Tiefentladung bei langem Werkstattaufenthalt

Mein Tesla steht nach einem unverschuldetem Unfall seit etwa 5 Wochen in einer Tesla zertifizierten Karosseriewerkstatt. Offenbar wird noch immer auf Ersatzteile gewartet. Der Akku ist mittlerweile bei 9% angelangt (abgegeben mit etwa 85%, immer online = AN). Als ich am Wochenende mal die Lage vor Ort überprüft hatte, habe ich festgestellt, dass man sich offenbar auf eine Tiefentladung des Akkus vorbereitet: Auto steht in der aller hinter-letzten Ecke, Frunk offen, Fenster Fahrerseite offen.

Ist diese Vorgehensweise gängige Praxis oder macht es Sinn zu intervenieren und eine Ladung des Fahrzeugs zu verlangen? Gibt es offizielle Aussagen von Tesla oder andere verlässliche Quellen zu diesem Thema, die man anführen könnte?

Also ich würde auf jeden Fall bei einem einstelligen Akkustand aktiv nachfragen, ob man das Fahrzeug laden könnte. Sollte selbstverständlich sein.

Ich würde mal in der Werkstatt nachfragen. Die werden Dir sicher Auskunft geben was sie zu tun gedenken. Wenn die Auskunft dann „Wir laden nicht nach“ ist würde ich mit Hilfe von Tesla intervenieren.
Kann Dein Tesla denn nicht mehr geladen werden?

Ich würde mich bei Tesla informieren und ansonsten gar nichts unternehmen. Mit der von Tesla zertifizierten Karosseriewerkstatt würde ich erst einmal gar kocht gross kommunizieren. Der Reparaturauftrag kommt ja von Tesla und nicht von dir.

Wie konntest du den Akkustand abfragen? Normalerweise deaktiviert Tesla/die Werkstatt den Fernzugriff während des Aufenthalts in der Werkstatt. :confused:

Hatte ein ähnliches Erlebnis im Servicecenter. Auto mit 38% abgeliefert, bei 10% interveniert, dann wurde Fernzugriff abgeschalten.
:unamused:

Hab ich auch grad bei einem Bodyshop erlebt über drei Tage hinweg und fand ich irgendwie eine Unart. Hab aber beim Abholen vergessen zu fragen, warum sie das tun. Da es aber anscheinend fast alle machen, dürfte das deaktivieren des Fernzugriff wohl irgendwie Teil der Tesla-Bodyshop-Schulung sein. Bei meiner Abholung war es wieder aktiviert.

Vor ein paar Jahren hat Tesla das noch nicht gemacht. Da hatten sie dann wohl Probleme mit Kunden, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, die Autos aus der Ferne hupen zu lassen, das Schiebedach zu schließen, während dran gearbeitet wurde, oder dergleichen. Seitdem schalten sie den Remote-Zugriff (meistens) ab. Finde ich vollkommen nachvollziehbar, so wie sie auch eine evtl. vorhandene Dashcam abklemmen.

Zur ursprünglichen Frage: Ich würde selbstverständlich freundlich daran erinnern, dass das Auto eine Erhaltungsladung braucht! Und wenn es freundlich nicht gehen sollte, zur Not auch mit Nachdruck. Dass man zuguckt, wie der Akku krepiert, bringt doch keinem was. Ich glaube übrigens nicht, dass sie sich bewusst darauf einstellen, dass der Akku das Fahrzeug abschaltet. Jede Werkstatt stellt die Fahrzeuge mit offenem Fahrerfenster ab, falls doch mal jemand den Schlüssel drin vergisst und das Fahrzeug sich selbst verriegelt oder sowas, das ist ganz normale Routine. Ich würde im Gegenteil vermuten, dass die gar keinen Gedanken auf den Zustand des Akkus verschwenden und das Problem komplett übersehen haben.

Wird da nur der Fernzugriff per App unterbunden und liesse sich der SOC-Stand z.B. über TeslaFi, das ebenfalls auf die Tesla-Server zugreifft, weiter eruieren?

Aus Sicht von Tesla gibt es keinen Unterschied zwischen der einen oder der andere App. Wenn der Remote Zugriff abgestellt wird, ist Ende Gelände mit Zugriff von außen, außer für Tesla selbst.

Meine Versicherung kann mir zur Reduzierung der Selbstbeteiligung die Werkstatt vorschreiben. Ich bin also zu einer Vertretung gefahren und habe gefragt, ob ich in diesem Fall (100% unverschuldet, ach 200%! mindestens!) den Schaden trotzdem über sie abwickeln sollte oder auch direkt zu Tesla/einer Werkstatt meiner Wahl fahren könnte. Vermutlich wurde aufgrund einer Sprachbarriere diese Frage nicht wirklich beantwortet. Vielleicht wollte man auch endlich mal etwas zu tun haben, damit man nicht irgendwann wegrationalisiert wird. Jedenfalls kommt der Auftrag nicht über Tesla sondern über die Versicherung. (War in Eile, da der Unfall 3 Tage vor dem geplanten Roadtrip nach Spanien passierte… Habe nachher hier im Forum erst gelesen, dass eine andere Vorgehensweise geschickter gewesen wäre…)

Ich sollte heute am SeC vorbeikommen. Wenn die dann noch offen haben, werde ich trotzdem mal Fragen.

Gute Frage. Da bin ich mir jetzt gar nicht so sicher. Die rechte Rückleuchte ist noch da, aber die linke ist wohl ausgebaut. Somit könnte auch der Ladeport nicht mehr so einfach erreichbar sein. Vor der Abgabe des Fahrzeugs war das Laden jedenfalls noch problemlos möglich.

Während der aktiven Arbeiten (zerstörte Teile abbauen) war der Fernzugriff auch nicht möglich. Als das Fahrzeug nur noch „in der Ecke“ stand ging es wieder. Da momentan ein Update ansteht, bekam ich jedes mal wenn der Onlinezugang wieder eingeschaltet wurde, eine Softwareupdate-Nachricht über die App.

Bestimmte zusätzliche Umstände, auf die ich momentan aus Sicherheitsgründen nicht eingehen werde, legen den Schluss nahe, dass es Absicht ist. Hoffentlich habe ich bald meinen Telsa zurück und kann dann hier oder in einem Vorstellungspost etwas dazu schreiben.

Dann würde ich mich jetzt mal mit Dringlichkeit dafür interessieren, wer für den Schaden aufkommt, wenn der Akku tatsächlich tiefentladen werden sollte. Die Gefahr ist zwar noch in weiter Ferne – auch nach der Abschaltung sollte der Akku noch wochenlang rumstehen können, ohne dauerhaft Schaden zu nehmen – aber als Drohkulisse ist die potentielle Schadenssumme (die keiner so ganz genau kennt) schon recht beeindruckend.

Sorry für OT, aber wie ich heute erfahren habe hat das einen noch tragischeren Grund. Ein SeC Techniker meinte, dass einem Kollegen in Holland mal richtig schlimm die Finger verletzt wurden. Dieser führte Arbeiten am Schiebedach durch, welches plötzlich dann vom Besitzer aus der Ferne geschlossen wurde.

Offenbar wurde dann eine zeitlang ein Automatismus eingeführt. Wenn ein Auto bei einem SeC ist (GPS) UND es einen Auftrag im System gibt, war fernzugriff automatisch gesperrt. Das dürfte sich aus verschiedenen Gründen aber nicht bewährt haben. Daher wird jetzt meist eben manuell abgedreht.

Ich war eben im SeC und habe mal nachgefragt, wie Telsa das sieht. Die Service-Mitarbeiterin hat die Aussage von Volker bestätigt: Es kommt nicht sofort zu einem Schaden nachdem 0% angezeigt werden. Ich hatte klargestellt, dass das Fahrzeug nicht über das SeC in die Karosseriewerkstatt gelangt ist. Trotzdem wollte sie dort anrufen und darauf hinweisen, dass der Akku der Kundenfahrzeuge nicht ohne Not so tief entladen werden sollte (wie das nächste Woche dann der Fall gewesen wäre).

Mal schauen, ob ich ab Montag noch Online-Zugriff habe :wink:

Update: Auto wird geladen… Der Anruf der Tesla-Mitarbeiterin hat das gewünschte Ergebnis gebracht.

Selbst wenn es normalerweise automatisch ginge, würde dies aus technischen Gründen wohl nicht bei einer zertifizierten Karosseriewerkstatt zutreffen sondern nur auf ein Tesla Service Center selbst.