FI für UMC ?

FI Typ A.
Hallo,

ich würde mein Model S gerne in der Garage am UMC laden. (16A)
Es gibt hier bereits eine rote CCE-Dose direkt neben dem Verteilerschrank, doch keinen Fehlerstromschalter (FI) in der Leitung. (Ur-Altbau)

Den Fi soll ein Elektriker nun nachrüsten.

Könnt ihr ein Produkt empfehlen, bzw. welche Spezifikation muss erfüllt sein ?

p.s. ich habe hier von verschiedenen Typen gelesen, doch muss es nun A, B oder… sein ?

Für gute Hinweise würe ich dankbar.

Beste Grüsse

Andre_G

z.B. Typ A EV von Döpke… ist aber eigentlich egal welche Firma weil es hier keine dezidierten Qualitätsunterschiede gibt bzw. geben darf. Vertrau Deine Elektriker der macht das schon :wink:.

Für eine normale CEE16 (und damit auch den Anschluss eines Tesla-UMC daran) reicht ein ganz normaler, günstiger FI. Weder A EV, noch B sind notwendig, da der UMC selbst einen hinreichenden Schutz gewährleistet.

Welchen Fehler-Gleichstromschutz gewährt denn der UMC genau? Find da nirgends was dazu, weder auf dem Typenschild noch in der Anleitung?

Hier gibt es schon seit längerem ein wenig Lektüre zu:

Aber keine Ahnung, inwiefern sich hier über die Generationen des UMC nochmal was verändert hat. Ich vermute, in der Richtung eher nichts.

Deine Frage, welche Spezifikation erfüllt sein muss, lässt sich noch relativ einfach beantworten: die Drehstromsteckdose muss vorschriftsmäßig angeschlossen werden. Das bedeutet u.a., ein FI Typ A muss vorhanden sein.

Viele Elektriker sind irritiert, wenn Du etwas von einer Lademöglichkeit für Elektroautos erzählst. Dann wird daraus ganz schnell ein FI Typ B (oder idealerweise der Doepke FI Typ A EV - es gibt meines Wissens keinen anderen A EV).

Da die CEE16 aber nicht den „Ladepunkt“ darstellt, sondern der fahrzeugseitige Typ2-Stecker des UMC, gelten die speziellen E-Auto-Vorschriften eben nicht für die auch anders nutzbare Steckdose. Der UMC muss also die besonderen Spezifikationen erfüllen. Es kann jetzt bestenfalls diskutiert werden, ob der UMC wirklich die Norm erfüllt… aber das hat Tesla zu verantworten.

Je nachdem wen du fragst baust du am Besten nen Typ A und Typ B und dazu mindestens 5x10m 2 Zuleitung… ich würd einfach ne Normgerechte 16A CEE Dose für den UMC installieren. Wenns nützlich ist eventuell noch auf 4mm2 Qjerschnitt. Aber das reicht auch schon.

Ich bin kein Elektriker, habe diesbezüglich hier im Forum aber schon alles erdenkliche gelesen.
Wie MichaRZ schon schrieb, muss die CEE-Steckdose „nur“ die aktuellen Normen erfüllen, sprich: Leitungsschutzschalter für jede Phase sowie einen FI Typ A („Standard-FI“).
Bei ganz alten Elektroinstallationen ist der FI noch nicht einmal vorgeschrieben, wird aber sofort Pflicht, wenn diese Installation verändert wird.
Laut meinem Elektriker reicht es schon aus, wenn die Leitung der Steckdose von einem Wohnungszähler auf einen anderen umgelegt wird. Dann muss zwingend ein FI nachgerüstet werden.

Die Geräte, welche an eine Steckdose angeschlossen werden, müssen ihrerseits die für sie geltenden Bestimmungen einhalten.
Im Falle eines Ladegerätes für Elektrofahrzeuge bedeutet das, dass sie über einen Gleichstromfehlerschutzschalter verfügen müssen.
Im Tesla UMC ist dieser in Form eines Sensors verbaut, erfüllt also auf dem Papier die Kriterien, so dass er an jeder Steckdose betrieben werden darf.

Irgendwer hat irgendwo hier im Forum mal seine Erfahrungen mit dem Gleichstromfehlerschutzsensor im Tesla UMC gepostet.
Technisch funktioniere der Sensor zwar, würde aber viel zu spät reagieren.
Aus diesem Grund ist es empfehlenswert (jedoch keine Pflicht), den Tesla UMC immer mit einem separaten FI Typ A-EV zu verwenden.

Auf der anderen Seite steht die Frage nach der Wahrscheinlichkeit.
Wann ist bei dir in der Wohnung das letzte mal der FI geflogen?
Wie wahrscheinlich ist ein Fehlerstrom seitens des Elektroautos?
Und wie wahrscheinlich ist es, dass der FI der Wohnung auslösen müsste, während er gerade durch einen DC-Fehlerstrom des Elektroautos erblindet?

Wie gesagt:
Rechtlich entspricht der Tesla UMC der Norm und darf ohne weitere Absicherung an einer ordnungsgemäß installierten Steckdose betrieben werden.
Technisch betrachtet ist dieser Schutz nicht ausreichend.
Praktisch betrachtet ist das Risiko verschwindend gering, da es nur dann ein Problem darstellen könnte, wenn gleichzeitig(!) ein DC-Fehlerstrom und ein AC-Fehlerstrom auftritt.

[quote=„Kellergeist2“

Wie gesagt:
Rechtlich entspricht der Tesla UMC der Norm und darf ohne weitere Absicherung an einer ordnungsgemäß installierten Steckdose betrieben werden.
Technisch betrachtet ist dieser Schutz nicht ausreichend.
Praktisch betrachtet ist das Risiko verschwindend gering, da es nur dann ein Problem darstellen könnte, wenn gleichzeitig(!) ein DC-Fehlerstrom und ein AC-Fehlerstrom auftritt.[/quote]
Das sehe ich anders, wenn ich richtig informiert bin gilt eine Gleichspannung > 50 Volt ais gefährliche Hochspannung und sollte so ein Fehlerstrom > 50 Volt - wie auch immer - vom Fahrzeug auf die AC-Leitung (oder den Schutzleiter?) kommen löst ein FI Typ A eben nicht aus und es besteht ggf. Lebensgefahr.

Ein zusätzlicher AC Fehlerstrom ist m.E. dazu nicht nötig!

Elektro Fachleute mögen mich korrigieren wenn ich falsch liege.

Der im UMC verbaute Gleichstromsensor löst bei 6mA DC-Fehlerstrom aus. D.h. Laden wird per Pilotsignal beendet. Deshalb ist ein UMC bzw. Wallconnector für ein ZOE wenig geeignet, da er gerne größere Fehlerströme hat.
Ein FI Typ A-EV löst ebenfalls bei 6mA Gleichstromfehlerstrom aus. Für mögliche höhere Fehlerströme muss dann ein Typ B für max. 30mA Fehlerstrom verbaut werden. Vor einem Typ B darf kein Typ A verbaut sein.

Wenn man die CEE nachträglich installiert, sollte man sie sowieso an einem separaten FI installieren. Dann kann ein evtl. mit dem UMC laut Messungen möglicher geringer Gleichfehlerstrom keine anderen FIs für Wchselfehlersträöme erblinden lassen. Bei einem für Personen gefährlichen Gleichfehlerstrom schaltet der UMC laut Messung ab.

Damit reicht dann ein nach Norm sowieso vorgeschriebener Typ A an der CEE-Dose und man kann sich den teureren Typ A-EV oder Typ B sparen und das von Dir genannte verschwindend geringe Risiko ist auch ausgeschlossen.

Soweit zumindest mein Laienverständnis nachdem ein Elektriker die rote CEE16 bei uns in der Tiefgarage mit separatem FI Typ A installiert hat.

Gruß Mathie

(Hervorhebungen von mir)
Eine alte Elektroinstallation (z. B. aus dem Jahr 1979) erfordert dank Bestandsschutz bis heute keinen FI.
Wird diese alte Elektroinstallation jedoch geändert (z. B. Anschluss einer CEE-Steckdose), so gilt für den neuen/geänderten Stromkreis der Bestandsschutz nicht mehr und muss an die aktuell gültigen Normen angepasst werden.
Also müssen die neuen/geänderten Stromkreise mit einem FI Typ A nachgerüstet werden.

@kellergeist klar muss jede neu installierte CEE an einem FI hängen, allerdings muss dies kein separater sein. Man darf die CEE auch uU an einen bereits vorhandenen FI mit dranhängen, was man laut meinem Elektriker aber nicht machen sollte.

Gruß Mathie

Ich glaube, das kommt ganz auf den vorgesehenen Einsatzzweck an.
Stichwort „Gleichzeitigkeitsfaktor“
Eine CEE-Steckdose, welche regelmäßig zum Aufladen eines Elektroautos genutzt wird, wird mit 100% (also Faktor 1,0) eingerechnet.
Die CEE-Steckdose benötigt also seinen eigenen Stromkreis.

Die CEE-Steckdosen in der Hobby-Werkstatt werden mit einem anderen (mir nicht bekannten) Gleichzeitigkeitsfaktor eingerechnet.
Es dürften dann u. U. auch mehrere CEE-Steckdosen an demselben Stromkreis hängen.

Vgl. die Schuko-Steckdosen im Haushalt.
Jede Schuko-Steckdose darf mit je 10A (=2,3 kW) belastet werden.
Wieviele Schuko-Steckdosen hängen an einem Leitungsschutzschalter 230V 16A?
Wie soll das denn bitte aufgehen? -> Gleichzeitigkeitsfaktor!

Nachtrag: Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, ob dieser Gleichzeitigkeitsfaktor von 1,0 nur für fest installierte Ladevorrichtungen („Wallboxen“) oder auch für „regelmäßig zum Aufladen von Elektroautos genutzte“ Steckdosen gilt.
Meine CEE-Steckdose in der Garage ist jedenfalls mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 1,0 eingerechnet.

Ich stimme Dir absolut zu: der UMC darf an einer ordnungsgemäß installierten Steckdose betrieben werden. Das ist das einzige, was ich auch an fremden Steckdosen voraussetzen darf (klar - diese Einstellung kann natürlich blauäugig sein - das ist aber eine andere Diskussion :unamused: )

Der Gleichzeitigkeitsfaktor hat allerdings mit dem Einsatz des FI erstmal nichts zu tun. Im Regelfall existiert EIN FI für mehrere Haushaltsstromkreise. Häufig gibt es sogar nur EINEN für die ganze Wohnung. Jeder Stromkreis hat hingegen seinen eigenen Leitungsschutzschalter. Für die Dimensionierung dieser LS und die Aufteilung von Verbrauchsstellen auf verschiedene Stromkreise ist dann der Gleichzeitigkeitsfaktor zu berücksichtigen.

Für die Haarspalter: Der Nennstrom des zu verwendenden FI muss natürlich in Abhängigkeit von den nachgeschalteten LS und damit indirekt auch in Abhängigkeit von den Gleichzeitigkeitsfaktoren gewählt werden.

Deswegen hatte ich bei dem Thema „Gleichzeitigkeitsfaktor“ ja auch von Leitungsschutzschalter und nicht von Fehlerstromschutzschalter geschrieben. :wink:

Macht aber nichts, ich muss manchmal auch zweimal lesen, um zu erkennen, von welchem Schutzschalter jetzt die Rede war, von daher danke ich dir, dass du es nochmal so klar hervorgehoben hast.