Vollbremsung mit Model S - erschreckend!

Hallo zusammen,

wollte mal kurz meine Wahrnehmung einer Vollbremsung mit dem Model S wiedergeben. Kurzum - erschreckend! :astonished:

Musste heute Abend auf der A5 von 200 km/h auf ca. 100 vollbremsen, da ein VW Multivan aufgrund eines vorausfahrenden Reisebusses zu früh ausscherte. Bin VOLL in die Eisen gestiegen (kann bremsen - habe Rennsportlizenz A :wink: ) und musste dabei feststellen, daß die Bremsen total schwammig sind und kein richtiger Bremspunkt - wie man es sonst vom deutschen Premiumhersteller kennt - fühlbar war. Das Model S bremste schwerlich und hatte stark mit der Masse zu kämpfen. Sah mich schon auf dem Multivan kleben. :smiling_imp:

Erschreckend fand ich die Bremswirkung bzw. -stärke der Model S. Muss mich wirklich fragen, ob das Model S für diese Geschwindigkeiten gebaut wurde. Nach diesem Austritt - ein klares NEIN.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich liebe mein Model S, aber ich schaue kritisch hinter die Kulissen. Und bei einem Fahrzeug >100k€ darf man ruhig etwas pingelig sein. :mrgreen:

Ich bleibe besser bei meinen 120.

Gruss
Jonam

Ähm, also ich bin ja auch Freund kritischer Betrachtung auch von Dingen für die man sich entschieden hat und gegen schönreden. Das Model S wiegt 2,2 Tonnen minimal wenn Du drin sitzt. Ich habe übrigens auch eine nationale A Lizenz und das MS auf einer Teststrecke des ADAC auf Herz und Nieren geprüft. Die Bremsen (die sich so auch bei deutschen Premiumherstellern vom selben Zulieferer finden lassen) sind wirklich hervorragend. Ich habe bei den Bremstests bis 80 km/h sogar ein 911 (zugegeben Cabrio mit entsprechender Verwindungstendenz) hinter (bzw. vor mir) gelassen. Ich habe solange ich ihn noch hatte den RS5 direkt mit dem MS verglichen, die Bremsen sind auf dem gleichen Niveau. Natürlich hat bei 200 das MS deutlich mehr Energie abzubauen als der RS5 aber Du kannst ihm die Physik doch nicht vorwerfen. Ich muss noch das Auto fahren mit 2,2+ Tonnen das bei 200 besser bremst. Welche Reifen, Felgen, etc. waren denn drauf?

Was mich auch wundert, wenn Du eine Schlagbremsung gemacht hast, was für einen Bremspunkt meinst Du? Wenn Du mit 1500 N auf das Pedal steigst dann gibt’s auch keinen.

Ich bezweifle nicht Deine Aussage, bitte nicht falsch verstehen, aber ich verstehe nicht ganz.

vom Roadster habe ich gelegentlich d.h. 1x in der Woche die Bremsen bewußt gefordert um die Bremsscheiben sauber und ansprechbar zu halten. Das mache ich natürlich nur, wenn ich dadurch niemanden belästige oder gar gefährde.

llg

Eberhard

Das ist ein guter Punkt! Durch das Rekuperieren werden Scheiben und Beläge wenig beansprucht. Könnte ein Grund sein … beobachte ich mal!

Bei meinem Test des Model S fand ich die Bremsen nicht gerade auf Oberklasse Niveau,wenn man bedeckt das Fahrzeug hat 416 PS, beschleunigt wie kaum ein Sportwagen und vor allem die Bremsen müssen über 2200 Kg zum stehen bringen,German Autobahn und Vmax ist halt nicht USA, trotzdem noch im grünen Bereich
und ok für ein US Auto mehr als ok.

Im AMS-Test haben sie dem Tesla hervorragende Bremsen attestiert…

Der Punkt mit der wenigen Benutzung ist wahrscheinlich ausschlaggebend.

Habe ich als generell Wenigbremser auch schon bei Audi und VW feststellen dürfen. Der Dreck auf den Scheiben, dann vielleicht noch Nässe dazu, da kann es leicht ein paar Radumdrehungen brauchen, bis die Bremswirkung einsetzt. Wenn es knapp ist, wird daraus ein riesiger Schrecken…

Die Variante von Eberhard wird auch von Autoherstellern und Werkstätten empfohlen.

Da mir bei meinem Vorgängerauto schonmal die Hinterbremsen weggerostet sind, da ich zuviel mit dem Motor bremste, nutze ich die gerne hin und wieder alleine um das da blank zu halten. Nicht nur leicht touchieren, sondern gemütlich aber feste drauftreten, damit sowohl Vorder- wie auch Hinterrad belastet werden.
Als ich bei der Lieferung feststellte, dass anders als beim Vorführwagen die Rekuperation unter 10kmh deutlich weniger stark entschleunigt, war meine erste Vermutung auch, dass das mitunter deswegen eingespielt wurde um die Scheiben auch brav poliert zu halten :wink:

Als ich letztes Wochenende bei meiner Fahrt Schweiz-Amsterdam auch mal von 180kmh auf ca 90 scharf abbremsen musste, verhielt sich das Auto stabil und gut - für eine 2.2t Masse. Ein schöner Moment ist es dennoch nicht :neutral_face:

Entwarnung. Habe den Rat von Tesla Service und Eberhard beherzigt und siehe da alles ok. Bremst einwandfrei. :slight_smile:

Die Rekuperation bzw das zwangsläufige wenige Benutzen der Bremsanlage war vermutlich das Problem.

Ok- freut mich : vielleicht kannst du ja den thread-titel etwas „pazifizieren“ :sunglasses:

Könnte man ja noch mit in die Software einbauen, dass hin und wieder die Rekuperation beim Gas wegnehmen mal durch Bremsen ersetzt wird. Ist in Punkto Sicherheit wenns drauf ankommt gar nicht so verkehrt.
Wenn das vorausschauende Fahren erst richtig in den Köpfen aller Leute steckt, denkt bestimmt nicht jeder ans regelmäßige Bremse betätigen…

Guter Punkt. Gebe ich mal dem Service weiter!!

Das kann aber auch gefährlich werden, wenn die Bremse stärker ist als die Rekuperation und der Fahrer Rekuperation erwartet und die Software statt dessen unerwartet bremst. Je nach dem, wie dicht einem da jemand hinterher fährt, wollte ich diesen Automatismus nicht an Bord haben. Ich denke, dass sollte dem Fahrer überlassen bleiben, der dann an Stellen bremsen kann, wo es für den rückwärtigen Verkehr und für’s eigene Auto ungefährlich ist. So wie man nach längerer Autobahnfahrt im Winter auf gestreuten Straßen damit rechnen muss, dass sich auf der Bremsscheibe eine Salzkruste gebildet hat, die erst weg-/saubergebremst werden muss, um die volle Bremswirkung zu haben, so muss der Fahrer von E-Autos eben von Zeit zu Zeit seine Bremsen sauber bremsen.

Audi legt sogar ohne zu Bremsen die Beläge bei Nässe (Scheibenwischer in Betrieb) ab und zu an um die Bremse zu trocknen, da ist noch eine Lernkurve zu erwarten…

Wie stark ist das denn dann? Wahrscheinlich kaum merklich oder? Dann wäre es ja in Ordnung.

Völlig unmerklich. Wird wohl über die Motorleistung ausgeglichen… aber dafür sind auch bei Regen auch bei der ersten Bremsung die Bremsen fit…

Naja das Fahrzeug darf natürlich nur so stark bremsen, wie die Rekuperation bei entsprechender Gaspedalstellung wäre. Das ist aber über Beschleunigungssensoren oder eine m/s²-Kurve realisierbar.

Das „Problem“ habe ich schon seit 9 Jahren bei meinem Prius.
Ich versuche es dadurch zu lösen daß ich immer mal wieder auf Autobahnausfahrten schnell zu fahre (wenn keiner direkt hinter mir ist) und dort dann spät aber relativ hart bremse, so daß die mechanischen Bremsen die induktiven unterstützen.
Aber offenbar denke ich zu selten daran, denn bisher mußte ich die Bremsscheiben immer nach einigen Jahren wegen Korrosion ersetzen.
Sie so lange zu fahren bis sie zu dünn werden schaffe ich einfach nicht…

Ich kenne das von der MB E Klasse mit SBC.
die legt die Beläge bei Regen auch von Zeit zu Zeit EINZELN an. Da hat man dann auch bei Regen volle Bremswirkung.
Beim Volt tritt das Problem nicht so auf. Da er unter 7 km/h sowieso rein mechanisch bremst sind die Scheiben immer schön sauber.

Model S bremst unter 10 km/h auch rein mechanisch. Aber mir kommt die dann noch erforderliche Bremskraft viel zu gering vor, um damit die Bremsanlage frisch zu halten…auch weil es bei meinem Fahrstil nicht reicht und die Bremsscheiben trotzdem regelmäßig Flugrost haben.

Also ich habe das genau so erlebt wie Beatbuzzer. Wenn man eine schnellere Passsge vor sich hat oder auf der AB einen Porschefahrer staunen lassen will, sollte man vorher „warm-“ oder „trockenbremsen“. - Wie beim Rennrad… Nach so einer ersten Adrenalinstoß-Erfahrung, sollte das im Langzeitgedächtnis verankert sein.
Und ja, der Ampera kannte dieses Problemchen nicht.