Was ist wichtiger: Unfallsicherheit oder Autopilot

Autopilot ist nicht das Wichtigste!

Fast jedes Mal, wenn ein Tesla in einen Unfall verwickelt ist, startet eine neue Debatte darüber, ob vielleicht der Autopilot mal wieder versagt hat. Das finde ich, ehrlich gesagt, ebenso überflüssig wie irreführend und falsch. Ich glaube kaum, dass auch nur ein einziger Mensch in Deutschland sich deshalb ein autonom fahrendes Fahrzeug kauft, um tatsächlich ausschließlich und uneingeschränkt autonom damit zu fahren. Erstens ist rein autonomes Fahren nicht erlaubt und deshalb auch technisch sehr stark eingeschränkt. Zweitens weiß jeder, dass die Technik noch nicht so ausgereift ist, dass man sich auf den Autopiloten voll verlassen könnte (enge Kurven, Baustellen, Verkehrsinseln, Ampeln, Verkehrsschilder usw. usw.). Und deshalb haftet drittens jeder selbst, wenn er dadurch einen Unfall verursacht, dass er sich auf einen Autopiloten verlässt. Also lasst uns doch in Ruhe abwarten, bis die Autopiloten wirklich funktionieren, zugelassen sind und die Haftungsfrage gelöst ist, und den Autopiloten solange als eine nette und zukunftsorientierte App zu betrachten, die man heute schon hin und wieder und mit aller Vorsicht nutzen kann.

Unabhängig davon freue ich mich, wenn ich anlässlich eines Tesla-Unfalls erfahre, dass die Fahrgastzelle des Fahrzeugs offensichtlich so stabil ist, dass fast immer alle Insassen weitgehend unbeschadet oder jedenfalls mit nur leichten Verletzungen herauskommen. Beispiele dafür gibt es mittlerweile genug. Das zeigt, wie sicher das Fahrzeug seine Insassen schützt. Dieser Aspekt freut mich sehr und ist mir auch wesentlich wichtiger als die Frage, ob der Autopilot versagt hat.

Ich nutze den AP1 bei jeder Gelegenheit und bin mir im Klaren, dass das System nur Level 2 darstellt und ausserhalb seines vorgesehenen Einsatzgebietes (Autobahnen und -ähnliche Straßen) viele Fehler machen kann.
Ich kenne die Grenzen des AP1 mittlerweile sehr gut und weiß, dass ich jederzeit sofort eingreifen können muss, da es auch auf Autobahnen Situationen gibt, die den AP überfordern.
Auf der anderen Seite funktioniert der AP aber auch auf allen anderen gut markierten Straßen so gut, dass ich ihn gerne aktiviere.

Da es Level 2 ist, bin ICH der Fahrer des Fahrzeugs, und somit einzig und alleine dafür verantwortlich, auch wenn der AP gerade steuert.
Bei einem Unfall die Schuld auf den AP zu schieben ist somit die dümmste Idee, auf die man kommen könnte.
Das wäre so als wenn man die Schuld dem Fahrer des Feuerwehrfahrzeugs zuschiebt, der auf der Autobahn einen Einsatz hat. „Was parkt der auch seinen LKW auf der Autobahn?“

Diese Debatten nach Unfällen sind meiner Meinung nach zu einem großen Anteil der derzeit mit Level 2 noch unglücklichen Feature-Benennung „Autopilot“ zu schulden.
Dieser Begriff ist im Zusammenhang mit einem Unfall einfach ein zu gefundenes Fressen für halbwissende Journalisten und Kritiker. Würde das Ding einfach nur „Lenkassistenz“ heißen, niemand würde bei einem Unfall großartig hinterfragen ob eingeschaltet war oder nicht. Genausowenig wie bei anderen Unfällen mit allen möglichen Fahrzeugen großartig hinterfragt wird ob ein Tempomat eingeschaltet war etc.

Ich verstehe nicht, wie man bei dem Begriff „Autopilot“ davon ausgehen kann, dass man nicht mehr aufpassen muss?
Im Flugzeug übernimmt der Autopilot sämtliche Steuerungsfunktionen, dennoch muss der Pilot aufpassen, dass der Autopilot keine Fehler macht, und jederzeit eingreifen können.

Des Weiteren wird mir als Fahrer bei JEDER Aktivierung des AP der Hinweis eingeblendet, dass die Hände am Lenkrad bleiben müssen.

Dass es in der Anfangszeit zu „Missverständnissen“ kam ist eventuell noch nachvollziehbar.
Mittlerweile sollte es jedes Kind wissen, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen einzigen Hersteller gibt, der vollautonom fahrende Autos verkauft, sondern dass wir uns aktuell noch auf Level 2 bzw. eventuell schon auf Level 3 befinden.
Aber selbst bei Level 3 bleibt der Fahrer noch in der alleinigen Verantwortung.

Da kommt bei mir wieder die Frage auf:
Wie viele Unfälle hat der AP schon verhindert?
Das könnte nur Tesla selbst beantworten,indem sie die Anzahl der durch AP ausgelöste Vollbremsungen ohne Einschläge zählt.
Nicht mit dabei wären aber die „kleinen“ Auffahrunfälle, die durch automatisches Abstand halten nicht passiert sind. Dafür braucht es bekanntlich keine Vollbremsung sondern einfach vorausschauendes Fahren. Das nimmt einem der AP bei Kolonnenverkehr schon heute ab. Nicht nur bei Tesla.

Autopilot ist wichtiger als 100 prozentige Unfallsicherheit. Letzteres kommt von alleine. Das größte Sicherheitsrisiko ist immer noch der Mensch. Sollten wir dem das fahren untersagen, solange er nicht zu 100 Prozent sicher ist?

Frank

Weil Tesla bis heute suggeriert es handele sich um ein L5 System welches nur noch Zulassungstests absolvieren muss, und es sich auch so bezahlen lässt. Tesla allein ist daran Schuld.

Ich habe gerade nochmal nachgesehen:

Für den Autopiloten wird also ganz klar darauf hingewiesen, dass es sich nur um ein Fahrerassistenzsystem handelt.
Was das autonome Fahren angeht, schreibt Tesla ganz klar, dass es irgendwann mal verfügbar werden könnte, also jetzt noch nicht verfügbar ist.
Wer das falsch versteht, der will es falsch verstehen.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Mein MX hat keinen Autopiloten, sondern nur ein sehr weitreichendes Assistenzsystem. Das setze ich auf Autobahnen häufig ein, wenn ich mit Tempo 120 km/h dahingleite. Einen Autopilot bietet Tesla zur Zeit nicht an und sollte dieses Wording auch dringend tilgen. Das Wort bringt Menschen auf falsche Gedanken, so mein Eindruck.

Wenn jetzt jemand klagen würde, dass der Verkauf des vollen Potentials Abzocke sei, würde ich die Schuld auch bei Teslas vollmundigen Werbesprüchen sehen.

Wenn jemand aus der Werbung für das zukünftige autonome Fahren den Schluss zieht, dass der Wagen heute bereits autonom fährt, sollte diese Person weder ein Auto fahren, noch Artikel über das Thema autonomes Fahren verfassen.

Wer des Lesens und Verstehens mächtig ist, kann aus der Werbeaussagen von Tesla doch nicht herleiten, dass das Auto heute schon autonom fahren kann. Man kann darüber diskutieren, ob Tesla die wahren Gründe für die Nichtverfügbarkeit angibt. Aber dass derzeit kein autonomes Fahren möglich ist, sollte wirklich jedem klar sein.

Gruß Mathie

Wenn etwas dreist ist, dann ist es die Kinder-Milchschnitte. Da sind weder Kinder noch Milch drin. Die Schnitte hat auch nichts mit Kindern zu tun, sondern der Hersteller heißt so. All das kann man aber nicht mal im kleinst gedruckten nachlesen. :mrgreen:
Für mich war die Aussage von Tesla wirklich immer eindeutig und verständlich. Die Zielvorgaben waren sicher etwas zu optimistisch, aber das sind meine eigenen auch oft. :slight_smile:
LGH

Also Milch ist in der Ferrero (der Hersteller heißt nicht „Kinder“) Milch-Schnitte zwar enthalten, aber dennoch ist ja nicht alles was hinkt ein Vergleich.

Ich würde Euch Recht geben wenn dort stehen würde: …da diese Funktionen derzeit noch nicht entwickelt sind und möglicherweise in den aktuellen Fahrzeugen nie möglich sein werden ohne Nachrüstung von Sensoren und neuer Computer.

Da steht aber (lesen können ist offensichtlich != verstehen wollen) es wären die bösen Behörden schuld und nur daher ist das noch nicht zugelassen.

Aber diese Leseschwäche haben ja viele systematisch im Forum.

Natürlich hinkt der Vergleich, deshalb habe ich auch dies :mrgreen: gesetzt. Das der Hersteller eigentlich Ferrero ist, weiß ich auch…Milch ist keine drin, nur Milchpulver.
de.m.wikipedia.org/wiki/Milch-Schnitte

Sorry für Off Topic

@Leto, dass allenfalls die Behörden Schuld sind, lese ich aus dem Text von Tesla aber nicht heraus. Ich lese aus dem Text auch nicht zwingend heraus, dass Sie es jemals schaffen werden. Ob da nun die Hardware oder die Software die Schwachstelle sind, ist mir völlig egal. Der Tesla muss mich nicht zu meinem Pilzsuchplatz in den Wald bringen. Mir reicht es wenn es eine schrittweise Weiterentwicklung gibt. Diese Alles oder Nichts Mentalität ist mir völlig fremd.

LGH

Wie kannst du einen Wiki-Artikel als Quelle angeben, in dem von 40% Vollmilch (plus Magermilchpulver als weitere Zutat) die Sprache ist? Merkwürdige Diskussionsbasis, sorry.

Aber back to topic: Im Autopilot ist tatsächlich kein Autopilot drin. Und dies sollte Tesla mE auch klarer kennzeichnen, z.B. durch Weglassen des Wortes.

OT. Hier geht es naturgemäß um bereits im Fahrzeug implementierte Funktionen und ob deren Leistungsfähigkeit missinterpretiert werden kann.

Rezept der Kindermilchschnitte: (Quelle: [url]Ferrero Milchschnitte: 419,3 Kalorien (kcal) und Inhaltsstoffe - das-ist-drin )

Zutaten / Inhaltsstoffe:
Frische Vollmilch (40%),
pflanzliche Öle,
Zucker,
Weizenmehl,
Magermilchpulver,
Honig (5%),
Butterreinfett,
Volleipulver,
fettarmer Kakao,
Weizenkleie,
Backtriebmittel: Dinatriumdiphosphat, Natriumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat;
Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren,
Salz,
natürliche Aromen,
Vanillin.

Hauptzutat also Vollmilch mit 40%.

Viel mehr wird nicht gehen, wenns fest sein soll.

Jedenfalls mehr % als L5 im Tesla „Autopilot“… :wink:

Gruß SLAM

OK Ihr habt recht :blush:
Ich bin Milchtrinker, die Schnitte schmeckt halt nicht nach Milch.

Nun genug OT, sonst muss ich mir noch selbst einen Verweis geben oder mich sogar sperren. :open_mouth:

LGH

Genau. Zum gefühlten 1.000 Mal: die meisten Autokäufer UND Medien assoziieren mit „Autopilot“ den Level5-Betrieb.
Wenn man genauer hinschaut geht es um das Versagen des Notbrems-Assistenten, der vermutlich bei Tesla nicht sehr zuverlässig arbeitet :frowning: da es immer wieder ähnliche Auffahrunfälle bei Tesla gibt.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass alle(!) Hersteller Probleme mit der Radarsignatur in bestimmten - zugegeben seltenen - Situationen haben und es daher zu Fehlfunktionen der Abstands- bzw. Notbremssysteme kommen kann. Andere Hersteller scheinen die Systeme daher konservativer auszulegen? z.B. reagiert ein System eines bestimmten Herstellers auf einen Audi Q5 in weißer Farbe sehr allergisch :mrgreen:

Leto, du schreibst am Problem vorbei. Egal wem Tesla die Verantwortung für die Nichtlieferung der autonomen Funktionen zuschreibt, behauptet Tesla ja auch dass die Funktionen derzeit nicht nicht ausgeliefert werden.

Hier im Thread geht es doch um die aktuell ausgelieferte Version der AP-Funktionen. Dass diese nicht vollautonom sind, sollte jedem, der die Hompage von Tesla liest klar sein. Wenn der Fahrer in Culver City mit AP gefahren sein sollte, dann kann er doch nicht ernsthaft sagen er habe sich auf den AP verlassen, weil nach der noch ausstehenden behördlichen Genehmigung, dann eine autonome AP-Version kommen soll.

Die Crashsicherheit von Tesla, um die es hier im Thread auch geht ist jedenfalls erstaunlich hoch - jedenfalls wenn man annimmt, dass das Model S in Colver City mit AP ungebremst bei 65 mph in den Feuerwehrwagen gekracht ist. Was ich wiederum nicht glaube, weshalb ich die ganze Geschichte bis zur Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse erstmal nicht im Detail kommentieren will.

Gruß Mathie

Schmeckt nicht nach Milch weil die Irren so ein besch… Orangenaroma reinmischen.

Aber zurück zum 1. vollautonomen Fahren und 2. zum Autopiloten:

  1. Habe ich noch nie verstanden wieso jemand einen Haufen Geld für eine Funktion ausgibt, die absehbar erst in Jahren oder nie so wie versprochen kommt. Es sei den man will Tesla gezielt unterstützen mit einer de facto Spende.

  2. liegt beim Wort „Autopilot“ das Missverständnis eher beim Laien, denn ein Autopilot in der Luftfahrt, den sich viele Fahrer vmtl. vorstellen, kann tatsächlich sogar noch weniger als der Tesla Autopilot das (Luft)Fahrzeug steuern und kontrollieren.