Qualität des Allradantriebs

Hi,

ich habe den Allrad erst seid einem Monat und hier in Norddeutschland eher wenig Schnee.

Von dem Quattroantrieb habe ich immer viel gehalten.
Wenn ich jetzt aber dieses Video sehe, :open_mouth:
youtube.com/watch?v=64PZamhe2QY
frage ich mich, wie würde der Tesla in dieser Situation reagieren?

Kann jemand dazu Erfahrungsberichte liefern?

Ich kenne nur dieses Video:
youtube.com/watch?v=PqlURdXozPU

Ich hatte einige Jahre ein 3.0 TDI Quattro und mir gefällt das verhalten vom 85D viel besser!
Alsch Schweizer öfters mal im Schnee :slight_smile:

Naja, Schnee unterm Eis den Berg rauf vs. Trainingsstrecke :unamused:

Der Quattro ist toll, schon Wochenlang auf einem zugefrorenen See gedriftet. Der Tesla muss sich noch beweisen.

Wenn ich mir das Video vom Audi so ansehe frage ich mich zu allererst mal, wieso da hinten ein (sichtbares) Rad dreht wie bekloppt, während vorne ein Rad steht? Fehleinstellung des Fahrers auf die passende Situation, oder ist das wirklich das umwobene Allrad know how der vier RInge!?

Hi KaJu74,
habe seit Anbeginn der Verfügbarkeit Tesla D Fahrzeuge (und vorher und auch immer noch einige Verbrenner 4WD) in unserer Firma.
Der Tesla D ist nach meinen Erfahrungen ein fast „deppensicheres“ Auto im Schnee. Im Vergleich zu den Verbrennern regelt er viel schneller und viel
feinfühliger. Spin ist fast nicht zu bewerkstelligen (bzw. nur durch Abschalten der Anti-Schlupfregelung).
Er lässt sich wirklich sehr, sehr feinfühlig bewegen. Besonders das Anfahren auf Steigungen ist ohne Probleme machbar.
Klar hat er über 2 to. und das sollte man (vor allem in Kurven) noch im Kopf haben.
Anstellen und quer durch die Kurve (wie im Rally-Auto) geht mit Anti-Schlupfregelung NIE.

Leider hat er keine Zugöse hinten, sonst hätte ich in den letzten beiden Wintern etliche Verbrenner auf den Berg raufziehen müssen/können.
Wichtig sind SCHMALE Winterreifen. Ich fahre nur 245/45 auf den 19"ern.
Ketten (auch sehr feingliedrige) sind vorne bei den D-Modellen eher nicht zu montieren.
(Vorne links ist zu wenig Platz im Radhaus bei stärkerem Radeinschlag nach rechts).
Bei festgefahrenem Fahrzeug MUSS MAN SLIPSTART AKTIVIEREN. Dann lässt die Anti-Schlupfregelung ein Durchdrehen der Räder auch zu.
Bei den Tesla-Newbies habe ich das mehrmals erlebt, dass sie trotz Allrad nicht aus der Position wegkamen.
Auch Freischaukeln ist mit dem Vorwärts/Rückwärtshebel locker möglich.

Schau dir mal diese Video an, dann siehst du, wie unglaublich die Traktion besonders auf Schnee ist.
youtube.com/watch?v=ip1WAOLh2rE

Viel Spaß im Winter mit deinem D. Mein Tipp: Kauf dir anständige Winterreifen (auch in Norddeutschland) und halte ihn knitterfrei :slight_smile:
VG Olaf

Moin!
Auf glattem Untergrund reichen schon leichte Unterschiede in der Haftung aus, um ein Rad durchdrehen zu lassen. Da die Differentiale an VA und HA offen sind, verpufft dort die Kraft. Heute wird ja über die Bremse versucht die Kraft auf die Seite mit der Haftung zu bekommen (ASR). Aber das klappt auch nicht immer gleich gut.

Ich denke die Elektroantrieb sind generell im Vorteil, da die Schlupfregelungen mit dem hohen Drehmoment besser arbeiten können. Mich würde ein Test auf Sand oder nassem Gras mal interessieren. Mittels Zeitlupe sollte man erkennen können, wie dort auf Schlupf reagiert wird.

Hi Olaf,

danke für deinen Beitrag.

Ich habe durch eine Fehlbestellung „leider“ 255/40 R19 Winterreifen.
Nokian WR A4.

Mal sehen, ob wir dieses Jahr Schnee bekommen.

Hallo KaJu74,
na Schnee wäre schon um Weihnachten etwas Schönes, nicht nur für die Kleinen zum Spielen, sondern auch für uns größere Jungs :smiley:

Viele Leute schwören u.a. auf Ganzjahresreifen.
Aber gerade im Temperaturbereich unter +5°C ist der Winterreifen (auch bei Nässe und ohne Schnee)
dem typischen Sommerreifen (und meist auch dem Ganzjahresreifen) überlegen. Die weichere Gummimischung ermöglicht bessere Haftung
( = Übertragung höherer Querkräfte, höhere Grenzgeschwindigkeiten, kürzere Bremswege und bessere Beschleunigung).
Da unsere Teslas nicht ganz so günstig zu erwerben sind, empfehle ich jedem, einen Satz Winterreifen anzuschaffen.
(Eine neue Schnauze kostet erheblich mehr).

Zu deinen 255ern: Da du sie (anscheinend) auf der Serienfelge fährst, ist der Breitenunterschied zu den 245/45R19 gar nicht so groß.
Die Nokian WR4 sind ganz, ganz geile Reifen. Soviel ich weiß, fährt Teslabjörn auch Nokian, allerdings mit Spikes (studded tyres), ein Muss in Norwegen und bei uns schön längst verboten.
Hatte zweimal die WR3 und war besonders vom niedrigen Verbrauch und vom leisen Laufgeräusch begeistert.
Nebenbei hat der WR3 auch sehr viel Traktion.
Also viel Spaß mit deinem Tesla und den neuen Wintereifen!
Olaf

Mach Dir nichts draus. Das mit den „schmalen“ Winterreifen hat sich überholt. Die 255/40 sind voll OK. Habe ich auch drauf.

Hier ein SlowMo Video zur Beschleunigung auf Schnee mit einem 85D.
m.youtube.com/watch?v=8U3tiw2J6LQ

Och nö … das ist doch schon seit über 10 Jahren widerlegt und als „7-Grad-Lüge“ bekannt!

spiegel.de/spiegel/print/d-42736577.html
stern.de/auto/winterreifen-s … 02306.html

Sommerreifen sind immer(!) besser solange kein Schnee liegt!
Dann dreht sich das Verhältnis aber dramatisch um, und deshalb bin ich auch für Winterreifen.

Da erste Video stammt übrigens von mir und sollte beweisen das der Quattro in manchen Situation einfach etwas mehr gas benötig um weg zu kommen.

Es gab ja damals genug Videos ( meistens von BMW Autohäuser ) in dem der Quattro auf Rollen stand und beim leichten gas geben nicht von den Rollen kam und somit schlecht geredet wurde.

In dem Video sieht man es ganz gut das die Hinterachse nur am durchdrehen ist und vorne nichts passiert, erst wenn man kräftig aufs gas geht passiert vorne etwas und der Quattro bekommt Traktion.

Die Auffahrt ist auch steiler als sie im Video rüberkommt und unter dem Schnee war tauendes Eis, beim festem Eis wäre der Quattro nie hochgekommen ( nur mit Spikes ).

Das Video werde ich an selben Stelle dieses oder nächstes Jahr mir dem Tesla Model X wiederholen sobald hier im Norden mal etwas Schnee liegt.

*Hervorhebung durch mich

Hm, ich fahre in Westnorwegen rum und das ohne Piggdekk (studded tyres). Es besteht eigentlich nur ganz selten die Notwendigkeit für Piggs und das ist bei Blitzeis. Dieses Phänomen trifft mit der Wahrscheinlichkeit von 1 mal pro Winter auf. Deswegen Piggs zu fahren ist meiner Meinung nach übertrieben.

Außerdem, was nützt es wenn du Piggs hast und 30 andre rutschen dir trotzdem auf den A…, trotz Piggs, weil sie meinen, sie können’s ja, weil sie eben Piggs drauf haben.

Piggs verursachen Feinstaub, zerstören Straßenbeläge und suggerieren Sicherheit, die nicht gegeben ist. Sie sind auch schwammiger beim Fahren als normale Winterreifen.
Diese negativen Punkte sollte man auch beachten und das habe ich getan. Ich fahre ohne, kaufe aber die besten Reifen die ich kriegen kann und da spielen die Nokian WR4 ganz oben mit.

Mir wäre es lieber, wenn sie hier in Norwegen die Straßen nicht so viel Salzen würden, aber die Salzmafia hat Statens Vegvesen voll im Griff. Eine festgefahrene Schneedecke ist bei angemessener Fahrweise und guter Winterreifen am besten zu bewältigen und macht am meisten Spaß beim Fahren. träum

Der Tesla würde da entspannt hochfahren.

Edit (Danke Leto): Wenn auf Schnee, nicht auf Glatteis gefahren wird.

Woher ich das weiß? Bin letztes Jahr auf geschlossener Scheedecke in den Winterurlaub. Mit einigen Kehren, die steiler waren, wie oben gezeigtes. Ordentliche Winterreifen reichen. Die Schneeketten blieben im Frunk. Auch ich komme vom Quattro. Der Digitale Allrad vom Tesla ist der Knaller!

Reise- und Schneewahnsinn mit dem 70D:

Gruß Earl

Hier gibts noch ein Video:

youtu.be/ip1WAOLh2rE

:smiley:

Ja, das wurde weiter vorne schon verlinkt.

Das ist die Funktionsweise des mechanischen Torsen-Allrads, das gehört so. Dieses Verhalten tritt auf, wenn eine Achse oder auch nur ein Rad gar keinen Grip mehr hat. Der Torsen benötigt in der Situation hinten ein bißchen Grip, dann würde die VA sich auch wieder bewegen.
In den ersten Quattros gab es zur Behebung des Mankos eine Diffsperre für das Mittendifferential.
Seit ABS/ESP und EDS (Elektronische Differentialsperre) ist das vorbei und diese Situation wird über Bremseneingriffe gelöst, in dem man künstlich Grip durch Abbremsen der durchdrehenden Räder simuliert. Ein bißchen Gas muss man dann aber schon geben damit die Regelung anspringt. Auf richtigem Eis unter allen 4 Rädern kommt man aber auch mit Allrad dann keine Steigung mehr hoch (Herstellerunabhängig), weil kein Grip aufgebaut werden kann.

Im Alltag auf geteerten Straßen ist der Torsen gerade bei nasser und verschneiter Fahrbahn sehr schön und kontrolliert zu fahren. Durch das mechanische, in Echtzeit regelnde Torsendiff weiß man jederzeit genau und reproduzierbar, wie der Quattro reagiert. Für echtes Offroading ist er weniger geeignet, dafür sind die Audi-PKW aber auch fairerweise nicht gedacht.

Einen Dual-Motor-Tesla bin ich noch nicht auf Schnee gefahren, daher kann ich nicht sagen, welches System mir im Alltag auf Schnee besser gefällt.

Und den Lärm nicht zu vergessen.
Ich halte auch nichts von Spikes. Sie haben eigentlich nur Nachteile, außer bei dem erwähnten Blitzeis. Und auch dann hält sich der Vorteil sehr in Grenzen. Nachdem wir mehrere Winter Spikes gefahren sind (die waren beim Auto dabei) haben wir jetzt gute Winterreifen drauf. Die sind deutlich besser.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass Spikes ein Statussymbol sind. Man braucht das um auf die Hütte zu kommen :stuck_out_tongue: und kann sich auch das Spike-Pickerl in Oslo leisten :laughing: .

:laughing: Das Gefühl habe ich auch.

Also mit dem Fahrrad bringen Spikes auf vereister Fläche richtig viel. In Berlin gabs glaube 2010 mal wochenlang spiegelglatte, vereiste Waldwege. Da war ich mit Nokian Spikereifen der einzige im ganzen Wald und konnte mich dort sicher bewegen. Aufgrund der Nachteile im Alltag, die man mit dem Fahrrad sicher noch viel stärker merkt als mit dem Auto, hab ich die Spikereifen danach aber fast nie wieder aufgezogen.