merkt sich , wie der Fahrer an dieser konkreten Stelle entschieden hat und speichert die Ortsdaten, lernt aber gleichzeitig das nächste verwitterte 80-Schild besser zu erkennen.

Dass der Tesla GPS-abhängig lernen kann, wissen wir ja seit der Fahrwerksverstellung aus V6.0. So wird er auf der kurvigen Landstraße auf dem Weg zur Arbeit nach ein paar Fahrten von alleine langsamer, wenn die Stelle mit dem Schlagloch kommt, an der man immer langsam fährt. Er verknüpft dann Daten von GPS, Beschleunigungssensoren (es rumpelt) und Geschwindigkeit.

Nachts (Lichtsensor) und bei Niederschlag (Regensensor) fährt er natürlich defensiver.

Wie wird man Herr über die anfallenden Datenmengen? Während des Aufladevorgangs analysiert der Tesla routinemäßig die Daten und löscht, was man nicht mehr braucht. Z.B. weiß er, dass die Urlaubsfahrt aus dem letzten Jahr eher nicht mehr gebraucht wird, außer der gefährlichen Stelle mit dem manuellen Eingriff, die behält er mal lieber. Den täglichen Pendelweg und die regelmäßigen Wochenendausflüge verwurstet er statistisch nach Uhrzeit, Wetter usw.

Dazu braucht man keinen Watson und keine unfassbar schlaue KI, es ist nur die aufgebohrte Version dessen was das Auto jetzt schon kann. Das braucht alles noch keinerlei Vernetzung mit anderen Autos und dem Verkehrsnetz. Deswegen würde ich mal sagen, diese Zukunft haben wir in maximal 50 Wochen erreicht.

Edit: Da war jemand schneller, ich hab zu lange zum Tippen gebraucht.

Der Algorythmus wäre noch einfach zu implementieren, aber was ist, wenn ein Zeichen aufgrund eines LKWs nicht erkannt werden kann?
Doch leider gibt es die max. 20 km/h Reduzierung nicht, denn es darf um bis zu 40 km/h pro Schild reduziert werden. (Quelle kann ich gerade nicht benennen, jedoch habe ich es aus einer amtlichen Quelle.)
In der üblichen Praxis hält man sich jedoch an eine interne Empfehlung, max. 20 km/h-Differenzen anzuordnen.
Ausnahme: Häufig wird auf der BAB von Richtgeschwindigkeit 130 direkt auf 100 reduziert. Heftiger als laut Empfehlung, jedoch immer noch innerhalb der Vorschrift.
Der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Strassen.NRW) nutzt die Vorschrift aktuell intensiv bei Fahrbahnerneuerungen. Unbeschränkt -> 120 -> 80

P. S.:
Auch wenn es eine Empfehlung gibt, frühestens 200-300m nach einer Geschwindigkeitsreduzierung eine Radarkontrolle aufzustellen, so darf das Gerät auch direkt hinter dem Schild stehen, denn ein Verkehrszeichen gilt exakt ab dem Ort, wo es steht, und nicht erst x Meter davor/dahinter.
Ebenso bei der Zeit:
Das aufgestellte Zeichen gilt ab dem Zeitpunkt, wo es aufgestellt wurde, auch wenn i.d.R. erst frühestens 2-4 Wochen danach die ersten Radarkontrollen dort stattfinden.

Das stimmt zwar, aber die Radarfalle darf nicht exakt am Schild stehen. Das ist sogar vorgeschrieben. Die Entfernung ist in jedem Bundesland anders. In manchen wird lediglich vage gesagt „etwas hinter dem Schild“ und in einigen ist zB vorgeschrieben, dass der Abstand auf der Autobahn mindestens 250m betragen muss.

Na die Fahrzeichenerkennung muss schon zuverlässig funktionieren, unabhängig von meinem „Offset“ Wunsch.
Bei BMW ist die Fahrzeichenerkennung übrigens derzeit schon teilweise GPS-basiert, zumindestens vermute ich das: An einigen Stellen an denen die Autobahn neben einer innerstädtischen Straße verläuft bekomme ich immer „50“ angezeigt (obwohl bei besten Willen kein Schild zu sehen war), z.B. A5 Höhe Abfahrt Aschaffenburg-West. (Teilweise werden aber auch tatsächlich Schilder erkannt, vermute er nimmt die Kartendaten als Grundsatz und erkannte Schilder machen dann einen Override.)

Ansonsten kann ich mich zur technischen Realisierung nur den Vorrednern anschließen, mit etwas Logik sollte das machbar sein und letztendlich sitzt immer noch ein Mensch am Steuer der für die Fahrentscheidungen herhalten muss, sobald man auf die Bremse geht ist der Tempomat eh aus (so kenn ich das jedenfalls).

Damit wäre ja dann mein Wunsch nach einem Offset erfüllt!

Und das Ganze wird dann noch in eine Datenbank hochgeladen und an andere Tesla-Fahrzeuge verteilt.

Die Schilder müssen nicht unbedingt erkannt werden, die sind schon im Navi drin.
:arrow_right: Gut wer sein Navi aktuell hält.
:arrow_right: Besser ist natürlich wenn der Navi Datenbestand täglich aktualisiert werden würde… z.B. wenige Autos mit Kamera speisen Daten in ein Live System.
Aber auch das Kamerasystem ist aber nur eine Notlösung denn:
:arrow_right: Am Besten ist, dass die „Schilder aufstellenden Behörden“ die Aufstellung/Änderung in eine Deutschlandkarte z.B. Google eintragen MÜSSEN.
(es soll da so ja einen Hersteller geben, der eine Googlekarte im Auto anzeigen kann)

Dann brauchte ich mich darüber nicht aufregen: Stau wird vom Navi angezeigt/berücksichtigt, aber eine Sperre nicht.

Na das brauchen wir wirklich nicht auch noch als Staatsaufgabe,
Staatsbedienste gibt es bereits mehr als genug und die Staatsquote muß auch nicht noch weiter steigen.

Ich glaube kaum, dass sich alle Schilder in irgendeiner Form implementieren lassen… Meine Erfahrung zeigt, dass die Schilder oft sehr chaotisch aufgestellt werden. Z. B. ohne erkennbaren Grund von 120 auf 80 (über mehrere km und nur hin und wieder ein weiteres 80) Man muss schon sehr aufmerksam fahren, um alle Schilder überhaupt selbst mitzubekommen. Wie soll das dann die Elektronik schaffen. Zusätzlich ist immer gut. Alle Anzeigen sind gut, aber selbst kontrollieren müssen wir immer noch…

Doch, die machen das bereits!
Die wissen genau wo ihre Schilder stehen, aber sie geben diese Listen nicht raus.
Was glaubst du, woher eine Politesse weiß, ob das neue Halteverbot echt ist?

Im Gegenteil, ist die Elektronik erst mal gut eintrainiert, macht sie das viel besser als wir Menschen: Konstant und unermüdlich beobachten und bekannte Dinge erkennen (schräg oder nicht etc kann man berechnen) dafür sind Computer super geeignet.

Kontrollieren bleibt erst mal, klar, aber in relativ kurzer Zeit wird man sich darauf verlassen können.

Bis es die Möglichkeit gibt dem Auto (oder dem Hersteller?) bei einem Verstoß ein Strafzettel zu erteilen ist dafür wohl jeder Fahrzeugführer selbst verantwortlich.

Laut Release Notes von Tesla macht Teslas automatische Verkehrszeichen-Erkennung genau das: Eine Kombination aus Kamera-Information und GPS-basierter Datenbank.

Na klar bleibt der Fahrzeugführer verantwortlich, aber effektiv wird man dank Elektronik weniger übersehen als jetzt, aber 100% gibt es nie, der Durchschnittsfahrer ( mich eingeschlossen) dürfte aber schlechter abschneiden.

Es ist aber am effizientesten, wenn derjenige die Daten maschinenlesbar weitergibt, der sie erzeugt. Es ist doch absurd, dass diese Daten maschinenlesbar existieren (Und sie existieren. In Deutschland hat sogar jeder Baum eine eigene Nummer, die irgendwo katalogisiert wird), aber wenn sie jemand nutzen will, muss er erst mit einem Auto durch ganz Deutschland fahren und sie manuell neu aufnehmen. Das ist genauso Unsinn wie die manuelle Erfassung aller Ladesäulen. Die sollte jeder Betreiber an eine zentrale staatliche Datenbank melden, von wo aus die Daten dann an zahllose Apps und Websites weitergereicht werden. Genauso, wie es mit den Benzinpreisen wunderbar klappt.

Deutschland verweigert sich den Möglichkeiten der Informationstechnik leider konsequent. Es ist geradezu absurd, was alles immer und immer wieder manuell erfasst werden muss, obwohl die Daten bereits voll elektronisch irgendwo vorliegen und nur genutzt werden müssten.

Früher oder in deutschland eher später … könnte man ja auch RFID Schilder aufstellen, also auch bei allen Witterungsverhältnissen vom Fahrzeug lesbar …

Ähnlich wie jetzt schon mit KFZ Kennzeichen in Dubai [url]http://article.wn.com/view/2013/11/21/UTSCH_prasentiert_UPress_und_intelligente_RFIDKennzeichen_in/[/url]

Bei dem Artikel geht es darum, dass die Verkehrszeichen per RFID die Daten der vorbei fahrenden Fahrzeuge erfassen sollen. Das ist für flächendeckende Überwachung hilfreich, bringt aber für die Information im Fahrzeug gar nichts.