Model S Range Extender

Ich kam gestern am Lindtner in HH mit einem Spaziergänger ins Gespräch, der spürbar Ahnung von Elektroautos hatte.

Im Laufe des Gesprächs erzählte er, dass er in Zusammenarbeit mit der TU-HH einen kompakten Range Extender entwickelt habe, den er als Prototyp bereits in einem Tesla Model S verbaut habe.

mengemotors.com/index.html

Ist irgendjemandem schon mal dieser Tesla mit Extender über den Weg gelaufen/gefahren?

Boah, sensationell, auf dem Video läuft der ja sogar ganz ohne Sprit!

Hmm … nach kurzer Recherche gibt es diesen „Menge Motor“ schon seit 1964 und er ist noch nie wirklich selbstständig gelaufen:
spiegel.de/spiegel/print/d-46162721.html

Über diesen Herrn Menge wurde bereits 1964 im Spiegel berichtet, schöne Belustigung morgens um 09:00 !
spiegel.de/spiegel/print/d-46162721.html

Ich schau mir nachher mal das Patent an. Müsste dann ja schon abgelaufen sein.

Das kannst Du Dir sparen, da braucht man Thermodynamik nicht mal studiert zu haben um festzustellen dass dieser Motor niemals wirtschaftlich laufen kann (wenn überhaupt!)

Edith sagt: Dann schon lieber den hier, ich nenn den immer 5-Takt-Motor, der läuft wenigstens wenn ich den aus meiner Vitrine hole:

ericksonmotors.com/fe-120.htm

Ist schon lustig, welche Leute man an Ladestationen trifft :slight_smile:

Ich glaube bis diese Erfindung den Durchbruch geschafft hat, kann der Thread zu.

Das ModelS braucht dank großem Akku und (fast) perfekter Ladenetzes ja nun nicht wirklich einen Range Extender.

Trotzdem halte ich das für ein gutes Konzept, gerade um bei Umsteigern mentale Barrieren bezüglich Emobility abzubauen.
Man braucht dazu übrigens kein 60er Jahre Eierhändlerpatent aufzuwärmen, es gibt bereits schon länger funktionierende Lösungen für die Reserveradmulde (i3 Rex ist schon dicht dran, aber nicht optimal und relativ teuer)

Erstaunlicherweise findet diese geniale Konstruktion überhaupt keine Beachtung.
KSPG-Werbefilm:
youtube.com/watch?v=rVg1MVhTMUM
JP Performance zu dem Thema:
youtube.com/watch?v=xtzqI1ouxi8

Also ich finde das Konzept des Range Extenders irgendwie absurd.

  1. Tesla zeigt, dass man so ein Müll nicht braucht.
  2. Mehr Gewicht, welches ich immer umherfahre, meistens umsonst, also ohne es nutzen zu müssen
  3. Ich soll ein Verbrennungsmotor einbauen, welcher dann als Generator fungiert, der meinen Akku auflädt, welcher Strom für meinen E-Motor liefert, damit ich elektrisch fahren kann?!? Sowas dämliches, also wenn dann gleich Verbennungsmotor -> Antriebseinheit, ohne Umwege >.< Macht euch das Leben nicht unnötig kompliziert!!!

Verbrennungsmotoren, die mechanisch mit den Rädern verbunden sind, sind erheblich ineffizienter als solche, die elektrisch mit den Rädern verbunden sind.
Der Verbrennungsmotor darf nur einen Generator antreiben, dann sind Wirkungsgrade um 40 % möglich.
Diese Motoren laufen bei einer bestimmten Drehzahl mit einer bestimmten Last am effizientesten.
Das Konzept kennt man schon länger, z.B. von dieselelektrischen Loks.

Nein. Das Gegenteil ist der Fall!
Sieht man deutlich am Vergleich Ampera/i3 REX: der Ampera kuppelt den Verbrenner ab einer bestimmten Geschwindigkeit fest an das Getriebe, der i3 REX nicht.
Der Ampera ist bei Autobahngeschwindigkeit deutlich genügsamer mit Benzin als der i3 REX.

Ist aber auch völlig Wurscht! Beide Konzepte sind bald völlig überholt und uninteressant! Für einen Tesla kommt so etwas sowieso niemals in Frage!

Wenn das System nicht auf Maximalleistung optimiert ist, dann ist es durchaus so wie Reniswiss geschrieben hat.

Ich kenne das aus dem Schiffbau. Kreuzfahrer haben inzwischen so gut wie kaum noch mechanische Verbindungen zwischen konventionellem Antrieb und Abtriebswelle. Auch Kriegsschiffe haben vielfach nur noch eine Kopplung über die Gasturbine.

Und der Schiffsdiesel kommt mit seinen konstanten Drehzahlen in durchaus hohe Wirkungsgrade.

Was braucht der i3 denn so? Aufgrund mangelder Alternativen war damals der Ampera das einzige Auto das man kaufen konnte wenn man elektrisch unterwegs sein wollte und keine Familienkutsche ala Leaf/Zoe kaufen wollte.
Mein Fahrprofil enthält leider einige male im Jahr Strecken von 700km + in eine Richtung weshalb ein normales EV (ausser Tesla, nur das kann sich der normale Arbeiter nicht leisten) nicht in Frage kam. Der Verbrauch wenn man gemütlich mit maximal 113 km/h fährt (danach verschwinden die Blätter aus der grünen Kugel :laughing: [Insider :wink: ]) komme ich mit rund 4,2l/100 km aus… aber wehe ich fahre 120 oder mehr bzw. wage es in D immer wieder mal nach links zu fahren um nen LKW zu überholen und geb da immer wieder Gas… dann bin ich bei 7 - 9 Liter auf 100 km dabei… :open_mouth: Der Vorgänger des Ampera hat nur einen Liter mehr genommen im Schnitt… aber da hatte ich dann nachts nen Temposchnitt von 140 drauf und je nach AB konnte man auch ne weile den Tempomat bei 200 rein machen und laufen lassen…

Im Stadtverkehr stimmt es, da is von den Plugin-Dingern der Ampera echt gut. Sparsam und dennoch zieht er wie Sau :smiley: Aber auf Langstrecke Autobahn vor allem in Deutschland is der Verbrauch eigentlich zu hoch. Andererseits… ein 2t Auto mit nem 84 PS Motor zu bewegen, das kann nicht mit 2l/100km gehen :unamused:

Grundsätzlich gibt es aber whs. wenige Zustände, bei denen eine solche Kopplung von Verbrennungsmotor mit elektrischem Antrieb besser sein könnte als direkte Kraftübertragung aus dem Verbrennungsmotor.
Beim Auto derzeit aber sicher nicht.
Grundsätzlich gilt aber auch: aus physikalischer Sicht ist ein solches gekoppeltes Konzept nur dann besser, als ein direkter Elektromotor ohne Range Extender, wenn die Erzeugung des elektrischen Stroms in dem Auto-Verbrennungsmotor durch Umwandlung des primären Energieträgers (Kraftstoff) einen höheren Wirkungsgrad hat, als die Stromerzeugung aus anderen Quellen (Kraftwerke zum Beispiel), Leitungsverluste etc. einzurechnen, gleiche Elektromotoren natürlich mal vorausgesetzt. Das dürfte derzeit als Faustregel nirgends der Fall sein, und wird es wohl auch nie werden.

Insofern sind all diese Maßnahmen ein Irrweg aus fundamentaltheoretischer (und auch rein praktischer) Sicht, das beweist Tesla ja nun wirklich jeden einzelnen Tag.

Diese Range Extender als psychologisches Hilfsmittel für die breite Masse auf dem Weg zu einer voll elektrischen Mobilität zu verstehen, mag zwar wirklich psychologisch sinnvoll sein, ist aber teuer, umweltschädlich und vollkommen unnötig. Die Radikalkur ist für die Bevölkerung da besser und nur kurz schmerzhaft ( im Falle eines gesetzlichen Zwangs zur Elektromobilität würde es für ca. ein halbes Jahr noch Diskussionen geben, danach vergisst der verblödete Bundesbürger das Thema wieder und widmet sich wieder, wie immer, seinem Tagesgeschäft).

Lt. einem Thread, den ich im Goingelectric-Forum gelesen habe: ca. 9 l/100km bei max. 130 km/h

Unser Ampera braucht bei max. 140 km/h ca. 6-7 l/100km.

Der neue Prius 4 erreicht diesen Wirkungsgrad von 40 %
Ist schon ziemlich durchdacht und vor allem sehr langlebig.
green-motors.de/news/1511193 … auf-100-km

Ganz anders der Ampera. Drei Kupplungen sind nötig um die Energieflüsse zu verteilen/steuern.
Dazu lese ich von häufigen Getriebeschäden. Nein Danke. Ist mir zu Risikoreich.

Der i3 hat einen sehr primitiven und ineffizienten Motor als REx verbaut. Wird das richtig gemacht, ist diese Art von Nutzung eines Verbrennungsmotors die effizienteste.
Der Trick liegt darin, dass ein REx nur etwas mehr als die durchschnittliche Antriebsleistung aufbringen muss.
Dadurch kann ein REx winzig sein und trotzdem reicht es aus. Die Leistung fürs Beschleunigen kommt aus dem Akku, der als Puffer dient.
Ein MS hat bei 120 km/h einen Leistungsbedarf von ungefähr 20 kW. Ein REx müsste also nur ca. 30 kW bereitstellen können. Dafür reichen ein paar hunder Kubikzentimeter Hubraum.
Ein Motor, der bei 40 % Wirkungsgrad betrieben werden kann, braucht für 20 kW Ausgangsleistung ungefähr 5 Liter Kraftstoff pro Stunde. Das wären pro 100 km also ungefähr 4 Liter.
Bei einem Auto wie dem Model S.
Dass der i3 so viel mehr braucht, liegt einfach an der schlechten Umsetzung.

Ein Verbrennungsmotor hat nunmal ein sehr geringes Drehzahl- und Lastband, in dem der Wirkungsgrad nicht unterirdisch ist. Und da muss man ihn betreiben. Daher darf seine Drehzahl nicht schwanken, was eine mechanische Kopplung mit den Rädern unmöglich macht.

Loks brauchen nach dem Beschleunigen des Zuges weniger als 10 % der Leistung, die zum Anfahren benötigt wird. Der Motor ist also bei erreichter Geschwindigkeit um den Faktor 10 zu gross.
Man nutzt dort genau das gleiche Konzept.
Motor - Generator - Akkubank - Elektromotor.
Anders könnte man auch gar nicht anfahren, weil der Dieselmotor bei 0 U/min 0 Nm Drehmoment hat.
Nach dem Anfahren werden von den vielen Zylindern einige abgeschaltet, dass die verbleibenden Zylinder wieder volle Leistung bringen müssen. Eine Verbrennung unter hoher Last ist nämlich viel effizienter als eine bei Teillast.

Der Motor vom i3 Rex ist auch einfach ein 2 Zylinder Motor, aus dem Konzernregal, der sonst in den 600er Rollern eingebaut wird. Im reinen REX Betrieb hat er im ADAC dauertest 7,5l verbraucht :open_mouth:

Das Model S mit Range Extender ist wie wenn man Usain Bolt 2 Krücken für die 200m gibt. :astonished:

Der dieselelektrische Antrieb bei Kreuzfahrtschiffen wird aber nicht aus Effizienzgründen gewählt, sondern weil die fehlende mechanische Verbindung zwischen Motoren und Propellern die Anordnung von Antriebskomponenten flexibilisiert und das ganze System leiser und vibrationsärmer macht. Zudem haben Kreuzfahrtschiffe einen enormen Bedarf an elektrischer Energie, die bei konventionellem Antrieb von zusätzlichen Dieselmotoren erzeugt werden muss. Der dieselelektrische Antrieb macht die Zusatzaggregate unnötig.

Für Kriegsschiffe gilt das gleiche. Lärm und Vibration ist auch dort unerwünscht.

en.wikipedia.org/wiki/Integrate … propulsion