Geräuschsimulator bald Pflicht?

Eben gerade im Fernsehen N3:

Eine Firma aus Malente ( Hier in Schleswig - Holstein ) baut heute schon über 100000 Geräuschsimulatoren pro Jahr und eben waren die beim Model S am schrauben und probefahren und haben gesagt sie warten auf ein Go aus Amerika.

O-Ton dazu: Geräuschesimulatoren werden bei E-Autos Pflicht werden… :blush:

Ich hoffe nicht wirklich, einen 75 PS Golf der bei 50 KM/h fährt und nicht beschleunigt, den Motor hört man draußen auch nicht, da sind die Reifen lauter :exclamation:

Das wäre eine Katastrophe und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Elon sowas gutheissen würde.

Könnte auch nur dazu dienen, einen Vorteil von EVs zu eliminieren, damit der Verbrennerlärm weiterhin ein Renner bleibt.

Schwachsinn…mehr fällt mir dazu nicht ein :frowning: .
LGH

Das stimmt. Deshalb gehts bei solchen Diskussionen ja auch typischerweise um Geschwindigkeiten unter 30 km/h. Angeblich gibt es Studien (hab selbst noch keine gesehen), dass bei solchen Geschwindigkeiten die Unfallhäufigkeit ohne Geräuschsimulator höher ist.

Die Frage ist, ob das notwendig so sein muss, oder ob es sich um eine fehlende Gewöhnung an geräuscharme Autos handelt.

Insgesamt halte ich das für ein Übergangsphänomen. Sobald sich E-Autos etabliert haben wird man sich fragen, wozu man nochmal diese Geräuschdinger verpflichtend gemacht hat und sie wieder abschaffen.

Immer poppt dieser Unfug hier hoch, immer wird mit angeblichen Studien und Ängsten und angeblichen, kurz vor der Verabschiedung stehenden Gesetzen argumentiert und immer ist das bloß ein Gerücht.

Einfache Frage dazu: Kommt irgendjemand auf die Idee, einer aktuellen S-Klasse oder einem 7er BMW sowas einzubauen ?
Natürlich nicht, die sind unter 30 km/h aber kaum lauter und das finden alle Super. Mehr muss man dazu garnicht sagen.

Und sorry, aber die meisten Unfälle mit Fussgängern passieren doch wegen Stöpseln im Ohr und Kaputze, gefolgt von unvorhersehbarem Kreuzen der Strasse. Da ändern auch Geräusche nichts, denn die Unfälle passieren jetzt auch schon.

Naja, ich bin da ein bißchen zwiegespalten, seitdem ich das hier gesehen habe:
youtube.com/watch?v=95O14kUgmBI (Electric cars and the Blind | Fully Charged)

Wenn es ein angenehmer futuristischer Ton wäre, den man nur außen ganz leise hört und drinnen nicht, fände ich es gar nicht so schlimm. Es gibt ja solche und solche Geräusche.

Radfahre machen auch kein Geräusch.
Also meiner Meinung nach sollte vor jedem E-Auto ein Warnposten mit Glocke gehen müssen :laughing:

Irgendwo hier im Forum war mal eine Studie aus USA zu dem Thema erwähnt, die Unfalldaten mit Fußgängern mit Toyota Hybrid Fahrzeugen (als leises Auto) auswertete und rausfand, dass die weniger solche Unfälle hatten als der Durchschnitt. Am Häufigsten seien demnach Fußgänger Unfälle mit Pickups gewesen.

Bin grade auf Tapatalk - findet die jemand?

Cheers Frank

Den würde ich mir bald wegzwicken…
oder es ist die Sicherung dafür kaputt

Das ist, meiner Meinung nach, auf die unterschiedliche Verteilung von aufmerksamen, vorausschauenden Fahrern, egoistischen Vollidioten :smiling_imp: und allem dazwischen zurückzuführen, die diese beiden unterschiedlichen Fahrzeugklassen nutzen. Die geringere Anzahl von Unfällen bei Toyota Hybriden würde ich dabei auf einen höheren Anteil von Fahrern der ersten Kategorie zurückführen, der höhere Anteil von Fahrern der zweiten Kategorie ist, meiner Meinung nach, für die höhere Unfallquote bei Pickups verantwortlich.

:mrgreen:

Wenn mein Auto sich autonom von mir weg bewegt oder ich es hole, kann es von mir aus piepen und quaken wie es will. Das wäre dann für jeden außen ein Kennzeichen, dass kein aktiver Fahrer im Auto sitzt

Bloß nicht, dann machen die autonomen Elektroautos morgens auf dem Weg aus der Garage bald mehr Lärm als die kalt nagelnden Stinker!

Da Lärm kann ebenso krank machen kann wie Abgase, sollte man auf unnötige Lärmquellen verzichten.

Gruß Mathie

Bei diesem Thema fällt mir immer ein Zitat aus diesem Forum ein, das sich bei mir eingebrannt hat:

„Lärm ist ein Problem - und keine Lösung!“

Ich glaube einer der Volkers hats geschrieben :wink:

Den Spruch kann man sich nur merken +1

www-nrd.nhtsa.dot.gov/Pubs/811526.pdf

Leider zeigen die Daten der NHTSA, dass HEV häufiger an Unfällen mit Fugängern und Radfahrern verwickelt sind als ICEV.

Da ich auch der Meinung bin, dass Lärm keine Lösung ist, müsste man überlegen, wie man das Risiko ohne Geräuschgeneratoren verringern könnte.

Vorausschauend fahren ist klar, ich hatte in den ersten Wochen ein paar Erlebnisse, die mir klar machten, dass ich gerade auf Parkplätzen und in verkehrsberuhigten Bereichen anders fahren muss, wenn Fußgänger ohne Sichtkontakt in die Nähe des Autos kommen.

Was denkt Ihr, reicht es, wenn Elektrofahrer entsprechend aufmerksamer in bestimmten Situationen sind, habt ihr Ideen für technische Lösungen, die keinen Krach machen oder wird man tatsächlich irgendwann Krachgeneratoren einbauen müssen?

Gruß Mathie

Zu meiner Kindheit hat man noch links, rechts, links gucken gelernt. Keine Ahnung durch welche geniale Unterrichtseinheit das ersetzt wurde…
Womit das Thema Geräuschgenerator wie einige andere Sicherungen und Regelungen auch unter „systematische Volksverdummung“ gestuft ist, und es mir mal wieder die Hutschnur glühend macht. Deshalb genug dazu…

Wie wäre es mit einer Extra-„Hupe“. Also ein nicht so aufdringliches, eher angenehmes Geräusch, durch das man per Knopfdruck auf sich aufmerksam machen kann. Dann ist sowas wenigstens nicht dauerhaft, sondern nur auf Bedarf an. Zusammen mit Notbremsassistenten für niedrige Geschwindigkeiten sollte so ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleistet sein.

Das ist glaube ich immer noch so, aber das galt für das überqueren der Fahrbahn.

In verkehrsberuhigten Bereichen und auf Parkplätzen, wo Fußgängerweg und Fahrbahn nicht getrennt sind, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man als Elektroautofahrer mit plötzlichen Richtungsänderungen von Fußgängern rechnen muss. Mit dem Fahrrad ist mir das nicht so aufgefallen, vielleicht weil Fahrräder spezifische leise Geräusche machen, die Fußgänger auch ohne Blickkontakt erkennen und dann vor einer Richtungsänderung auch gucken.

Gruß Mathie

Einen Simulator halte ich für vollkommenen Blödsinn. Man muss beim laufen einfach gucken. Wenn ich einem Radfahrer vor die Karre laufe, bin ich doch derjenige der nicht geschaut hat. Warum muss sich ein Auto bemerkbar machen?
Ein Problem sehe ich, das aber sicher mit der Zeit verschwindet: Wenn man ein Auto nicht gehört hat und es plötzlich da ist, erschrecken die Leute. Das ist aber ein psychologisches Problem, weil ein Auto mit Motorgeräuschen assoziiert ist.
Ich habe mit meinem Elektroroller schon zwei Radfahrer zu Fall gebracht, aber nicht weil ich sie umgenietet habe, sondern Nr. 1 wollte nach links abbiegen in einer 30er Zone, er dreht sich um, sieht einen Roller mit dem er nicht gerechnet hat und fährt vor Schreck halb links auf den Gehweg und landet auf der Nase. Ich hab damit gerechnet und war als er sich umdrehte schon langsamer als er. Das wäre ihm aber wahrscheinlich auch mit einem anderen Radfahrer passiert, vielleicht auch mit einem anderen Auto. Bei 25km/h hat man als Radfahrer auch einige „Windgeräusche“ im Ohr die recht laut sind und anderes übertönen.
Nr. 2 fahrt normal auf der Strasse und muss irgendwie gemerkt haben da ist was hinter mir was näher kommt. Er guckt nach hinten, erschrickt sich und kommt an den Bordstein…zack, auch auf der Nase.

In beiden Fällen hab ich angehalten. Es ist nichts passiert, aber die Typen sind immer noch verwirrt gewesen.

Deshalb aber Geräusche simulieren…Es heisst ja nicht umsonst im Verkehrsunterricht schon für Kinder: „Augen auf im Strassenverkehr!“ :wink: