MCU defekt / "Notentriegelung" für Parkbremse?

Hallo zusammen,

ich habe ein schwere Problem mit meinem Tesla Model S 85 aus 09/2015.

Kurze Frage:
Gibt es eine Art „Notentriegelung“ für die Parkbremse?

Lange Version:
Mein Tesla steht im Carport ganz dich an der Carport-Wand (Abstand mit ausgeklappten Spiegeln: ~1 cm)
Gestern hat sich die MCU verabschiedet.
Da ich Pin-to-drive aktiviert habe, kann ich das Fahrzeug nicht „starten“, und somit auch nicht die Parkbremse lösen.
Mit aktivierter Parkbremse bekommt man den Tesla aber nicht auf den Abschlepper.
Weil er so dicht an der Carport-Wand steht, bekommt man auch keine Rad-Roller unter die Räder.

Damit er also auf einen Abschlepper verladen werden kann, müsste ich den Wagen irgendwie vor den Carport bekommen.
Optimalerweise durch eine Art „Notentriegelung“ der Parkbremse?

Kennt jemand einen Trick?

Vielen lieben herzlichen Dank für alle (praxistauglichen) Vorschläge!

Hier finden sich die Hinweise:

… was aber vermutlich nicht hilft, wenn das Fahrzeug zu dicht an der Wand steht, da dafür die Räder runtermüssen.

Moin!

Sonst kann man ein stehendes Fahrzeug auch gefühlvoll ziehen, da nur 2 von 4 Rädern blockiert sind. Etwas Wasser kann die Reibung zusätzliche reduzieren.

Bei leichteren Autos nutzt die Feuerwehr auch gerne Schaufeln, um die Wagen leichter umzusetzten. Nur wird es beim S nicht so einfach sein das Schaufelblatt unter das Gummi zu bekommen. Am Kotflügel anheben würde ich jedenfalls nicht probieren. :wink:

Da müsste ein Ranger wohl die MCU vor Ort umbauen. Sollte doch möglich sein ! Sonst gehts einfach nicht, da das FZ nicht bewegt werden kann.

Google gojacks rollen

google.de/search?q=gojacks+ … 14&bih=617

iphone mail

Vielleicht blöde idee?
Per App starten? Dann sollte doch Pin to Drive übergangen werden…

Wenn die MCU tot ist, gibt es keinen Mobilfunkempfang.

Geht doch auch nicht, viel zu breit alles!
Hier Deine Lösung:

Den Wagen hinten mit einem Wagenheber getrennt Links und Rechts anheben und ein stabiles langes Teil unterlegen, z.B. Ein 30 cm breites und 3 Meter langes Stück Teppich aus dem Teppichmarkt. Eventuell beim hochnehmen noch Schmierseife auf den Boden unter die Räder. Dann mit 4 Personen (2 Links, 2 rechts) den Wagen aus der Garage ziehen.
Da die vorderen Räder freilaufen, sollte es einfach sein.

Zuerst einmal vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge.

Ohne MCU keine Mobilfunkverbindung, somit kein Zugriff per App möglich. Selbst Tesla kommt dann nicht mehr online auf das Fahrzeug.
Ohne MCU wird der geplante Ladevorgang auch nicht mehr gestartet. Der tägliche Vampir saugt also gemächlich am Akku.

GoJack (Rad-Roller) scheiden leider in allen erdenklichen Varianten aus, da das Fahrzeug zu nah an der Carport-Wand geparkt ist.
(Mit ausgeklappten Spiegeln ist zwischen Spiegel und Wand nur ca. 1 cm Platz.)

Vorne mit einer Abschlepp-Brille anheben und vor die Hinterräder „Rutsch-Keile“ zu legen ist leider eine von Tesla nicht zulässige Variante, somit darf der Abschleppdienst diese Methode nicht anwenden.

12V auf die Kontakte anlegen klingt vielversprechend, geht aber in meinem Fall leider auch nicht, da er ja zu nah an der Wand steht, und man somit die Räder nicht abnehmen kann.

Ich versuche jetzt, dass Tesla den Mobilen Service zu mir schickt, um die MCU in meinem Carport zu wechseln.
Selbst wenn ich die Anfahrt des Rangers bezahlen muss, dürfte das die günstigste Variante von allen sein, denn die Variante „Abschleppdienst / Rutsch-Keile“ kostet alleine für die „Bergung“ des Fahrzeugs 165,- € zzgl. USt. je angefangene(!) Stunde. Dazu käme dann noch der Transport in das nächstgelegene SeC. Und ich müsste eine Haftungsausschlusserklärung unterschreiben, falls durch die Aktion ein Schaden am Fahrzeug (Antrieb, Elektronik, Bremsen, Reifen, Blech, Carport-Wand, Hauswand, …) entsteht.
Dann doch lieber einen Tesla-Ranger kommen lassen.

Sollte jemand noch eine geniale Idee haben, bin ich für jeden Vorschlag dankbar.
Selbst, wenn er mir dann nicht mehr helfen sollte, so wäre er dann hier für den nächsten Hilfesuchenden bereits vermerkt.


Quelle: youtu.be/ZSz5Dn0DhAk?t=91

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Sorry, ich weiß das hilft dir jetzt nicht, aber wollte kurz festhalten dass das für mich ein riesen Argument gegen pin2drive ist…

Moin!
Wenn der Wagen wirklich dicht an der Wand steht, kann man weder einen Wagenheber ansetzen noch auf der Gegenseite anheben.

Ein Seil/Schlups durch eine der hinteren Felgen und dann daran ziehen. Damit sollte der Wagen dann langsam aus der Parkposition kommen.

Reibbeiwert Gummi/Beton trocken 0,8
Reibbeiwert Gummi/Beton nass 0,5
Gewicht auf der HA: ~1to

Es wird also in etwa eine Kraft von 500-800kg benötigt um den Wagen mit blockierender Parkbremse zu ziehen.

Dem muss ich dir leider uneingeschränkt zustimmen.

Pin-to-drive sollte man also nur dann aktivieren, wenn sichergestellt ist, dass das Fahrzeug im Falle eines Falles per Kran auf einen Abschleppwagen gehoben werden kann.

Wäre mein Carport 20 cm breiter, dann hätte man den Wagen ganz einfach auf Rad-Roller gesetzt, vorgezogen und dann mit einem Kran aufgenommen.

Die Verschlüsselung des alten FOB (40 Bit) gilt zwar offiziell als geknackt, da man nach xx direkt hintereinander aufgefangenen Funksignalen das nächste errechnen kann, aber dazu müsste jemand in der Realtität wahrscheinlich mehrere Tage permanent in meiner unmittelbaren Nähe sein, um genug Signale in Folge zu bekommen, nur um das nächste Signal errechnen zu können.

Ich werde zukünftig wohl auf Pin-to-drive verzichten.

Die viel größere (und realistischere) Gefahr besteht ja in der Reichweitenverlängerung, und dagegen habe ich einfach „Passive Entry“ deaktiviert.

Selbst mit einer gestorbenen MCU lässt sich der Wagen problemlos mit dem FOB öffnen, selbst wenn Passive Entry deaktiviert ist.

Wenn Du an den Frunk rankommst könntest Du die Notabschaltung (first responder loop oder so) und die Batterie abstecken und nach einer Weile wieder anstecken, vielleicht kommt die MCU ja dann wieder zurück?

Anstelle eines Schlupps und des relativ hohen Reibbeiwertes würde ich dann eher die Variante der Rutsch-Keile bevorzugen.
Da dürfte der Reibbeiwert um einiges niedriger sein und es schont auch noch die Reifen, da sie nicht (so extrem) über den Boden rutschen, sondern größtenteils auf den Rutsch-Keil gezogen werden, welcher dann die Gleitreibung vollzieht.

Die HV-Trennung im Frunk würde nichts bringen, da die MCU sowie alle anderen Steuergeräte ja von der 12V-Batterie versorgt werden.
Die 12V-Batterie abklemmen könnte eventuell mit viel Glück kurzfristig zum Erfolg führen, jedoch kommt man da unglaublich schlecht dran.
Der ADAC-Helfer müsste dazu Komponenten ausbauen, die er gar nicht ausbauen darf.

Ich drücke die Daumen und bedanke mich für den Tipp, lieber die Pin-Eingabe abzuschalten. Aus meiner Garage würde man das MX auch nicht mehr bekommen.

Update - wir schreiben mittlerweile Tag 7 ohne fahrbereites Auto.

Da der ADAC sämtliche (realistische) Optionen durchgegangen ist und das Fahrzeug nur unter Haftungsausschluss über Rutschkeile aus dem Carport bergen würde (was allerdings das Budget des ADAC für das Abschleppunternehmen schon aufgebraucht hätte, bevor der Wagen auf dem Abschlepper steht), habe ich die Bergung selber in die Hand genommen. (Würde ja im Falle eines Falles eh auf meine Kappe gehen.)
Also am Wochenende die Nachbarn gefragt, ob sie Zeit und Lust hätten, bei der Bergung zu helfen.

Am frühen Samstag Abend ging es dann los:
Abschleppstange vorne dran (der Tesla stand rückwärts im Carport), Auto vom Nachbarn davorgespannt, Spur vor den Hinterrädern schön rutschig gemacht und vorsichtig herausgezogen.
Hinten links und rechts stand jeweils ein Nachbar, der aufpasste, dass der Tesla nicht seitlich Richtung Hauswand oder Carportwand rutscht und notfalls dagegendrückt.

So konnten wir den Tesla die 10 Meter bis ganz nach vorne in die Einfahrt (direkt an der Straße) ziehen, so dass der Abschlepper das Fahrzeug direkt von der Straße mit dem Kran aufladen kann.

Heute früh war es dann soweit:
ADAC kam pünktlich mit dem Abschlepper (mit Kran).
Da ich in der Firma einen Termin hatte, konnte ich leider nicht bis zum Ende der Verlade-Aktion dabei bleiben.
Auf jeden Fall ist mein Tesla jetzt auf dem Weg in das SeC Groningen. (Mittlerweile dürfte er dort wohl schon eingetroffen sein.)

Gratuliere!
Scheint als hättest du coole Nachbarn.

Wünsche dir das es nun möglichst rasch und zufriedenstellend läuft.

Ja, unsere Nachbarschaft ist wirklich klasse. Auf die ist Verlass, denn jeder hilft jedem, wo man helfen kann, und wenn es nur wertvolle Tipps sind.

Immerhin ein erster Lichtblick:
Vor ca. 10 Minuten bekam ich per SMS die Bestätigung vom SeC Groningen, dass mein Fahrzeug bei denen abgeliefert wurde.
Die nächste Info von denen kommt, sobald die Diagnose gestellt wurde.
Meine Hoffnung scheint sich zu erfüllen: Steht das Auto erstmal im SeC, dann geht der Service in gewohnt professioneller Art und Weise weiter.

Du wolltest doch einen Ranger kommen lassen. Ging das nicht?