Pro und Contra Allianz Anschlussgarantie-Versicherung

Ich habe hier keinen Thread gefunden, der die Pro und Con der Anschlussgarantie-
Versicherung behandelt, daher würde ich diesen gerne mal starten.

Produkt: policierung.allianz-warranty.co … ales/sales

An das pdf mit den Versicherungsbedingungen kommt man leider nur ran, wenn man Dummy Daten eingibt.

Meine Situation:

Ich habe einen P85 von Juli 2014 mit 43.000 km, könnte die Versicherung also noch 2 Monate abschließen für 1900,- Euro und hätte dann weitere 2 Jahre oder 40.000 km Sicherheit. So die Ausgangslage.

Bei mir wurden auf Garantie bereits erneuert:

Leere Batterien in Reifendrzcksensoren in allen 4 Reifen.
Neue 12 V Batterie
Schiebedach ratterte
LED Lampen im Heck, Scheibe mußte dafür raus.
Antriebswelle klackte

Was mir noch drohen könnte, wäre vor allem ein Defekt in der Smart Air Federung. Was fällt Euch ggf noch ein?

Was für mich ein PRO dieser Versicherung ist:

  1. 1900,- Euro sind im Verhältnis nicht viel für 2 Jahre

  2. Die Regeln für einen Weiterverkauf sind fair:
    Übertragung des Eigentums am Fahrzeug
    Im Falle einer Veräußerung während des Versicherungszeitraums an einen privaten Käufer bleibt der
    Versicherungsschutz für das Fahrzeug bestehen. Im Falle einer Veräußerung während des
    Versicherungszeitraums an einen gewerblichen Käufer, wie einen Händler oder Wiederverkäufer, bei
    dem es sich nicht um das Tesla Service Center handelt, endet der Versicherungsschutz automatisch.
    Vorausgesetzt, dass Sie im Rahmen der Police keinen Anspruch erhoben haben, steht Ihnen zum
    Verkaufsdatum eine anteilsmäßige Rückerstattung für den noch nicht abgelaufenen
    Versicherungszeitraum zu.

Was für mich jedoch alles ein CONTRA ist:

Die Liste der nicht versicherten Teile ist ziemlich lang:

Die folgenden Komponenten und Defekte sind nicht versichert:
Räder und Reifen (Was wäre dann mit den Batterien in den Reifendrucksensoren? Hätten sonst 400,- gekostet.)
Fahrzeugschäden oder -fehlfunktionen, die direkt oder indirekt, aufgrund oder infolge von
normaler Abnutzung oder Verschleiß entstehen. (das Wort „indirekt“ macht hier den Raum viel zu groß)
Stoßdämpfer, 12-V-Batterie, Batteriekabel, Streuscheiben, Glühlampen, Glas (z. B.
Windschutzscheibe), Räder, Inneneinrichtung, Karosseriedichtungen und sonstige Dichtungen (da wären dann auch die Stoßdämpfer bei, die bei mir ein Hauptgrund für die Versicherung wären.

Auch ein Con ist, dass ich als gewerblicher Nutzer die Vorsteuer von der REperatur abziehen kann, die Versicherungssteuer von 19% aber nicht, was die Abwägung für gewerbliche Nutzer deutlich schlechter macht.

Kurzum: Ich werde das Ding nicht abschließen, weil ich kein Bock auf Streit mit Versicherungen habe, wenn die Stoßdämpfer kaputt gehen. Ich mag dann lieber sauber und ehrlich löhnen. Zudem ist bei mir ja schon recht viel Repariert worden.

Mich würden Eure Meinungen zu dieser Abwägung interessieren.

Ich habe die Bedingungen mal in Anlage gelegt, weil das Ausfüllen mit Dummy Daten doch nervig ist.
Versicherungsbedingungen_allianz.pdf (175 KB)

https://tff-forum.de/t/anschlussgarantie-tesla-allianz/19462/1

Was ist bei einem Defekt am Zentraldisplay/ der MCU? Gilt hier u. U. auch der Passus in den Versicherungsbedingungen :Fahrzeugschäden oder -fehlfunktionen, die direkt oder indirekt, aufgrund oder infolge von normaler Abnutzung oder Verschleiß entstehen…

Defekt an MCU ist gedeckt, da kein Verschleiß.
Bremse ist Verschleiß.

Ich sehe die Anschlussgarantiebedingungen auch eher kritisch - habe sie aber trotzdem abgeschlossen. Ich denke bei einem möglichen Wiederverkauf wirst Du den Differenzbetrag locker wieder reinbekommen.

Die alten Sensoren (bis Ende 2014) haben aber nur 250,-€ incl. Ihrer Batterie gekostet.

Sind denn Stoßdämpfer ein Verschleißteil?

Klar sind das Verschleißteile, wie alle anderen Teile am Fahrwerk auch.

Da bin ich mir eben nicht so sicher. Das grösste Problem des MCU ist meiner Meinung nach die SSD. Diese hat grundsätzlich beschränkte Schreib- / Lesezyklen. War früher z.B. bei den Nokia Firewalls ein heisses Thema. Bin mir nicht sicher wie hier die Versicherung argumentieren wird.

Haste mal gekuckt, wie viele? Wenn das ein Problem ist/wäre, hätte Tesla megamäßigen Müll verbaut. Die ct hatte vor rd. einem Jahr mal einen Langzeittest laufen, schreiben, bis die Platte stirbt, da tränen einem die Augen, was etwa eine 850er Samsung abkann. Das kriegt das Auto nie wärend seiner Lebenszeit hin…

Meine MCU wurde wegen defect MCU/SSD-Speicher nach 3,5 Jahren letzten Monat getauscht.
Ich denke dass bei regelmässiger Nutzung insbesonders Spotify/Tunein die MCU alle4 Jahre austzutauschen ist…
Der defekte Speicher selbst der praktisch tu Tode geschrieben worden ist , ist offenbar nicht austauschbar…

Grüsse
Tonio

So selten ist das nicht wie Du glaubst. Ich arbeite in der Branche und wir haben insbesondere bei datenintensiven Anwendungen (Arcsight, Splunk etc.) immer wieder Ausfälle von SSD. Was Tesla verbaut hat weiss ich nicht. Vielleicht kannst Du mir dazu Infos geben. Ich weiss noch nicht einmal ob SLC, MLC oder TLC. Intel garantiert zum Beispiel eine Lebensdauer von 3 Jahren bei täglich 20GB Schreibvolumen (Also etwa 22TB).

Die Frage ist aber nicht ob der MCU ausfällt, sondern was macht die Versicherung wenn die MCU ausfällt. Argumentiert sie dann mit der Abnützung welche die Hersteller eben angeben in deren Garantiren oder nicht?

In der MCU ist eine eMMC. Daher leider nicht so einfach einzeln austauschbar.

Wenn das stimmt, ist es ärgerlich. Natürlich billiger, aber um „HowtoGeek“ zu zitieren: „…Not all solid-state storage is as fast as an SSD. “eMMC” is the kind of flash storage you’ll find in cheap tablets and laptops. It’s slower and cheaper than a traditional SSD you’d find in more expensive computers. eMMC storage has a lot in common with SD cards. It’s all flash memory, but — just as an SD card wouldn’t be as fast as a speedy solid-state drive — eMMC storage can’t compete with an SSD, either…“
IIRC, die 850er Samsung SSD ist irgendwann nach mehreren PETAByte ausgestiegen, das ist die Art von Investment, die ich als Hersteller verbauen würde, wenn ich weder in der Garantiezeit einspringen will, noch den Kunden verärgern, daß das Teil irgendwann kurz danach den Geist aufgibt. Aber was weiß ich schon vom Controlling… :unamused:

Einer der Tesla-„Hacker“ aus den USA schaltet bei den von ihm betreuten Teslas (eigenes VPN, eigene Smartphone-App) das logging (Schreiben von Systemprotokollen) aus um den Speicher der MCU zu schonen, damit sie länger halten. Das logging wird dann nur zur Fehlersuche bei konkreten Problemen wieder aktiviert.