Autopilot fährt wie ein Fahranfänger

Moin aus Hamburg. Mein S 100D wurde vor 4 Tagen ausgeliefert, und ich bin jetzt knapp 1000 km gefahren.
Was soll ich sagen… vermutlich, was alle anderen auch sagen: Völlige Begeisterung!

Nun habe ich, wie schon vor dem Kauf angekündigt, ein paar Neulings-Fragen, die ich durch die Forumsuche nicht beantworten konnte.

Autopilot (AP2):
Das Ding ist klasse, wenn die Straße wirklich frei ist. Aber selbst dann: In 200 m ein LKW, nur 15 km/h langsamer, weil EV Fahrer ja gemütlich unterwegs sind. Von hinten nähert sich ein BMW (keine Klischees, bitte) mit 180 km/h. Wenn ich Herr des Autos wäre, würde ich sanft vom Gas gehen, damit der BMW noch an mir vorbei kommt, bevor ich ausschere.
Was macht der AP? Ran an den LKW, dann rekuperieren, d.h. die Bremslichter leuchten auf. Der BMW-Fahrer ist irritiert, dass ich seinetwegen bremse. Vl. wollte er mich vorlassen (nun aber wirklich keine Klischees!) und bremst ggf auch, also: Der ganze schöne „Fluss“, den man als geübter Fahrer auf der AB hinbekommt, ist dahin.
Alternativ hätte ich vor der AP-Erkennung des LKW links rüber fahren können, wäre dann aber noch nicht am LKW angelangt, bevor der BMW mich einfängt und berechtigter Weise genervt ist. Zudem müsste ich sicher sein, dass der AP den LKW nicht noch auf der alten Spur erkennt und noch abbremst (Bremsleuchten). Das ist mir mehrfach passiert und war mir echt unangenehm.

Ich habe mit den Abstandseinstellungen experimentiert. Aber die müsste ich für die obige Situation geringer einstellen als es mir in anderen Fällen lieb ist.

Ich stelle jetzt immer häufiger den AP aus, was ja auch nicht Sinn der Sache ist.

Wie macht Ihr das? Gibt es Tricks, z.B. immer wieder an den Abstandsregler ran etc.

Generell denke ich könnten diverse Anzeigen präziser sein. Ich bin nie AP1 gefahren, aber der hat wohl zumindest Motorräder und LKW unterschieden. Beim AP2 springt das PKW-Symbol beim Überholen des LKW nach vorne. Irgendwie nicht 2018, find’ ich.

Ebenso muss ich mich an den Spurwechsel-Assistenten gewöhnen: Nur Blinken geht nicht, und zu viel schubsen schaltet den Lenkassi aus.

Und ewig die Warnung „Lenkrad anfassen“… selbst wenn ich’s in der Hand habe. Also, so richtig Freunde sind wir noch nicht geworden.

Also wenn Ihr auch dazu noch ein paar Tips habt, wär’s cool. Danke.

Ich kann Dir dazu auch keine Tips geben, denn das war schon bei der ersten Generation der Distronic von Mercedes genauso und ist seitdem keinen Deut besser geworden. Du skizzierst mit Deinen Wünschen einen fast idealen Autofahrer, der voraus- und rückschauend im wahrsten Wortsinne fährt, Abstände und Geschwindigkeiten des eigenen und anderer Fahrzeuge einschätzen, zeitliche Abläufe wie die Dauer eines Überholvorganges eines nahenden Fahrzeugs antizipieren und sein Verhalten darauf basierend ausrichten kann. Dies kann der AP noch immer nicht ansatzweise, kommt aber hoffentlich irgendwann mal endlich. Die dafür notwendige Sensorik ist im Auto vorhanden, sogar im AP1.

LG
Julia

Das ist das Dilemma mit dem AP. Er muss sich strikt an die Verkehrsregeln halten, welche wir Menschen sehr oft leicht dehnen.
Oder wer haltet tatsächlich den notwendigen Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern immer strikt ein?

Das heisst, bei mir, wenn ich mit AP fahre, dann wechsle ich früher die Spur wenn es der Verkehr zulässt oder ich übernehme die Führung (AP aus)

Spur wechseln, erforderte tatsächlich etwas Übung. Beginne damit, wie man das Lenkrad am besten hält ohne dass wiederholt die Meldung „Lenkrad leicht drehen“ erscheint. Danach klappt es auch einwandfrei mit dem Spurwechsel indem nur noch der Blinker gesetzt werden muss. Hier muss die Hälfte des eigenen Fahrzeugs auf der neuen Spur sein, damit er den Wechsel erfolgreich abschliesst. Hört man früher auf zu blinken, dann wird (evtl. ruppartig) zurück gesteuert.

Da musst Du Dich bei den paar Vollpfosten bedanken, die sich mit dem AP zerlegt haben, weil sie nicht aufmerksam waren. Vor zwei Jahren konnte man 30 Minuten Autobahn fahren, ohne eine Meldung. Das war wirklich entspannendes Autofahren.

Ich stimme Dir bei, AP fährt nicht vorbeischauend und weiss auch nicht, ob da was von Hinten kommt. Auch reagiert er oftmals doof … „Fahranfänger“ ist absolut richtig. Darum darfst Du das Teil wirklich nur als Unterstützung sehen.

Die AB Situation mit dem Laster/Bus erlebe ich täglich. Mit Abstand auf 2 geht das bei mir (AP1) nun recht gut. Ich mache den Überholvorgang eigentlich immer mit dem AP, muss dies aber mti mehr Abstand tun, als ich es früher gemacht habe. Sonst passiert das gleiche wie Du es beschreibst und er bremst während dem Spurwechsel ab.

Mit der neusten FW Version muss ich dem Lenklrad keinen Schubs mehr geben. Ich halte das Lenkrad aber immer ein/zwei Finger und ev. reicht das schon.

Neu heisst es „Lenkrad leicht drehen“. Auf der AB mit 125km/h alle 13 sek, wenn ich nicht genügend das Teil halte. Bei Limitierung auf 80km/h waren es um die 30 sek bis er die Meldung bringt und flasht.

+1

Bleibt nur noch der Orangen-Trick oder so viel Whisky trinken, bis der Tremor kommt :wink:

Da musst Du Dich bei den paar Vollpfosten bedanken, die sich mit dem AP zerlegt haben, weil sie nicht aufmerksam waren. Vor zwei Jahren konnte man 30 Minuten Autobahn fahren, ohne eine Meldung. Das war wirklich entspannendes Autofahren.
[/quote]
+1 (hoffentlich überdenkt Musks Team den jetzigen „Lenkrad Drehen“ Intervall nochmal)

Seit dem letzten Update steht auch nicht mehr „lenkrad anfassen“ sondern „lenkrad leicht drehen“.
Weil das anfassen nix bringt. Ein leichter Widerstand beim drehen reicht aus.(knie von unten am Lenkrad abstützen)

Das mit dem vorausschauend fahren ist leider wahr. Entweder mit 90 dem Lkw hinterher oder schneller auf der linken Spur. Dann klappt’s ganz gut.

Viel Freude noch mit deinem Tesla

Auf der AB stelle ich den Regler auf Stufe 4 oder 5, dann regelt er viel sanfter. Leider muss ich denn dann beim zusammenführen von Spuren auf Stufe 1 zurückstellen, sonst fährt jeder noch knapp vorne rein, da kann das Auto leider nichts dafür:-/

Den Fuß sachte auf das Spasspedal und so den AP übersteuern um die frühe Reku zu verhindern. Je nach Situation kann man dann auch noch mit dem AP die Spur wechseln.

Ich hbe den AP0 und bin jeden Tag wieder froh ihn zu haben! :wink:

Interessant, wieviel Aufpreis hat der gekostet ?

  • 1

Das ist jetzt mehr Krampf als Unterstützung. Der AP1 war für mich bisher der USP des MS. Das ist jetzt scheinbar vorbei. Wenn das noch nerviger wird, werde ich wohl umsteigen. Der „MB-AP“ soll auf der Autobahn schon ganz gut funktionieren ohne Dauernerven.

Ich denke nicht, dass sie da viel Spielraum haben. Die Behörden verschiedener Länder werden ihnen die Pistole auf die Brust gesetzt haben.

Schön wäre es wenn der AP ein klein wenig mehr nach vorn sehen könnte. Wenn man mit 120km/h fährt rechts und vorne ein LKW mit ungefähr 90 dann fährt der mit AP oder nur Tempomat so lang die 120 bis er mit rund 50kW rekuperiert um danach wieder mit 75kW Gas zu geben. Würde das Teil 50m weiter gucken könnte man ganz sacht das Tempo drosslen und es wäre viel flüssiger. Mercedes hat das in ihren LKW vor 12 Jahren ja schon geschafft, wo ist das die Entwicklung hin gegangen?

Ansonsten aber funktioniert der AP eigentlich ganz gut, ausser in Deutschland. Hab in den letzten 20 Tagen 5.000km gemacht und war in allen Ländern ausser in D auf der AB eigentlich gut unterwegs. Aber sobald die ihr generelles Tempolimit haben wird’s auch dort besser und entspannter. Nicht unbedingt für mich, aber für die die mit 200 bei Regen auf ner 2spurigen Strecke heizen…

Ich bin wirklich entsetzt über den gefährlichen Unsinn den man hier lesen kann. Es waren ein paar Vollpfosten, soso. Jeder! der dem AP ohne voll aufmerksam zu fahren und IMMER die Hände am Steuer zu haben vertraut ist mindestens ein Vollpfosten. Und wer hier was von Orangentricks im Sinne einer Empfehlung schreibt oder dies unterstützt gehört des Forums verwiesen.

Hab zwar den AP1, aber das „Problem“ ist das selbe. Allerdings mach ich das so, dass ich in so einer Situation, BEVOR er selbstständig anfängt zu bremsen den Fuß aufs Gas stelle und damit das Maß der Verzögerung selbst reguliere und an den von hinten Nahenden anpasse (ich übersteuere quasi den Tempomat, der AP bleibt dabei aber aktiv). Den Spurwechsel mach ich dann automatisch, bleibe dabei aber so lang auf dem Pedal, bis ich auf der freien Spur bin.

Mit ein bisschen Übung läuft das in >90% der Fälle so reibungslos, dass die Beifahrer es nicht mal wahrnehmen. In den anderen <10% ist mal ein Mini-Ruckler drin, der aber auch nicht weiter stört.

Probier das mal, vielleicht hilft es dir :wink:

Das Problem ist die rudimentäre Handerkennung! Das für die Handerkennung benötigte Drehmoment ist so groß, dass ich trotz Händen am Lenkrad früher oft Warnungen bekam. Inzwischen ist die Empfindlichkeit justiert worden (oder ich bekomme langsam den Tatterich :wink:) jedenfalls sind die Warnungen seltener geworden. Aber trotzdem verlangt das Auto immer noch gelegentlich, dass ich am Lenkrad rumwackel, weil es meine zarten Hände sonst nicht spürt …

Man kann also durchaus von Warnungen genervt sein, obwohl man die Hände am Lenkrad und die Augen auf der Straße hat!

Gruß Mathie

Wäre immer noch interessant zu erfahren, wie viele Autofahrer sich mit Hilfe der MB-Assistenzsystem zerlegt haben. Interessiert aber nicht so viele, und die Presse eher überhaupt gar nicht.

Wie gesagt, das Nerven geht auf (meist US-amerikanische?) Narren zurück, die unter einem gewissen Realitätsverlust gepaart mit minderer praktischer Intelligenz leiden - oder litten.

Dass der MB-AP so toll funzt, könnte nämlich auch daran liegen, das er nicht OTA ge-updated wird nach jedem spektakulären Crash eines ebenso spektakulär doofen Mitfahrers. Als „Fahrer“ möchte ich jemanden weniger bezeichnen, der z.B. bei bester Sicht im Sonnenschein 1 Meile lang auf ein weithin sichtbares Hindernis zufährt und an ihm zerschellt, obwohl er schon ca. 10 Mal zuvor bemerkt hat, dass sein AP an dieser Stelle nicht so tut wie er das gerne hätte.

Wegen AP zurück vom geilen E-Auto zum ICE-Saurier… Echt jetzt? :unamused:

Derzeit funktioniert keiner besser, das solltet ihr bei der ganzen Meckerei bedenken. Und ich bin mir sicher, dass der Tesla am Ende sehr gut dastehen wird und keinen Vergleich zu scheuen braucht.

Ich nütze ihn so wie so nur wenn die Geschwindigkeit begrentzt ist, da macht er das souverän auf der AB. Ansonten mag ich selbst fahren. Somit ist er für meine Zwecke perfekt und macht seine Sache gut. Andere die ihn sehr viel nützen sehen das anders, aber auch hier gibt es ja riesige Unterschiede vom Gefühl her was gut ist und was nicht.