Sorgen zu Tesla S (TCO, Datensicherheit, Tod)

Hallo Tesla Forum.

Dank Herrn Lünings Videos wurde bei uns eine Begeisterung fuer den Tesla S geweckt. Allerdings auch Gedanken und Sorgen:

  1. Sorge zu dem Thema Total Cost of Ownership bzw. Haltbarkeit:
    Woher wissen wir, wie tatsaechlich die Haltbarkeit der Tesla KFZ und dessen Komponenten ist?
    Argument: Viele Elemente eines Verbrenners fehlen. Das stimmt. Allerdings sind dann beim Tesla ebenso weitere Elemente dazu gekommen: Energierueckgewinnung, unzaehlige Sensoren, kleine e-Motoren, massig Microchips in Einzelkomponenten usw. Bei dem „Auto 1.0“, z.B. einem altbackenen 3er BMW E46, kann man aufgrund der Jahrzehntelangen Marktexistenz von diesem und seinen Vorgaengermodellen mit ein wenig Statistik abschaetzen, welche Reparaturkosten in den naechsten 15 Jahren potentiell auf den Eigentümer zu kommen werden (ja, ich moechte ein Auto moeglichst lange fahren und fahre etwa 15000 KM pro Jahr).

Und beim Tesla S hingegen, wie sieht es da aus: Keinerlei Langzeiterfahrung. Wieviel wird in 10 Jahren oder nach 150 000 KM kaputt sein?? Und wenn dann was kaputt geht? Guenstige freie (nicht-Tesla) Werkstatt? Wird wohl kaum moeglich sein. Also wirds dann wohl richtig teuer!

  1. Stichwort Datensicherheit - Patriot Act, typisch deutsche Angst?
    Die US amerikanische Firma Tesla hat einen staendigen Datenlink zu dem Tesla eines Nutzers. Sie belaecheln vermutlich diese Sorge, aber nicht jeder Nutzer moechte, dass dieses US-Unternehmen immer alles ueber den Kunden weiss (wo er sich augenblicklich befindet, welche Geraete er gerade bedient oder eingeschaltet hat, welche Website er besucht usw.). Und dazu kommen US gesetzliche Rahmenbedingungen zum Datenschutz, an die auch Tesla sich halten muß.

  2. Verkehrssicherheit
    Übliche Argumente zur Sicherheit des Tesla und seines Autopiloten scheinen berechtigt. Schauen Sie sich trotzdem mal dieses Video an (ein wenig aufreißerisch, aber den Hintergrund kennen Sie vermutlich schon):

youtu.be/I701FJD0Lrc

Vorausgesezt die Meldung ist korrekt (scheint aber so) wurde der Tesla S ueber einen wohl „malignen“ Wlan Hotspot mittels einer Man in the middle attacke und dann Code Insertion gehackt/manipuliert, und da wurde dann auch fernesteuert auch auf die Bremse getreten ohne dass der Fahrzeugfuehrer dies beeinflussen konnte. Tesla hat zwar innert kurzer Zeit seine Software gegen diesen Angriff geschuetzt, aber wo ein Loch ist kommen oft noch andere auf. Das ist bei Software immer so und wird auch immer so sein, das wissen wir alle.

Also entstehen hier potentiell toedliche Risiken (gleichwenn andere Risiken durch den Tesla verschwinden).
Gegenargument: Fuer diesen Hack musste der Tesla sich mit dem Wlan Hotspot verbinden. Das ist korrekt und kann aktiv durch einen Nutzer verhindert werden. Aber dann bleibt dennoch die ständige GSM Verbindung, auch darueber waere theoretisch eine maligne Codeeinschleusung moeglich. Ueber die Android App moeglicherweise ebenfalls?

Horrorszenen, in denen sich das autonome KFZ über eingeschleusten Code fremdgesteuert gegen den Fahrer wendet und ihn und die Insassen umbringt, koennten dann Realitaet werden, auch wenn vermutlich ein enormer Aufwand dafuer betrieben werden muesste. Aber auch der beste Tresor wurde irgendwann geknackt, wenn das Ergebnis dem Angreifer nur genug Benefit bringt.

Fazit: Ich bin ein grosser Fan von sinnvollem technischen Fortschritt, insbesondere dann, wenn oekologische und oekonomische Aspekte beruecksichtigt werden (wie beim Tesla). Ich waere sogar sehr dankbar, wenn meine oben stehenden Bedenken ausgeraeumt werden koennten. Über eine ausführliche Antwort freuen wir uns!

Hallo!

Hier meine Meinung dazu:

[b]Sofern mit dem Tesla vernünftig umgegangen wird ist er ein sehr sicheres und komfortables Auto.
Ich hatte noch nie so viel Spaß beim Fahren und bin noch nie so erholt und entspannt angekommen. Das beste Auto das ich je hatte!
Aber: Man sollte sich nicht durch den Komfort und die Assistenzsysteme (Autopilot) zu sehr ablenken lassen. Das hat alles seine
Grenzen. Mit dem Blick auf die Straße und (mind.) einer Hand am Lenkrad bin ich bis jetzt steht´s gut und sicher gefahren.

Mein Fazit: Wenn Du/Ihr es euch leisten könnt, dann kauft den Tesla!
[/b]

Viele Grüße und schöne Feiertage
Thomas

Zum Thema Sicherheit: ich kenne keinen Fall wo nicht fahrlässige Handlung eines Benutzers (wlan, app installation) ODER physischer Zugriff die Grundlage eines erfolgreichen Angriffs auf einen Tesla gewesen wären. Ich kenne -außer Tesla- keinen Automobilhersteller, der im Stile der IT Branche Hacker explizit auffordert, sich am System zu versuchen und diese finanziell belohnt.

Absolute Sicherheit ist nicht möglich, im Branchenvergleich liegt Tesla jedoch weit vor der Konkurrenz (abgesehen vom Schlüssel, da befinden sie sich auf exakt gleich miserablem Niveau wie der Rest).

In allen mir bekannten erfolgreichen „Hacks“ hatten die Hacker nur Zugriff auf Steuerelemente des Center Screens und nicht auf Fahrfunktionen. Da wurde also nicht virtuell die Bremse getreten, sondern die Parkbremse aktiviert.

wir fahren seit Ende Jänner mit diesem Super Auto. (20.000 km) keine Probleme nur Vergnügen!
Wie sagt mein Freund, seines Zeichen IT Spezialist: Diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten, sie läuft mit großem Tempo weiter.
Ob wir wollen oder nicht.

Ich kann Tesla nur weiter empfehlen!
Die anderen Hersteller werden auch kommen, aber später.
LG

bei mir sind es mittlerweile 285.000km die ich ohne große Probleme mit meinem MS P85+ zurückgelegt habe.

Ist das so? Ohne größere Probleme? Gab es nicht Kontaktoren, die getauscht werden mussten? Gab es nicht Antriebsmotoren, die getauscht werden müssen? Ist das alles gelöst?

Deswegen schreib Eberhard ja auch „ohne größere Probleme“. :wink:

Das sollte in der Tat inzwischen gelöst sein.
Ich denke die Entwicklung vom Model S Signatur bis zu den jetzigen Modellen ist schon stark spürbar. Das Model X muss da wohl erst durch.
Unterm Strich bei mir bei 160000km auch noch nix bezahlt bis auf Inspektionen.

ich muss bei diesen ganzen Hackerdingen immer lächeln was da konstruiert und als Gefahr verkauft wird. Natürlich gibt es keine letztendliche Sicherheit, aber auf all das verzichten wegen dem Restrisiko? Kein Handy, keine Kreditkarte, kein Tesla, kein garnix?

Das ist auch mein Wissensstand. Es war nie die Betriebsbremse oder die Lenkung bzw. das Gaspedal, was bedient werden konnte. Von daher sollte man hier auf keinen Fall von einer „tödlichen Gefahr“ sprechen. Abgesehen auch davon, dass die Hacks immer eine aktive Bedienungshandlung von innerhalb des Autos benötigten.

Zur Ausfallwahrscheinlichkeit: Die Grundkomponenten von Elektronik und anderen technischen Systemen sind im Tesla auch nicht anders als in anderen Fahrzeugen, da oft die gleichen Zulieferer dahinterstecken. Von einer eventuellen Ausfallwahrscheinlichkeit sind deshalb alle Hersteller moderner, mit Technik vollgestopfter Autos gleichermaßen betroffen. Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren kommt allerdings das Thema komplexer, mechanischer Antriebs- und Abgasstrang noch hinzu…der fällt bei Tesla großteils weg. Wenn man also aus den oben genannten Gründen Zweifel hat sich einen Tesla zuzulegen, muss man diese Zweifel ebenso bei einem Mercedes, BMW, Audi, Volvo bzw. jedem anderen modernen Auto haben.

Abgesehen davon verhält sich mMn das Model S aus elektronischer Sicht bzgl. Ausfällen (Steuergeräte, Komfortfunktionen, Verkabelung etc.) bis jetzt eher unauffällig…anfängliche Antriebsprobleme (DU-Geräusche, Akku-Schütze,…) scheinen zeitnah in der Serie behoben worden zu sein. Hinzu kommt noch die vorbildliche Garantiegewährung seitens Tesla.

Garantiesachen wie Akku und DU werden gut geregelt, aber sobald die Garantie vorbei ist, habe ich bezahlen müssen, ist ja eigentlich klar. Aber die Kosten für 200.000 km sind wirklich überschaubar :smiley: