Autopilot - Stellungnahme NHTSA 20.07.16

Ich habe einen Eintrag auf electrek gefunden , in welchem Mark R. Rosekind, Adminsitrator von NHTSA Stellung zu dem Komplex „Autopilot“ bezieht. Da mir die Aussage als Zitat etwas dünn erschien, hier noch der Originallink zu seiner Rede vom 20.07.16

Der entscheidende Abschnitt bzgl. Autopilot-Implementation ist in der unteren Hälfte seiner Rede zu finden:

Ich denke, das deckt sich so ziemlich mit der von EM im MP Part deux dargelegten Stellungnahme:

Für mich eine interessante, auch von unvoreingenommener Seite kommende Stellungnahme zu dem gesamten Komplex Autopilot - Assistenzsystem - beta-Version etc.

Kann das jemand in umgangssprachliches Deutsch übersetzen,wäre toll :wink:

Erstes Zitat: Wenn wir auf das Perfekte warten, werden wir sehr, sehr lange warten. Wie viele Menschenleben werden wir verlieren, während wir warten? Solche, die durch ein wohlüberlegtes aber gleichzeitig entschlossenenes Vorgehen bei der Einführung lebensrettender Technologien auf der Straße gerettet werden könnten.

Der Vollständigkeit halber auch noch eine sinngemäße Übersetzung für das Zitat von Elon:
„Ich sollte wohl erläutern, warum Tesla Teilautonomie schon jetzt einsetzt, anstatt bis zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft zu warten. Der wichtigste Grund ist dass, wenn er richtig genutzt wird, sie schon jetzt bedeutend sicherer ist als eine Person die selbst fährt und es deshalb moralisch verwerflich wäre die Veröffentlichung einfach aus Angst vor schlechter Presse oder irgendwelcher kaufmännischer Berechnungen zur gesetzlichen Haftung zu verzögern.“

@mathie / @plock:
Danke für die Übersetzungen.

Irgendwie will es mir nicht so richtig in den Kopf, wie Fahrer / Presse immer wieder versuchen, den AP und somit Tesla für einen Unfall verantwortlich zu machen (s. a. Unfall in Montana).

Kann man der Stellungnahme von Tesla Glauben schenken, so ergibt sich eine Situation, die eher schon an vorsätzlicher Herbeiführung dieses Unfalls denken lassen kann.

Und welches Assistenzsystem kommt gegen die Unkenntnis, Dummheit oder gegen einen Vorsatz des Fahrers dann schon an?

Folgt man der Meinung der NHTSA, so sind Assistenzsysteme schnellstmöglichst zu implementieren, weil dadurch Leben gerettet wird. Und zwar nicht nur gleichviele Leben, wie ohne Einführung solcher Systeme, sondern mehr. Und wenn einige meinen, ihr teures Gefährt warum auch immer verunfallen zu lassen, dann ist schnell das Argument „AP hat versagt“ bei der Hand.

Leider (für diese Menschen) nur zu blöd, daß so ziemlich alles sich nachvollziehen läßt (immer vorausgesetzt, Tesla spricht bei den log-Daten wahres Wort!) und dann allzu häufig der Fahrer derjenige ist, der nicht nur die Verantwortung trägt, sondern auch den Fehler begangen hat.

Ich finde es schade, daß durch diese Wenigen ein System in Verruf geraten kann
(klar: Die Presse springt natürlich voll auf diesen Zug auf und jeder kleine Parkrempler eines Tesla erscheint als headline überregional), welches uns imho ein großes Plus an Sicherheit gibt. Uns als Fahrern und vor allem auch anderen Verkehrsteilnehmern.

Der Hergang scheint klar, wieder mal jemand der nicht den AP überwacht hat bis es zu spät war. Nur eines ist seltsam, ich dachte selbst wenn der Wagen nicht in P ist würde Creep nicht funktionieren wenn der Fahrer nicht mehr auf dem Sitz ist, unabhängig vom öffnen der Fahrertür. Ich dachte das MS bremst automatisch wenn niemand mehr auf dem Fahrersitz erkannt wird. Also sollte die Erklärung mit Creep nur stimmen können wenn sich das Verhalten auf das Verlassen des Fahrersitzes geändert hat oder hier ein Fehler/Defekt der Erkennung, evtl. durch den Unfall, vorlag.

Creep ohne Erkennung des Fahrers macht irgendwie keinen Sinn… Das MS sollte nicht „creepen“ ohne Fahrer auf dem Sitz, sonst könnte man ja aussteigen auf der Beifahrerseite in D und das Auto fahren lassen… Ich habe Creep ja auch eingeschaltet weil ich lieber auf der Bremse als auf dem Strom manövriere. Muss ich mal ausprobieren, sollte ja reichen sich aus dem Sitz zu heben in D. Ich erwarte das Auto bleibt stehen.

Meine Erfahrung ist, dass bei offenem Gurt und Hintern aus dem Fahrersitz der Wagen Automatisch in P schaltet (unfreiwillig in der Waschanlage ausprobiert :blush: ), solange der Gurt geschlossen ist aber nicht. Wenn jetzt in Vollhonk die Gurterkennung abschaltet indem er oder sie auf dem geschlossenen Gurt sitzt oder einen Dummy im Gurtschloss stecken hat (beides in USA und RUS schon öfters gesehen) kann man aus dem Wagen aussteigen, ohne dass er automatisch in Park geht.

Gruß Mathie

mein vorheriger BMW machte das auch nur wenn die Fahrertür geöffnet wurde. Alles andere war ihm egal. Wobei der Ausstieg durch die Fahrertür ja das wahrscheinlichste Zeichen für ein Verlassen des Fahrzeuges ist. Andernfalls müsste der Sitz über künstliche Intelligenz verfügen um zu wissen wann der Fahrer bremsen möchte oder eben nicht.

Hi
Ist so ne sache mit Creepen.
Der Wagen Bremst automatisch wenn 2 von 3 Dingen eintreten. a Türe auf.b Gurt offen. c keine Belastung auf Fahrersitz.
ABER. z.B. Wenn der gurt schon offen und der Gang eingelegt wird und losrollt und dann sich die Tür öffnet und bringt auch ein lupfen des Hinterns den Wagen nicht zum stehen.
Eventuell gibt es da noch andere Szenarien. Etwas merkwürdig das Verhalten / die Programmierung. :unamused:
Gruß
Disty

Ich verweise immer wieder gern auf folgendes Video: [url]BMW i3 - (Self) Parking Assist (Guidance) by Vali Porcisteanu (Rally Driver) - YouTube
Es ist in solchen Fällen eigentlich immer menschliches Versagen. Man kann einfach nicht so dumm denken und alle Sonderfälle berücksichtigen. Man kann jedes Schutzsystem auf irgendeine Art und Weise aushebeln. Immer. Sonst gäbe es keine Hacker und Sicherheitslücken. (Mal auf Software bezogen, Analogie in der Realität wären wohl Einbrecher.)

Interessant und danke für den Hinweis - das wird (falls überhaupt) erst in einigen Monaten in den deutschen Medien kommen…

EDIT:
Allerdings ist das noch keine offizielle Aussage zur Tesla Investigation, habe gerade die Rede noch gelesen.

Cheers Frank

Re-cheers Frank,

eine Stellungnahme zu dem spezeillen Fall des besonderen AP-Unfalls mit resultierendem Tod des Fahrers wird es in einem solchen Plenum und zu diesem „frühen“ Zeitpunkt sicher nicht geben. Hast Recht.

Grundintention meines threads war jedoch die imho interessante Stellungnahme von einem Entscheider zu hören (by the way, am 20. Juli, dem Tag von MP Part deux!), der dies auch noch argumentativ vor einem Plenum untermauert.

@leto: Gerne lese ich Deine Einlassungen und freue mich über gelegentlich neue Gedankenanstösse von Dir aus Richtungen, die ich vorher nicht erkannt habe.
In diesem thread geht es mir jeoch weniger darum, daß ein möglicherweise nur Mandarin-Sprechender bei seinem Unfall mit dem Model X nach Aussteigen noch „hohe Motorengeräusche“ gehört haben will (Klimaanlage?), die evtl. vom Creep-Modus herrühren könnten, weil der Fahrer aus der Beifahrerseite ausgestiegen sein könnte…

Vielmehr geht es mir um den Komplex „AP“, dessen verantwortungsvolle Anwendung im Sinne eines Assistenzsystems mit zusätzlichen Augen und Händen, wobei die wichtigsten augen und Hände dem Fahrer weiterhin gehören, und dem weiteren Fortgang mit dieser Technik.

Nach meinem Empfinden ist die Wahrnehmung, daß der AP einen Rückschlag erlitten hat. Und dies wollte ich ein wenig mit meinem Eingangsthread und den darin enthaltenen Quellen relativieren.