Hallo Forum
Gestatten: Wohnhaft in Zürich und seit knapp 4 Wochen freudiger Besitzer eines neuen Model S (Ausführung P90D, Facelift).
Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem neuen Gefährt, aber leider hat meine Freude heute einen grossen Dämpfer erlitten:
Beim Einparken mit der Autoparkfunktion ist der Tesla gestern rückwärts ungebremst mit hinten links in einen ca. 50cm hohen und vermutlich ca. 100kg schweren Stein reingefahren, was einen grösseren Schaden am Fahrzeug zur Folge hatte (es ist von einem vierstelligen Betrag auszugehen, sprich Ersatz des gesamten „Stossstangen“-Teils am Heck). Es hat beim Aufprall relativ laut gekracht; das war ein sehr unschönes Erlebnis.
Bevor ich mit der Problematik auf Tesla zugehe, habe ich erstmal in Google nach ähnlich gelagerten Fällen gesucht, aber leider keine vergleichbaren gefunden. Der einzige Fall, den ich auf die Schnelle gefunden habe, bezieht sich auf eine Situation in den USA, wo jemand mit der Herbeirufen-Funktion den Tesla in einen Campingwagen reingefahren hat.
Weil ich nichts gefunden habe, habe ich die Gelegenheit wahrgenommen und mich für dieses Forum registriert, in der Hoffnung, dass jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht hat, oder schon von einem solchen Fall gehört hat oder generell Input oder Ideen zum Thema hat. Bei einer kurzen Suche habe ich auch in diesem Forum keinen solchen Fall gefunden.
Es ist mir klar, dass ich irgendwo allgemeine Geschäftsbedingungen unterzeichnet/akzeptiert habe, wo drinsteht, dass Tesla jegliche Haftung ablehnt.
Eigentlich sollte aber etwa genau so klar sein, dass der Tesla niemals in einen solch grossen Stein einfach reinfahren sollte. Ich habe die Autopark-Funktion schon diverse Male erfolgreich benutzt und es ist auch schon vorgekommen, dass sich die Funktion (z.B. in einer „ausweglosen Situation“) selber abgebrochen hat, was durchaus OK ist.
Mein Problem (nebst des Schadens) ist nun folgendes:
Anfänglich musste ich mich etwas überwinden, das Auto selbständig parkieren zu lassen. Es ist ja schon ein spezielles Gefühl, wenn das das Lenkrad so schnell dreht und das Fahrzeug derart motiviert hin und her rangiert und auch nahe an andere Fahrzeuge etc. ranfährt, bis es dann stoppt. Nachdem ich mich nun eben erst daran gewöhnt hatte, ist nach dem heutigen Vorfall das Vertrauen in diese Funktion leider ziemlich zerstört. Ich habe für diese Autopilot-Funktionen extra Geld bezahlt, aber nun muss ich etwas überspitzt sagen: ein Feature, welches immer mal potentiell einen grösseren Sachschaden anrichtet, ist nicht wirklich ein Feature bzw. Geld wert.
Es nimmt mich Wunder, wie Tesla auf diese Problematik reagieren wird. Ob man einfach mitteilt, ohje, ja, das sei halt schon auch möglich und man müsse halt immer wachsam sein und nötigstenfalls selber eingreifen bevor was passiert. Das stehe auch so im Handbuch.
Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen ist es beim automatischen Parkieren rückwärts schwierig, jederzeit alles kontrollieren wollen zu können; dies z.B. im Gegensatz zur Autopilot-Funktion wo man jederzeit sieht, wie sich der Verkehr entwickelt und ob der Wagen von der Spur abweicht etc. Oder auch beim Herbeirufen, wo man daneben steht und genau sieht, was die Abstände sind und ob etwas im Weg steht. Der Vorgang beim rückwärts automatisch Einparkieren geht hingegen zügig zur Sache und die Sicht nach hinten ist nicht optimal. Von dem her ist der Anspruch aus meiner Sicht schwierig, jederzeit alles im Griff behalten zu wollen.
Ich verstehe ganz grundsätzlich nicht, warum das Fahrzeug im Rahmen des Einparkierens ins Parkfeld überhaupt in diesen Stein reingefahren ist. Ich habe im Anschluss manuell mehrere Annäherungsversuche rückwärts an den Stein vollzogen, und die Sensoren haben immer bereits ab ca. 70cm Distanz vom Stein zu warnen begonnen. Werden die Sensoren beim automatischen Einparkieren evtl. anders ausgewertet? Handelte es sich allenfalls wirklich um eine Fehlfunktion des Wagens in dieser spezifischen Situation?
Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass der Ort, den der Tesla zum Parkieren als „Parkfeld“ erkannt hat, eigentlich gar keines ist resp. dass man dort nicht parkieren kann (zu eng). Der Ort liegt gerade neben dem Parkfeld, auf welches wir parkieren wollten. In der Hitze des Gefechts hatten wir dies nicht bzw. erst zu spät erkannt. Das Ganze wäre somit retrospektiv zu vermeiden gewesen. Allerdings bleiben die beiden folgenden Tatsachen bestehen: Das Fahrzeug hat sich diesen Ort erstens (fälschlicherweise) als mögliches Parkfeld ausgesucht und, viel wichtiger, zweitens: das Fahrzeug ist ungebremst in einen unübersehbaren grossen Stein reingefahren, den seine Sensoren sonst problemlos erkennen. Die Erwartung wäre: Abbruch des Manövers bei Annäherung an das Hindernis. Wie es nun abgelaufen ist, ist im Gegensatz dazu einigermassen schockierend.
Momentan bin ich etwas ratlos und wäre sehr froh um jegliche Hinweise/Tipps/Ideen.
Besten Dank im Voraus!