Wir hatten gerade einen Prüfer vom Finanzamt im Haus, der sich dann natürlich auch für die Fahrtenbücher der bisherigen Verbrenner
aus den letzten Jahren interessiert. Im Zuge dieses Themas habe ich ihm einfach mal geschildert, wie ich aktuell mein Fahrtenbuch
mit dem Tesla führe und ob das aus seiner Sicht Ok sei.
Generell mach ich das seit November so, das ich die geschäftlichen Fahrten zeitnah am Schreibtisch oder im Auto in ein Fahrtenbuch
aus Papier eintrage mit Anfangsstand/Endstand, Ziel, Kunde usw. Private Fahrten dazwischen nur blockweise mit km, aber ohne zeit
und Ziel. Zeitnah ist eigentlich immer spätestens am Tag nach beruflich veranlassten Fahrten, weil ich dann auch gleich weiss,
ob ich dazwischen noch private km eintragen muss.
Die Daten dafür entnehme ich dem Protokoll auf teslalog.com und gleiche das immer noch mit den Daten ab, die visualtesla für
mich in einer VM auf einem unserer Server mitprotokolliert. Da ich pro Tag meistens nur eine geschäftliche Fahrt habe oder mehrere
Geschäftstermine direkt zusammenlege, trage ich das auch so komplett ein. Am Tag x Uhrzeit y losgefahren und am Tag a uhrzeit b
wieder mit x km zuhause angekommen. Bei meinem Fahrprofil (relativ wenige private Fahrten, weil ich am Firmenstandort auch
wohne), ist der Aufwand dafür wirklich gering.
Diese Vorgehensweise hat er vage als legitim eingeschätzt, weil er auf dem Weg eh keine verbindliche Auskunft geben kann, denn
ein Fahrtenbuch (wie auch immer es geführt wird) muss immer im Einzelfall bewertet werden.
Vor einigen Tagen gab es ja hier ja mal Diskussionen zum Thema GPS Einbau Fahrtenbuch und da dachte ich mir, da frag ich mal
gleich nach.
Entgegegen der wohl reichlich verbreiteten Meinung von Software/Hardwareanbietern war seine Aussage relativ klar bezgl.
dieser Systeme, es kommt auch da auf den Einzelfall an. Ob das GPS geführte Fahrtenbuch anerkannt wird oder nicht, hat
weder was mit dem Hersteller zu tun noch mit angeblichen Angaben, das irgendwas vom Finanzamt anerkannt sei. Eine
solche Anerkennung spricht das Finanzamt aus Prinzip nicht aus. Die Aussagekraft von aufgezeichneten GPS Positionen
können helfen, zweifelhafte Fälle aufzuklären, müssen aber nicht automatisch als Beweis für irgendwas anerkannt sein
(obwohl das wohl in der Praxis hilfreich ist, mit einem geeigneten Bericht den Fahrtverlauf aufzuklären).
Ob das Gerät auch im Fahrzeug eingebaut war oder zuhause an der Autobatterie hing oder im Wagen eines Kollegen eingebaut wurde,
während das zugehörige Auto für den privaten Urlaub in Süditalien benutzt wurde, kann dadurch nicht belegt werden. Das Beispiel kam
von mir, wurde aber durchaus als mögliches Szenario für fehlende Beweiskraft gesehen, ebenso wie die mögliche Unterbrechung der
GPS Aufzeichnung, aus welchen Gründen auch immer.
Ich fand das ganz interessant und evtl. ist das ja insbesondere aufgrund der Fähigkeiten des Teslas und entsprechender Software
auch für andere Leser hier interessant.
Die von teslalog/visualtesla aufgezeichneten Daten sind für ein zeitnah ausgefülltes Fahrtenbuch auf Papier ausgesprochen praktisch,
weil man ja auch morgen früh noch nachsehen kann, wann ich gestern auf den Hof gerollt bin und den Wagen abgestellt habe.
Wichtig scheint aber zu sein: Egal wie viel oder wenig Geld Ihr für GPS gestützte Fahrtenbücher ausgebt: Eine echte Garantie gibt
Euch dafür kein seriöser Anbieter. Ich spar mir das daher komplett und mach dann weiter meine Papierversion, kostet gerade mal 2 € im
Bürofachhandel.