Typ2 Kabel defekt?

Hi!

Ich war in den letzten Tagen bei drei 32A Ladesäulen, die alle nur 13A abgegeben haben. Bei der ersten dachte ich es liegt an der Säule, nach der dritten hatte ich dann den Doppellader unter Verdacht defekt zu sein.

Als ich dann am UMC mit CEE16 16A bekommen habe war auch dieser Verdacht vom Tisch.

Bleibt also nur das Typ2 Kabel als Schuldiger? Kann das sein, hat das schon jemand erlebt?

Was stand denn im Display? 13/13A oder 13/32A?

13A/13A … ich konnte auch nicht höher drehen.

Ich würde sagen, dass es in dem Fall an der Säule liegt, diese gibt ja vor, wieviel Leistung max. abgerufen werden kann. Aber an 3 Säulen?

Edit: Es kann natürlich auch das Kabel sein. Die Säule prüft ja meines Wissens über eine Widerstandsmessung am Kabel, für welche Leistung das Kabel designed wurde.
Falls der im Kabel verbaute Widerstand evtl. defekt ist (wie auch immer) könnte es vielleicht auch zu diesem Phänomen kommen.
Dann müsste auch an 16A Säulen max 13A geladen werden können mit genau diesem Typ2-Kabel.

Das war auch mein erster Gedanke, aber lt. GE waren das alles 22kW Säulen.

Am besten mal mit einem anderen Kabel an einer Säule testen. Schau mal, ob Du jemanden an einer Säule abpassen kannst, so ein Test sollte ja nur 10-20 Sekunden dauern …

Der durch die Ladestation signalisierte Wert von 13A deutet tatsächlich auf ein Problem mit der Stromtragfähigkeit des Ladekabels hin.
Die möglichen widerstandskodierten Werte lauten:
Stromtragfähigkeit Ladekabel.PNG
Ich halte das allerdings auch für recht ungewöhnlich…

Den Widerstand kannst du selbst messen mit jedem handelsüblichen Multimeter. An dem Kabelende, das in die Säule kommt, eine Messung zwischen PP (proximity) und PE (earth) durchführen.

Ich war heute im SeC, das Kabel funktioniert sowohl am eigenen als auch auf einem anderen Auto mit 32A.

Es scheint also tatsächlich so zu sein das die Kelag all ihre 22kW/32A Ladesäulen auf 9kW/13A gedrosselt hat! Man will es garnicht glauben…

Bettermann Adapter sei Dank kann man dennoch mit 32A laden

Stellt sich dem interessierten Leser nun die Frage, an welchen Ladestationen ist dies nun gewesen, so dass man bei einem zufälligen Besuch an solch einer Station nicht auch komplett irritiert ist.

Bitte um Details!

Techendorf am Weissensee, Hermagor LKH und Villach Atrio. Laut GE liefern alle drei 22kW. Ich vermute meine Beobachtung gilt auch an allen anderen Kelag-Säulen.

Der legendäre Bettermann-Adapter konvertiert einen „intelligenten“ Typ 2-Anschluss in einen „dummen“ CEE-Anschluss, indem er der Typ 2-Säule ein Fahrzeug vorgaukelt und dann den Strom auf eine CEE-Dose leitet. Das stammt aus der Frühzeit der Elektromobilität und ist notwendig, um Fahrzeuge mit proprietärem Anschluss, wie z.B. den Tesla Roadster, an Typ 2-Säulen laden zu können.

Da man dann an der CEE-Dose seine eigene „mobile Wallbox“ (bzw. den „Roadster-UMC“) anschließt, kann man die CEE-Dose mit beliebigen Strömen belasten – bis es raucht und knallt. Normalerweise kommuniziert die Typ 2-Säule die vorgegebene maximale Stromstärke ans Fahrzeug, und das Fahrzeug legt dann eine Last an, die auf keinen Fall höher als die Vorgabe ist. Der Bettermann-Adapter ignoriert die Vorgabe der Ladesäule und sagt einfach „ja, ja, leck m… äh alles ok“. Der UMC oder eine andere mobile Ladebox sieht ihrerseits nur die CEE-Dose vom Bettermann-Adapater und lässt sich ohne Einschränkungen auf Treu und Glauben konfigurieren.

Wenn es tatsächlich so ist, dass eine Säule, die technisch höhere Ströme verkraftet (einschließlich der dahinter liegenden Infrastruktur) aus irgendwelchen nicht-technischen Gründen die Leistung drosselt, dann kann man die Drossel mit dem Bettermann-Adapter umgehen und die Säule zwingen, trotzdem die volle Leistung abzugeben. Wenn man dabei die Situation falsch einschätzt, macht man unter Umständen was kaputt. Im besten Fall fliegt „nur“ eine Sicherung, so dass man an der Säule dann gar nicht mehr laden kann. Dann steht man selbst blöd da und evtl. später eintreffende Emobilisten, die dort laden wollten, werden sich auch auf’s Herzlichste bedanken.