Das kam so: Der Leasingvertrag für meinen VW Tiguan sollte am 22. Oktober auslaufen. Da es jedoch Anfang 2016 ein neues Tiguan Modell gibt, wollte ich den Vertrag um ein Jahr, bis Oktober 2016, verlängern. Dan hätte ich genug Zeit gehabt mir das neue Modell anzuschauen und die nie Entscheidung zu treffen.
Daher rief ich im Frühsommer bei VW an und äußerte meinen Wunsch nach Vetragsverlängerung. „Kein Problem“ hieß es, „die Leasingrate erhöht sich aber um 20 Euro“. So richtig verstanden habe ich das nicht, da ja Leasingverträge mit längerer Laufzeit günstiger werde, schließlich ist der Wertverlust in den ersten Jahren am höchsten. Die Unterlagen für die Verlängerung kämen dann Anfang Oktober. Die Mehrkosten von 20 Euro habe ich akzeptiert.
Mitte Oktober trudelte dann das Angebot der VW Leasing zur Verlängerung ein - nur noch per Unterschrift akzeptieren, zurücksenden, fertig. Nur dass in dem Angebot die Leasingrate jetzt um 100 Euro höher war. Das fand ich dann schon eine Frechheit. Es ging mir weniger um die 100 Euro als um die Tatsache, dass die Zusage vom Sommer nur Makulatur war. Aber vielleicht hat ja VW Leasing jetzt schon den Wertverlust aus Dieselgate mit einkalkuliert (ja, mein Fahrzeug war betroffen).
Am Samstag, 17. Oktober, war ich mit meiner Frau zum Shopping in Stuttgart. Im Anschluss schlug ich spontan vor, doch mal bei Tesla vorbei zu schauen. Wir hatten das Auto noch nie aus der Nähe gesehen, geschweige denn darin gesessen. Ein Tesla als Alternative zum Tiguan wäre ja eine tolle Sache, aber die Lieferzeiten… Wäre als eher etwas im Anschluss an die Verlängerung.
Also, Auto besichtigt und kleiner Rundgang im Service Center. dAs standen 8 Model S für die Auslieferung in der nächsten Woche bereit. Anschließend mal die Wunschausstattung konfiguriert und eine Termin für eine Probefahrt Mitte November vereinbart - vorher geht es noch in den Urlaub nach Südtirol.
Beiläufig sagte ich so „wäre ja toll gewesen, wenn hier zufällig ein Tesla verfügbar gewesen wäre“, aber alle Exemplare in Stuttgart hatten ja schon ihre Abnehmer. „Ich kann ja mal im Computer nachschauen“, sagte der Verkäufer. „Oh, wir hätten in Deutschland gerade ein einziges Fahrzeug als Vorführer verfügbar“. Zufällig in meiner Wunschfarbe (blau). Und noch zufälliger mit fast der identischen Ausstattung, die ich vorher konfiguriert hatte (allerdings kein Winterpaket, dafür die Soundanlage zusätzlich). „OK, hätten Sie JETZT noch Zeit für eine Probefahrt?“, fragte der Verkäufer? Wenige Minuten später waren wir auf den Autobahnen und Landstraßen rund um Stuttgart unterwegs. Ein Traumerlebnis! „Die Vorführer sind in der Regel schnell vergriffen, aber mit einer Anzahlung per Kreditkarte könnte ich das Exemplar für 2 Tage reservieren“, so der Verkäufer. Gesagt, getan und noch einmal drüber geschlafen. Aber viel zu überlegen gab es nicht, und so wurde der Vertrag nicht storniert.
Viele positive Überraschungen in den folgenden Tagen: vom Land Baden-Württemberg gibt es für dort zugelassene Förderung von über 7.000 Euro. Haftpflicht-, Voll- und Teilkasko sollten bei meinem bisherigen (günstigen) Versicherer 1.400 Euro kosten, aber der Tesla Verkäufer machte mich auf eine speziellen Gruppentarif der Gothaer aufmerksam, wo ich das komplette Versicherungspaket für 850 Euro bekam.
Fazit: den Tiguan habe ich dem VW Händler am 20. Oktober auf den Hof gestellt, dann ging es für ein paar Tage nach Amsterdam zu einer Konferenz. Vorher noch die Unterlagen für die Zulassung nach München geschickt. Bei der Rückkehr habe ich bei Sixt noch für ein paar Tage einen Leihwagen genommen, damit ich mobil war. Der VW Händler war noch so nett, mir das bisherige Kennzeichen nach der Abmeldung gleich wieder zu reservieren.
Am 27. Oktober habe ich dann den Mietwagen morgens zurückgegeben und bin mit meinem Sohn nach München zur Abholung des Tesla gefahren. Die Fahrzeugübergabe war problemlos und nach einer kurzen Einweisung machten wir uns auf den Rückweg nach Stuttgart. In Ulm eine halbe Stunde Zwischenstopp am Supercharger, der musste natürlich getestet werden, obwohl die Ladung natürlich auch so gereicht hätte. Die Ladebuchse öffnete sich nicht automatisch, also Bedienung über die iPhone App.
Am Ziel in der Firma dann noch Bestaunen des Tesla durch die Belegschaft und ein paar Runden Probefahrten. Zum Abschluss noch ein kurzer Test mit dem Typ 2 Kabel an dem kostenlosen Charger bei ALDI Süd und 30 km Reichweite hinzugefügt. Nach dem Laden wurde der Stecker am Tesla nicht freigegeben, ein Ab- und Aufsperren des Autos löste auch dieses Problemchen.
Fazit: Für den Tesla Verkäufer in Stuttgart war es wohl der schnellste Verkauf und die monatelangen Wartezeiten blieben mir Dank des Vorführers erspart. Der erste Tag mit dem Tesla war fantastisch und ich freue mich auf viele spannende Jahre und Kilometer. Die erste echte Bewährungsprobe kommt in 3 Tagen auf dem Weg über die Alpen nach Südtirol.
Viele Grüße aus Stuttgart
Jochen