Meinungsverschiedenheit wegen Autopilot Aktivierung

Ich bin heute auf den Tag genau seit sieben Monaten mit meinem Model S unterwegs, habe inzwischen 21.000 Km auf der Uhr und bin noch immer sehr zufrieden mit dem Fahrzeug und der Marke Tesla. Auch mit dem SeC Düsseldorf habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, alle sind sehr nett, hilfsbereit, flexibel und das Ziel Kundenzufriedenheit steht spürbar im Vordergrund. Man kann mich also durchaus als Tesla- Fan bezeichnen.

Doch nun zur Sache. Ich habe meinen Tesla im April 2015 mit fast Vollausstattung bestellt, jedoch ohne die Option Autopilot (damals 2.500 Euro). Den habe ich nicht bestellt, denn damals war zusätzlich nur der Abstands- Tempomat aktiv, und den habe ich schon bei meinen vorherigen Fahrzeugen nie benutzt. Außerdem wurde ich bei der Bestellung darüber aufgeklärt, dass eine nachträgliche Aktivierung absolut unproblematisch ist, da mein Fahrzeug die nötige Hardware ohnehin schon an Bord hat. Der Autopilot muss also nur noch freigeschaltet werden, was aber dann aber 2.800 Euro kostet. Ich konnte also die Entscheidung Autopilot Ja oder Nein, entspannt auf einen späteren Zeitpunkt vertagen.

Anfang Dezember hatte ich dann die Gelegenheit, den mittlerweile ausgereiften Autopiloten in einem Loaner zu testen. Anschließend wollte ich einen Termin machen, um die Funktion bei meinem Fahrzeug aktivieren zu lassen. Die Aktivierung sollte aber nun nicht mehr wie bei Bestellung zugesagt 2.800 Euro kosten, sondern 3.300 Euro.

Das habe ich nicht so recht einsehen wollen, denn wenn man dem Kunden bei der Bestellung die Wahl lässt, ob er die Option sofort für 2.500 Euro, oder nach Auslieferung für 2.800 Euro haben kann, dann muss das fünf Monate nach Auslieferung auch noch Bestand haben. Die Jungs und Mädels in Düsseldorf sahen das zwar auch so, aber entschieden werden musste das in München.

Nach zahlreichen Telefonaten mit dem SeC Düsseldorf wurde mir dann letzten Montag die Entscheidung aus München mitgeteilt, dass ich für die Aktivierung 3.300 Euro bezahlen soll. Ich habe daraufhin per E-Mail selbst Kontakt zu dem Entscheider in München aufgenommen, um mein Unverständnis zu äußern. Ich bekam auch schnell eine Antwort, in der wurde um Verständnis gebeten, Zitat: dass man Preise aufgrund von schwankenden Währungen (EUR vs. USD) oder auch neuen Erkenntnissen beim Kostenniveau anpassen muss, was sich in den 3300 EUR widerspiegelt.

Auf meinen Einwand, dass mein Fahrzeug schon sämtliche Hardware an Bord hat und nichts mehr nachgerüstet oder eingebaut werden muss, was in der Zwischenzeit eventuell teurer geworden sein könnte, und dass es jetzt nur noch um eine Dienstleistung von etwa zwei Stunden Arbeitszeit geht, die in Düsseldorf erbracht wird, bekam ich leider keine Antwort mehr. Auf erneute Nachfrage bekam ich dann gestern die Antwort, dass die Entscheidung gefallen sei, und der Entscheider „seiner GmbH keine Verluste zumuten kann.“

Ich bin nicht besonders glücklich mit dieser Entscheidung, weil hier meiner Meinung nach klare Zusagen nicht eingehalten werden.

Aber vielleicht liege ich ja auch selbst schief mit meiner Sichtweise, daher würde ich gerne mal Eure Meinungen dazu hören.

Bin mal gespannt…
Michael

Würdest du auf den €2800.- auch bestehen, wenn durch Währungsschwankungen die Aktivierung heute nur noch, sagen wir, €2300.- kosten würde?

Ich wäre da bei Tesla - wenn z.B. in der BMW Preisliste Winterreifen bei der Fahrzeugübergabe im März 1000 € kosten, im Winter dann 1200 €,
kann man auch nicht mit dem Argument kommen, das die Reifen ja schon das ganze Jahr über bei BMW im Lager liegen …

Ich fürchte, aus der Nummer kommst du nicht raus.

Wäre dir bei der Auslieferung des Wagens ein schriftliches Angebot unterbreitet worden, hätte dies auch nur eine gewisse zeitliche Verbindlichkeit gehabt. Du hast jedoch wahrscheinlich eine mündliche Zusage erhalten, die auf dem ehemaligen Stand der Preisliste basierte. Diese Zusage hat jedoch keinerlei Relevanz.

Mit dem Kauf des Wagens hast du keinerlei rechtlichen Anspruch auf preislich fixierte Nachrüstoptionen zum Zeitpunkt des Abschlusses des Kaufvertrages. Kaufvertrag und Nachrüstung (Werkvertrag) haben rechtlich nichts miteinander zu tun. Die Leistung des SeC orintiert sich stets an den derzeit aufgerufenen Preisen. Da besteht keine Rückgriffsmöglichkeit auf ehemals günstigere (und identische) Leistungen.

Tesla möchte und muß Geld verdienen, deshalb ziehen sie das durch. Wenn sie bei dir eine Ausnahme machen, kommt der nächste und möchte das auch.
Wahrscheinlich gibt es hier etliche die das gleiche auch machen lassen wollen.

Du solltest einen Aufruf starten und dich mit Betroffenen zusammenschließen. Ob es die 500 Euro wert ist? Wenn Elon sauer wird dann verbietet es sogar den Verkauf
eines Model X.

techcrunch.com/2016/02/01/dont-mess-with-musk/

Hm, Tesla ging mit den Preisen auch nicht runter bei mir. Mein im Oktober 2014 bestellter P85D war im Januar 2015 plötzlich (nach dem Nationalbankentscheid) ~6’000 CHF günstiger, Tesla gab mir aber den Währungsrabatt nicht weiter.
Viele hier meinten dann, aber Tesla geht auch nicht mit den Preisen hoch während der Wartezeit, was auch stimmt. Ich nahm es (zähneknirschend) hin.

Ich verstehe in diesem Fall Michael. So wies aussieht lässt sich da aber nichts machen. :frowning:

Generell ist Tesla im Recht,
allerdings würde ich an Teslas Stelle etwas anders „rechnen“,
es ist gerade einmal 5 Monate nach der Auslieferung und 7 Monate nach der Bestellung,
vor allem hat Tesla die Hardware bereits verbaut, hat jetzt also die Möglichkeit 2.800,- wieder rein zu bekommen oder eben nicht,
für mich zumindest wäre, an Michaels Stelle, die 3.300,- € keine Option.

Hättest du damals bestellt und würdest es erst jetzt durch Verzögerungen von Tesla freigeschaltet b kommen, hättest du Anrecht auf den alten Preis. So ist es nichts anderes als ein neuer Auftrag zum veränderten,aber jetzt gültigen Preis.

Für dich ärgerlich, aber völlig korrekt von Tesla.

Wie konntest du damals nur zweifeln??? :wink:

Ob die Hardware verbaut ist oder nicht, ist nicht relevant. Der damalige und heutige Preis gilt für die Aktivierung des Autopiloten.
Es gilt halt die aktuelle Preisliste und zwar für beide Seiten. Wenn es billiger geworden ist, gut für dich. Wird es teuer, dann ist es nicht.
Ich kann auch nicht zur Tankstelle gehen und den günstigen Preis von gestern verlangen.
Wie gesagt, wir bezahlen die Aktivierung - nicht die Hardware.

In dem Fall ist es blöd für uns Kunden. Im Normalfall werden ja die Sachen eigentlich billiger :confused:

das ist eine Interessante Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Durch die Antwort von tripleP wissen wir aber nun, wie mit Währungsschwankungen umgegangen wird, wenn sie in die andere Richtung gehen.

Interessante Begründung des Entscheiders. Der größte Verlust für „seine“ GmbH wäre doch eigentlich, wenn Du aufgrund der nicht vorhandenen Kulanz nun nicht bestellst. Dann kriegen sie 0 anstatt 2800€. Zudem stand zum Zeitpunkt Deiner Bestellung ja auch klar auf der Preisliste, was es „nach Auslieferung“ kosten würde. Die Argumentation, dass das nun auch für Dein Auto gilt, erscheint mir noch nicht einmal so unglaublich abwegig. Es dürfte sich ja auch nicht allzu sehr von irgendwelchen Angeboten unterscheiden, wo Du erst einmal für einen Zeitraum X ein Objekt leased/mietest und dann für Y ein Recht darauf hast es zu kaufen.

Wenn Du einen Rechtsanwalt kennst, kannst Du ja mal nachfragen, ob das ggf. von Tesla als Verbindliches Teil des angenommenen Angebots gelten könnte - oder ein Rechtsanwalt hier gibt sein Wissen dazu preis. :slight_smile:

Außer er muss die Leistung an Teslamotors in den USA abrechnen und die nehmen mehr als 2.800€ minus Arbeit.

Gruß Mathie

Das könnte natürlich sein.

Nachtrag: wäre aber schade, wenn so ein „Entscheider“ nur immer für das beste „seiner“ lokalen GmbH rechnet, anstatt der Gesamtfirma. Leider werden aber Entscheider viel zu häufig aufgrund reiner Zahlen entlohnt…

Bin kein Anwalt, aber wenn im Kaufvertrag nix steht, dass einen Nachrüstung Den Betrag X kostet, dann wirst Du Dich darauf nicht berufen können. Würse mir das Geld für den Anwalt sparen. Höchstens könntest Du einen Tweet @elonmusk schicken, dann izeigt er sich vielleicht kulant. Die Deutschen müssten wahrscheinlich draufzahlen, da sie inzwischen höhere Preise an die Zentrale in den USA zahlen müssen.

Gruß Mathie

Bin auch kein Anwalt, aber der Kauf wurde ja über die Internetseite abgewickelt - und da steht klar im Konfigurator, der die verbindliche Bestellung auslöst, „x nach Auslieferung“. Tesla macht es eben nicht genau wie alle Anderen, daher gilt hier auch nicht unbedingt genau dasselbe wie für alle Anderen. Wenn, dann ist das der Ansatzpunkt. Ich bin da ja auch mal eher etwas pessimistisch, wollte aber eben mal eine andere Meinung als „Pech gehabt“ dazu schreiben. :wink:

Wenn man heute in den Konfigurator geht, kann man genau wie zum Zeitpunkt meiner Bestellung wählen, ob man den Autopiloten bei sofort, oder erst nach Auslieferung aktivieren möchte. Dann gegen Aufpreis.

Ich habe kurz vor (und wegen) einer bevorstehenden Preiserhöhung bestellt, zum Zeitpunkt der Auslieferung war das Fahrzeug schon etwa 6.000 Euro teurer, auch der Preis des Autopiloten hat sich erhöht. Ich hätte also nie die Chance gehabt, den Autopiloten zu dem bei Bestellung ausgerufenen Preis für „Aktivierung nach Auslieferung“ zu aktivieren.

Wenn ich mich recht erinnere Stand das in der Beschreibung der Option Autopilot Komfortmekmale. Da diese Option nicht gewählt wurde, ist sie nach meinen Auffassung auch nicht Bestandteil des Vertrags geworden. Ich würde die Beschreibung nicht als Zusage verstehen, dass man später für 2.800€ garantiert freischalten kann, sondern als Hinweis, dass man bei Bestellung 300€ oder was auch immer spart, wenn man vor der Einührung der 7.0 quasi die Katze im Sack gekauft hat.

Gruß Mathie

Es wäre auch möglich das die nachträgliche Aktivierung in einigen Monaten 3800€ kostet! :cry: Vieleicht wird sie auch wieder billiger? :unamused: Wo ist nur meine Kristallkugel :question:

Es steht aber vermutlich auch nirgends in Deinem Vertrag darin, dass Du für diesen Preis nachrüsten kannst. Dies stand meines Erinnerung nach nur unter der Option Autopilot, die Du ja gerade nicht gewählt hast.

Und zum Zeitpunkt der Bestellung hat die Aktivierung nach Auslieferung tatsächlich den bei dieser Optin erwähnten Betrag gekosten. Wenn Du zum Zeitpunkt der Bestellung einen Gebrauchtwagen mit Sensoren aber ohne Techpaket (ich glaube da war der AP anfangs drin, oder?) gekauft hättest, hättest Du den AP damals für den angegebenen Preis freischalten können.

Ist Pech für Dich, aber bevor Du Zeit und Geld in eine Anwaltsberatung investierst, würde ich mich damit abfinden, dass Du rechtlich wahrscheinlich nichts machen kannst. Vielleicht mal über Twitter Elon Musk direkt kontaktieren, wenn Du das machen willst, Aber ich würde mich nicht weite ärgern und entweder den AP für den aktuellen Preis freischalten lassen oder ohne AP glücklich sein. Du bist Doch mit dem Wagen sonst glücklich, wieso jetzt grämen, er ist ja nicht plötzlich schlechter geworden.

Gruß Mathie

Der Autopilot ist wie andere Dinge auch nachträgliches Zubehör, wie bei anderen Herstellern auch. Da ist der Preis zum Zeitpunkt des Kaufs des Zubehörs maßgeblich. Der damalige Zubehör-Preis war angegeben, genau wie damals Winterreifen X EUR im Konfigurator kosteten. Heute ist der heutige Zubehörteil-Preis maßgeblich. Insofern ist das von Tesla grundsätzlich richtig und konsequent. Und es tut mir leid für Michael, aber ich halte auch nichts von Kulanz. Dann kommen nämlich X-tausend andere Nachrüster und sagen Sie hätten den aktuellen Preis bezahlt und Michael nicht…

Deshalb: Augen zu und durch, Du sparst jeden Tag mit Tesla und kannst/wirst Dich mit dem Autopiloten erfreuen.

Was sollen erst wir Non-AP-Hardware-Piloten sagen. Wir beschweren uns ja auch nicht, dass Tesla klammheimlich ab einem bestimmten nicht angekündigten Zeitpunkt die AP-Hardware ungefragt verbaut hat und wir sie nicht haben. Insofern sei froh dass Du überhaupt die Möglichkeit der Nachrüstung hast, das würde bei KEINEM anderen Hersteller gehen. Deshalb ärgere Dich nicht über 500 EUR, sondern freue Dich dass es überhaupt geht !