Wie im anderem Thread auch schon erwähnt: gerade „im engeren Sinne“ ist die Bezeichnung absolut korrekt!
Du meinst vermutlich eher „im landläufigen Verständnis“.
Tesla nennt das Assistenzpaket: Autopilot
Mercedes nennt das Assistenzpaket: Drive Pilot
Jetzt schauen wir mal „eine Ebene tiefer“ zu der automatischen Lenkung, was ja eigentlich DAS entscheidene Teilpaket ist, das das „autonome Gefühl“ ausmacht:
Tesla nennt das: Lenkassistent
Mercedes nennt das: Lenk-Pilot
Huch! Wie bitte? „Lenk-Pilot“? „Es gibt also einen „Piloten“, der für mich lenkt und ich brauche mich darum nicht mehr kümmern?“
Also mal ehrlich: die beiden nehmen sich doch nichts, oder? Es müssten alle Mercedes-Fahrer mit Drive Pilot ebenso angeschrieben werden!
Je nach „Standpunkt“: Ich meine im engeren Sinne, wenn Autopilot die absolute Autonomität bezeichnen soll. Wenn dies nicht der Fall ist, hast du natürlich recht. Ist hier aber auch nicht kriegsentscheidend.
Mag sein, dass hier eine Ungleichbehandlung vorliegt - in den USA wurde wohl vom Mercedes schon auf den Begriff „DrivePilot“ verzichtet. Ein Lenk-Pilot wäre eigentlich ein ziemlich dämlicher Begriff, da Pilot ja Lenken bedeutet. Als ein Lenk-Lenker…
Im Endergebnisse kommt es da natürlich auf die Auslegung an, und die ist - wie jetzt schon zigfach geschrieben - m.E. auch nicht verhältnismäßig.
Ich glaube wir brauchen einen Thread, der speziell die teilautonomen Assistenzsysteme von Tesla und Mercedes vergleicht, weil dies nun schon in verschiedenen Threads angesprochen wurde.
Als Einstieg hier mal ein sehr ausführlicher Test des Drive Pilot:
„I don’t understand how Mercedes-Benz could release this to the public. I hated literally everything about it. It drove like a drunk ten year old, fighting for the wheel with a drunk fourteen year old. It was, in most conditions, dangerous.“
[url]The War For Autonomous Driving: 2017 Mercedes-Benz E-Class VS. 2017 Tesla Model S
„However, when you do engage the Tesla system, it works far better than it really should, and is without a shadow of a doubt a proper taste of the future of driving. And we love it!“
[url]http://www.autofil.no/936897/hands-off[/url]
Naja den TheDrive Tester kann man nicht wirklich Ernst nehmen. Der hat schon mehrere tausend Killometer mit dem Model S gefahren (Cannon Ball). Mal Alex Roy Tesla googeln. Da macht Bjön noch einen neutraleren Vergleich… Und die Norweger testen auf einer Passstraße… Knaller! Denen sollte man mal einen Brief schicken.
Ich glaube im Kern hat Mercedes eines besser gemacht. Wenn das System nicht mit ausreichender Sicherheit die Situation erkennt warnt es den Fahrer und übergibt die Kontrolle. Tesla ist viel zu lange bereit den Assistenten eingeschaltet zu lassen.
Ich habe das nachts mal ausprobiert an dieser Stelle:
Der Tesla AP fährt hier am Tag mit anderen Autos etwas hakelig aber folgt in Richtung Kronberg brav der Straße. In der Nacht erkennt er viel zu spät das geradeaus etwas rechts verläuft und steuert munter über die Linien auf die Abbiegespur in Gegenrichtung und dann die Gegenfahrbahn. Ohne Warnung, ohne die Kontrolle abzugeben.
Eigentlich irrelevant da der Fahrer verantwortlich ist es nicht zuzulassen, aber wenn ist das mein größter technischer Kritikpunkt, insbesondere weil Musk immer noch sehr gerne über autonom fahren schwafelt.
@Leto: Das stimmt alles was du schreibst - aber: im Display zeigt dir der AP genau an woran er sich noch orientiert. Man kann genau beobachten wann er die seitlichen Begrenzungslinien nicht mehr ‚sieht‘ oder die Mittellinie… Ich gebe dir aber recht - der AP sollte wenn er nicht mehr 100% sicher ist alles notwendige erkannt zu haben den Fahrer (akkustisch/optisch) warnen und dann ggf. die Kontrolle abgeben. Ich würde mir wünschen es gäbe sowas wie einen optischen ‚confidence level meter‘
…und sollte sich ja auch nicht auf die AP Anzeigen sondern die Straße konzentrieren
Ich finde den blinkenden Rahmen um den „Tacho“ der 8.0 was das angeht übrigens sehr gut, der fällt auch aus dem Augenwinkel auf. Dem MS fehlt halt ein HUD für solche Funktionen. Da wird auch nur gewarnt wenn zu wenig Drehmoment am Lenkrad gespürt wird.
Man muss aber fairerweise mal zugeben, das die verbaute Mercedes Technik um Längen besser ist als das was aktuell im Tesla verbaut ist, bis Montag jedenfalls noch.
Oh… wenn man sich das Video anschaut, merkt man m.E., dass Mercedes sich selbst „zurückhält“, um eben nicht in die Gefahr zu geraten, dass der Nutzer meint, ein vollkommen autonomes Fahrzeug zu führne.
Ein wenig so wie (die nachträglich eingeführte) „Hände-ans-Lenkrad“-Warnung von Tesla.